Informatik: Fernstudium?

Domyyy

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Guten Morgen,

hatte mich in letzter Zeit Intensiv mit dem Thema Studium beschäftigt und mir habe die teils sehr "direkten" Ansichten hier im Forum gut gefallen, daher würde ich mich über einige "fremde Einschätzungen" meiner derzeitigen Situation freuen.

Ich bin gelernter Landwirt, habe danach den Abschluss "staatl. geprüfter Wirtschafter - Agrarwirtschaft" erlangt und werde nächstes Jahr den Abschluss "staatl. geprüfter Betriebswirt - Agrarwirtschaft" erlangen und dadurch auch endlich meine Fachhochschulreife.

Probleme:

*Ich möchte weiter im Betrieb arbeiten. Für die eingesetzten Stunden ist der Erlös sehr hoch, die Arbeit an sich macht mir auch Spaß. Aber es ist eben reine Saisonarbeit, wo von November - April selten mehr als 10 h/Woche/Person anfallen.

*Entsprechend habe ich im Zeitraum Juli-Oktober nur sehr wenig Zeit. Der Workload ist tages- und witterungsabhängig, Pflichtveranstaltung sind daher nahezu unmöglich zu realisieren.

*Mathe ist nur auf FH-Niveau, ich werde mir sicherlich mit Abstrakten Konzepten sehr schwer tun.

Möglichkeiten, die mir soweit zugesagt haben:
*"Wirtschaftsinformatik" über die EHV (Verbundsstudium mit der FH Südwestfalen). Ist auch mein aktueller Favorit, aber leider gibt es da wenig Infos zu. Wird sowas später anerkannt?

*Wirtschaftsinformatik an der Fernuni Hagen -> Sieht extrem "trocken" und schwer aus, aber durch den Preis könnte man es ja mal probieren, Stichwort Akademiestudium.

Dazu gäbe es in 25 Minuten Entfernung noch folgende Angebote:
-Informatik an der THM Gießen (volle Präsenz)
-"Digitale Medizin" an der THM Gießen (ehemals medizinische Informatik, jetzt mit mehr Programmieranteil. Vorteil ist hier, dass es ein Hybridstudium ist, also nur zwei Präsenztage. Das würde ich vermutlich schaffen).
-"angewandte Informatik" an der JLU Gießen (Gibt es erst seit diesem Semester)

Rein vom Konzept her würde ich mich wohl eher an einer FH sehen. Ich möchte definitiv nicht "in der Wissenschaft" arbeiten.

Vielleicht weiß jemand was konkretes zu diesen Studiengängen und wie das neben der Arbeit zu vereinbaren ist? Ist ja schon eine Nischen-Situation ...
Gerne auch zu möglichen Ansprechpartnern. Studienberatung an einer der Unis/FHs wird wohl biased sein. Die Agentur für Arbeit bietet auch bestimmt etwas?
 
Probiere es aus! Dümmer wirst du nicht und ganz ehrlich, wer nicht wagt der nicht gewinnt.

Fang doch einfach mal an zu schauen, ob Konzepte, Programmieren und logisches Denken für dich ist. Bei deinem AG gibt es bestimmt jede Menge Projekte die vereinfacht werden können. Dann lern die Theorie und versuche irgendwas in deinem AG zu automatisieren.

Solche kleinen Sachen, können einem oft helfen, ob man Spaß an sowas hat.


Edit: Der große Vorteil, du kannst das Studium an die Wand fahren, hast aber immer noch eine abgeschlossene Ausbildung!
 
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Frag bei den Anbietern einfach an. Die schicken dir Info Material

Kannst dir auch noch die Wings aus Wismar anschauen.
 
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Domyyy schrieb:
Vielleicht weiß jemand was konkretes zu diesen Studiengängen und wie das neben der Arbeit zu vereinbaren ist? Ist ja schon eine Nischen-Situation ...
Ich habe neben dem Dienst Informatik studiert.
Noch mal würde ich das nicht machen...
Aber machbar war es.
 
Paar Arbeitskollegen machen an der Fernuni Hagen ihren Master.
Meine Frau hat dort Bachelor studiert. Sie bezeichnet das Studium dort als schwer.
Wobei so richtig vergleichen kann sie eigentlich nicht. Ich fand aber faszinierend, wie gut der Prozess organisiert ist.
 
Schonmal Danke für die Antworten!
konkretor schrieb:
Kannst dir auch noch die Wings aus Wismar anschauen.
Ein guter Freund hat dort BWL studiert. Hat es auch empfohlen, aber ich finde den Preis + die weite Strecke zu Präsenzterminen doch etwas happig. 2 volle Tage in der Saison zu fehlen wäre für mich auch nahezu undenkbar. Da gefiel mir das Konzept von der EHV doch recht gut, da preislich fair (99 € vs "ab 200 €") und es scheint 1:1 dem Präsenzstudium der FH Südwestfalen zu entsprechen. Sind dann aber leider 8 Semester. Wobei ich das vermutlich eh nie in Regelstudienzeit schaffen würde ...
Info-Material frage ich auf jeden Fall mal überall an!

Kinschal schrieb:
Ich habe neben dem Dienst Informatik studiert.
Noch mal würde ich das nicht machen...
Aber machbar war es.
Wie viele Stunden waren das in deinem konkreten Fall?
Ich hab aktuell das Glück, dass mein Workload in der Off-Season relativ gering ist, da der Betrieb komplett umstrukturiert wurde (alle Tiere weg, dadurch sind ca. 3.000 h Arbeitslast entfallen). Aktuell besuche ich nebenher Vollzeitschule mit 36 SWS + 15 Stunden pendeln. So viel Zeit möchte ich aber nie wieder in meine Bildung investieren müssen, zumindest nicht auf Dauer.

Pogrommist schrieb:
Paar Arbeitskollegen machen an der Fernuni Hagen ihren Master.
Meine Frau hat dort Bachelor studiert. Sie bezeichnet das Studium dort als schwer.
Wobei so richtig vergleichen kann sie eigentlich nicht. Ich fand aber faszinierend, wie gut der Prozess organisiert ist.
Mein Schulleiter hat mich auch auf die hohe Abbruchquote hingewiesen. Er kennt persönlich 2 Absolventen der Hagen, die da enorm viel Arbeit reingesteckt haben. Aber auch weit über 20, die da recht schnell abgebrochen haben. Ich bin auch wahrlich kein Genie, wenn es um "abstraktes" Denken geht oder um komplexere Logik.


Mein Aktueller Favorit ist tatsächlich das EHV-Fernstudium. Modulplan klingt super und die WP-Fächer klingen auch sehr interessant! 8 Semester als "berufsbegleitend" ausgelegt.

Da ist dann aber auch zeitgleich meine größte Sorge: Wenn ich ohne jegliche Berufspraxis von einer FH komme, die dann auch noch Online + berufsbegleitend ausgelegt ist, wer würde mich da überhaupt anstellen? Oder anders gefragt: Wie komme ich in einer ländlichen Gegend (nördliches Ende vom Raum Gießen) mit meinem sehr knappen Zeitplan überhaupt an die Möglichkeit der Berufspraxis im Studium? Immerhin bin ich aktuell selbstständig & fachfremd tätig ...
 
Domyyy schrieb:
Mein Aktueller Favorit ist tatsächlich das EHV-Fernstudium. Modulplan klingt super und die WP-Fächer klingen auch sehr interessant! 8 Semester als "berufsbegleitend" ausgelegt.
ich habe schon hier und da davon gehört, wie einfach an privaten Fernunis ein Abschluss sein sollte, und habe irgendwie das Gefühl, dass man somit seinen Titel einfach erkauft. Ich wundere mich, wie sowas hierzulande überhaupt möglich ist?!
Da ist dann aber auch zeitgleich meine größte Sorge: Wenn ich ohne jegliche Berufspraxis von einer FH komme, die dann auch noch Online + berufsbegleitend ausgelegt ist, wer würde mich da überhaupt anstellen?
Meine Frau hatte auch keine Berufserfahrung und trotzdem direkt ein Jobangebot nach genau einer Bewerbung und einem Interview(ÖD). War allerdings noch vor Corona - sprich ein Bürojob.
 
Zuletzt bearbeitet:
Domyyy schrieb:
Ich bin auch wahrlich kein Genie, wenn es um "abstraktes" Denken geht oder um komplexere Logik.

Warum möchtest du dann Informatik studieren? Dann wäre vielleicht eher BWL was für dich.
 
Pogrommist schrieb:
ich habe schon hier und da davon gehört, wie einfach an privaten Fernunis ein Abschluss sein sollte, und habe irgendwie das Gefühl, dass man somit seinen Titel einfach erkauft. Ich wundere mich, wie sowas hierzulande überhaupt möglich ist?!
EHV ist zwar ein privater Anbieter, das Studium ist aber wohl 1:1 das von der FH Südwestfalen (entsprechend auch der Abschluss von denen). Und die sind eine ganz normale, staatliche FH. Also da wäre eigentlich nichts mit privat & erkauft. Entsprechend kostet das Studium auch knapp 10.000 € weniger als AKAD, IU, WINGS und co. Aber gerne korrigieren, wenn ich da falsch liege. Das wäre für mich nämlich ein Ausschlusskriterium.

blubberz schrieb:
Warum möchtest du dann Informatik studieren? Dann wäre vielleicht eher BWL was für dich.
Interesse an Programmieren und Systemintegration als solcher. Wäre ich noch jünger und würde das Berufsschulsystem nicht so sehr hassen, dann würde ich zugegeben wahrscheinlich eher sowas wie FiSi machen und dann nachträglich irgendwas mit BWL-Fokus studieren.
Bei Wi-Inf seh ich mich da aber generell ganz gut aufgestellt, der BWL Inhalt liegt ja teilweise bei 70 % und viele abstrakte Konzepte sind geschickt ... wegrationalisiert. Man darf gerne mal das Modulhandbuch "Informatik" einer Uni mit dem Modulhandbuch "Wirtschaftsinformatik" der THM vergleichen.
Reine Informatik wäre aber in jedem Fall eher die Notlösung, einen gewissen BWL-Anteil möchte ich trotzdem haben. Wi-Inf an der THM ist leider am falschen Campus und daher zu weit weg, deswegen ist nur Info aufgeführt.

Ich hab in meinem Umfeld einige FiSis und deren Mathe war wohl nur auf Realschulniveau, die kommen ja in der Arbeitswelt auch gut zurecht.
 
Domyyy schrieb:
Wie viele Stunden waren das in deinem konkreten Fall?
Ich hab aktuell das Glück, dass mein Workload in der Off-Season relativ gering ist, da der Betrieb komplett umstrukturiert wurde (alle Tiere weg, dadurch sind ca. 3.000 h Arbeitslast entfallen). Aktuell besuche ich nebenher Vollzeitschule mit 36 SWS + 15 Stunden pendeln. So viel Zeit möchte ich aber nie wieder in meine Bildung investieren müssen, zumindest nicht auf Dauer.
Jeweils nach Dienst noch zwei/drei Stunden. Die Wochenenden waren meist futsch...
Pogrommist schrieb:
ich habe schon hier und da davon gehört, wie einfach an privaten Fernunis ein Abschluss sein sollte, und habe irgendwie das Gefühl, dass man somit seinen Titel einfach erkauft. Ich wundere mich, wie sowas hierzulande überhaupt möglich ist?!
Diesen Gedanken hatte ich Anfangs auch. Geld kostet die Ausbildung jeden Monat. Schreibst du keine Klausuren. bringt dir das aber nichts. Kaufen ist da nicht.
Domyyy schrieb:
Ich hab in meinem Umfeld einige FiSis und deren Mathe war wohl nur auf Realschulniveau, die kommen ja in der Arbeitswelt auch gut zurecht.
War auch kein Mathe-Ass, komme trotzdem mehr als gut zurecht.
Domyyy schrieb:
EHV ist zwar ein privater Anbieter, das Studium ist aber wohl 1:1 das von der FH Südwestfalen (entsprechend auch der Abschluss von denen). Und die sind eine ganz normale, staatliche FH. Also da wäre eigentlich nichts mit privat & erkauft. Entsprechend kostet das Studium auch knapp 10.000 € weniger als AKAD, IU, WINGS und co. Aber gerne korrigieren, wenn ich da falsch liege. Das wäre für mich nämlich ein Ausschlusskriterium.
Du kannst deine Klausuren auch an anderen Unis schreiben, zumindest war das bei mir an der WBH der Fall.
Du sitzt dann mit den "normalen" Studenten am Tisch und schreibst deine Klausur.
 
Kinschal schrieb:
Diesen Gedanken hatte ich Anfangs auch. Geld kostet die Ausbildung jeden Monat. Schreibst du keine Klausuren. bringt dir das aber nichts. Kaufen ist da nicht.
Die Frage ist, ob die Klausuren nicht vllt. einfacher sind? Oder ob man nicht gezielt darauf vorbereitet wird? Sind aber nur meine Spekulationen.
Ergänzung ()

Domyyy schrieb:
EHV ist zwar ein privater Anbieter
Da meinte ich aber so Läden wie ILS.
 
Pogrommist schrieb:
Die Frage ist, ob die Klausuren nicht vllt. einfacher sind? Oder ob man nicht gezielt darauf vorbereitet wird? Sind aber nur meine Spekulationen.
Naja du schreibst die selben wie die anderen auch. Du erhälst die Schwerpunkte für die Klausur und kannst dich dann entsprechend darauf vorbereiten. Einen Vorteil hast du dadurch meiner Meinung nach nicht.
Soll jetzt keine Werbung sein:
https://www.wb-fernstudium.de/
 
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Aus fachlichem Interesse Informatik lernen aber mit möglichst wenig abstraktem Uni Mathe und guten Chancen klingt als wäre FH oder eine Ausbildung das beste für dich.

So nebenberuflich und qualitativ hochwertig gibt es nicht besonders viel Auswahl. Übungstutoren fragen zu können und jemanden zu haben der das vorrechnet ist schon sehr sehr hilfreich beim Studium.

Fernuni Hagen ist hardcore. Das ist Uni Niveau mit dem erheblichen Nachteil, dass du halt keine premium Präsenzübungen hast bei denen du Fragen stellen kannst fast jeden Tag sondern nur ab und an mal so ein mittelprächtiges Wochenend Seminar. Ich hab Uni Inf Master mit guten Lehrbedingungen an einer TU studiert und mit 1.x abgeschlossen. Fernuni Hagen hätte ich denke ich nicht unbedingt geschafft. Dafür muss man schon sehr viel besser sein als an einer normalen TU mit guter Lehre um das zu schaffen denk ich. Der persönliche Zugang zu Übungstutoren die einem Sachen vorrechnen, erklären und Fragen beantworten halte ich für kritisch um Uni Niveau Mathe und Theoretische Inf zu verstehen. Der Vorteil ist, dass es 1500€ für alles Kostet statt 20-30k€ für low quality privat FH. Also es mal auszuprobieren hat keinen Nachteil für dich im Grunde.

IU
halte ich als initialqualifikation für teuer mit wenig Mehrwert. Du willst ja auch was lernen und gut betreut werden und nicht nur so nen Zettel haben. Die sind gut SEO und Marketingoptimiert. Deren Klausuren sind so gestaltet das ein wesentlicher Teil multiple choice ist damit man mit minimalem Aufwand durchkommt. Wenn du Aufhören willst ignorieren sie dich ggf und nehmen weiter dein Geld. Siehe deren Trustpilot reviews voller Gruselgeschichten.... Generell würd ich bei einer PrivatFH die einem hedgefonds gehört und das maximale an die verdienen will mit minimalen Input nicht studieren. Dass du viel lernst steht auf deren Prioliste sehr sehr weit unten.

Nebenberuflich Privat FH ist ja auch auf weniger Kredits als Vollzeit ausgelegt. Diese privatFHs nehmen dann von dir 10-20k€ damit du irgendwie so nen Zettel hast und die Lehre ist ggf fragwürdig. Das dauert dann auch 5-6 Jahre statt 3. Mit dem Ziel den Fachbereich grundlegend zu lernen würde ich das nicht machen. Das würde ich nur machen wenn du irgendwie so nen Zettel mit vertretbarem Aufwand kaufen willst.

Was wäre dann mit einer Alternative duales Inf Studium FH? Dann hast du in 3 Jahren einen Bachelor, eine IHK Ausbildung und Berufserfahrung. Dazu wirst du bezahlt und kannst damit deine Lebenkosten decken. Ich sehe nicht wie man sinnvoll ein IT FH Studium remote so nebenbei machen möchte. Die privaten FH Anbieter die gerne 20k€+ von dir möchten suggerieren das zwar, aber wirklich die wesentlichen Skills lernst du da nicht unbedingt.

Um mal zu schauen ob das überhaupt was für dich ist hat zb die RWTH aachen einen Schnuppertest für ihr FH + Ausbildung dual Inf studium. (angewandte mathematik informatik FH + Ausbildung mathematisch technischer softwareentwickler). Generell hast du bei angewandte Inf weniger Theoriekram und mehr Fokus auf praktische Übung und Ausbildung als Softwareentwickler was der häufigste ITler Job ist. Mathematik ist auf Anwendung und Rechnen fokussiert und der Anteil abstrakter Beweise ist bei FH oft gering. Bzw kann man auch ebstehen wenn man das nciht kann. An der Uni eher nicht. Dazu schafft man FH in Regelzeit oft Uni fast nie.

Kannst ja mal testen ob das was für dich ist:
http://www.matse-ausbildung.de/schnuppertest.html

Ansonsten kann man sich da auch ganzjährig für bezahlte high quality Dual Ausbildung bewerben:
https://www.itc.rwth-aachen.de/go/id/lfip

Wenn du gute Punkte in den Tests hast bewerben sich Firmen bei dir, bzw kann man die aber auch anschreiben.
 
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@Yogi666:
Danke für die Sehr ausführliche Antwort!
Also ich stimme dir definitiv zu, dass Uni für mich nur eine sehr "unschöne" Notlösung wäre. Die Hagen war halt einfach "interessant", wegen dem Preis. Aber ich sehe das mit den Skripten ebenfalls problematisch.

Die IU ist für mich sowieso keine Option. Das Marketing ist fragwürdig, sie hat in meiner Branche (Agrar) einen EXTREM schlechten Ruf und den Preis bin ich auch nicht bereit zu zahlen.

Jedoch sehe ich das mit dem EHV-Studium stand jetzt noch nicht so. Das scheint ja wirklich die "digitalisierte" Variante des Wi-Inf Studiums der Südwestfalen zu sein. Und das ist eben keine private, sondern eine staatliche FH. Wenn diese mir den Bachelor verleihen, kann mir doch hinterher keiner Unterstellen, ich hätte ihn mir auf einer privaten FH "erkauft"? Oder übersehe ich hier in meiner Unwissenheit etwas? Preis ist zwar auch gesalzen, aber mit 5.700 € für 8 Semester auch nur ein Drittel der Privaten. Prüfungen kann man wohl in FFM schreiben, deren Standort ist ca. 45 min Autofahrt von mir entfernt. Vorlesungen sind wohl live, also setzt man da wohl nur teilweise auf Skripte.

Zum Thema Dual: Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Aber da wäre ich dann für 3 Jahre aus dem Betrieb raus. Das möchte ich eigentlich um jeden Preis vermeiden. Noch dazu wird es wahrscheinlich schwierig, einen Arbeitgeber zu finden, wenn ich parallel in einer GbR bin.
Außerdem gibt es da auch keine Angebote in der Nähe. Bis auf den B.A. "BWL - Schwerpunkt Wi-Inf" gibt es da nichts. Bin halt leider standortgebunden.

Der aktuelle Plan wäre folgender:
Einschreiben EHV/FH SWF und ausprobieren.
Wenn das nichts ist, würde ich die Möglichkeiten nochmal evaluieren.

Zur Einschätzung:
https://www.ehv-fernstudium.de/bachelor/bachelor-wirtschaftsinformatik-b-sc/
Das ist der besagte Studiengang. Module sind identisch mit den Modulen der Südwestfalen am Standort Meschede. Nur ist es halt hier von 6 auf 8 Semester "gezogen", Ergo gibt es statt 5 nur 4 Module pro Semester. Fällt da irgendwas negatives auf? Sehe da, anders als bei IU und co., erstmal keine offensichtlichen Red Flags. Und der Bachelor soll ja angeblich auch von der Südwestfalen kommen. Module klingen auch sehr interessant. Zu Wahlpflicht steht da nichts konkretes, aber die Südwestfalen selbst bietet über 60 Stück an und viele davon treffen meine Interessen.
 
Okay EHV ist ein komisches Konzept.

Die FH Südwestfalen hat es zum Geschäftsmodell gemacht ihren Status als staatliche Hochschule an mehrere Drittanbieter zu verkaufen. Zitat aus dem beschluss zur Akkreditierung:

Die Bachelorstudiengänge werden zusätzlich zu den Präsenzstudiengängen im Modell des Fran-
chisings gem. § 66 Abs. 6 des Hochschulgesetzes NRW durchgeführt.

Also die FH Südwestfalen ist ein Franchiseunternehmen in Kooperation mit irgendwelchen Firmen wie der EHV GmbH. Der Prozess ist, dass diese drittfirmen ihre Prüfungen abnicken lassen müssen von der FH. Also EHV + FH Westfalen ergibt einen staatlich akkreditierten Studiengang. Falls dich Details und Bewertung dieses Konzepts interessieren siehe hier:
https://antrag.akkreditierungsrat.de/dokument/9b6c7b1e-ac4d-4e74-9781-44ecff100213

Es gibt für den Studiengang Wirtschaftsinf EHV nicht ein einziges Review auf fernstudiumcheck! Die machen Werbung mit ihren tollen Review Sternchen für solche Ausbildungen wie Wirtschaftsfachwirt (IHK), Handelsfachwirt (IHK).

Zusammenfassend haben die ein paar gute Reviews für Ausbildungen etc. Ob deren Studiengang bei dem fast alle wesentlichen Infos fehlen und es keine Reviews gibt was taugt? Möglich aber kann ich nicht beurteilen da es dazu keine Informationen gibt. Auf den Ersten Blick ist mir der Burger King Franchise Ansatz fürs Outsourcen von FH Informatik Lehre mit durchwinken der Prüfung des Franchisenehmers hochgradig suspekt.

Normalerweise ist ein Dozent an einer FH ein Wissenschaftler der promoviert hat und einen Uni Master Abschluss hat. DIe Landeshochschulgesetze verlangen das meistens. Also ein hohes Fachniveu hat. Ein Blick auf die Karriere Seite der EVH verrät, dass es da anders läuft. Anforderung "irgendwie so bachelor, muss nichtmal Informatik sein". Verantwortlich thematisch für "quasi alles, also sowas wie einen fachschwerpunkt brauchste halt nicht". Beides zeugt von minimalem Niveau ehrlich gesagt. Ich nehme an das Qualifkations und Lohndumping bei den Dozenten ist wesentlicher Grund des Franchise konzepts. Damit wird die im Landeshochschulgesetz vorgsehene Mindestqualifikation des Lehrpersonals umgangen.

Am Ende wenn du zu einem Abschluss kommen kannst in dem Konstrukt, bekämst du einen FH Bachelor von der staatlichen Franchisegeber FH. Da du bei deinen Parametern (Job behalten und nicht umziehen und nebenbei machbar ) nichts wirklich anderes tun kannst, erscheint mir dass der Versuch wenig Nachteile hat. Wenn es dich nicht überzeugt kannst du ja einfach damit aufhören. Ich sehe mit den von dir gesteckten Rahmenbedingungen keine guten Optionen leider.
 
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Die fehlenden Bewertungen des Studiengangs bei Studycheck sind mir auch schon negativ aufgefallen. Besonders gegenüber den tausenden Bewertungen mit 5 Sternen bei den privaten. Die sind mir aber auch nicht unbedingt weniger suspekt ...

Einzige Hoffnung sehe ich darin, dass sie, anders als die Privaten, nicht 1.000 Studiengänge anbieten. 1x BA, 1x B.Sc. und der Rest Fortbildungen. Zugegeben liest sich die Karriereseite aber abenteuerlich.

Der Studieninhalt wird also komplett von der EHV gestellt und die FH nickt lediglich die Prüfungen ab? Wenn dem tatsächlich so ist, ist die Begeisterung auf jeden Fall weg.

Ich werde dann nochmal mit dem Betrieb sprechen oder ggf. ein paar Alternativen ermöglichen, wie.z.B.:

-verkürzte Ausbildung FiSi/Ae
-(Wi-)Inf an der THM
-Duales Studium BWL -> Wi-Inf an der THM.

Würde der Betrieb natürlich absolut nicht unterstützen. Durchbekommen könnte ich in Vollzeit lediglich Agrarwissenschaften an der JLU. Aber die JLU ist da inzwischen richtig abgerutscht und die Jobchancen ... Naja. Bleibt natürlich immer im Hinterkopf, da Vor- und Berufserfahrung in der Branche und da es dort auch einen neuen Master im Agrar-Inf.-Bereich gibt.

edit:
Ich habe auch deinen Link nochmal gründlich durchgelesen. Ist auf jeden Fall eine SEHR abenteuerliche Sache, dieses Franchising. Wird auch durchaus kritisch gesehen, und das offensichtlich zurecht.
Ich sehe noch nicht ganz, wie einem dieses Konzept tatsächlich die "einheitliche" Qualität der Franchise-Nehmer garantiert. Letztlich werde ich der Sache aber vermutlich trotzdem eine Chance geben. Ein Probesemester schadet wohl nichts. Darauf kommt es mit meinem Alter sowieso nicht mehr an ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gäbe auch die Möglichkeit einer externen Prüfung bei er jeweiligen IHK da gibt es auch Vollzeit Maßnahmen die einen drauf vorbeiten, (sollte auch "off season") gehen, je nach IHK geht es tlw. sogar ohne Maßnahme

Ist natürlich keine richtige Ausbildung sondern dann eben nur der Theorieteil.

Mit einer verkürzten Ausbildung kommst du auch maximal auf 2 Jahre, vllt, 1,5. Es gibt auch die Möglichkeit einer TZ Berufsausbildung wird aber eher selten gemacht.

Ansonsten gäb es ggf. noch Bio Informatik als Studiengang
 
Wenn Duales Studium / Studium an THM eine Option ist würde ich die diesen EHV Gruselgeschichten deutlich vorziehen.

Musst du dir dann überlegen ob du den Winf Bachelor 7 Sem oder Inf Bachelor 6 Semester lieber machst.

Ob und was man bei FIAE Ausbildung lernt hängt maßgeblich vom Betrieb ab. Ist zumindest das Feedback aller die ich kenne die FIAE gemacht haben. Bei FH Info lernst du deutlich mehr vgl mit Berufsschule.

Verkürzte Ausbildung ist 1,5-2 Jahre.
FH Inf 3 Jahre
Dual FH 3 Jahre hätte den Vorteil dass du beides hast. Je nach Konzept

Modulhandbuch INF THM sieht erstmal okay aus auf den 1. Blick. Bisschen Mathe, Bisschen programmieren und viel auf praktische Arbeit als Dev ausgelegte Übung.
 
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In der perfekten Welt wäre ich irgendwo in einer Schnittstellentätigkeit BWL zu Dev. Also Wi-Inf klang eigentlich auf den ersten Blick „perfekt“.

Leider ist der Campus Friedberg für mich zu Pendelzeiten unerreichbar, dank der A5. Also müsste es Gießen werden. Sonst Pendelzeit 50 Minuten vs 2 Stunden pro Tag. Pendel aktuell 3 und das möchte ich für kein Geld der Welt nochmals.

Finde zumindest die WP-Module an der THM trotzdem sehr interessant, auch wenn mir der BWL-Teil da natürlich fehlt. Ich werde das in jedem Fall im Hinterkopf behalten und das im Laufe der Woche mal im Betrieb abklären, ob sich das irgendwie einrichten ließe.
 
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