Internetzugang in MFH sicher teilen

mofa84

Lieutenant
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In einem renovierten Haus mit 3 Etagen/Parteien besteht die Überlegung, nur 1 Internetanschluss zu nehmen und diesen dann für alle 3 Wohnungen zu nutzen und über die Nebenkosten abzurechnen, was natürlich deutlich günstiger wäre, als wenn jeder Mieter einen eigenen Anschluss bucht.

Kabel sind verlegt, also prinzipiell wäre es kein Problem, den Router/Modem des Providers in den Keller zu stellen und von dort in jede Etage zu fahren.

Allerdings stellt sich jetzt natürlich die Frage, wie man diese 3 (noch nicht vorhandenen) Netze sauber trennen könnte und den Internetzugriff so protokolliert, dass wenn mal ein "Briefchen" ins Haus des Anschlussinhabers flattern würde, dieses auch dem verursachenden VerMieter (korrigiert!) zweifelsfrei zugeordnet werden könnte.

Ist dies so korrekt und wäre das auch in sinnvollem Rahmen möglich?

Ich gehe jetzt mal nicht von großer kriminieller Energie seitens der Mieter aus bzw. setze diese Annahme voraus, sonst wäre das Thema an sich schon erledigt.

Man würde also einen abgeschlossenen Schrank im Keller haben wo die Geräte drin wären, so dass auch nicht einfach umgestöpselt werden kann (gut, das wäre jetzt auch schon kriminelle Energie, aber wenn ich das nicht verhindere, ist der komplette Aufwand ohnehin umsonst). Die Mieter dürfte maximal ans Stromkabel des Routers kommen, so dass man ggf. bei nem Aussetzer das Ding neu starten könnte.

Das Trennen der 3 Netze sehe ich auch nicht als großes Problem, aber gibt es irgendeine All-in-One-Lösung, die das könnte UND dann noch eine Protokollierung des WAN-Traffics macht, mit der man im Ernstfall nachweisen könnte, welcher Haushalt z.B. irgendeinen Fileshare-Upload gemacht hat? Das hört sich vermutlich einfacher an als es tatsächlich ist...


Oder wie läuft das heutzutage allgemein in der Praxis in DE? Gerade in WGs dürfte sich ja diese Frage stellen.
 
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Hm, so ein Aufwand, um 20-30 € pro Monat zu sparen?

Lass jeden Mieter / jede Partei einen eigenen Anschluss buchen und gut is.
Spätestens wenn mal ein Mieter auszieht, ein anderer neu kommt und seinen bisherigen Vertrag mitbringen will/muss, wird es Probleme geben.

Ganz abgesehen davon, dass unter Lastsituationen jede Partei nur 1/3 der möglichen Bandbreite hätte...
 
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In WGs nutzt man ja auch Geräte zusammen im LAN. Im MFH würde ich mein Internetanschluss nicht teilen wollen und meine Geräte (öffentlich) zugänglich machen wollen. Um das zu trennen bräuchte man mehrere Subnetze + Load Balancing/Bandbreitenverwaltung und das wiederum ist ja schon wieder vermutlich mit eher teureren Router möglich. Also zu das ganze? Warum nimmt nicht jeder einen eigenen Anschluss wo er dann auch seine eigene Bandbreite hat?
Bei vermieteten Zimmern/Gäste/öffentlichen WLAN verstehe ich das ja noch, aber bei privaten Nutzen die nicht verwandt/privat sind eher weniger.

Zusätzlich dazu kommt, das die wenigstens Provider sowas vertraglich gestatten...
 
"und den Internetzugriff so protokolliert, dass wenn mal ein "Briefchen" ins Haus des Anschlussinhabers flattern würde, dieses auch dem verursachenden Vermieter zweifelsfrei zugeordnet werden könnte"

Für mich wäre das eine "red flag", nicht in so einem Haus einziehen zu wollen. Da soll keine Privatperson / Hobby-Admin in meinen Traffic rumschnüffeln, schon alleine aus DSGVO-Sicht eine mehr als fragliche Idee.

Gib jedem einen einzelnen DSL-Anschluss und gut ist.

Btw., mit der Abschaffung der Störerhaftung musst du dir wegen Haftung sowieso nur begrenzt Sorgen machen, trotzdem kann eine Abmahnung und der Briefverkehr in einem solchen Fall natürlich zeitaufwendig sein.
 
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Ab der Protokollierung bewegst du dich in Bereiche die sicher nicht rechtlich einfach abgedeckt sind.

Netze trennen per vlan oder Router-Kaskade ist easy.
 
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Allein aus rechtlichen Gründen würde ich mir das nicht antun, so viel spart man ja auch wieder nicht.
 
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also der Anschluss wäre ggf. ein Gigabit-Glasfaser-Anschluss von der "Deutschen Glasfaser". Der kostet regulär 90€/Monat - das wären also 60€/Monat, die sich jeder Haushalt sparen würde, also mal auf 5 Jahre hochgerechnet, 3500€. Ich finde das jetzt nicht ganz zu vernachlässigen.

Festnetz-Telefon ist meiner Meinung nach ohnehin heutzutage überflüssig.

Aber dann beschäftige ich mich mal mit der "Störerhaftung" - wenn das mittlerweile kein ernstes Problem mehr sein sollte, wäre ein einfaches Trennen der Netze ja kein so großes Problem
 
Wohnst du selber im Haus und willst du dir den Glasfaser-Anschluss subventionieren lassen? :D

Die meisten Mieter legen darauf vmtl. eh nicht sonderlich viel Wert, und buchen nen günstigen 50Mbit Tarif ;)
 
Ohne Gegenleistung darfst du deinen Anschluss anderen überlassen, gegen Gebühr nicht, das entspricht gewerblicher Nutzung.
 
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in dem Haus wohnt noch niemand. Es wird derzeit noch renoviert. Ich könnte ein Mieter werden.
Da Frage kam aber auch vom Besitzer. Ich selber sehe es aber auch so, dass es bescheuert ist, 3 Anschlüsse zu haben.

"Günstig" ist relativ, mittlerweile sind 35-40€ eigentlich das Minimum, was ein Anschluss kostet. Und mit unter 50Mbps braucht man 2023 auch nicht mehr anfangen
 
In welcher Rolle siehst du dich denn da in dem Haus, dass du den Mietern die Nutzung der Festnetz-Telefonie absprechen möchtest? Kaiser?

Niemand ist gezwungen, 90€ bei der deutschen Glasfaser zu lassen. Der neue 100er Tarif reicht den Meisten und kostet 25€ im ersten und 40€ im zweiten Jahr. Die Glasfaser gehört sowieso in jede Wohnung gezogen, insofern scheint dort planerisch jetzt bereits Gefahr im Verzug zu sein.

Du kannst denjenigen, welche keinen Festnetzanschluss nutzen wollen, zum Beispiel Freifunk unentgeltlich zur Verfügung stellen (über einen Xiaomi Router 4A Gigabit oder einen Edgerouter X als Offloader, lokale Community hilft bestimmt weiter). Dann bist du fein raus, Geld holst du darüber aber keines wieder rein.

Die größte Ersparnis liegt derzeit darin, bei der DG höchstens den 300er Tarif zu buchen, da die höheren Tarife überteuert sind.
 
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Die Frage wäre doch WIE du protokollieren willst wer "verantwortlich" für den Brief ist. Üblicherweise bekommst du nämlich nur Datum+Uhrzeit sowie IP vom DSL Anschluss genannt. Also selbst wenn du weisst welche Geräte zum fraglichen Zeitpunkt Traffic verursacht haben, wie willst du rausbekommen welches der Geräte für den Zugriff verantwortlich ist? Du müsstest schon alles protokollieren. Also Ziel-IP auch. Und spätestens da wirds mit dem Datenschutz extrem kritisch. Denn du verarbeitest und speicherst personenbezogene Daten - da kommt die DSGVO direkt um die Ecke.

Abgesehen davon ist das Untervermieten eine gewerbliche Handlung. Sprich da muss man steuerrechtlich gucken und gleichzeitig ist es auch ein Thema ob der Anbieter die Untervermietung erlaubt.

Ganz ehrlich, würde ich nicht machen. Der Rattenschwanz ist viel zu lang.
 
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Ich bin der Meinung das man mit 50 Mbit sehr wohl praktisch alles machen kann auch im Jahr 2023.
Wenn ich das richtig im Hinterkopf habe liegt der durchschnittliche Verbrauch bei DSL im Jahr 2022 bei 200-300 GB im Monat.

Edit: Es sind 275 GB im Festnetz, die Allermeisten brauchen kaum Bandbreite, selbst wenn man den besagten Verbrauch auf wenige Stunden am Tag reduziert. (Die meistem werden wohl nur die Abendstunden/Wochenende nur etwas Bandbreitenbrauchen)
https://www.computerbase.de/2023-06...022-fuer-festnetz-mobilfunk-und-datenvolumen/
 
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Fujiyama schrieb:
Ich bin der Meinung das man mit 50 Mbit sehr wohl praktisch alles machen kann auch im Jahr 2023.
^ This. Zum normalen surfen und streamen reichen auch 16mbit noch aus. Klar dürfen dann nicht etliche Streams parallel laufen. "Reichen" tut es aber. Sich bei 50mbit über langsames Internet zu beschweren ist ein Luxusproblem.
 
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Wenns (noch) keine Mieter gibt, ist das ja alles "nur" hypothetrisch bitte 🤪
Das VLAN und die ROuter, die die Netze trennen, wurden ja schon erwähnt...
 
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mofa84 schrieb:
also der Anschluss wäre ggf. ein Gigabit-Glasfaser-Anschluss von der "Deutschen Glasfaser". Der kostet regulär 90€/Monat - das wären also 60€/Monat, die sich jeder Haushalt sparen würde, also mal auf 5 Jahre hochgerechnet, 3500€. Ich finde das jetzt nicht ganz zu vernachlässigen.
Gibt es keine anderen Anbieter für den Standort des Hauses?
Lass den/die Mieter entscheiden, vielleicht reicht denen ja auch ein hundsgewöhnlicher DSL-Anschluss.
 
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