Ethernetleitung mit Switches „splitten“?

LeanAnderson

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Moin Moin
Ich hab leider ein kleines Problem. Auf meiner Arbeit (kleingewerbe) muss demnächst der Router geändert werden, aber mit den aktuell gelegten Leitungen ist das etwas schwierig. Wir haben nämlich in einem Raum einen Serverschrank mit Switch und Hauptserver und zwei Räume weiter in einem Sicherungsschrank aktuell den Router mitsamt Telefonanlage und Alarmanlage. Die letzten beiden müssen zwingend in diesem Schrank bleiben und (zumindest die Telefonanlage) muss mit dem Router verbunden sein. Die beiden Räume sind nur über eine Ethernetleitung verbunden. Da der neue Router nicht mehr in den Sicherungskasten passt muss er im Serverschrank montiert werden. Zurück würde nur noch ein Modem bleiben, welches dann direkt an den neuen Router angebunden werden muss. Hier meine Frage: kann ich irgendwie über switches die Leitung so aufsplitten, dass ich sagen kann, dass die “eine Leitung“ nur zwischen Modem und Router ist und die „andere“ zwischen Router und der Telefonanlage? Oder muss ich das Kabel hierfür physisch Splitten und die 100 mbit in kauf nehmen? Also mit den Switches dachte ich dass man die vielleicht so programmieren kann, dass beispielsweise der Traffic zwischen dem einem und dem anderen Port 1 am jeweiligen Switch isoliert ist.

Danke im Voraus
Leander
 
Kannst du das bitte in einer kleinen Skizze darstellen? Eine Wall-Of-Text nachzuvollziehen ist ziemlich anstrengend. Und ohne den Ist- und den Soll-Zustand richtig zu erfassen, ist es auch schwierig ggfs Alternativen vorzuschlagen.

Grundsätzlich:

Ein einzelnes Kabel kann man physisch splitten, wenn man auf beiden Seiten einen RJ45-Splitter anklemmt, der aus dem 8-adrigen Kabel effektiv 2x 4-adrige Kabel macht, die dann aber nur 100 Mbit/s leisten können. Je nachdem was über diese Teilkabel laufen soll benötigt man ggfs noch einen RJ45-zu-X Adapter, der die 4 Adern entsprechend passgenau umsetzt. Bei Ethernet-only braucht man natürlich keinen Adapter.

Man kann das Kabel auch virtuell splitten, indem man es als VLAN-Trunk nutzt und somit innerhalb des Kabels die Datenpakete in VLANs kapselt. Diese Kapselung funktioniert ausschließlich für Ethernetframes, weil sie vor und nach dem geteilten Kabel in einem VLAN-fähigen Gerät wieder entsplittet werden müssen.
 
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Moin und willkommen.

Entweder kannst du da zur logischen Trennung mit VLANs arbeiten oder mit unterschiedlichen Netzbereichen. Aber da braucht es schon etwas Verständnis und passende Hardware.

Für mich klingt das ganze daher eher nach einem Fall für einen IT Dienstleister, der euch da vernünftig berät und unterstützt.
 
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Das sind Bastelleien die man im Privatumfeld macht und ggf. notdürftig damit man arbeiten kann.
Dauerhaft und nachhaltig ist weder die VLAN noch die physische Trennung sinnvoll. Ich würde den DSL/Glasfaser/Kabel-Anschluss einfach direkt in den Serverschrank legen und gut. Ja kostet einmal dann ist aber Ruhe und Modem/Router sind zusammen.
 
Raijin schrieb:
Kannst du das bitte in einer kleinen Skizze darstellen? Eine Wall-Of-Text nachzuvollziehen ist ziemlich anstrengend. Und ohne den Ist- und den Soll-Zustand richtig zu erfassen, ist es auch schwierig ggfs Alternativen vorzuschlagen.
Hab mal versucht das ganze schnell zu skizzieren. Hoffe jetzt ist es besser verständlich
Nero FX schrieb:
Ich würde den DSL/Glasfaser/Kabel-Anschluss einfach direkt in den Serverschrank legen und gut
Das ganze muss jetzt auch nur fürs erste halten. Wenn dann die Zeit dafür da ist denke ich werden wir auch neue Leitungen legen einfach damit das ganze safe ist
 

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Das wäre eigentlich eine Frage für ein ITK-Systemhaus, wegen Alarmanlage, Haftung und so weiter. Analog-Telefon und LAN kannst Du nicht über einen Switch logisch splitten. Hier müsstest Du tatsächlich das Ethernet-Kabel physikalisch splitten und daher auf Fast-Ethernet zurück.

Aber es gibt ATA-Adapter. Die setzen Telefon auf LAN um, im Grunde das Gleiche was der Router macht:
a) Falls der neue Router nicht nur analoge Telefone sondern auch IP-Telefone erlaubt (VoIP/SIP-Registrar/Proxy), bräuchtest Du „nur“ einen ATA-Adapter (z. B. gebraucht FRITZ!Box 7520, Lancom 883+ VoIP, … oder neu den Lancom 1803VA).​
b) Hat der neue Router diese Funktion nicht, könntest Du über den ATA-Adapter auch direkt beim Telefonie-Anbieter einbuchen.​

Letzteres sollte man wirklich nur zusammen mit einem ITK-Systemhaus machen; gibt zwar viele Anleitungen im Internet, aber die sind alle quasi ungetesteter Rotz – das ist ganz nett für raustelefonieren, wenn es nicht geht nimmt man halt Handy, für reintelefonieren oft schon nicht brauchbar. Eine Alarmanlage würde ich solchen Anleitungen nicht vertrauen.
LeanAnderson schrieb:
Welchen hast Du aktuell, welchen wirst Du bekommen?
 
So wie ich das verstanden habe ist der Stein des Antsoßes wohl auch lediglich die Größe des neuen Routers, weil dieser nicht in den Schrank passt. Nu kann man den Router natürlich auch einfach außerhalb des Schranks montieren und muss an der Verkabelung gar nichts anfassen, der Status Quo bleibt erhalten.

Auch der Router selbst ist ggfs austauschbar und durch ein Modell zu ersetzen, welches eben doch wieder in den alten Schrank passt. In diesem Fall kann die Verkabelung ebenfalls so bleiben wie sie ist.
 
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Ok also ich guck mal auf jeden Fall das ich kontakt zu einem IT Dienstleister vor Ort aufnehme. Vielleicht kann der auch ein paar Sachen ändern so dass es einfacher wird. Danke für die hilfreichen Tips und Denkanstöße
Raijin schrieb:
Auch der Router selbst ist ggfs austauschbar und durch ein Modell zu ersetzen, welches eben doch wieder in den alten Schrank passt. In diesem Fall kann die Verkabelung ebenfalls so bleiben wie sie ist.
Muss ich gucken leider kann ich den nicht außerhalb des Schranks montieren, da der Schrank auf einem Hausflur ist und wir Geräte nur innerhalb des Schranks montieren dürfen.
 
norKoeri schrieb:
Welchen hast Du aktuell, welchen wirst Du bekommen?
Aktuell haben wir eine Digitalisierungsbox Premium und demnächst werden wir eine Unifi Dream Machine Pro aus verschiedenen Gründen installieren
Pete11 schrieb:
Wieviele Tage / Wochen könnt Ihr ohne funktionierende Netzwerk / Telefon - Infrastruktur weiterarbeiten?
Wenn das nur kurz geht, würde ich einen Profi beauftragen.
Leider geht das nur außerhalb der Betriebszeiten also Samstag Nachmittag bis Montag morgens
 
In diesem Kontext führt eigentlich kein Weg an einem Profi vorbei. Ja, du könntest sicherlich mit zwei RJ45-Splittern arbeiten, aber eine UDM Pro ist ja auch kein Spielzeug und wenn ihr meint, sowas zu benötigen, scheint der Betrieb ja auch auf eine vernünftige Infrastruktur angewiesen zu sein - und das erfordert professionelle IT-Unterstützung und kein öffentliches Forum für Heimnetzwerke und Gebastel in Eigenregie mit 5€ Splittern. Zu Hause kann man sowas machen, aber da ist man schlimmstenfalls eben nur mit dem Handy zu erreichen bzw. online, eine Firma muss im Falle eines Falles die Mitarbeiter nach Hause schicken bis alles wieder läuft.
 
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Nein kam er nicht. Das gerät benutze ich aktuell Privat und es erfüllt theoretisch alle Anforderungen, die wir haben.(Failover Wan, Unifi Protect, etc). Auch aus Kostengründen wollten wir erst schauen, ob es selber möglich ist, da wir bei bekannten im gleichen Geschäftsfeld echt hohe summen alleine für die Geräte gehört haben. Ich denke mal ich lasse das dann aber doch lieber von einem Experten machen.
 
LeanAnderson schrieb:
es erfüllt theoretisch alle Anforderungen, die wir haben.(Failover Wan, Unifi Protect, etc).
Abgesehen von Unifi Protect gilt das aber für zig andere Geräte ebenfalls. Dazu muss es kein 19" Router wie die UDM Pro sein. Failover WAN - im aktuellen Setup gibt's aber scheinbar nur 1 WAN ?? - kann man auch mit einem MikroTik hEX, einem EdgeRouter oder beliebigen anderen Routern mit ausreichend WAN/LAN-Schnittstellen umsetzen.

Mir scheint daher, dass das Platzproblem hausgemacht ist, weil vorher augenscheinlich ein herkömmlicher Modemrouter ausgereicht hat und ihr jetzt buchstäblich dicke Geschütze auffahrt - mutmaßlich nur für Unifi Protect? Damit hatte ich bisher noch keine Berührungspunkte, aber ggfs ließe sich das auch anders lösen.
 
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Unifi Protect ist doch das Überwachungskamera Dingens oder reden wir von was anderem hier?
Bei Überwachsungskameras aller Art würde ich eh nur mit Profis reden, das geht zu schnell nach hinten los.
 
Raijin schrieb:
Mir scheint daher, dass das Platzproblem hausgemacht ist, weil vorher augenscheinlich ein herkömmlicher Modemrouter ausgereicht hat und ihr jetzt buchstäblich dicke Geschütze auffahrt
Ja aktuell haben wir nur ein WAN. Leider brauchen wir am besten noch in diesem Jahr eine zweite Internetleitung (vorzugsweise LTE, da wir keine Glasfaser bekommen), da ein Internetverlust während des Betriebs fatal wäre.
Raijin schrieb:
MikroTik hEX, einem EdgeRouter oder beliebigen anderen Routern mit ausreichend WAN/LAN-Schnittstellen umsetzen.
Ich kann auch mal versuchen mich zu diesen Geräten auch einzulesen, dann wäre die Beauftragung eines Fachmanns nicht unbedingt notwendig. Aber ich werde denke ich trotzdem mal einen Fachmann einladen
Ergänzung ()

Tornhoof schrieb:
Unifi Protect ist doch das Überwachungskamera Dingens oder reden wir von was anderem hier?
Bei Überwachsungskameras aller Art würde ich eh nur mit Profis reden, das geht zu schnell nach hinten los.
Ja protect ist das Kamerasystem. Das ist für den aktuellen Umstieg nicht direkt benötigt, ist aber bei einer Erneuerung der Überwachungskameras in den nächsten Jahren als eine möglichkeit angedacht.
 
LeanAnderson schrieb:
Ich kann auch mal versuchen mich zu diesen Geräten auch einzulesen, dann wäre die Beauftragung eines Fachmanns nicht unbedingt notwendig.

Doch und du gibst sogar selbst die Begründung dafür:

LeanAnderson schrieb:
da ein Internetverlust während des Betriebs fatal wäre.

Überlege dir gut ob du dir den Schuh wirklich anziehen willst. Im Falle eines Falles bist du nämliche derjenige, auf den die Finger zeigen. Auch oder gerade für MikroTik, EdgeRouter und Co braucht man Erfahrung bei der Einrichtung. Das sind Geräte, die zwar so ziemlich alle Möglichkeiten bieten, aber auch das KnowHow erfordern, um das umsetzen zu können. Oftmals ohne Wizards und zum Teil sogar über CLI.
Wie ist dein beruflicher Hintergrund, wenn ich fragen darf? Ausbildung in der IT? Informatik studiert? Oder eher Hobby-IT-ler mit Youtube? ;)
 
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LeanAnderson schrieb:
Digitalisierungsbox Premium
Das ist bereits ein ATA. Die müsstest Du „nur“ umkonfigurieren anstatt das interne DSL nun WAN zu nutzen.
LeanAnderson schrieb:
UniFi Dream Machine Pro
Dann hast Du ein Problem, denn Dir werden alle Dienstleister absagen, denn Du musst ein ITK-Systemhaus finden, dass auf Ubiquiti Networks spezialisiert ist. Und viele von diesen Einzelkämpfern sind Dummlaberer, also wirst Du erstmal ganz Viele durchfüttern müssen, bis Du einen Passenden hast.
LeanAnderson schrieb:
aus verschiedenen Gründen
Dafür seit ihr nicht qualifiziert. Das ist in Deutschland nicht umsonst ein Ausbildungsberuf. Dann und mit mehrjähriger Berufserfahrung darfst Du zu den monatelangen Schulung der Geräte-Hersteller. Die Digitalisierungsbox Premium kann bereits Failover-WAN. Wenn Du unbedingt UniFi-Protect nutzen willst, dann bitte eine UniFi Cloud Key Gen2 Plus …
LeanAnderson schrieb:
Ich kann auch mal versuchen mich zu diesen Geräten auch einzulesen
Besser einen neuen Thread aufmachen bzw. im Forum nach „Multi-WAN“ bzw. „Failover-LTE“ suchen. Das ist Dein eigentlicher Wunsch. Kann Deine Digibox bereits. Also ist das eigentlich „nur“ ein Konfigurationsgefummel. Hierzu könntest Du lieb in der Telekom-Hilft-Community oder im IP-Phone-Forum fragen … (besser dort vorher suchen). Das wäre wohl der Start …
 
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Habt ihr mal versucht, ob man das DSL Signal von der TAE eventuell ohne größere Verluste durch das CAT6 bekommt? Dann könnte man das Modem zum Server auslagern. Dazu würde ich das Verlegekabel dann physisch splitten (siehe Post #2). Die Telefonanlage wird ja wohl kaum >100mbit benötigen, falls sie über LAN läuft.

Dabei sollte natürlich klar sein, dass so eine Lösung maximal als Bastelei beziechnet werden darf. Schön und technisch gut ist das nicht.
 
Gerade bei MikroTik ist der Fachbetrieb vermutlich angebracht. Deren UI ist mal so gar nicht Einsteigerfreundlich, und einiges geht auch nur über die Kommandozeile.

Wenn man sich da (in der Arbeitszeit) selber einearbeitet, ist das schnell teurer als der Fachbetrieb.
 
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