Benj schrieb:
Das hingegen ist das typisch arrogante Gelaber von Leuten, die irgendwas mit Wirtschaft, Ingenieurwesen oder Naturwissenschaften studieren und meinen, sie seien die Krone der Schöpfung. Ich kann diesen Stuss nicht mehr hören.
Benj schrieb:
Change my mind (you won't).
Ich kann deine Abneigung und die einiger anderer hier im Thread gegenüber dem "typisch arroganten Gelaber" sehr gut nachvollziehen - gerade du als BWLer wirst da sicher mehr als genug Erfahrungen gemacht haben.
Aber ich denke doch, dass du wie auch einige andere hier aus genau diesem Grund die Augen zu sehr vor der Realität verschließt.
Ich habe verschiedene naturwissenschaftliche und technische und wirtschaftliche Studiengänge an verschiedenen Hochschulen besucht und eine Freundin mit einem Abschluss im sozialen Bereich und dementsprechend auch einen Freundeskreis in beide Richtungen - ich bilde mir also schon ein, gewisse Vergleiche ziehen zu können, weil ich einfach sehr viele Einblicke habe.
Und die sehen nunmal so aus, dass in den Sozialwissenschaften eine 3-4 Tage-Woche absolut die Norm unter den Studenten ist, welche trotzdem nicht abbrechen müssen und mit guten Noten in Regelzeit ihr Studium abschließen.
Es gibt sicher die 0,1% der Superintelligenten, die das auch in Physik so machen können (habe nie einen kennengelernt), aber 99,9% der Studenten in den naturwissenschaftlichen Fächern müssen einfach sehr viel mehr Aufwand für ihren Abschluss betreiben.
Jetzt gibt es natürlich die Möglichkeit, dass wirklich 90% der Sozialwissenschaftler einen IQ (bzw. EQ) auf dem Level eines Albert Einstein haben, dass sie mit so einem geringen Aufwand bei entsprechenden Noten und Abbrecherquote durch´s Studium kommen, welches ja wirklich ganz genau so schwer ist wie Elektrotechnik, nur eben anders (!!!) und die MINTler einfach fast alles totale Intelligenzallergiker sind, dass sie tatsächlich 50+ Stunden die Woche in ihr Studium investieren müssen, nur um dann erst nach 7-8 Semestern den Bachelor zu bekommen (ROFL) oder gleich ganz rausfliegen (ähm, ich meine natürlich kurz vor der Exmatrikulation mit 75% nicht bestanden Klausuren"umorientiert, weil es nicht das war, was ich erwartet habe")... Ooooooder vielleicht sind diese Studiengänge einfach doch deutlich anspruchsvoller...
Dazu kommt noch der Faktor, dass viele MINT´ler sich selbst und ihren Lernaufwand rückblickend völlig falsch bewerten, sei es aus Nostalgie oder Profilierungsdrang. Fragt man einen MINT-Masterstudenten nach einer Matheklausur aus dem Bachelor kommt dann sehr oft "so schwer war das gar nicht, ist ja eigentlich alles ganz logisch", was rückblickend aus Sicht von jemanden, der den Stoff verstanden hat auch stimmt - dass derjenige aber damals wochenlang Blut und Wasser geschwitzt hat und am Tag der Klausur vor Bauchschmerzen es kaum bis zur Uni geschafft hat, wird elegant unter den Tisch fallen gelassen. "Bin halt jemand, der schlecht auswendig lernt und lieber an Verständnisfragen knobelt, blablabla"