Kurzzeitiger Stromabfall - schädlich für Geräte?

Dirvan

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Hallo zusammen,
meine Frage betrifft nicht direkt PC-Netzteile, aber vielleicht passt es trotzdem und mir kann hier jemand weiterhelfen.

In meiner Mietwohnung mit eingebautem Kühlschrank (bin gerade neu eingezogen; Haus vermutlich ca. 40J alt), flackert kurz das Licht im Wohnzimmer (verdunkelt sich), wenn der Kühlschrank an geht. Im Wohnzimmer will ich auch meinen Laptop und den Monitor (Samsung Neo G9) anschließen.

Ich frage mich gerade, ob dieser kurze Stromabfall für Laptop und Monitor etc. schädlich sein könnte? Was meint ihr? Wenn ja, gäbe es eine Lösung/einen Schutz ohne den Kühlschrank auszutauschen? Hilft da z.B. eine Steckerleiste mit eingebautem Überspannungsschutz?
 
conf_t schrieb:
welche Anschaltleistung (Spitzenleistung, nicht Dauerleistung) für das Gerät auf dem Typenschild angegeben ist
Steht das auf dem Typenschild des Kühlschranks oder auf einem Typenschild des Kompressors?

Bei mir Typenschild Kühlschrank:

Anschluss/Connected Load: 80W
(Eine Differenzierung zwischen Spitzen- und Dauerleistung ist bei mir hier leider nicht ausgewiesen. Ich vermute, das könnte natürlich auf dem Kompressor stehen, aber da Einbaukühlschrank, kommt man an den Kompressor nur kompliziert ran)
 
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Falls man beim Einbaukühlschrank an die Steckdose herankommt, kann man dort auch mal ein Energiekostenmessgerät einschleifen und die Motorleistung während des Betriebes sowie den Verbrauch über etliche Tage nachmessen. Wenn die Steckdose im Dunklen liegt, ggf. mit Hilfe von 1 - 2 Verlängerungsschnüren. Es gibt auch Energiekostenmessgeräte mit über eine Schnur abgesetztem Display. Und drahtlos schaltbare Steckdosen, die nebenbei den Verbrauch messen. Ablesen dann z.B. per App am Smartphone.

Das Nachrechnen z.B. anhand von im Netz stehenden Herstelleer.Verbrauchangaben von neueren Geräten mit ähnlichem Fassungsvermögen dürfte aber etwas mühsam sein. Nicht dass es beim Einbau geschafft wurde, den Kühlschrank in einer schlecht wärmeisolierten Dachwohnung mit unzureichender Wärmeabfuhr sozusagen einzumauern - dann dürfte der Kühlschrank derzeit als Stromfresser laufen.

Auch bei Einbaukühlschränken kann es sich übrigens lohnen, alle Jahre mal wieder den meist hinten montierten Verdampfer von Staub zu befreien. Wenn man für das Herausnehmen des Kühlschrankes einen Schreiner benötigt,, dann ist der Einbau nicht unbedingt nach den Regeln der Kunst erfolgt.

Ggf. mal hier ein Foto des Typenschildes usw. einstellen.
 
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Ja, Messgerät habe ich, Stromanschluss liegt oben drauf. Das klappt. Wäre noch gut, wenn so ein Messgerät noch einen Speicher für die maximal gemessene Leistung (für die nur kurz anliegende höhere Anschaltleistung) hätte. Nungut, ich tausche meinen Kühlschrank ohnehin demnächst aus nachdem das Gefrierfach eine Verriegelungsschwäche zeigt und der Kühlschrank auch schon mehr als 20 Jahre alt ist.
 
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Espero schrieb:
Nungut, ich tausche meinen Kühlschrank ohnehin demnächst aus
Dann würde ich keine sonderliche Mühe mehr in die Erforschung des Gerätes investieren.

Espero schrieb:
die nur kurz anliegende höhere Anschaltleistung
kann nur von professionellen Messgeräten aussagekräftig erfasst werden. Da der Lasttrom für den Spannungsabfall am (ohmschen) Widerstand der Elektroinstallation sorgt, wäre eine zeitlich hoch auflösende Messung des Anlaufstromes hinreichend. brauchbar. Ich würde über den Daumen eine Abtastung mit mindestens 1000Hz empfehlen. Professionelle Messgeräte dafür willst Du nicht wirklich kaufen. :cool_alt:

Es hätte vielleicht noch einen WürgWorkaround gegeben: Einen Anlaufstrombegrenzer für die Kühlschrank-Steckdose. Das Geld dafür sollte man lieber in den neuen Kühlschrank investieren.
 
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Interlink schrieb:
Netzteile für IT-Geräte sind üblicherweise spannungsstabilisiert. Und haben, wenn sie für Verwendung in Europa (z.B. 115V - 230V) ausgelegt sind, einige Reserven, d.h. funktionieren in Deutschland auch, wenn die Netzspannung auf etwa die Hälfte abfällt.. Sind sie modern genug und tragen ihr CE-Kennzeichen zu Recht, ...

Kag3maru schrieb:
Zur Sicherheit würde ich mir so ein kleines energiekosten Messgerät besorgen und mal nachschauen wie sich die Spannung verhält.

conf_t schrieb:
welche Anschaltleistung (Spitzenleistung, nicht Dauerleistung) für das Gerät auf dem Typenschild angegeben ist. Moderne Kühlschränke dürften da eine deutlich geringere Anschaltleistung haben und daher einen gringeren Effekt haben.

Sahit schrieb:
Mal in deinen Sicherungskasten ob wenigstens Mal FI-Schalter verbaut sind.

Eine unmittelbare Gefahr geht meiner Meinung nach vor allem für den Laptop erstmal nicht aus. Sollte sich aber dennoch Mal angeschaut werden.

Interlink schrieb:
Falls man beim Einbaukühlschrank an die Steckdose herankommt, kann man dort auch mal ein Energiekostenmessgerät einschleifen und die Motorleistung während des Betriebes sowie den Verbrauch über etliche Tage nachmessen.

Auch bei Einbaukühlschränken kann es sich übrigens lohnen, alle Jahre mal wieder den meist hinten montierten Verdampfer von Staub zu befreien. Wenn man für das Herausnehmen des Kühlschrankes einen Schreiner benötigt,, dann ist der Einbau nicht unbedingt nach den Regeln der Kunst erfolgt.

Interlink schrieb:
kann nur von professionellen Messgeräten aussagekräftig erfasst werden. Da der Lasttrom für den Spannungsabfall am (ohmschen) Widerstand der Elektroinstallation sorgt, wäre eine zeitlich hoch auflösende Messung des Anlaufstromes hinreichend.
  • Der Kühlschrank ist sehr eingebaut (in Dachwohnung gut umbaut) und man kommt ohne Schreiner nicht an den Stecker heran. Ich vermute, dass er ein extremer Stromfresser ist. --> Ergo: ich kann so einfach kein Messgerät anschließen
  • FI-Schalter ist vorhanden
  • Sowohl (Netzteil von) Monitor, Laptop als auch externe Festplatte sind mit CE-Kennzeichen und 100-240V gekennzeichnet
  • Ich habe das Kühlschrank-Typenschild entdeckt
1688397640642.png


Angenommen der Kühlschrank würde erst mal bleiben, wäre ich dann mit einem besagten USV erst mal so grob save?

Vielen Dank für eure ganzen Einschätzungen!
 
Nach der dort herunterladbaren Anleitung wurde der KE1848 mit zwei verschiedenen Verdichtern gefertigt. Anlaufstrom 9,4A bzw. 7,8A. Das bringt zwar die üblichen Sicherungsautomaten für 16A noch nicht aus der Fassung, ist aber rund 20-fach höher als der bei der Nennleistung von 100W anfallende Strom ( 100W / 230V = 0,43A ).

Das Gerät sollte schon wegen des Kühlmittels ordentlich entsorgt werden.
 
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Interlink schrieb:
Nach der dort herunterladbaren Anleitung wurde der KE1848 mit zwei verschiedenen Verdichtern gefertigt. Anlaufstrom 9,4A bzw. 7,8A. Das bringt zwar die üblichen Sicherungsautomaten für 16A noch nicht aus der Fassung, ist aber rund 20-fach höher als der bei der Nennleistung von 100W anfallende Strom ( 100W / 230V = 0,43A ).

Das Gerät sollte schon wegen des Kühlmittels ordentlich entsorgt werden.
Wow danke. Die Anleitung hatte ich beim Googeln nicht entdeckt.

Bringt das dann aus einer Sicht, Monitor & Co. aus der Fassung, wenn diese mit einem 100-240V Netzteil am Stromkreis angeschlossen sind?
 
Dirvan schrieb:
Bringt das dann aus einer Sicht, Monitor & Co. aus der Fassung,
Meine Kristallkugel ist nicht hinreichend geputzt. Kommt halt darauf an, was für einen Burst der Motor des Verdichters beim Anschalten/Abschalten 'raushaut und ob Monitor & Co ihr CE-Zeichen zu recht tragen, einschließlich der einschlägigen EMV-Prüfung.
 
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Bezüglich all der Spekulationen um Leistungsaufnahme eines Kühlschranks.

Das ist ein Ausschnitt aus meiner InfluxDB. Die Auflösung beträgt 10 Sekunden. Der Zähler liefert jede Sekunde einen Wert, dabei wird immer der Mittelwert aus 10 Messungen gebildet und in der DB gespeichert.
Der Peak beim Einschalten ist daher schon abgeflacht, vermutlich um den Faktor 10 , in Wirklichkeit wird der Kühlschrank für einen kurzem Moment ca. 800 W aufnehmen. Danach braucht der Kühlschrank ca. 50W, wie man sieht (der 300W Sockel ist die Summe aller anderen Verbraucher des Hauses, zu der Zeit war das noch Licht, Fernseher, AV Receiver, usw.)

Ist ein großer Standkühlschrank von BSH (Bosch im meinem Fall) mit 0 Grad Fach, Baujahr 2014.


1688408282055.png



Der erste Peak ganz links in der Grafik gehört nicht zum Kühlschrank, ist irgendwas anderes. Kann man nicht immer gut auseinanderhalten, der Zähler sieht alle Verbraucher im Haushalt. Aber der Kühlschrank und der Gefrierschrank haben ein schönes Muster, dass man besonders nachts gut sehen kann.

Bei mir flackert auch manchmal die Lampe in der Küche, obwohl LED Leuchtmittel.

Kühlschrank und Lampe hängen am gleichen Stromkreis, unser Haus ist Baujahr 1980, damals hat man noch etwas dünnere Querschnitte als heute eingebaut. Vom Zählerkasten in die Küche sind auch ein paar Meter. Ein 800W Peak, kann da schon mal 10V Spannungsabfall verursachen. Das klingt nicht viel, aber unter ungünstigen Umständen (Kühlschrank schaltet sich auf der Spitze der Halbwelle ein), kann der Peak und der Abfall für ein paar Millisekunden schon mal so sein, das man ein Flackern warnimmt.
 
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TomH22 schrieb:
Kühlschrank und Lampe hängen am gleichen Stromkreis, unser Haus ist Baujahr 1980, damals hat man noch etwas dünnere Querschnitte als heute eingebaut. Vom Zählerkasten in die Küche sind auch ein paar Meter. Ein 800W Peak, kann da schon mal 10V Spannungsabfall verursachen. Das klingt nicht viel, aber unter ungünstigen Umständen (Kühlschrank schaltet sich auf der Spitze der Halbwelle ein), kann der Peak und der Abfall für ein paar Millisekunden schon mal so sein, das man ein Flackern warnimmt.

Vielen Dank für deine Daten und deren Interpretation! Mal angenommen, wegen des bei mir verbauten Uralt-Kühlschranks käme es zum dreifachen Peak und Spannungsabfall, also 30V. Könnten das dann Netzteile von Monitor & Co, wenn sie tatsächlich den CE-Bestimmungen entsprechen und mit 100V-240V gekennzeichnet sind, gut wegstecken?
 
Dirvan schrieb:
Mal angenommen, wegen des bei mir verbauten Uralt-Kühlschranks käme es zum dreifachen Peak und Spannungsabfall, also 30V.
So schlimm wird auch ein alter Kühlschrank nicht.
Dirvan schrieb:
Könnten das dann Netzteile von Monitor & Co, wenn sie tatsächlich den CE-Bestimmungen entsprechen und mit 100V-240V gekennzeichnet sind, gut wegstecken?
100% kann man das nie sagen, aber Spannungsschwankungen sind im Stromnetz völlig normal, da nach dem ohmschen Gesetz jede Änderung des Stroms auch eine Änderung der Spannung zur Folge hat, da das Netz nun mal einen Widerstand hat (neben dem Widerstand der Leitungen, gibt es noch etliche andere Widerstände).

Bei elektronischen Geräten ist die Spannungsregelung obendrein mehrstufig: Ein typisches Laptop Netzteil hat 19V, daraus werden dann aber das Mainboard arbeitet intern mit z.B. 3,3V, 1,2V und noch diversen anderen Spannungen. Selbst wenn die 19V etwas schwanken, weil die Regelung nicht ganz mitkommt, kommt das nicht bei den empfindlichen Bauteilen an.
 
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TomH22 schrieb:
So schlimm wird auch ein alter Kühlschrank nicht.
[....]
Bei elektronischen Geräten ist die Spannungsregelung obendrein mehrstufig: Ein typisches Laptop Netzteil hat 19V, daraus werden dann aber das Mainboard arbeitet intern mit z.B. 3,3V, 1,2V und noch diversen anderen Spannungen. Selbst wenn die 19V etwas schwanken, weil die Regelung nicht ganz mitkommt, kommt das nicht bei den empfindlichen Bauteilen an.
Vielen Dank für deine Erklärung, das beruhigt mich.
 
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