Fahrradleasing über Arbeitgeber (z.B. Jobrad). Lohnt sich das?

P4ge schrieb:
Wenn ich solche Preise lese, geh ich zunächst davon aus, dass da EBikes mit gemeint sind.
Da gehen E-bikes doch grade mal erst ca. los? Gute Fullys kosten soviel wie hier genannt, wie kann man bei solchen Preisen darauf kommen, dass es ein E-Bike sein muss? Gute Hardtails gehen auch nicht unter 1500€ wirklich los. Glaube kaum, dass das bei Rennrädern anders ist.
P4ge schrieb:
bei einer Umwandlung aber von 150,-€, berechnet sich deine KV/PV/RV und ALV nur noch auf 1.850,- €.
er wandelt aber nur 55€ um. Wieso muss man hier plötzlich mit solchen in Relation riesigen Summen kommen? Klar, der Prinzip gilt auch bei 55€ aber ob meine ALV etc. nun mit 2000 oder 1945€ gerechnet wird, groß ist der Unterschied nicht. Hinzukommt, dass sowas auch als Gehaltserhöhung dazu kommen kann (grade bei Bikes zahlen manche Arbeitgeber das als Ökoprmämie on top) und ich dann nicht mehr 2000€ bekomme sondern 2055€.
P4ge schrieb:
Ist es dir gebraucht das Wert?
Mit Sicherheit, wenn es aufm normalen MArkt 4600€/3800€ (er nennt 2 Preise?) kostet....
P4ge schrieb:
Dieses Beispiel finde ich jedoch vom Grundprinzip her schon sehr seltsam.
Wieso? Der HErsteller gibt Privatkunden vll keinen Rabatt, aber wenn eine Leasinggesellschaft ggf. mehrere hundert oder tausend abnimmt, dann schon. Wäre so ungewöhnlich nicht. ISt bei KFZ ja auch nicht viel anders und Leasinggesellschaften bekommen deutlich höhere Rabatte als PRivatkunden.

Nehmen wir als BEispiel Canyon. Kauft man da Privat ein Bike, wird einem das bei Abholung durch einen dort Angestellten erklärt, eingestellt, etc.pp. Das kostet Geld. Fällt beim Leasing weg. Schon deshalb kann der Hersteller das Bike der Leasinggesellschaft günstiger anbieten. Dazu kommt ein Mengenrabatt, den ein Privatkäufer so auch nicht erhält und schon kommt der PReis hin.
 
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P4ge schrieb:
Durchaus, gefördert werden meines wissens nach nur E-Bike. Bzw. ich hatte bisher noch keinen Fall dass sich jemand "nur" ein "normales" Fahrrad holen wollte.

Nö, bei uns in der Firma haben einige ganz "normale" Räder genommen. Vom City-, Trekking- über Fullys sind alle Räder dabei.

P4ge schrieb:
Wenn dein Leasing 3 Jahre geht, was machst du am Ende?

Eine Entscheidung fällen ob behalten, zurückgeben oder doch behalten und dann weiterverkaufen, wobei sich das Rauskaufen in den Fällen die ich kenne immer lohnt, selbst wenn man es nicht behalten will.

Ich persönlich werde mein Fully nächstes Jahr kaufen und mir direkt ein Rennrad neu leasen. Ich bin extrem auf den Geschmack gekommen, auch mal längere Strecken zu fahren und werde eben nun ein 2. Rad anschaffen.

Was man hier evtl. auch nicht vergessen sollte und hier mMn zu kurz kommt. Bei Jobrad least nicht der AN das Rad, sondern der AG. Der AG überlässt dann das Rad seinem AN und schließt mit diesem einen Überlassungsvertrag. Der Leasingnehmer ist somit immer der AG und nicht der AN. Zumindest läuft es so bei Jobrad.
 
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P4ge schrieb:
Dieses Beispiel finde ich jedoch vom Grundprinzip her schon sehr seltsam. Dein Beispiel kostet deiner Aussage nach 3600,- € und es gibt keinen Nachlass. Das Leasing möchte mit Versicherung 1000,-€ weniger? Wo kommt der Rabatt her? Ich würde es verstehen, wenn man nach 36 Monaten ca. 2800,- bezahlt hätte und hätte dann die Option für 800,-€ es abzukaufen. Dann wäre Leasing eine Liquiditätsoption. Aber so sieht das Modell für mich sehr fragwürdig aus. Entweder sind irgendwo Kosten versteckt, oder das Fahrrad ist überteuert angeboten.
Es gibt keinen Rabatt, die Leasingrate über 36 Monate ist die "negative" Auswirkung auf das Nettogehalt. Da das aber über Entgeldumwandlung läuft fließt in der Realität deutlich mehr Geld an den Leasinggeber.

Ich hab das auch mal durchgerechnet. Es lohnt sich eigentlich nur bei entsprechend hohem Bruttogehalt und dem damit verbunden hohen Steuersatz. Bei mir ist es letztendlich daran gescheitert, dass die Versicherung das angefragte Rad nicht versichern wollte.
Ging in dem Fall um ein Carbon Enduro-MTB, ohne E-Antrieb, das ich auch nach 3 Jahren definitiv nicht mehr übernommen hätte, da so ein Rad nach 3 Renn-Saisons einfach durch ist.
 
Ich glaube ich sollte ein paar Zeilen zu meiner Aussage schreiben. Der ein oder andere ging ja schon auf mein Statement ein.

Mustis schrieb:
Da gehen E-bikes doch grade mal erst ca. los?
Natürlich ist mir klar, dass man für ein Fahrrad auch fünfstellig bezahlen kann. Mir sind bis dato aber nur Fälle untergekommen, bei denen ein Ebike oder ein Fahrrad bis 2500-2700 € geleast wurde. Bei teureren Varianten hat der chef immer geblockt.


Mustis schrieb:
er wandelt aber nur 55€ um. Wieso muss man hier plötzlich mit solchen in Relation riesigen Summen kommen?
Mit großen Zahlen (150€ x 36Monate= 5400,-€) kann man aber eher solche Fälle abbilden als eine Umwandlung mit "nur 50,-€. Der SV-Effekt ist da fast 0. Ich denke aber das man an hand solcher Beispiele, welche ich wähle, eher das Prinzip / die Auswirkungen sieht, als wenn man mit kleinen aber vielleicht hier praxisnahen Zahlen arbeitet.


Mustis schrieb:
Mit Sicherheit, wenn es aufm normalen MArkt 4600€/3800€ (er nennt 2 Preise?) kostet....
Das mit den 2 Preisen ist mir auch aufgefallen, auf solche Nebenschauplätze lasse ich mich aber nicht ein. Hier kommt aber das Grunprinzip wieder zum tragen. Wenn das Rad über das Leasing so viel "billiger" zu erwerben ist, ist der Preis mmn überzogen. Wenn aber das "Konstrukt" welches hier beschrieben wird auch auf besagtes Rad funktioniert, sollte man sich aber fragen warum das ganze so viel billiger wird.


Mustis schrieb:
ISt bei KFZ ja auch nicht viel anders und Leasinggesellschaften bekommen deutlich höhere Rabatte als PRivatkunden.
Leasing ist nur eine andere Zahlungsform. Da wird nichts per se billiger. Der Anbieter hat halt nur konstant gleiche Einnahmen. In diesem Fall muss man sich aber fragen warum sowohl die Rate als auch der Schlussbetrag soviel unter der UVP ist. wo verdient der Hersteller noch etwas, wenn 1/3 beim Leasing einfach wegfällt? Sollte er immer noch etwas verdienen, würde es bedeuten, dass mehr als 30% Gewinnmarge sind... . Versteht ihr meinen Standpunkt? Wie gesagt, es spricht nichts gegen das Leasing, weder gegen das Rad, noch das Prinzip, nur das Gesamtwerk dahinter macht mich stutzig.


untot schrieb:
Es gibt keinen Rabatt, die Leasingrate über 36 Monate ist die "negative" Auswirkung auf das Nettogehalt. Da das aber über Entgeldumwandlung läuft fließt in der Realität deutlich mehr Geld an den Leasinggeber.
An welchem Punkt bekommt der Leasinggeber mehr Geld? Er bietet es mit 36 Monatsraten und einer Schlusszahlung für insgesamt 2600 € an, der Hersteller möchte aber sonst 3600,-€. Dieses Differenz finde ICH .... beunruhigend.


untot schrieb:
Ging in dem Fall um ein Carbon Enduro-MTB, ohne E-Antrieb, das ich auch nach 3 Jahren definitiv nicht mehr übernommen hätte, da so ein Rad nach 3 Renn-Saisons einfach durch ist.
Das meinte ich damit, was macht man nach 36 Monaten. Klar kann man es übernehmen. Wie sieht es aber mit der Rückgabe aus. Kosten? Schlusssumme = Restwert Rad? Mmn sollte man die Punkte wenigstens für sich nochmal durchgehen.
 
P4ge schrieb:
nur das Gesamtwerk dahinter macht mich stutzig.
Mich nicht. Es macht einen erheblichen Unterschied in der Kalkulation, wenn ich weiß, da nimmt jemand 1000 Stück ab statt eben einem. Mengenrabatt ist im Geschäftsbereich gang und gäbe und die Rabatte sind teils erheblich. Ich kann dir aus beruflicher Erfahrung sagen, dass im einkauf über Mengenkontingente schnell 30-50% Rabatt erreicht werden können. Ich kann mir somit gut vorstellen, wie Firmen wie Bikeleasing die in Relation sehr attraktiven Konditionen abbilden kann.

Zum Rest: So sind mir einige Aussagen klarer bzw. besser einzuordnen. Passt dann auch soweit. Wenn die zaheln vom TE so stimmen, scheint mir das ein ganz gutes Angbeot zu sein und wenn er ohnehin erwägte ein Fahrrad dieser Art und Qualität zu kaufen halte ich das für lukrativ für ihn. Die Nachteile sind hier überschaubar und dürften den Vorteil beim Preis nicht aufwiegen.
 
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Mustis schrieb:
Mich nicht. Es macht einen erheblichen Unterschied in der Kalkulation, wenn ich weiß, da nimmt jemand 1000 Stück ab statt eben einem.
Natürlich ist im Einkauf ne Menge drin. Bedeutet aber auch, dass eine nicht unerhebliche Menge die Gewinnmarge darstellt. Wir hatten hier ja das Beispiel, bzgl. Einweisung, Lieferung etc. . Das macht für mich alles Sinn. Trotzdem bleibt bei mir hängen "Leasing -30% -> Trotzdem freuen sich 2 ?" Da wundere ich mich einfach über die 2. Person (Hersteller).
 
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P4ge schrieb:
An welchem Punkt bekommt der Leasinggeber mehr Geld? Er bietet es mit 36 Monatsraten und einer Schlusszahlung für insgesamt 2600 € an, der Hersteller möchte aber sonst 3600,-€. Dieses Differenz finde ICH .... beunruhigend.

Die Rechenbeispiele von Jobrad und Konsorten rechnen immer mit dem, was man am Monatsende weniger an Netto-Gehalt bekommt, die Leasingraten werden aber vom Brutto-Gehalt bedient (Entgeldumwandlung), das heißt je nach individuellem Steuersatz, dass die echte Rate, also das Geld was an den Leasinggeber geht, doppelt so hoch sein kann wie im Rechenbeispiel angegeben.
Die Verzinsung ist, wenn man ins Kleingedruckte schaut, auch nicht besonders toll. Hier mal ein einfaches Jobrad-Beispiel:
1608646200681.png

Durch die hohe Steuerbelastung bei dem Gehalt würde man durch die Entgeldumwandlung effektiv recht günstig an das Rad kommen, das ändert aber nichts daran, dass Jobrad alleine in den 36 Monaten der Laufzeit bereits ~7800 EUR bekommt, die Ablösesumme, falls man das Rad übernimmt kommt dann noch dazu, was bei 18%, die einem nicht schriftlich garantiert werden dürfen, auch nochmal 1350 EUR sind.
Man zahlt also effektiv mehr als 9000 EUR für das Rad, es wird nur durch die Entgeldumwandlung und die dadurch entfallenden Steuern und Sozialabgaben attraktiv.
 
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Kann dir doch aber theoretisch egal sein? Aber Gratulation, du hast verstanden, wie Leasingfirmen Geld verdienen...

UNd nein, du zahlst effektiv das was da steht. Jobrad erhält aber effektiv um die 9000€. Das Differenz ist das, was sonst an Steuern und Sozialabgaben in die jeweiligen kassen fließt.
 
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untot schrieb:
Die Rechenbeispiele von Jobrad und Konsorten rechnen immer mit dem, was man am Monatsende weniger an Netto-Gehalt bekommt, die Leasingraten werden aber vom Brutto-Gehalt bedient
Ich hab das Prinzip schon verstanden. Danke das du es nochmals schreibst.
Mein "Problem" ist aber vielmehr der Anfangsbestand. Also in deinem Beispiel 7500,-€. Laut TE wäre das Rad über Leasing weitaus günstiger als über normal Kauf.
@Mustis hat zwar das Argument des Mengenrabatts gebracht, was nicht zu verachten ist, aber mmn nicht zu einem Nachlass von 30% führen dürfte. Aber auch wenn es diesen Nachlass gibt, stellt sich die Frage warum er so hoch ausfällt. Weil man günstiger Rohmaterial einkaufen kann? Deshalb glaube ICH auch, dass dort eher die Gewinnmarge gedrückt wird. Was ok ist, man sollte sich halt (in meinem Beispiel) bewusst sein, dass man dort sehr viel an den Hersteller bezahlt. Das ist keine Kritik ans Leasing, keine an den TE oder sonst wen. Es sollte nur das Gesamtpaket kritisch betrachtet werden.
 
Ich gehe davon aus, dass der TE eben die monatliche Netto-Belastung angenommen hat und nicht den Umwandlungsbetrag und dass die Rechnung dadurch zustande gekommen ist, deshalb hab ich auch das Beispiel von Jobrad nochmal eingefügt.
 
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