Nachhaltigkeit im Alltag - Erfahrungen der Community

DerOlf schrieb:
Zumindest scheinst du verstanden zu haben, warum die Experimente zur Verminderung sozialräumlicher Segregation immer wieder scheitern.
Aus AT hört man ganz andere Aussagen. Da ich aber zu den TV-Berichten keine Webseiten kenne, wird das sowieso keiner glauben.

Die "Ghettobildung" in D ist leider seit Jahrzehnten politisch gewollt. Egal ob in den 1970ern mit sozial geförderten Hochhausblöcken oder mittlerweile mit der quasi Abschaffung des sozialen Wohnungsbaus.

DerOlf schrieb:
Ich befürworte das Gesamtschulsystem ... gerade weil es helfen kann, verschiedene Sozialschichten zu integrieren.
War das bei Dir der Fall? Meine Erfahrungen (von Freunden) damit liegen schon 40 Jahre zurück. Damals sind die Leute (in der Stadt) weder für Gesamtschulen noch für Realschulen auf die Idee gekommen, in komplett andere Stadteile zu fahren. Und da sich auch damals schon gewisse Schichten eher in einzelnen Stadtteilen angesiedelt haben (auch damals gab es schon Unterschiede bei den Mieten und den Einkünften), gab es bei diesen schulformen keine allzu große Durchmischung der sozialen Schichten.
 
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gymfan schrieb:
da sich auch damals schon gewisse Schichten eher in einzelnen Stadtteilen angesiedelt haben (auch damals gab es schon Unterschiede bei den Mieten und den Einkünften), gab es bei diesen schulformen keine allzu große Durchmischung der sozialen Schichten.
Bei mir an der Schule zumindest hatte es eine recht große Durchmischung gegeben. Das war aber auch eine große Schule (5-10 parallele Klassen pro Jahrgang) mit großen Einzugsgebiet. Das hatte auch den Vorteil eines großen Freizeitangebotes für jede Alterstufe und regelmäßige Nachmittagsbetreuung.
 
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Könnt ihr wieder zum eigentlichen Thema zurück kommen?
Über Ghettobildung, Schulsysteme und den elenden Kapitalismus könnt ihr euch in anderen Threads auslassen. Oder ihr macht dafür einen neuen auf.
 
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Auch sowas gehört für mich zur Nachhaltigkeit im Alltag und nicht nur seit Jahrzehnten bekannte Tipps, wie ich mit Hausmitteln meine Ausgaben reduzieren oder u.U. die Umwelt schonen kann.

Die Ghettos aus den 1970er/80er sind heute entweder immer noch Ghettos (und werden von den Bewohnern leider entsprechend behandelt) oder stehen leer. Dann sind die Bauten von damals heute nicht mehr nutzbar, müssen teuer abgerissen werden (da, auch kernsaniert, dort keiner mehr leben will, der nicht zwangseingewiesen wird). Leider gibt es in D noch nicht einmal eine Pflicht (oder überhautp ernsthafte Ansätze) zum nachhaltigen Neubau mit recycling-Beton.
 
Noch ein Gedanke zu nachhaltigem Verhalten im Strassenverkehr.

Ich zwinge Autos als Fussgänger nicht, auf mich zu warten. Ich lasse sie also vor.

Als Fussgänger verliere ich im Stillstand nur ein bisschen Zeit (das Auto ist meist schnell weg, also ist es nichtmal viel).
Das Auto pustet auch im Stillstand Dreck hinten raus. Noch dazu würde dieser Stillstand weitaus länger dauern, wenn ich vor dem Auto über die Strasse gehe.

Also winke ich Autos vorbei ... am besten finde ich es, wenn die nichtmal anhalten müssen, weil ja gerade das Trägheitsmoment beim Anfahren besonders viel Energie verbraucht.

Es bringt nicht viel, das ist klar. Aber es ist ein Tropfen ... und steter Tropfen höhlt sogar den heißen Stein.

Eventuell ist das ja ein guter Tipp für jemandem, dem gerade nichts mehr einfällt.
Ergänzung ()

gymfan schrieb:
War das bei Dir der Fall?
Ja. Zumindest habe ich das so wahrgenommen. 1980-90 war aber auch eine ganz andere Zeit.

Das ist allerdings echt etwas weit weg vom Thema Nachhaltigkeit.
Wenn es dich interessiert, kannst Du auch einfach "Laborschule Bielefeld" gugln.
Das ist eine Ganztags-Gesamtschule mit Programm von 8:00-16:00 (in den ersten 3 Jahren nur bis 14:30) von Montag bis Freitag.
 
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Habe mir jetzt mal einen Duschkopf mit max 6L/Minute gekauft zum Wasser sparen beim duschen. Grund: Ich dusche gerne länger und sehr warm / heiß, aber die Warmwasserpreise via Fernwärme sind auch extrem gestiegen. ca. 20€/m³ Warmwasser, wobei nirgendwo genau definiert ist, wie warm der m³ denn ist, nach dem abgerechnet wird. Ich bezweifle mal dass meine Duschtemperatur = die Berechnungstemperatur ist. Habe mal per Mail gefragt, was da genau abgerechnet wird.

Zurück zum Duschkopf: Damit wird man ja nicht mal richtig nass :D Hab jetzt doch den alten wieder drauf, und mache das Wasser nur dann an, wenn ich es wirklich brauche. Da ich unter der Dusche auch Zähne putze, und das Wasser da immer lief, war der Verbrauch da natürlich recht hoch. Schade, dass ich da sparen muss - sonst kaufe/nutze/lebe ich ziemlich Ressourcensparend.
 
Snowi schrieb:
Habe mir jetzt mal einen Duschkopf mit max 6L/Minute gekauft zum Wasser sparen beim duschen.

Diese regelmäßig wiedergekäute Empfehlung/angedrohte Vorschrift halte ich sowieso für Unsinn.

Viel besser wäre eine Thermostatarmatur, mit der man schnell das Durchflussvolumen steigern und verringern kann, ohne dass die mühsam feinkalibrierte Temperatur wegläuft. Damit könnte ich ohne lästige Einschränkungen Wasser und Energie sparen.

Ärgerlicherweise hat ausgerechnet meine Dusche keine Standardarmatur, sondern in der Wand eingelassenen, proprietären Designmurks. Sonst hätte ich das Ding schon längst rausgeworfen.
 
Snowi schrieb:
urück zum Duschkopf: Damit wird man ja nicht mal richtig nass
Ich habe so einen Duschkopf mit drei verschiedenen Funktionen. Ich nutze immer die "Nebeldusche" Funktion, weil ich die spontan sehr geil fand. Hatte zwar auch das Gefühl nicht richtig nass zu werden damit, das Gefühl ging dann aber nach 2-5 Tagen weg.
 
Ein wichtiger aber bisweilen belächelter, aber keinesfalls schwierig umzusetzender Schritt ist das substituieren voluminöser oder hochverarbeiteter Industrieprodukte durch altmodische Pendants. Der Kapitalismus hat im Profitstreben neue Produkte erschaffen, welche kaum einen höheren Nutzwert haben und trotz höherer externer Kosten die Verbrauchermärkte erobern konnten.

Insbesondere im Badezimmer kann man hier viel Müll und somit Logistik, Recycling und Entsorgung einsparen, ohne auch nur irgendwie im Ansatz auf Körperhygiene zu verzichten.

Statt Flüssigseife, welche etwa mit Wasser gestreckt und transportiert wird, eignet sich ein Stück Kernseife hervorragend für die Handwäsche. Kernseife wird üblicherweise zwar in einer Plastikfolie eingeschweißt, beinhaltet allerdings meist mehrere Stücke Seife. So entsteht weniger Verpackung, als bei einzelnen Seifenstücken. Auch für die Haarpflege gibt es feste Seifen, welche wunderbar aufschäumen.

Nur für die Körperpflege benutze ich noch ein klassisches Duschgel (Aufgrund des PH Wertes).

Auch beim Rasieren lässt sich viel Volumen und Müll einsparen. Weg mit dem Systemrasierer oder, noch schlimmer, elektrischen Rasierer. Rasierklingen lassen sich im 100 - 200er Pack für wenige Euro kaufen. Dazu ein primitiver Hobel und man hat eine weitere Müllquelle aus dem Haushalt und somit aus der Recyclingkette beseitigt. Noch größer ist dieser Effekt bei Rasierseife oder Rasiercreme, statt dutzenden Dosen Rasierschaum, kommt man mit einer kleinen Tube oder einem winzigem Stück Seife Monate, wenn nicht jahrelang aus.

Leider ist dieses „Verpackungsvermeiden“ bei Lebensmitteln ein absoluter Krampf. Schlimmer noch: übertrieben voluminöse Verpackungen werden bewusst zur Verbrauchertäuschung eingesetzt, um einen größeren Inhalt zu suggerieren. Hier hilft es nur verarbeiteten Lebensmitteln generell den Rücken zu kehren und unverarbeitete Grundnahrungsmittel zu kaufen. Ein unerlässlicher Schritt um wirklich nachhaltig zu Leben. Denn zur Nachhaltigkeit gehört es auch seinem Körper nicht zu schaden. Da unserer Staat zwar ein Auge auf einzelne Inhaltsstoffe hat, der Industrie ansonsten aber nahezu freie Hand lässt bei der Zusammensetzung von Fertignahrungsmitteln, bleibt einem da kaum eine andere Wahl.
 
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Ich finde diese Verteufelung der "Kapitalistischen Produkte" etwas übertrieben.

Kernseife z.B. schäumt deutlich schlechter auf als Handseife und ist schlechter für Haut/Hände. Systemrasierer sind deutlich komfortabler als Hobel und auch sanfter zur Haut und davon abgesehen alternativlos im Genitalbereich. Ich habe Hobel nur vereinzelt verwendet, aber diese Blattdünnen Klingen scheinen mir 5-10 mal kürzer nur zu halten als die Systemrasierköpfe die bei mir doch recht lange durchhalten.

Fertiggerichte enthalten zuweilen viel Salz, sind ansonsten aber eher wenig problematisch - kommt natürlich auf das jeweilige konkrete Produkt an. Speziell gemüsebasierte Fertiggerichte sind für mich essentiell da ich nicht jeden Tag kochen werde.

Übertrieben voluminöse Verpackungen ohne Nutzen sind im übrigen in Europa verboten. Inhaltsangaben in Gramm bzw. Mililiter sind eigentlich immer gut sichtbar verfügbar und darüber hinaus sind ja Preisangaben je 100ml/100g schon lange verpflichtend.

Ich achte aber durchaus darauf Produkte zu kaufen, die wenig/weniger Verpackung verwenden oder länger halten, Nachfüllpacks haben u.ä.. Ich bin aber kein Fan davon, alles schlecht zu reden oder die "Bio" Alternativen zum Himmel zu loben.
 
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Loptr schrieb:
noch schlimmer, elektrischen Rasierer.

Was soll daran schlimm sein ? Ich habe bewusst ein rein netzbetriebenes Modell ohne Geplante-Obsoleszenz-Akku gekauft, und das hält ewig. Kein Verbrauchsmaterial, und minimaler Energiebedarf.

Fest verbaute Akkus sollten verboten werden.
 
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BeBur schrieb:
Ich finde diese Verteufelung der "Kapitalistischen Produkte" etwas übertrieben.
Das ist in diesem Zusammenhang leider die Wahrheit. Es müssen Profite erwirtschaftet werden, was ja an sich Ok ist (Ich bin kein Sozialist). Das Problem an der ganzen Sache ist: Die Grundbedürfnisse des Menschen (Lebensmittel und Hygiene sowie Wohnraum) sind statisch und kaum Veränderungen oder Innovationen unterworfen. Im Prinzip braucht man für diese Bereiche eine Bedarfsproduktion und keine profitorientierte Produktion um gesunde Produkte zu verkaufen, statt die Profite durch Kosteneinsparungen zu erhöhen (sei es Substitution von teuren Zutaten in Lebensmitteln durch minderwertige oder Aromastoffen, oder seien es fragwürdige Inhaltsstoffe in Hygieneartikeln.

BeBur schrieb:
Systemrasierer sind deutlich komfortabler als Hobel und auch sanfter zur Haut
Die Rasur mit dem Hobel muss geübt sein, dann ist es hautschonender, da nur eine Klinge über die Haut gezogen wird, welche Haare entweder abschneidet oder eben nicht (dafür gibts dann einen zweiten Durchgang), bei einem Systemrasierer können Haare eingklemmt und ausgerissen werden, was häufig zu Entzündigen/Rasurbrand führt.

BeBur schrieb:
aber diese Blattdünnen Klingen scheinen mir 5-10 mal kürzer nur zu halten als die Systemrasierköpfe die bei mir doch recht lange durchhalten.
Ja, der Sweetspot ist bei den meisten Klingen bei 3-4 Rasuren, nach denen man wechseln sollte. Man kann es aber auch etwas nach hinten strecken.

BeBur schrieb:
Fertiggerichte enthalten zuweilen viel Salz, sind ansonsten aber eher wenig problematisch - kommt natürlich auf das jeweilige konkrete Produkt an. Speziell gemüsebasierte Fertiggerichte sind für mich essentiell da ich nicht jeden Tag kochen werde.
Nein, da sind viele Probleme mit verbunden, die nachhaltig das Mikrobiom in der Darmflora beeinflussen. Leider ist die Studienlage da noch ziemlich dünn und die zusammenhänge zwischen Darmflora und kognitiven Verhalten sind noch nicht verstanden.

BeBur schrieb:
Übertrieben voluminöse Verpackungen ohne Nutzen sind im übrigen in Europa verboten.

Auch hier gibt es wieder Auslegungssache. Stichwort: Luftpolster.

BeBur schrieb:
in Gramm bzw. Mililiter sind eigentlich immer gut sichtbar verfügbar und darüber hinaus sind ja Preisangaben je 100ml/100g schon lange verpflichtend.

Das ist ein Strohmann, hinter dem sich die Industrie und Gesetzgeber verstecken. Die Verbraucher achten nicht auf die Grammangabe oder können sie nicht einschätzen (gut, hier könnte man: "eigenes Pech" sagen). Viel wichtiger aber: Die Verbraucher haben überhaupt keine Möglichkeit mit Kaufsignalen einen Einfluss auf die Portionierung und Verpackung zu nehmen. Man kauft das Produkt oder verzichtet, wobei letzteres kaum möglich ist und auch regelmäßig bei kontroversen Rezepturänderungen, die selbst Medial aufbereitet und von Konsumenten kritisiert werden scheitert. Millionen Menschen sehen solche Artikel, kritisieren die Rezepturänderung und können ihre Kaufkraft nicht kanalisieren, um den Produzenten zur Rückänderung zu bewegen. Wie soll das bei Verpackungen und co. funktionieren, ganz ohne mediale Unterstützung?

BeBur schrieb:
Ich bin aber kein Fan davon, alles schlecht zu reden oder die "Bio" Alternativen zum Himmel zu loben.

Bio Produkte sind mir aufgrund der Preisgestaltung auch ein Dorn im Auge und ich verstehe und kritisiere es auch nicht, wenn nicht jeder Zeit findet sich mit solchen dingen auseinander zu setzen. Deshalb bin ich in diesem Bereich für stärkere Eingriffe in den Markt.
 
Loptr schrieb:
bei einem Systemrasierer können Haare eingklemmt und ausgerissen werden, was häufig zu Entzündigen/Rasurbrand führt.
Hab ich in all den Jahren noch nie erlebt.

Loptr schrieb:
Nein, da sind viele Probleme mit verbunden, die nachhaltig das Mikrobiom in der Darmflora beeinflussen. Leider ist die Studienlage da noch ziemlich dünn
Ja, die studienlage ist sehr dünn, von daher sollte man keinesfalls sagen "das ist so", denn die Chancen sind gut, dass es eben nicht so ist und u.a. deshalb auch die Studienlage so dünn ist.

Loptr schrieb:
Auch hier gibt es wieder Auslegungssache. Stichwort: Luftpolster.
Welche Auslegungssache? Luftpolster bei chips u.ä. erfüllen eine Funktion und sind eine prominente Ausnahme zu dem Gesetz.

Loptr schrieb:
Die Verbraucher haben überhaupt keine Möglichkeit mit Kaufsignalen einen Einfluss auf die Portionierung und Verpackung zu nehmen. Man kauft das Produkt oder verzichtet, wobei letzteres kaum möglich ist und auch regelmäßig bei kontroversen Rezepturänderungen, die selbst Medial aufbereitet und von Konsumenten kritisiert werden scheitert. Millionen Menschen sehen solche Artikel, kritisieren die Rezepturänderung und können ihre Kaufkraft nicht kanalisieren, um den Produzenten zur Rückänderung zu bewegen. Wie soll das bei Verpackungen und co. funktionieren, ganz ohne mediale Unterstützung?
Natürlich gibt es Kaufsignale und wenn Menschen etwas nicht mehr haben wollen, dann kaufen sie was anderes, es gibt schließlich Dutzende Alternativen. Der Punkt ist vielmehr, dass medial viel aufgebauscht wird und komplett an der Gedankenwelt der Menschen vorbei nur um Drama zu verbreiten.

Loptr schrieb:
Das ist ein Strohmann, hinter dem sich die Industrie und Gesetzgeber verstecken. Die Verbraucher achten nicht auf die Grammangabe oder können sie nicht einschätzen (gut, hier könnte man: "eigenes Pech" sagen).
Was für ein Strohmann? Die Information ist gut verfügbar insbesondere auch der Preis pro 100g. Geh mal in ein Land wo das nicht so ist, dann sieht du wie krass groß der Mehrwert dieses Gesetzes ist.

Was diese Themen angeht haben wir sehr verbraucherfreundliche Regulierungen, aber natürlich sollte man mehr Anreize bieten, dass weniger Verpackung verwendet wird. Fängt bei einem selber an und darum geht es hier im Thread ja auch.

Loptr schrieb:
Die Grundbedürfnisse des Menschen (Lebensmittel und Hygiene sowie Wohnraum) sind statisch und kaum Veränderungen oder Innovationen unterworfen.
Ich hab ja diverse Punkte genannt, wo die modernen Produkte besser sind. Es gibt also durchaus Innovation. Seit einigen jahren gibt es z.B. auch vermehrt proteinreiche Joghurts, Puddings u.ä.. was sehr gut ist, denn eine proteinreiche Ernährung ist sehr gesund. Diese Frosta TK Gerichte sind z.B. auch super, sehr viel Gemüse drin und sehr lecker.
 
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Loptr schrieb:
Die Verbraucher achten nicht auf die Grammangabe oder können sie nicht einschätzen (gut, hier könnte man: "eigenes Pech" sagen).
Nicht könnte sondern muss.

Loptr schrieb:
Viel wichtiger aber: Die Verbraucher haben überhaupt keine Möglichkeit mit Kaufsignalen einen Einfluss auf die Portionierung und Verpackung zu nehmen.
Darauf hat der einzelne genausoviel Einfluss wie auf den Klimawandel. Warum rette ich durch die Einsparung von paar kWh Strom und ein paar Liten Diesel (jeweils im Jahr) das Weltklima, bin aber nicht in der Lage, durch mein Kaufverhalten die Produzenten in Sachen Verpackung und Rezeptur umzustimmen?

Im Sommer war bei uns schön zu beobachten, wie die (billigen) spanischen Erdbeeren in der verschweißten Plastikschale noch Abends um 19 Uhr in den Auslagen verfügbar gewesen wären, die teuren regionalen aber, ebal ob in den Verkaufsständen oder den Supermärkten, regelmäßig ausverkauft waren.

Es gibt in D extrem wenig verpackte Lebensmittel (um es nicht auf alle Produkte in Supermärkten auszuweiten), die nur von exakt einem Hersteller und in einer Handelsgröße produziert werden. Selbst wenn ich durch meine Wahl eines abgelegenen Wohnortes an exakt einen Händler gebunden bin, habe ich dort in den allermeisten Fällen eine gewisse Auswahl. Nur bei Dorfläden oder Produktklassen, die gerade durch Hamsterkäufe betroffen sind, mag es anders aussehen.

Loptr schrieb:
Man kauft das Produkt oder verzichtet, wobei letzteres kaum möglich ist
Was soll da nicht möglich sein? Die Anzahl an Personen, die sich nur exakt von einem Produkt ernähren können/dürfen, dürfte recht gering sein.

Seitdem Haribo in seine identisch großen Tüten weniger Inhalt liefert (=mehr Verpackungsmüll), kaufe ich die einfach nicht mehr. Wenn mir die geänderte Milka-Schokolade oder Fertig-Pizza nicht mehr schmeckt, boykottiere ich diese genauso wie schon seit Jahren die Fleischwurst des lokalen Metzgers (weil mir auch diese nicht schmeckt). Das könnte man jetzt fast beliebig ausweiten, auch auf Obst oder Gemüse. Noch entscheide ich auf Basis des Angebotes und meines Geschmackes, was ich kaufe und verzehre.

Aber gut, irgendwo wurde mir auch schonmal unterstellt, dass ich bei jedem Einkauf im Supermarkt einzig von den Werbestrategen gesteuert würde und keine eigene Entscheidung mehr treffen könnte.

BeBur schrieb:
Welche Auslegungssache? Luftpolster bei chips u.ä. erfüllen eine Funktion und sind eine prominente Ausnahme zu dem Gesetz.
Gutes Beispel, wo gerade die Inhaltsmengen bei einigen Chips genauso (ohne Größenänderung der Tüten) verkleinert wurden wie die Inhaltsmenge von Haribo Fruchgummis (auch ohne Verkleinerung der Tüten). Also am Ende mehr Plastik ohne einen Nutzen für das Produkt oder den Verbraucher.
 
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Loptr schrieb:
Millionen Menschen sehen solche Artikel, kritisieren die Rezepturänderung und können ihre Kaufkraft nicht kanalisieren, um den Produzenten zur Rückänderung zu bewegen. Wie soll das bei Verpackungen und co. funktionieren, ganz ohne mediale Unterstützung?
DIe meisten Lebensmittelhändler achten darauf, welche Produkte gekauft werden, und welche nicht.
Wird ein Produkt mit geänderter Rezeptur nicht gekauft, oder einfach signifikant weniger, als ein ähnliches Produkt mit besserem Preis-Menge-Verhältnis, dann gehen die Absatzzahlen zurück, Verfallsdatenüberschreitungen nehmen zu und dann wird per geringerer Bestellung nachreguliert.
Genauso reagiert der Großhandel auf das geänderte Bestellverhalten der Einzelhändler.
Die geringere Bestellung fällt letztlich beim Hersteller auf, und wenn sie nicht durch Steigerungen anderswo kompensiert werden können, so bedeutet das einen kleineren Marktanteil.
WENN es so ist, dann wird das Unternehmen darauf reagieren ... mindestens mit einer Marketingkampagne mit dem Thema "jetzt wieder nach altem Rezept". Da es aber insgesamt etwas dauert, bis so ein Marktsignal durch die gesamte Lieferkette bis zum Produzenten gelaufen ist, weiß bis dahin eh keiner mehr, wie die alte Rezeptur eigentlich geschmeckt hat. Man ändert einfach irgendwas in Richtung altes Rezept, und schon die Medienkampagne sorgt dafür, dass es einigen Menschen schon besser schmeckt ... (Auto-)Suggestion ist eine wichtige Waffe des Marketing.

Aber (und das ist ein dickes aber):
Es gibt weltweit Milliarden Konsumenten ... und wenn die neue Rezeptur in Indien, China, den USA und Brasilien funktioniert, dann kommt nur beim Hersteller an "Oh ... in Deutschland geht der Absatz zurück".
Auf nationaler Ebene dann eben "Oh ... in Hamburg ist der Absatz rückläufig".
Oder sogar unternehmensintern ... "Oh ... in Filiale XY geht Produkt Z gerade nicht gut".
Aber es gibt auf allen drei Ebenen die Möglkichkeit, dass der Absatz anderswo steigt ... in dem Fall müssen lediglich die Warenströme etwas umorganisiert werden und eine Produktänderung ist zunächst unnötig (es geht ja immer um Wachstum, also sind rückgängige Absatzzahlen in keinem Marktsegment einfach tolerierbar).

Natürlich gibt es zum Kaufverhalten ein Monitoring auf allen Ebenen entlang der Lieferkette und genauso wird drauf reagiert, wenn ein geändertes Konsumverhalten eintritt ... GERADE, wenn man mit neuen Rezepturen herumfuddelt, kannst du einen drauf lassen, dass irgendwo genauestens beobachtet und dokumentiert wird, wie der Markt das Produkt annimmt (ich wohne in Bielefeld und hier sitzt die Entwicklungsabteilung von Dr. Oetker ... in meiner Studentenzeit gab es einen Job bei der studentischen Arbeitsvermittlung eigentlich immer ... Produkttester bei Dr. Schmötker ... die lassen keine Rezepte auf die Kunden los, die nicht wenigstens irgendwer gemocht hat)
Nur durch sein Kaufverhalten hat der Konsument auch Macht ... aber eben nicht als Einzelner, sondern nur in Masse.
Und wie gesagt ... es geht teilweise um Milliarden Konsumenten, die sich über irgendwas auch erstmal einig sein müssen.

Es gibt vor allem eines nicht - den einheitlichen Geschmack und so mancher findet die neue Rezeptur eventuell sogar leckerer und da kann man dann halt einfach nichts machen, ausser es nicht zu kaufen und zu konsumieren.

Und noch etwas ist sicher: Man sollte nicht erwarten, dass aufgrund der eigenen Aktivität schnell eine Änderung eintritt oder dass diese Änderung die individuell gewünschte Richtung hat.
Ich hätte vor 15 Jahren zum Beispiel nicht gedacht, dass wir den EE-Ausbau so hart verkacken, dass wir ein paar AKWs weiterlaufen lassen müssen, um von Kohle, Öl und Gas aus Russland weg zu kommen und Menschen sogar ernsthaft vorschlagen, neue AKWs zu bauen.
Und was hat dazu geführt, dass wir von Kohle, Gas und Öl nun tatsächlich weg wollen? Die Klimaziele haben nicht gereicht. Da musste erst "der Russe" einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg vom Zaun brechen und das musste sich auf die Preise für nahezu alles auswirken.

Jetzt wollen plötzlich alle zu Energieträgern zurück, die nicht so teuer sind (und ganz nebenbei auch weniger CO2 produzieren).
Und Mancher glaubte mal, dass eine extrem hohe CO2-Abgabe nichts bringen würde ... haha ... so kann man sich irren. Natürlich bringt das was, aber die Leute drehen halt (verständlicherweise) etwas am Rad.

Bezüglich Packungsverkleinerungen.
Marlboro hat Jubiläum (50 Jahre oder so) und nun sind in der Schachtel für 10,- statt 31 nur noch 29 Zigaretten.
Als Raucher ist man das aber gewöhnt. Wenn's eine Weile nicht teurer wird, dann ist immer weniger drin.
 
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Dazu kommt noch, dass sehr große Hersteller Rezepte auf nationaler Ebene anpassen, weil die Geschmäcker verschieden sind. "Der Konsument frisst alles" stimmt so halt nicht, richtig ist: "Der Konsument frisst immer irgendwas" aber das ist im Zweifel eben nicht das eigene Produkt, sondern das der Konkurrenz.

Im übrigen unterliegen sowohl NGOs als auch Medien/Journalisten ökonomischen bzw. kapitalistischen Prinzipen. Die verdienen ihr Geld mit Aufmerksamkeit und Aufmerksamkeit erhält man vor allem mit "krassen" Stories, mit Drama, mit schrecklichen und wichtigen Neuigkeiten. Wie oft berichten NGOs "X ist weniger schlimm, als bisher angenommen"?
 
JMP $FCE2 schrieb:
Was soll daran schlimm sein ?
Wenn diese Geräte entsprechend lange genutzt werden, ist daran nichts auszusetzen. Das stimmt. Ich hatte da die typischen Akkugeräte im Sinn. Gibt auch elektrische Zahnbürsten mit festverbauter Batterie (!). Sowas finde ich schlimm.

gymfan schrieb:
Warum rette ich durch die Einsparung von paar kWh Strom und ein paar Liten Diesel (jeweils im Jahr) das Weltklima, bin aber nicht in der Lage, durch mein Kaufverhalten die Produzenten in Sachen Verpackung und Rezeptur umzustimmen?

Tut eine Einzelperson nie. Deshalb soll ja Kraftstoff verteuert werden, damit eine breite Masse sich zwangsweise umorientieren MUSS.

gymfan schrieb:
Selbst wenn ich durch meine Wahl eines abgelegenen Wohnortes an exakt einen Händler gebunden bin, habe ich dort in den allermeisten Fällen eine gewisse Auswahl.

Die meisten Produkte mit kleinen Verpackungen sind meiner Beobachtung nach Markenartikel, welche ein sehr unnatraktives 100gr/€ Verhältnis haben. Ok, bei kleinen Verpackungen erhöhen sich aufwendungen und das verhältnis verschlechtert sich naturgemäß.

DerOlf schrieb:
Aber (und das ist ein dickes aber):
Guter einwand, bestätigt aber mein Argument, nachdem die Verbraucher ohne Organisation wenig verändern können.

BeBur schrieb:
Im übrigen unterliegen sowohl NGOs als auch Medien/Journalisten ökonomischen bzw. kapitalistischen Prinzipen.

Nein, gemeinorientierte Institutionen können theoretisch mit Nullgewinnen wirtschaften. Die Profite refinanzieren dann nur die Aufwendungen + Inflation.

Was die Medien hiermit zu tun haben ist mir schleierhaft. Es gibt einen guten Grund, wieso man politischen Journalismus meiden sollte und sich nur auf Fachquellen, Fach-/Wissenschafts-journalismus und vor allem Primärquellen stützen sollte. Publikum für Werbung und User-Engagement und als Geschäftsmodell ist eben bei politischen Themen unangemessen.
 
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Loptr schrieb:
Nein, gemeinorientierte Institutionen können theoretisch mit Nullgewinnen wirtschaften. Die Profite refinanzieren dann nur die Aufwendungen + Inflation.
Von Gewinn sprach ich nicht. Die NGOs müssen Umsatz generieren, foodwatch z.B. hatte zuletzt einen Umsatz von 4,1 Millionen Euro. Den Umsatz generieren sie mit Reichweite und Aufmerksamkeit. Schau dir nur mal die webseite von foodwatch an, dann weißt du was ich mit "Drama" und "Aufmerksamkeit" meine.

Loptr schrieb:
Es gibt einen guten Grund, wieso man politischen Journalismus meiden sollte und sich nur auf Fachquellen, Fach-/Wissenschafts-journalismus und vor allem Primärquellen stützen sollte.
Das mache ich und das Urteil fällt regelmäßig deutlich weniger dramatisch aus als das, was NGOs und Mainstream Medien verbreiten. Ich kann sehr empfehlen z.B. Spektrum der Wissenschaft Artikel zu sichten, soweit sie zum jeweiligen Thema verfügbar sind.

Speziell bei solchen Themen wie Verpackung, Fertigprodukte und Co. gibt es entsprechende Artikel oft nicht. Ich schaue aber immer mal wieder irgendwelche ÖR Formate vom NDR, WDR, BRR und Co. und die sind ebenfalls immer auf Drama und alles ganz schrecklich getrimmt.
 
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Loptr schrieb:
Guter einwand, bestätigt aber mein Argument, nachdem die Verbraucher ohne Organisation wenig verändern können.
Das war weniger als Einwand oder Widerspruch gedacht, sondern sollte der Erklärung dienen, warum diesbezügliche Initiativen eben nichts bewirken, wenn sie nicht von einem für Händler, Zwischenhändler und Produzenten bedeutenden Anteil der Konsumenten des bemängelten Produkts ausgehen.
Und selbst dann werden die Unternehmen zunächst versuchen, mit Marketing gegenzusteuern, einfach weil das meist günstiger ist, als Änderungen in der Produktion.

Es bewegt sich in der Wirtschaft grundsätzlich nur dann etwas, wenn damit entweder mehr Umsatz und Profit generiert wird, oder man annimmt, deswegen hinter seinen Prognosen und Erwartungen zurückzubleiben.

Kurz: Konsumenteninitiativen bringen nur dann was, wenn sie aus Unternehmenssicht das Potenzial zur Profitminderung besitzen.
 
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Gerade habe ich ausgerechnet, dass die Class-A-Ausgangsstufe meines Grundig SXV 6000 inklusive Längsregler alleine 8 Watt verballert.

Loudness und Klangregelung dieses Gerätes sind unter Beibehaltung des Bedienungskomforts nicht so leicht zu ersetzen, aber die Ausgangsstufe abzuklemmen, und eine OP-Version einzubauen, wäre kein Problem.
 
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