Deutsches Recht bzgl. Web Scraping / Crawling

Quartz

Cadet 3rd Year
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Huhu! :D

Ich wende mich einmal mit einer kurzen Frage im deutschen Raum. Vielleicht weiß ein kluger Kopf da ja ein bisschen mehr, da ich hierzu wenig einschlägige Aussagen im Internet gefunden haben.

Nämlich hat ein potentieller Kunde vorgeschlagen ein Web Scraper zu programmieren, der die Webseite der Konkurrenz durchsucht und die frei öffentlich zugänglichen Informationen zwecks besserer Auswertung (bspw. Übersicht neuer Produkte und aktuelle Preise) in einer Excel-Liste speichert (wöchentlich). Mein erster Gedanke war, ob das überhaupt so legal ist und zweitens, ob der Programmierer oder der Anwender im Ernstfall haften würde. Es gibt ja auch Webseiten, welche die Daten von Amazon scraped für den günstigsten, verfügbarsten Preis. Abhängig von der Antwort wäre natürlich die Realisierung des Projekts.

Die einzigen Infos die ich dazu gefunden habe sind nämlich die, wenn die Daten "privat" sind und nicht frei zugänglich - muss man aber hier ggf. mehr beachten?

Beste Grüße!
 
optimalerweise würde ich hier einen Fachanwalt fragen
dann hast du es schwarz auf weiß und es wäre rechtlich alles tutti

hier können dir 10 User 10 verschiedene Szenarien mitteilen, keine davon wäre aber für dich rechtlich bindend
 
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MadDog schrieb:
optimalerweise würde ich hier einen Fachanwalt fragen
dann hast du es schwarz auf weiß und es wäre rechtlich alles tutti
Nein, weil ein Anwalt nicht entscheidet wer Recht hat, sondern der jeweilige Richter am Gerichtsstand.
Kein Anwalt wird dafür schriftlich die Verantwortung dafür übernehmen.
 
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Wenn der Konkurrent einen besseren Webentwickler hat, dann kommt da eh kein Bot mehr durch :)
 
NameHere schrieb:
Nein, weil ein Anwalt nicht entscheidet wer Recht hat, sondern der jeweilige Richter am Gerichtsstand.
Kein Anwalt wird dafür schriftlich die Verantwortung dafür übernehmen.
Das stimmt zwar, aber ein (guter) Anwalt wird dir aufgrund schon gefällter Urteile/Rechtssprechungen einen Rat geben bzw. das mögliche Risiko einschätzen.
Von daher kann es bei der Entscheidungsfindung durchaus sinnvoll sein, einen Fachmann hinzu zuziehen.
Ob man mit den entsprechenden Infos trotzdem loslegt, liegt dann beim potentiellen Kunden, Stichwort Risikoabschätzung.
 
Quartz schrieb:
Mein erster Gedanke war, ob das überhaupt so legal ist
Beschäftige doch einfach eine Aushilfe damit. Oder eine Klick-Farm auf den Philippinen.
Dann hast du das gleiche Ergebnis, jedoch ohne Scraper-Entwicklungskosten, dafür mit Lohnkosten.

Alleine dieses Beispiel sollte dir aufzeigen, dass Scraping nicht illegal sein kann.

Scraping wird rechtlich problematisch, wenn (Sicherheits-) Lücken ausgenutzt werden und der Webserver durch die Scraping Anfragen übermäßig beansprucht wird.

Das viel viel größere Problem ist, dass Scraping alles andere als persistent ist, viele Änderungen an der Website führen zu notwendigen Anpassungen am Scraper. Im schlimmsten Fall liefert dir der Scraper unbemerkt Datenmüll an.
 
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Demon_666 schrieb:
Das stimmt zwar, aber ein (guter) Anwalt wird dir aufgrund schon gefällter Urteile/Rechtssprechungen einen Rat geben bzw. das mögliche Risiko einschätzen.
Guter Rat ist teuer und ein schlechter Rat ist noch teurer! ;)
 
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