Telefonkabel DSL-Spektrum - zeitweise massive Einbrüche

Mach10

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Hallo zusammen,

ich habe seit Wochen Sorgen mit meinem VDSL-Anschluss. Und zwar bricht das Spektrum zeitweise stark ein. Die Übertragung wird dann vor allem im Upload sehr langsam. Dauer: von ein paar Minuten bis zu drei Stunden. Dann ist für viele Tage wieder alles unauffällig, und urplötzlich habe ich das Problem wieder.

Einen Zusammenhang der Störungen mit Tageszeiten, laufenden Maschinen in der Nachbarschaft usw. habe ich nicht feststellen können.
Fritzbox, Netzteil, Anschlusskabel zur TAE und TAE wurden schon getauscht. Am APL ist die Leitung, die in meine Wohnung führt, einwandfrei aufgelegt. Mit Schraubklemmen. Der APL ist Baujahr ~ 1959 und das Erdkabel ist ebenso alt.

Zu den Leitungsdaten:
VDSL 50 aus dem HVt (A0-Punkt).
Der HVt ist das benachbarte Gebäude. Ich war da mal drinnen und durfte mich umsehen, und mir wurde auch mein Anschluss an der Trennleiste gezeigt.

Leitungslänge insgesamt ~ 140 Meter.
Vom APL höchstens 20 Meter Kabel J-2Y(ST)Y...ST III BD 2x2x0,6 durchgehend, also an einem Stück, in meine Wohnung bis zur TAE. Die Schirmung ist am APL nicht auf Erde gelegt. Ich habe das schon versucht, aber das änderte nichts.

Zum Spektrum:
In den angehängten Screenshots sieht man an der Minimum-Linie, dass da irgendwas zeitweise ziemlich falsch läuft.
Sobald ich sich die Leitung wieder normalisiert hat, mache ich einen Screenshot und setze die Min/Max-Werte wieder zurück.
Der Einschnitt im Spektrum bei 9 MHz (rechts vom Träger 2048) ist immer da - mal stärker, mal schwächer ausgeprägt. Manchmal sind rechts davon auch noch mehr Einschnitte.

Hier tummeln sich doch Spezialisten mit Erfahrung.
Welche Ursachen kommen hier in Frage?


Ich meine z.B.
  • Wasser in der Erdleitung
  • Powerline
  • Funkstörungen anderer Art
  • zeitweise einbeinige Leitung/schlechter Kontakt (wie anfällig sind z.B. Trennleisten 55 für schlechten Kontakt?)
  • ...
 

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Melde eine Störung bei deinem Anbieter, der wird sich der Sache genauer annehmen.
So alles weitere nur Rätselraten.
Min/Max Spektrum reichen nicht aus um eine qualifizierte Diagnose zu stellen, da zu gehört wesentlich mehr, was der Netzbetreiber messen kann. Könnte alles sein, von Wackler, Erdberührung oder Ausfall Vectoring Engine.
 
Mach10 schrieb:
Ich meine z.B.
  • Wasser in der Erdleitung
  • Powerline
  • Funkstörungen anderer Art
  • zeitweise einbeinige Leitung/schlechter Kontakt (wie anfällig sind z.B. Trennleisten 55 für schlechten Kontakt?)
  • ...
Powerline glaube ich nicht, das Spektrum passt nicht und die Einzüge sind zu stark. Aber die anderen Aspekte kommen alle infrage, wobei es im Falle eine Funkstörung keine zugelassene Applikation, sondern ein defektes Gerät wäre. Das kann theoretisch natürlich in deiner Heimverkabelung liegen. Auch ein Defekt deiner Endgeräte ist nicht auszuschließen. Wenn du selber was analyisieren willst, dann wäre der erste Schritt, ein DSL Modem direkt an den APL anzuschließen. Aber bei einem zeitlich sporadischen Problem ist das natürlich problematisch. Generell wird dir die zeitliche Abhängigkeit Probleme bereiten, denn auch die Entstörer des Netzbetreibers können das Problem nur dann eingrenzen, wenn es gerade auftritt. Und ob sie gerade dann draufschauen ...
 
riversource schrieb:
Powerline glaube ich nicht, das Spektrum passt nicht und die Einzüge sind zu stark. Aber die anderen Aspekte kommen alle infrage, wobei es im Falle eine Funkstörung keine zugelassene Applikation, sondern ein defektes Gerät wäre.
Für Powerline und Funkstörer passt das Spektrum nicht, weil das komplette Spektrum betroffen ist.
Passt eher zu Wackelkontakt/einadrig.
Wasser in der Muffe/Endleitung lässt sich meist vom Anbieter aus der Ferne über galvanische Messungen feststellen.

Edit: Trennleiste 55 an der deine Leitung korrekt verlötet ist, neigt nicht zu Kontaktproblemen. Es sei denn Jemand schaltet einen neuen Anschluss in der Nähe und berührt deine Adern. Viel mehr als 1-2 Sync.-Abbrüche in den paar Minuten wo da Jemand arbeitet passiert da aber nicht.
Dein Schraub-APL ist jedenfalls viel anfälliger. Einfach mal an den Adern wackeln (Endleitung und Vzk) und schauen ob was abfällt/abbricht.
 
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Hattest du dazu schon eine Störung gemeldet oder ist das hier dein Einstieg dazu? Wenn das ein Telekomanschluß ist, wurde hier schon mal von einem der dortigen Mitarbeiter erklärt, dass sämtliche VDSL-Anschlüsse dauer-monitort werden, also müsste das Problem bei der Telekom schon in die Vergangenheit sichtbar sein. Woran das liegt ist deren Aufgabe zu finden.
 
Danke für eure ersten Einschätzungen.
Mein Provider ist 1&1, der Anschluss läuft als Telekom-Leitung direkt in den HVt, weiter über BNG, Versatel.

Eine Störung habe ich noch nicht gemeldet, weil die Bearbeitung bei 1&1, sagen wir mal, besonders frustrierend ist. Da werden Dinge verlangt, die unnötig sind (Routerneustart, Router zurücksetzen z.B. - unnötig, weil ich dies bereits getan habe und sogar alle Komponenten ausgetauscht habe), Technikertermine werden gemacht und nicht eingehalten...
Da ist es doch verständlich, dass man als Endkunde erstmal schaut und sich Gedanken macht.

Der APL hat nur Schraubanschlüsse für die Endleitungen. Die ankommenden Adern vom Erdkabel sieht man nicht. Ein Techniker erklärte mir vor einigen Jahren, dass das Erdkabel ein papierisoliertes Kabel mit Bleiummantelung sei, was im APL innenliegend verlötet und vergossen(?) sei. Deshalb wäre der APL auch nicht so einfach auszutauschen.
Die Schraubverbindungen habe ich kontrolliert, die sind fest (und nicht zu fest, weil das kurz vor "ab" wäre). An den Adern wackeln zeigt keinen direkten Einfluss aufs Spektrum. Daher gehe ich davon aus, dass der Kontakt an der Stelle einwandfrei ist.

Ich werde da wohl doch eine Störungsmeldung machen müssen. Da nur sehr selten die Synchronisation verloren geht, wird das möglicherweise ein Geduldsspiel.
 
Dann mal die Frage, die Werte da in der Liste, also nicht die Grafiken, wann waren die denn so? Weil die super gut sind! Das mit den Spektren ist ja nur als Hilfsmittel um den Bereich zu finden wenn die UL-Rate total einbricht. Ergo musst du wohl nun laufend bei dem Problem Messungen über die Seite der BNA machen u. damit dann dem Anbieter drohen dass du die Beiträge kürzt u,. dich an die BNA wenden wirst. Auch die UL-Rate fällt in die Mindestversorgung lt. Tarif mit rein. Wenn die mehrfach unter 90 % sinkt brauchst du gar nichts mehr zu machen außer ein Ticket schriftlich mit Mahnung u. Fristen. Laut dem Monitoring auf den Anschlüssen sehen das ja auch die Leute dort beim NB, nur eben 1&1 wohl nicht. So wie du die Screenshots gemacht hast würde ich die Werte-Seite immer speichern, so sich da die Werte geändert zeigen, u. über eine Messung parallel machen.
 
Die oben gezeigten Werte waren nach Neusynchronisation so.

Ich habe auch noch einen anderen Screenshot zu bieten. Kurz danach brach die Synchronisation ab. Das war Zufall, dass ich da gerade in die Fritzbox geschaut habe.

Ich kann doch nicht den ganzen Tag vorm Rechner sitzen und warten, dass die Leitung mal wieder Störungen hat, nur um dann davon Screenshots und Speedtests machen zu können.

Der 1&1 Support sagte mir heute, meine Leitung wäre unauffällig und könnte sogar DSL 250 (ist rund um den HVt aber nicht buchbar). Da müssten schon mehr Abbrüche passieren, damit dem Phänomen jemand nachgeht.
 

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Logdatei zeigt die Abbrüche auch später noch.
Wenn 1&1 nicht tätig wird, weiter Störungen melden.
 
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Mach10 schrieb:
Die oben gezeigten Werte waren nach Neusynchronisation so.
Also das Bild mit den ganzen Zahlen? Tja damit wird man keine Störung begründen können, da passt ja alles. Muß man dir echt sagen, bei deiner bisherigen Cleverness, wie das zu machen ist? Wenn du selber die Ursache finden willst dann nur zu!
Wann oder wie hast du das mit den ganzen Grafiken des Spektrums denn gemacht, dazu parallel wären die Werte auf der Seite wichtig gewesen oder gleich dazu einen Speed-Test.
Die Supporter an den Hotlines sind darauf geschult Quälgeister fernzuhalten, u. nur ernste Probleme zu bearbeiten.
Die Werte in deinem letzten Screenshot gelb markiert sind die untersten Level des Tarifes würde ich mal vermuten. Meine Werte im UL u. DL sind ähnlich der deinen, nur habe ich keine FritzBox u. bin nicht bei 1&1, habe aber auch sicher wie du einen Telekom-Port VDSL mit Profil 17a.
Habe gerade mein Spektrum dazu angesehen, das sieht noch schlimmer aus als deines.
Die Bit-Belegung im 2. UL-Bereich ist ja wohl ein Witz?

SL-5501_27.11.23_17.25-Uhr-DSL-Spektrum.JPG
 
Nein, die "Min. Effektive Datenrate" ist ein Minimum-Speicher. Durch die Störungen ist die Datenrate auf diese Werte gesunken, hatte sich aber zum Zeitpunkt des Screenshots wieder erholt.
 
blastinMot schrieb:
Edit: Trennleiste 55 an der deine Leitung korrekt verlötet ist, neigt nicht zu Kontaktproblemen. Es sei denn Jemand schaltet einen neuen Anschluss in der Nähe und berührt deine Adern.
Vermutung: Dort ist nicht gelötet worden. Selbst wenn der Anschluss vor ein paar Jahren korrekt verlötet war, muss das nichts heißen. Beispielsweise wurden in den letzten Jahren auch der eine oder andere Indoor-MSAN aufgegeben und die Anschlüsse auf andere (ggf. auch neuere) MSAN komprimiert (= am HVt umgeschaltet). Auch könnte es sein, dass jemand versehentlich mal den falschen Anschluss von der Lötfahne heruntergenommen hat und dann nicht mehr gelötet hat.

Daher wäre mein erster Ansatz, mal zu schauen, ob der Anschluss tatsächlich noch gelötet ist. Das Spektrum sieht für mich ganz klar nach einem Kontaktfehler aus. Ich meine, in eigentlich jedem Löt-HVt sind Lötkolben und Zinn da und daher wird dort fast immer gelötet, aber hab da auch schon ungelötete gesehen.

@Mach10
Wenn Du die Störungshotline von 1&1 nicht anrufen willst, kennst Du zumindest Deine LineID? Falls ja, könntest Du, wenn das nächste Mal ein Telekomfahrzeug vor der Vermittlungsstelle steht, einfach mal freundlich fragen, ob derjenige mit der LineID schnell mal nachschauen würde, ob der Anschluss tatsächlich noch gelötet ist.
 
Klar, die Line-ID wirft mir die Fritzbox ja aus, in folgendem Format:
1UND1.DEU.DTAG.9xxxx

Meine Frage auf die Trennleiste 55 zielte eigentlich auf die Prüfkontakte ab (also dort, wo der Prüfadapter eingeschoben werden kann) - ob sie schon mal zum "kritscheln" neigen können.
 
Mach10 schrieb:
Nein, die "Min. Effektive Datenrate" ist ein Minimum-Speicher. Durch die Störungen ist die Datenrate auf diese Werte gesunken, hatte sich aber zum Zeitpunkt des Screenshots wieder erholt.
Dann müsste das ja in einem LogFile nach zu lesen sein, nur in der FB läuft dazu keine Textstatistik mit Werten mit. Und mit Herunterstufen das macht ASSIA mit dem DLM, aber das wieder sofort hochzuregeln dauert erheblich länger. Von über 63 MBit auf unter 40 ist 2/3 vom Sollwert, u. beim UL ist es sogar nur unter der 1/2 gewesen. Dazu müssten dann mal die AVM-Spezialisten was sagen?
Bzgl. der Trennleiste 55, was soll das bitte werden, ein Kontakt-Problem das sich nur auf den 2. UL-Bereich auswirkt? Bei mir im Spektrum ist das gleiche Problem, nur sind bei mir keine Trennleisten 55 im OD-DSLAM verbaut, da wird auch nichts mehr gelötet. Also wird die Ursache sicher ganz wo anders liegen!
 
JodelFred schrieb:
Bzgl. der Trennleiste 55, was soll das bitte werden, ein Kontakt-Problem das sich nur auf den 2. UL-Bereich auswirkt?
Vielleicht mal genau hinschauen?
1701108318113.png

Der einzige nicht relevant betroffene Bereich ist das letzte Downstreamband.
 
Die ganzen DL-Bereiche sehen doch gut aus, bis auf diese Strich-Linie drin, sieht man doch deutlich drunter bei der Träger-Belegung, u. auch der UL-Bereich ist da komplett belegt, nur der 2. UL-Breich bricht total ein.
Siehe auch meine Grafiken als Spektrum dazu, u. da ist nichts mit Trennleisten 55 im Spiel. Und ich habe auch keine FB. Also sind wir wieder bei 0?
 
JodelFred schrieb:
Die ganzen DL-Bereiche sehen doch gut aus, bis auf diese Strich-Linie drin,
Und genau diese Linie zeigt, dass hier ein Problem besteht. Denn so eine starke Schwankung des SNR ist nicht normal.

JodelFred schrieb:
Siehe auch meine Grafiken als Spektrum dazu,
Die Delle im Spektrum bei dir deutet am ehesten auf eine Parallelschaltung als Ursache hin. Vielleicht wäre es am besten, wenn du dazu ein eigenes Thema aufmachst. Falls dein Modem das ausgibt, kannst du ja auch noch einen Hlog-Graph mit dranhängen.
 
Diese "Strich-Linie" ist das Minimum, auf welches das Spektrum zeitweise eingebrochen ist. Ich hatte mit dem Screenshot nur nicht das Glück, zum richtigen Zeitpunkt live dabei zu sein. Daher sieht man nur die Min- und Max-Linie.

Solche Einbrüche sind definitiv nicht normal.

Da die Fritzbox leider ein Timeout für ihr GUI hat, lässt sich das Spektrum nicht länger als 20 Minuten mit einem Screencapture aufnehmen. Ich kann aber auch nicht 24 Stunden lang vor dem Bildschirm sitzen und auf den richtigen Moment warten.
 
Mach10 schrieb:
Da die Fritzbox leider ein Timeout für ihr GUI hat, lässt sich das Spektrum nicht länger als 20 Minuten mit einem Screencapture aufnehmen.
Irgendwie skriptgesteuert die Maus bewegen oder neu laden? Ob es ein zeitliches Muster gibt fänd ich hier durchaus interessant.
 
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