DAC als Vorverstärker für Passivboxen?

XLR, egal ob über den klassischen XLR Stecker oder 3-Polige Klinke ist grundsätzlich unempfindlicher gegen Einstreuungen, weil die Signalübertragung symmetrisch erfolgt und das Nutzsignal aus der Differenz beider Phasen gebildet wird. Einstreuungen pegeln in beiden Leitern in dieselbe Spannungsrichtung und werden restlos aus dem Nutzsignal entfernt. Zudem brauchen XLR-Mikrofone meist Phantomspeisung, die auch die Spannung des Nutzsignals erhöht und somit auch den SNR erhöht.
 
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Das betrifft aber nur Mikrofone, oder? Für Lautsprecher ist das egal? Lav Mikros mit XLR sind schon eher ungewöhnlich, oder? Mir fällt gerade ein, dass ich mir eigentlich kein Lav Mikro kaufen müsste, wenn ich einen DAC + Vorverstärker mit XLR Anschluss hätte, da ich das Sennheiser ME66 besitze. Das könnte ich dann über Phantomspannung benutzen. Was gäbe es da so für Geräte? (Muss nicht unbedingt Phantomspannung haben. Ich habe auch einen batteriebetriebenen Phantomspeiser dazu.)
 
WoisthierdasKlo schrieb:
Mir ist auch nicht ganz klar, wo ich hier diese Adern (wie nennt man die denn?) , die aus den SABA Lautsprechern herauskommen, hier anschließen kann. Ich hatte bisher die alte Anlage meiner Mutter benutzt, die nun leider anscheinend kaputt ist, wo Klemmanschlüsse dran waren. Hier ein Bild vom empfohlenen Sabaj: https://techtest.org/wp-content/uploads/2018/01/Der-Sabaj-Audio-A2-Digital-Verstärker-im-Test-2.jpg
Die Kabel kommen an die dicken Plastikbuchsen. Dafür nutzt man entweder Bananenstecker oder man kann den hinteren Teil lösen und mit dem Kabel wieder festschrauben. Ich kann das bei dem Modell nicht erkennen, aber ich gehe davon aus, dass das da auch geht.
 
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Okay, super, Danke! Dann weiß ich schon einmal, wie so ein Anschluss aussieht. Verstehe ich richtig, dass sich das "Optischer Eingang" nennt?
 
Auf dem Bild:
Ganz Links: Stromanschluss fürs Netzteil
Die 4 Runden: Lautsprecheranschlüsse. Anschlusspanel. Schraubklemmen
In1: Toslink Eingang(!), auch optischer Anschluss genannt
In2: 3,5mm Klinken Eingang(!)
Und ne Antenne ist ne Antenne :D
 
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Bezüglich der XLR-Geschichte möchte ich noch anmerken, dass angeschlossene Mikrofone nicht zwangsweise nach dem differenziellen Prinzip arbeiten müssen. Gerade bei günstigeren Mics ist es nicht unüblich, dass sie einfach asymmetrisch (unbalanced) gespeist werden. Der Vorteil der reduzierten Störspannungen ist dann nicht gegeben.
Auch bei Lavaliermikrofonen muss man genauer hinschauen. Manche sind asymmetrisch, manche vollsymetrisch, manche "nur" in der Impdanz angeglichen. Der grundlegende Vorteil eines Audio-Interfaces ist jedoch, dass die Eingänge gegenüber den herkömmlichen Soundkarten deutlich bessere Vorverstärker und Wandler mitbringen. Soll heißen, sie werten die Aufnahmequalität insgesamt auf. Selbst dann, wenn der symmetrische XLR-Standard nicht voll ausgeschöpft wird.

Das nur am Rande. ^^
:mussweg:
 
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@Kabelbinder: Danke für die Anmerkung. Du meinst also, man könnte somit auch ein Klinken-Mikrofon über Klinke-XLR-Adapter anschließen und würde trotzdem durch bessere Materialverarbeitung/Vorverstärker/DAC profitieren?

Was für Geräte mit XLR , die ich für meine Lautsprecher, und auch für mein XLR-Mikrofon (Sennheiser ME66) benutzen kann, könnt Ihr empfehlen? :-)
 
Ja, in der Regel ist das der Fall. Die herkömmlichen Soundkarten sind nun mal nicht dafür designt, eine ordentliche Aufnahmequalität zu gewährleisten. Da wird einfach zu viel wegrationalisiert.

Als USB-Interface würde ich einfach mal das Motu M2 in den Raum werfen. Das hat symmetrische Ein- und Ausgänge. Allerdings kannst du an solchen Geräten keine passiven Lautsprecher anschließen. Dafür bräuchtest du einen "HiFi-Verstärker", die normalerweise auch nicht symmetrisch gespeist werden.
 
Ui, 200 Euro sind ja schon nicht ganz günstig. Aber wenn der richtig was taugt, könnte ich es in Erwägung ziehen. Nur sollte der dann auch meine Lautsprecher bedienen können. Oder ist mein Anspruch unrealistisch?
 
WoisthierdasKlo schrieb:
Oder ist mein Anspruch unrealistisch?
Passive Lautsprecher kann man wie Kabelbinder schon gesagt hat, nicht daran anschließen. Dadurch, dass Studiomonitore fast immer aktiv sind d.h. eigene Endstufen bereits verbaut haben, haben diese Audiointerfaces eigentlich nur eine Vorstufe mit der Du die Gesamtlautstärke regeln kannst. An das Motu müsstest Du demnach noch analog einen Verstärker bzw. eine Endstufe per Cinch anschließen. Oder Motu und Verstärker mit DAC jeweils an einen eigenen USB-Anschluss. Dann hast Du aber letztlich "nur" für das Mikro noch diesen Kasten da stehen. Für mich war das ein (!) Grund, einfach ein USB-Mikro zu verwenden. Der Fuhrpark wird sonst irgendwann unübersichtlich. :D
 
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Es gibt auch weit günstigere Interfaces, zum Beispiel das UMC22 oder UMC202HD von Behringer.
Im wesentlichen Stimme ich rumpel aber voll und ganz so. HiFi- und Studiostandard gemischt macht so nicht wirklich Sinn.
 
rumpel01 schrieb:
Oder Motu und Verstärker mit DAC jeweils an einen eigenen USB-Anschluss. Dann hast Du aber letztlich "nur" für das Mikro noch diesen Kasten da stehen. Für mich war das ein (!) Grund, einfach ein USB-Mikro zu verwenden.
Den Aufbau verstehe ich nicht ganz. So? :

1. Mikrofon mit XLR --> Motu (oder anderer DAC) --> Computer-USB-Port
2. Computer-USB-Port --> Verstärker mit DAC --> SABA-Lautsprecher

Der Kabelbinder schrieb:
Es gibt auch weit günstigere Interfaces, zum Beispiel das UMC22 oder UMC202HD von Behringer.
Würde ich beim UMC22 dann so schalten? :

1. Mikrofon mit XLR --> XLR-Buchse --> Kopfhörer Klinke zu Klinke (6.3 mm zu 3.5 mm ) --> Mikrofoneingang von Computer
2. (Für Musik von Computer: ) Computer-USB-Port --> USB-USB-Kabel --> USB-Eingang auf Rückseite --> 2 Outputs auf Rückseite --> Bananenstecker --> SABA-Lautsprecher

Wie kriege ich denn Stereo ? Ich habe insgesamt 4 Adern für meine zwei SABA-Lautsprecher. Die alte Anlage hatte dafür 4 Klemmanschlüsse.
 
Aufnahme:
XLR-Mikro > Behringer UMC > USB > PC

Wiedergabe:
PC > USB > Behringer UMC > Klinke (Rückseite) > Verstärker > Lautsprecher

Das Behringer ist sowohl ADC (Analog zu Digital = Aufnahme mit Mikro) als auch DAC (Digital zu Analog = Wiedergabe mit Lautsprecher). Du brauchst dann nur noch einen HiFi-Verstärker, der das vom Behringer analog gewandelte Signal für deine Boxen aufbereitet.
 
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Aaah, jetzt verstehe ich, was Ihr meint, auch mit 2 Geräten, Danke! Hat das UMC denn Phantomspeisung? Wie gesagt, ist nicht zwingend notwendig, da ich einen batteriebetriebenen Phantomspeiser habe, würde mich nur interessieren.
EDIT: Ja, hat es:
State-of-the-art, Midas designed Mic Preamplifier with +48 V phantom power
https://www.behringer.com/Categorie...dio/Interfaces/UMC22/p/P0AUX#googtrans(en|en)

Ist das Standard bei Vorverstärkern? Das hier ist ja ein ADC mit Vorverstärker, richtig? Und dann bräuchte ich für den Lautsprecher noch einen DAC mit Vorverstärker, richtig?

Denke mal, dann hole ich mir den UMC22, der ist mit 40 Euro doch echt super im Preis, und dazu noch einen ADC+Vorverstärker (Endstufe) für die Lautsprecher, hoffentlich im ähnlichen Preisrahmen. Hoffe, ich habe jetzt nichts falsch verstanden und Ihr nix einzuwenden.^^
 
Die Behringer UMCs haben 48V Phantomspeisung, ja. Das ist bei den Interfaces Standard.
Ein XLR-Eingang ist normalerweise ein Vorverstärker mit ADC. Heißt, das schwache Mikrofonsignal wird verstärkt, dann zu digital gewandelt und per USB an den PC geschickt.

Deine Lautsprecher brauchen ein analoges Signal. Heißt, die Daten, die du am PC abspielst, müssen über einen DAC zu analog gewandelt werden. Auch das macht das Behringer per USB. Das Signal, was dabei auf der Hinterseite per 2 x 6,3 mm Klinke rauskommt, hat aber noch keinen für deine Lautsprecher brauchbaren Pegel. Daher musst du hinter diesen DAC noch einen HiFi-Verstärker wie den verlinkten Sabaj schalten. Dieser nimmt das analoge Signal (z.B. per Cinch) auf und verstärkt es auf Lautsprecher-Pegel.
 
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PS: Nur ein Gerät für Aufnahme/Wiedergabe gibt es nicht? Beim Motu ging es nicht, wie wir geklärt haben. Beim UMC22 auch nicht? Und generell auch nicht?

EDIT: Okay, und warum ausgerechnet der Sabaj? Bluetooth finde ich irgendwie unnötig, da verliert man ja auch nur Qualität und die Geräte würden eh alle nah nebeneinander stehen, da stören Kabel dann auch nicht.
 
Studio- und HiFi-Equipment sind historisch in unterschiedliche Standards gewachsen. Ohne Weiteres sind sie nicht kompatibel.
Zunehmend gibt es auch Hybriden. Nicht aber solche, die auch einen HiFi-Verstärker für passive Lautsprecher (solche mit bspw. 4, 6 oder 8 Ohm) integriert haben. Bei Kopfhörern sähe es anders aus. Aber das wäre hier ja eher zweitrangig.

An einem Interface wie dem Motu oder dem Behringer UMC kannst du ansonsten aber so ziemlich jeden aktiven Lautsprecher anschließen. Siehe Post #11 für ein passendes Beispiel.
 
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Okay, Danke für die Info, habe etwas dazu gelernt! Klingt vielseitig. Muss jetzt nur noch einen passenden Verstärker finden für die passiven Lautsprecher. Die Anlage reparieren ergibt vermutlich nicht so viel Sinn, wenn man nicht zufällig Elektroniker ist, oder? Es handelt sich um Philips FW70.
 
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