Gonzo71
Fleet Admiral
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Quelle1 Quelle2Sony BMG, seines Zeichens bei allen denkbaren Institutionen und Leuten wegen des Kopierschutzes XPC in Ungnade gefallen, droht nun erstmals auch von höchst offizieller Seite richtig Ungemach ins Haus.
Denn wie Spiegel Online heute berichtet, erhob die Staatsanwaltschaft in Texas Anklage gegen den Musikgiganten.
Die Staatsanwaltschaft wirft Sony in der Anklageschrift vor, Spyware, welche Sicherheitslücken auf einem System verursacht, versteckt und ohne Erlaubnis des Nutzers auf dem System zu hinterlassen, auch wenn sich eine mit XPC versehene CD gar nicht mehr im Laufwerk befände.
Dies verstoße gegen die Verbraucherschutzgesetze des Bundesstaates Texas, und werde pro Verstoß mit läppischen 100.000 Dollar geahndet.
Sony kündigte bereits an, voll mit der Staatsanwaltschaft kooperieren zu wollen.
Wie diese Kooperation jedoch genau aussehen soll, bleibt zunächst unbekannt.
Die Electronic Frontier Foundation, welche parallel zur Staatsanwaltschaft Sammelklagen gegen XPC einreichte, hat noch mehr als nur XPC im Sinn.
Im Erfolgsfall bereite man sich darauf vor, auch gegen den bereits seit Längerem eingesetzten MediaMax vorzugehen.
Dieser installiere sich nämlich ebenfalls auf eine sehr fragwürdige Weise auf PCs, konkret nämlich auch dann, wenn der Computerbesitzer diesen Installationsvorgang explizit ablehnt.
MediaMax sammelt, einmal auf dem System aktiv, Daten über die abgespielten Tracks, und sendet diese Daten zu SunComm.
Die SunComm-Software greift auch in Mac-Systeme ein.
"Musikfans sollten keine potentiell gefährliche, die Privatsphäre gefährdende Software installieren müssen, nur um Musik auf ihrem Computer zu hören, die sie legal erworben haben", sagte EFF-Direktorin Cindy Cohn.
Sie verlangte, dass Sony einen Rückruf startet - und zwar mit dem gleichen Marketing-Aufwand, der beim Verkauf der CDs betrieben wurde.
"Das bisschen, was auf der Website gemacht wurde, reicht in meinen Augen nicht aus."
Wäre ja mal gut wenn Sony/BMG dafür richtig eins auf die Mütze bekommt.
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