Forderung wg. Mahnung - KSP Kanzlei Seegers Frankenheim PayPal

Proeloe

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Hallo zusammen,

habe folgendes Problem.
Ein Arbeitskollege von mir, den ich EDV-technisch des Öfteren unterstütze, hat eine Forderung der KSP Kanzlei Dr. Seegers Dr. Frankenheim Rechtsanwaltsgesellschaft mbH aus Hamburg erhalten (~250 €).

Er ist Rentner, nicht sehr wohlhabend und eben was mit Windows, Internet etc. zu tun hat, nicht sehr affin.

Vor einem Monat ist er wohl auf ein Popup, auf irgendeiner Website oder wo auch immer auf Phishing reingefallen und hat irgendne Telefonnummer angerufen und sich wohl auch wo angemeldet (vrmtl. wurde da eine seiner Anmeldeinformationien inkl. Passwort abgegriffen). Als dann nach Kreditkarteninformationen gefragt wurde hat seine Frau das zum Glück unterbunden.

Anschließend haben die dann wohl per PayPal Geld von seinem Konto versendet.

Kann alles leider nicht nachvollziehen, weil der Kollege und Frau deswegen sehr betroffen sind, es wie gesagt alles selbst auch nicht nachvollziehen können und froh sind, dass "es nur ein paar hundert Euro sind".

Er hat mir daraufhin seinen PC und den Laptop seiner Frau in der Annahme gebracht, dass es ein Virus etc. sei, was sich dann aber nicht bestätigt hat. Mit den Festplatten angeschlossen an einem offline Testsystem wurde nichts derartiges gefunden.

Auf jeden Fall hat er jetzt eine "Forderung gegen Sie, 1. Mahnung" von der genannten Kanzlei im Auftrag von PayPal über 246,46 € PER MAIL bekommen. Fällig bis 15.09.2023. Will jetzt nicht die ganze Mail zitieren, kann ich aber gerne anschließend machen.

Ich bin leider selbst sehr eingespannt mit Arbeit und Kleinkind aber wollte trotzdem fragen, ob ich da was machen kann.

Er hat mir für die Zahnlung seine Ersparnisse inkl. 80 € Amazon Geburtstagsgutscheine gegeben hat, damit ich das überweise, damit seine Frau davon nichts mitbekommt und sich Sorgen macht und die Sache erledigt ist.

Mach ich natürlich gerne, tut mir aber auch leid.

Danke schon einmal.
 
Proeloe schrieb:
die Sache erledigt ist
Muss nicht sein, da kann noch einiges nachkommen. Blind einfach was zu überweisen halte ich für keine gute Idee.

Wer weiß, ob das überhaupt eine echte Forderung von einem Anwalt ist oder einfach nur der nächste Versuch der Angreifer (die werden ja so einige Daten haben). Man muss sich den Vorfall schon genau anschauen. Was ist passiert, was haben die Angreifer gemacht / versucht und was hat er / seine Frau im Nachgang unternommen. Wurden Passwörter gewechselt? Wurde was gesperrt oder gab es Rückbuchungen? Wurde mal ins eigentliche PayPal-Konto geschaut?
 
Hat Er denn für PayPal und diese Phishing Seite sowohl die gleiche E-Mail Adresse als auch das gleiche Passwort verwendet? Muss er ja wohl weil wie sonst sollen die Betrüger an sein PayPal Konto gekommen sein?

PayPal hat diese Forderung wohl an das genannte Inkasso abgegeben. Hat Er das Geld also bei der Bank zurück buchen lassen weil da die Forderung von PayPal reinkam? Oder war das Konto nicht gedeckt und die Zahlung ging deshalb nicht durch? Denn Er hätte ja auch den Vorfall bei PayPal melden können mit der Begründung Identitätsdiebstahl und jemand anders hat die Zahlung autorisiert. Sollte man ja anhand der IP sehen.

Wenn es dasselbe Vorgehen vom typischen PayPal Inkasso ist würde Ich da gar nichts zurück überweisen! Denn passieren wird da eh nichts außer später wo ein paar Bettelbriefe kommen und die Summe auch immer geringer wird. Denn die Forderung ist ja unberechtigt und die müssen das erstmal nachweisen dass sie zurecht die Summe eintreiben. Wenn also wirklich ein amtliches Schreiben kommen sollte dem widersprechen. Mehr wird denn auch nicht passieren. Vor Gericht werden die garantiert nicht gehen weil das einen Präzedenzfall schaffen würde und das will PayPal nicht.
 
Die Kanzlei gehört wohl wirklich zum Inkasso von Paypal wenn man so googelt.

Am besten ist er nimmt sich selbst einen Anwalt auch wenn das kostet.
 
Danke für die Rückmeldungen.

Dass die Inkassokanzlei durch PayPal beauftragt wurde ist denke ich auch wahr. Die Kontonummern decken sich mit anderen Fällen nach einer kurzen Recherche. Muss aber nichts heißen.

brettler schrieb:
Die Kanzlei gehört wohl wirklich zum Inkasso von Paypal wenn man so googelt.

Am besten ist er nimmt sich selbst einen Anwalt auch wenn das kostet.
Einen Anwalt wird er sich bei ner Forderung von 250 € wohl nicht nehmen. Wie gesagt, er ist finanziell nicht auf Rosen gebettet und hätte gern seine Ruhe damit.

Mich irritiert nur, dass das ganze per Mail kommuniziert wird. Die haben ja die Adresse. Ist das zulässig das nicht in Briefform zu machen?

Habe ihn jetzt zumindest dazu bekommen, der Sache etwas nachzugehen und nicht einfach das Geld überweisen (zu lassen). Folgende Rückmeldung:
Habe auch gesehen, dass diese Inkasso-Kanzlei kein Ruhmesblatt ihres Standes ist.

Die ganze Geschichte begann mit dem Hackerangriff am 14. 7. gegen 18:45. Darauf hin hat uns PayPal ca. 320 €
für versch. dubiose Firmen und Leistungen abgebucht. Diese haben wir unsererseits prompt wieder zurückgerufen; worauf bei PayPal das Soll entstanden ist.

PayPal wollte Erklärungen haben warum; ich habe PayPal darauf hin die Geschichte mit dem Hackerangriff geschrieben. Dann geschah lange nichts - und nun kam die Email von der Inkasse-Kanzlei.

Nun, ich werde morgen auf unserem PayPal-Konto nachschauen was dort Sache ist und teile dies Dir
dann per Email mit.

Werde morgen mal mit ihm telefonieren, was er mit PayPal kommuniziert hat. Sollte er einen Identitätsdiebstahl gemeldet habe und bei seiner Bank die Überweisungen storniert haben, werde ich ihm mal raten nicht zu bezahlen.
Was meint ihr?
 
Ich würde mich mal mit der Kanzlei in Verbindung setzen, worum es geht.
Wenn es Betrug ist, hilft es ggf. schon bei der Polizei Anzeige zu erstatten, damit diese davon absehen, weiter das Geld von besagter Person einzufordern.
Der Kontakt zur Kanzlei sollte aber unabhängig der Kontaktmöglichkeiten aus der Mail erfolgen! Also bsp. Kanzlei googlen und die dort hinterlegte Nummer anrufen und erst mal bestätigen lassen, dass das so alles überhaupt richtig ist.
Kann mir gut vorstellen, dass das auch eine Fake E-Mail ist, die den Eindruck erwecken soll, dass das echt ist.

Generell klingt das für mich weiterhin sehr seltsam. Aufforderung via E-Mail ist schon komisch. Prüf bitte mal die Zahlungsdaten aus der Mail, alle Zahlungsarten außer Überweisung auf ein deutsches Konto bedeutet für mich sofort Fake. Steht dort eine IBAN, diese mal Googlen und schauen, ob die zur Kanzlei passt.
Und er soll ich im Paypal Konto einloggen und prüfen ob er dort ggf. etwas sieht bei geleisteten Zahlungen, also ob da eine Zahlung nicht eingezogen werden konnte o.ä.

Einen Anwalt muss man hier noch nicht einschalten, ich würde vorerst genau prüfen ob diese Ansprüche überhaupt echt sind. Solange das nicht 100% sicher ist, würde ich nicht zahlen.
 
Proeloe schrieb:
Bring erst einmal so viel in Erfahrung, wie es geht. Da ist noch so einiges unklare / schwammig. Was wurde wirklich abgebucht, was hat er mit PP kommuniziert (auch wie; ggf. nur eine Mail an eine noreply Adresse), hat er Strafanzeige gestellt und Kopie an PP geschickt, hat er überhaupt mal mit PP kommuniziert vor der Rückbuchung und was gab es an Rückmeldungen (vielleicht im Kundenkonto zu finden, wenn Mail immer brav gelöscht werden)? Sicherlich auch interessant wofür die 250€ sind. Für alles, was bei PP zurückgebucht wurde (da hätte er zumindest seine 'Ruhe') oder nur einen (ersten) Teil? Möglicherweise kommt danach eine weitere Forderung.

Neben all dem Ärger sollte auch überprüft werden, ob durch eventueller Weitergabe von Login-Daten möglicherweise noch immer Dritte Zugriff auf Konten haben (E-Mail, PayPal, ...). Insbesondere wenn gleiche Logindaten verwendet werden. Da könnten noch weitere Schäden mit der Zeit entstehen / sich im Hintergrund ansammeln.

Es ist zwar schon etwas her, aber vielleicht findest du ja noch die Telefonnummer, die angerufen wurde. Da kann man vielleicht noch etwas eingrenzen, was passiert ist bzw. was er möglicherweise gemacht hat. Weitergabe der PP-Daten? Oder vielleicht nur die Autorisierung für eine Zahlung von X?

Und natürlich stellt sich auch die Frage, ob die Forderung echt ist oder einfach nur versucht wird im Namen der Kanzlei Geld einzutreiben. Also z.B. die Kontonummern googeln. Bevor man sich da direkt an die Kanzlei wendet ggf. erst einmal den PP-Account / PP-Kommunikation prüfen. Was steht dort zu den Zahlungen, Account / etc.

Ich glaube auch nicht, dass er das alles allein hinbekommt. Da wird er vermutlich Hilfe vor Ort benötigen.
 
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KSP und Paypal sind dafür bekannt, an die eMail, die bei Paypal hinterlegt ist, die Mahnungen zu senden.
Eventuell gibt es noch normale Briefe etc…
 
Eine Email hat erstmal keine rechtliche Relevanz Solange da nix per Post kommt kannst du das ignorieren. Ja nichts überweisen. Der Kollege soll in PP bzw. genrerell erstmal sein Passwort ändern.

Wurden überhaupt Zahlungen per Paypal getätigt? Sieht man ja im Verlauf und eine Inkassobrief würde nur Sinn machen wenn man vom Konto nicht abbuchen kann oder es zurückgebucht wurde.

Edit: Habe deine letzte Nachricht übersehen, es gab ja wohl doch Paypaltransaktionen?, hat dein Kollege diese "als Problem gemeldet" oder einfach nur zurückbuchen lassen?

Ansprechpartner bleibt hier nur Paypal, denen das Problem zu schildern bzw. deutlich machen, dass man nicht für sowas aufkommt. Die haben das zu prüfen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Weg per Email ist eigentlich ein absoluter Hinweis darauf, dass man es einfach mal versucht. Eine solche Forderung kommt postalisch, wenn die rechtliche Grundlage gegeben ist.

Falls noch Guthaben auf dem Paypal-Konto ist: Leerräumen und dann der Dinge harren, die da kommen. Erstmal gar nichts machen und auch nichts beantworten. Das wäre mein Weg, bis was per Post kommt. Danach muss man dann sehen, was da per Post kommt. Wenn überhaupt was kommt, ich vermute eher weniger.

Sollte Paypal den Fall tatsächlich abgegeben haben, sind die btw. auch nicht mehr Ansprechpartner in dieser Angelegenheit. Ich würde also auch mal direkt mit Paypal in Kontakt treten und hören, was die dazu sagen. Wenn sie sich damit auseinandersetzen, kann man davon ausgehen, dass die auch nichts in der Art abgegeben haben und das ganze ne Masche ist.
 
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