Ist eine Berufsunfähingkeitsversicherung sinnvoll?

@getexact

Ich kenne Menschen mit MS. Ein paar Jahre kann man normal weiter machen. Wenn ich nicht mehr arbeiten kann, dann fallen zwangsweise auch meine Hobbys weg. Und dann beende ich mein Leben.

Augen waren auch meine Idee. Aber letztlich gibt es mittlerweile hervorragende Möglichkeiten auch für Blinde Juristen.
Aber ohne Augen kann ich auch meine Hobbys nicht mehr ausüben....


Aussage BU-Berater: Bevor Sie jeden Monat 400 Euro in eine BU stecken, nehmen Sie lieber ETF. Und so mache ich das auch.


Bin jetzt Mitte 30. Wir haben monatliche Ausgaben von weit über 3000 Euro, das ist das BU Maximum.
 
@Idon

Ja verstehe. 400€ Klingen natürlich sehr viel. Ich habe 2000€ BU Rente versichern lassen und bin bei 73€ im Monat.
Zusammen haben wir Ausgaben von etwas mehr als 2000€. Also passt das aktuell. Wir haben aber auch nur eine Eigentumswohnung. Kein Haus. Das wären natürlich noch mal andere Ausgaben.

An sich sind 400€ dann zu viel. In ETF investieren macht zwar generell Sinn, aber wenn du in 5 Jahren BU wärst, kannst auch darin nix mehr investieren...dann hat sich das. Mit ner BU Rente kannst immerhin ein großen Teil deiner Kosten abdecken. Man muss sich dann evtl. verkleinern, aber auf 0€ runterfallen oder Erwerbsminderungsrente...das ist dann weit weniger.

Aber egal, das ist eben eine persönliche Kosten/Nutzen Abwägung und bei mir passt das. Für 73€ im Monat fühle ich mich dabei nicht ausgenommen und habe einen Sicherungsbaustein in meinem Leben. Das ists mir Wert.
Ergänzung ()

Heelix schrieb:
Welche BU zahlt den genug um den Lebensstil halten zu können? Quasi alle BU sind irgendwo bei 2500€ bis 3000€ welche man dann als brutto bekomme limitiert !
bei einer BU gehts nichts darum, dass du deinen Lebensstil 1:1 halten kannst, sondern, dass du danach überhaupt noch vernünftig leben kannst.
Mit einer Erwerbsminderungsrente hast du noch weit weniger als diese 2000-3000€.

Also entscheidest du: Entweder keine BU und im schlimmsten Fall Erwerbsminderungsrente erhalten und dein Lebensstil kannst du komplett vergessen...

Oder BU abschließen für sagen wir 75-100€ im Monat und BU kassieren, wenn der Fall eintritt. Oder eben nichts passiert. Dann habe ich in 35 Jahren 31500€ "verschwendet".
Das entspräche dann 15 Monaten BU, dann hab ich die Versicherung schon wieder raus.
 
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getexact schrieb:
Versicherungsleistungen sind nicht Steuerpflichtig, wenn ich mich nicht irre.
Ausnahme besteht, wenn man die BU mit einer Basis-Rente kombiniert. Dann muss man die Auszahlung versteuern. Dafür kann man die Beiträge von der Steuer absetzen.
 
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Kurzer Einwurf, mir wäre es neu, dass bei einer BU ein allgemeingültiges Maximum von 3000€ pM existiert. Habe hier meinen BU Vertrag gerade nochmal angeschaut, da wird bei der jährlichen BU-Rentenerhöhung sowie Beitragserhöhung explizit auf eine Angemessenheitsprüfung hingewiesen.
Sobald die BU-Rente im Jahr 40.000€ übersteigt (also 3333€ im Monat), muss man die Angemessenheit überprüfen, vorher nicht. Sollte die Prüfung notwendig sein, steht dabei, dass man alle privaten BU-Renten von all seinen Versicherungen zusammenrechnen muss und diese gelten dann erst als unangemessen, wenn die BU-Rente 70% des letztjährigen Bruttos bzw. Gewinn vor Steuer übersteigt. Da ist bei mir mehr als 3333€ pM. Ob man natürlich so viel überhaupt versichern möchte, ist eine andere, individuelle Frage.
Möglich scheint es bei meiner Versicherung aber zu sein.

Wenn man sich dann über den Sinn einer BU Gedanken macht, mal aus rein wirtschaftlicher Betrachtung ein einfacher Vergleich.
Bei mir entsprechen 18 monatliche Raten für die BU etwa einen Monat BU-Rente. Anders ausgedrückt, sollte ich mal zwischendrin für ein Jahr BU werden (bei weitem nicht alle BU sind dauerhaft bis zum Lebensende), kann ich davor 18 Jahre für die BU-Versicherung bezahlt haben um im breakeven zu sein. Und das ist im Vergleich zu getexact sogar eine schlechte Quote (2000€ Rente / 73€ Betrag = 27).

Zum Steuerthema, hier unterscheiden sich die SBU (also klassische BU ohne weiteren Zusatz) und die BU mit Basisrente deutlich.
Hatte das damals vor dem Vertragsabschluss genau geprüft und mich dann für eine SBU entschieden. Denn - jetzt rein aus dem Gedächtnis - die BU Rente mit Basisrente muss bei Auszahlung irgendwann (ab 2040 oder so) zu 100% versteuert werden, die SBU muss kaum oder gar nicht versteuert werden. Dazu gibt es konkrete Gesetze.
Hier gibt es eine kurze Erklärung dazu.
 
@getexact

Alles gut und richtig, mir ist nur wichtig darzulegen, dass BU sinnvoll oder eben nicht sinnvoll sein kann - je nach persönlichen Umständen sowie den Umständen des Berufes.

Im Gegensatz zu früher ist eine BU aber keine Pflicht mehr. Das muss man beleuchten.
 
Idon schrieb:
Bin jetzt Mitte 30. Wir haben monatliche Ausgaben von weit über 3000 Euro, das ist das BU Maximum.
Warum ist 3000€ das Maximum?
Mir ist das schlicht nicht bekannt - Ich kenne die 2500€ Schwelle pro Vertrag (-> darüber 2 sinnvoll) und was die Versicherer für angemessen halten, aber das ist meist relativ zum Einkommen
 
@SothaSil

War mir gegenüber die Auskunft von zwei Versicherern und einem Makler. Bestätigt mich aber darin, dass das alles Lügner und Verbrecher sind.

Einkommen aus Arbeit sind über 200k...
 
@Idon

wenn du über 200K verdienst, dann sind 400€ im Monat also 4.800€ im Jahr für eine BU 2,4% von deinem Jahresgehalt. Dafür bekommst du aber ne Menge zurück. Diese "Absicherung" kostet dich also nicht viel.

Und 400€ sind wahrscheinlich viel zu hoch gegriffen. Es wird sicherlich günstiger gehen. :)
Bei mir entspricht mein BU Beitrag knapp 1,9% meines Jahresbrutto.
 
Ich bin hier der selben Meinung wie Idon. Ich sehe auch nicht die "Menge" die man zurück bekommt.

Er hat einen Job den er solange ausüben kann, solange er Information aufnehmen und abgeben kann - sollte das nicht mehr gehen, braucht man auch kein Geld mehr.
Gerade Juristen können sowohl im Rollstuhl oder auch mit Sehbehinderung, bis zur vollständigen Erblindung arbeiten.

Geht das alles nicht mehr, ist die Sinnhaftigkeit des Geldes fraglich, da man es eh nicht mehr ausgeben kann.
 
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Ich habe einen Beitragssatz von rd. 2,1% meines Jahresbruttos bei aktuell rd. 116% BU-Rentenzahlung bis zum 55. Lebensjahr.
Der Auszahlungsbetrag ist deswegen höher als mein jetziges Bruttoeinkommen, weil ich wegen dem besseren Familienleben beruflich jetzt kürzer trete. Die BU war bei mir zur Absicherung meines Lebensstandards und später (jetzt) + zur Absicherung der Familie gedacht.

@Heelix
Wenn die Kinder bis dahin aus dem Haus sind nehme ich H4 und lasst mich sabbernd in endlos Schleife Babylon 5 gucken..
Kann man machen. Für die Zeit bis zu diesem Punkt wäre eine BU vielleicht doch eine absichernde Alternative für die Familie. Man wird ja nicht gezwungen, bis zum Eintritt Altersrente eine BU abzuschließen.

Wer keine Kinder hat und auch seinen Partner nicht absichern möchte, der macht es halt nicht.
Alternativer Vermögensaufbau ist immer sehr gut, nur reicht der am Anfang für gewöhnlich nicht aus, um daraus sein restliches Leben finanziell zu bestreiten.

Man kann auch die BU als Konsumverzicht für Sicherheit ansehen und nicht nur als unrentierliche Ausgabe (=Wesen einer Risiko-Schadenversicherung). Eine eigen genutzte Immobilie versichert man ja für gewöhnlich auch. Wenn man da am falschen Ende spart, kann man schnell nackt dastehen, wie jüngst durch die Unwetter einige arme Betroffene feststellen mussten. Nur gibt es bei einer persönlichen Berufsunfähigkeit eben keine bundesweite Solidaritätswelle, die einem aus der Patsche hilft. Die jetzt Betroffenen hatten auch nicht mit so einem Ereignis gerechnet und vielleicht auch nicht rechnen müssen. Ich sehe da viele Parallelen zu einer BU.
 
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ThomasK_7 schrieb:
Ich habe einen Beitragssatz von rd. 2,1% meines Jahresbruttos bei aktuell rd. 116% BU-Rentenzahlung bis zum 55. Lebensjahr.
Der Auszahlungsbetrag ist deswegen höher als mein jetziges Bruttoeinkommen, weil ich wegen dem besseren Familienleben beruflich jetzt kürzer trete. Die BU war bei mir zur Absicherung meines Lebensstandards und später (jetzt) + zur Absicherung der Familie gedacht.
Hast du geprüft, ob das im Leistungsfall tatsächlich funktioniert oder ob nicht doch der Auszahlungsbetrag im Ernstfall angepasst wird? Hatte das bisher anders verstanden.
 
Ich habe einen festen monatlichen Auszahlungsbetrag ohne Dynamik.
Mir ist keine Klausel bekannt, die deswegen dagegen sprechen würde. Ich habe ja auch nicht die Beitragshöhe reduziert (übrigens Jahreszahlung).

Für gewöhnlich versichert man doch feste Rentenbeträge und nicht in % vom Jahresbrutto/-netto.
 
ThomasK_7 schrieb:
@Heelix
Kann man machen. Für die Zeit bis zu diesem Punkt wäre eine BU vielleicht doch eine absichernde Alternative für die Familie. Man wird ja nicht gezwungen, bis zum Eintritt Altersrente eine BU abzuschließen.
Genau und genau da hilft mir die BU nicht.
ich kann mit den maximal 3.000€ brutto das Haus nicht zahlen, auch nicht die beiden Fahrzeuge auf die man hier angewiesen ist.
Wenn ich eine Versicherung Abschliesse wie die vorhandene Risiko Lebensversicherung dann muss diese auch sicherstellen das meine Kinder versorgt sind. Das macht die BU nicht.
Ich müsste im Ernstfall Haus verkaufen, Auto verkaufen und in die Stadt ziehen, Kinder würden aus dem Umfeld gerissen und man müsste sich im Konsum deutlich einschränken.

Wenn die BU nicht das aktuelle Leben absichert dann brauche ich sie nicht. Zumal wie gesagt bei mir die Eintrittswahrscheinlichkeit sehr gering ist und man sabbernd im Rollstuhl nicht mehr weit weg wäre ;) .
 
@Heelix
ich glaube du und andere glauben wirklich, dass man erst sabbernd im Rollstuhl sitzen muss, damit man für BU erklärt wird? Ich hoffe einfach für euch und euer Leben, dass ihr bis ins Rentenalter gesund bleibt. Aber irrt euch nicht, was alles zur BU führen kann.

Die Top Gründe aus dem Jahr 2020:

Top 1: psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen
Top 2: Krankheiten des Muskel-Skeletts System und Bindegewebe
Top 3: Krebs
Top 4: Krankheiten des Kreislaufsystems
Top 5: Unfälle

Bei all diesen Punkten sitzen die allerwenigsten sabbernd im Rollstuhl ;)
 
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Die Absicherung für Deine Kinder scheint keine hohe Priorität zu haben.
Du könntest ja die BU-Summe heraufsetzen und wer BU ist, der braucht auch keine 2 teuren Autos mehr und könnte sich auch sonst einschränken (Urlaub usw.), um das Haus zu behalten, sofern einem dies besonders wichtig ist. Haus kann man natürlich auch verkaufen, der Markt dafür soll sehr günstig sein!

Die EU-Rente bekommt man erst bei einer viel höheren gesundheitlichen Beeinträchtigung und davor muss man vielleicht noch eine ungeliebte Ersatzbeschäftigung annehmen und allein der Behördenverkehr wegen staatlicher Hilfen ist stets ätzend.

Wer sich freiwillig auf ALG2-Grundsicherungs-Niveau zurückfallen lassen will, hat in meinen Augen nicht genug Anspruch an sich selbst. Ist zum Glück Jedermanns eigene Entscheidung, wie er die dafür nötigen 2% vom Jahresbrutto verwenden will. Wer die nicht übrig hat, lebt vielleicht auch etwas über seine Verhältnisse. Da kann man nur hoffen, dass nichts dazwischenkommt.
 
@ThomasK_7 Die Frage ist, bis zu welchem Betrag die Versicherung zustimmt - typischerweise hört das irgendwo im Bereich von 66% des Bruttos auf. Aber zumindest laut meiner googlesuche ist das nach Abschluss nur noch bei Erhöhungen relevant - sprich bei dir nicht der Fall. War da durcheinander gekommen - sorry.
 
Ich habe selber keine BU, aber lese ein bisschen mit. Hatte irgendwo weiter vorne nicht jemand gemeint, dass es bei BU-Versicherungen (im Gegensatz zu anderen Versicherungen) möglich ist, sich bei mehreren Butzen zu versichern? Kommt man damit nicht auf ein beliebiges Brutto oder muss man bei den Versicherern angeben, wo man sonst noch BUs hat und die deckeln dann auf der Grundlage?

Und war das nicht auch deswegen sinnvoll, weil die Versicherungen eher bereit sind, einen Tausender monatlich rauszurücken als mein gesamtes Mehrtausendbrutto im Falle einer einzelnen BU-Versicherung?
 
mental.dIseASe schrieb:
Kommt man damit nicht auf ein beliebiges Brutto oder muss man bei den Versicherern angeben, wo man sonst noch BUs hat und die deckeln dann auf der Grundlage?
Andere Verträge müssen angegeben werden. So wie es mir gesagt wurde machen die meisten Versicherer bei ~80% Netto bei Vertragsabschluss Schluss und erlauben nicht mehr. Wie sich das dann aber über die Laufzeit des Vertrags ändert mit Dynamik oder so sei mal dahingestellt, genauso wenn du auf einmal weniger Gehalt beziehst. Aber das steht dann sicher auch iwo im Kleingedruckten, da kenn ich mich dann doch zu wenig aus um hier stichhaltige Fakten runterrattern zu können.
Was ich aber definitiv bestätigen kann ist die Angabe anderer BU-Verträge. Find aber selbst 80% des Netto nicht schlecht. Deckelt auf jeden Fall erstmal mehr als die Grundkosten und sofern man noch in einer anderen Beschäftigung erwerbsfähig bleibt stellt es einen guten Zusatzverdienst dar.
 
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Das ist halt das Problem
ThomasK_7 schrieb:
Die Absicherung für Deine Kinder scheint keine hohe Priorität zu haben.
Du könntest ja die BU-Summe heraufsetzen und wer BU ist, der braucht auch keine 2 teuren Autos mehr und könnte sich auch sonst einschränken (Urlaub usw.), um das Haus zu behalten, sofern einem dies besonders wichtig ist. Haus kann man natürlich auch verkaufen, der Markt dafür soll sehr günstig sein!
Der regelbedarf Familie (4 Personen) sind grob 1.400€ + Miete kann man gerne nochmal 700€ draufrechnen gröbst: 2.000€- 2100€ (Je nach tatsächlichen Mietkosten die übernommen werden)

wieviel bleibt mir von 3000€ BU netto ?

Wo steht das Kinder selbst bei H4 leiden müssten? Falsche Annahme, die Lösung ist immer ein Anruf entfernt.

wie gesagt H4 ist sicher kein angestrebter Zustand, aber auch nicht wirklich schlimmer als BU zu 3.000€ brutto …

ich bin da entspannt, und die Top Gründe bzgl. BU … kann ich ja mit quasi allen noch arbeiten :D Krebs wird mit bei uns tatsächlich bezahlt freigestellt über Überstunden spenden, Spende jedes Jahr selbst 5 Urlaubstage (Überstunden gibt es nicht da Vertrauensarbeitszeit ohne Zeiterfassung …. Will man Tag frei machen macht man frei … )
 
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Heelix schrieb:
Der regelbedarf Familie (4 Personen) sind grob 1.400€ + Miete kann man gerne nochmal 700€ draufrechnen gröbst: 2.000€- 2100€ (Je nach tatsächlichen Mietkosten die übernommen werden)

wieviel bleibt mir von 3000€ BU netto
Die Tatsache das nichts anderes auf die BU angerechnet wird macht einen gewaltigen Unterschied. Sei es EU Rente, sei es ein 450€ job oder sei es das Einkommen anderer in der Familie.

Vermögen ist bei BU auch nicht gekappt.
 
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