Bundesnetzagentur: Jahresbericht 2022 für Festnetz, Mobilfunk und Datenvolumen

Nicolas La Rocco
63 Kommentare
Bundesnetzagentur: Jahresbericht 2022 für Festnetz, Mobilfunk und Datenvolumen
Bild: Deutsche Telekom

In ihrem Jahresbericht Telekommunikation 2022 geht die Bundesnetzagentur unter anderem auf die Entwicklung der Festnetz- und Mobilfunknetze in Deutschland ein, nennt Zahlen zu den Anschlüssen und Anschlussarten sowie zum Datenverbrauch.

Zum Jahresende 2022 zählte Deutschland rund 37,5 Millionen Breitbandanschlüsse im Festnetz. Dazu zählen laut Bundesnetzagentur alle Anschlüsse mit einer Bandbreite von mindestens 144 kbit/s. Einbezogen in die Statistik wurden erstmals auch drahtlose Breitbanddienste wie Fixed Wireless Access (FWA), wenn der „Festnetzanschluss“ über LTE und 5G realisiert wird. Mit einem Anteil von 66 Prozent oder 24,7 Millionen Anschlüssen lag DSL weiterhin an der Spitze in Deutschland. Sonstige Anschlüsse, zu denen HFC (Kabel) mit 8,7 Millionen Anschlüssen, FTTB/FTTH mit 3,4 Millionen Anschlüssen und andere zählen, kamen auf 34 Prozent. Identisch zu 2021 fiel die Verteilung auf Deutsche Telekom (39,1 %) und die Wettbewerber (60,9 %) aus.

Mehr Breitbandanschlüsse ab 100 Mbit/s

Gegenüber dem Vorjahr hat sich die von den Kunden gebuchte Bandbreite nach oben verschoben, sodass bis Ende 2022 für Bandbreiten von 100 Mbit/s bis unter 1 Gbit/s 14,8 Millionen Anschlüsse gezählt wurden. Im Vorjahr lag deren Anzahl noch bei 12,9 Millionen. Abgenommen hat die Anzahl der Anschlüsse von 30 Mbit/s bis unter 100 Mbit/s (12,5 vs. 13,5 Mio.), 10 Mbit/s bis unter 30 Mbit/s (6,5 vs. 7,0 Mio.) sowie derer unter 10 Mbit/s (1,7 vs. 2,1 Mio.). Am oberen Ende der Skala verzeichnete die Bundesnetzagentur jetzt 2,0 Millionen Anschlüsse mit 1 Gbit/s oder höherer Bandbreite gegenüber 1,4 Millionen im Vorjahr.

Verteilung der Breitbandanschlüsse nach Bandbreite
Verteilung der Breitbandanschlüsse nach Bandbreite (Bild: Bundesnetzagentur)

FTTH/FTTB-Anschlüsse

Unter den modernen FTTH/FTTB-Anschlüssen entfielen auf die tatsächlich „Homes Activated“ 3,4 Millionen Anschlüsse. Davon wiederum entfielen 2,4 Millionen auf FTTH und 1 Million auf FTTB. Bei den „Homes Connected“ mit aktiven und nicht aktiven Endkundenanschlüssen zählte die Bundesnetzagentur 6,4 Millionen und bei den „Homes Passed“, also der Anzahl der mit FTTH/FTTB versorgten beziehungsweise unmittelbar erreichbaren Endkunden 13,1 Millionen. Daraus ergibt sich eine Take-up-Rate von 26 Prozent für das letzte Jahr (2021: 29 Prozent).

FTTH/FTTB Statistik
FTTH/FTTB Statistik (Bild: Bundesnetzagentur)

Datenvolumen im Festnetz

Analog zu den gestiegenen Bandbreiten hat sich das Datenvolumen im Festnetz entwickelt. Lag das Gesamtvolumen für Breitband in Deutschland 2021 noch bei 100 Milliarden GB, waren es letztes Jahr 121 Milliarden GB. Im Durchschnitt pro Nutzer und Monat kamen letztes Jahr 275 GB im Vergleich zu 226 GB im Vorjahr zusammen.

Wie viel Datenvolumen die Community pro Monat im Festnetz verbraucht, kann sie in der folgenden Umfrage den Lesern mitteilen.

Wie viel Datenvolumen im Festnetz verbrauchst du jeden Monat?
  • Unter 50 GB
    3,2 %
  • 50 GB bis 99 GB
    4,9 %
  • 100 GB bis 199 GB
    6,9 %
  • 200 GB bis 299 GB
    9,8 %
  • 300 GB bis 399 GB
    9,2 %
  • 400 GB bis 499 GB
    9,0 %
  • 500 GB bis 749 GB
    14,7 %
  • 750 GB bis 999 GB
    9,8 %
  • 1 TB bis 2 TB
    19,1 %
  • Über 2 TB
    13,3 %

104,4 Millionen aktive SIM-Karten

Beim Mobilfunk zählte die Bundesnetzagentur 104,4 Millionen aktive SIM-Karten (ohne M2M), davon 80,5 Millionen direkt bei den Netzbetreibern und 23,9 Millionen bei Drittanbietern, den sogenannten MVNOs. Unter allen SIM-Karten (ohne M2M) liefen 72,5 Millionen im Rahmen von Postpaid- und 31,9 Millionen als Teil von Prepaid-Tarifen. Die SIM-Karten für Machine-to-Machine-Lösungen kamen auf 58,3 Millionen Stück.

Datenvolumen im Mobilfunk erneut gestiegen

Das Datenvolumen im Mobilfunk belief sich 2022 auf insgesamt 6,714 Milliarden GB, wobei im Durchschnitt pro aktive SIM-Karte und Monat 5,3 GB ermittelt wurden. Im Vorjahr lagen diese Werte noch bei 5,457 Milliarden GB beziehungsweise 4,3 GB.

Daten im Mobilfunknetz
Daten im Mobilfunknetz (Bild: Bundesnetzagentur)

Ausgebaut wurden die Mobilfunknetze vor allem für 5G, das über alle Netzbetreiber 41.945 Basisstationen in Deutschland zählte. Ende 2021 waren es für den neuesten Funkstandard noch 29.959 Basisstationen. LTE kam bis Ende 2022 auf 85.054 Basisstationen und damit einen ähnlichen Wert wie die 82.479 Basisstationen bis Ende 2021. Obwohl 3G in Deutschland abgeschaltet wurde, zählte die Bundesnetzagentur noch 111 solcher Basisstationen, Ende 2021 waren es 652 Basisstationen und vor der Abschaltung sogar noch 56.934. Für 2G/GSM wurden 76.131 Basisstationen ermittelt.