Obwohl man mehr an den Staat zahlt ist kein Geld mehr da?

Erkekjetter schrieb:
Brauchst du nicht. Gott sei Dank löst sich das Problem ja auf biologischem Weg zeitnah selbst. Bis dahin wird man es, wie die letzten Jahrzehnte auch, euer Geseiere und eure völlig egozentrische Sicht auch noch etragen können.

Vll scvhafft man es bis dahin auch noch, euch zu zeigen, was eure vermeintlichen Anwartschaften in einem Umlagesystem wert sind, wenn dieses kollabiert.
solange man aber und aber milliarden in der ganzen weltgeschichte verteilt, kollabiert da garnichts.
ist genügend kohle vorhanden.
 
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Thane schrieb:
@Jelais
So ein Arbeitgeber, der dann aus der Tarifbindung raus will, kann dann aber schnell das Problem bekommen, dass er keine Leute mehr findet. Ohne Tarif dürften die Gehälter in deinem genannten Fall ja wahrscheinlich schlechter werden.
Im sozialen Bereich insbesondere in der Pflege gibt es bereits viele kleine bzw. private Anbieter, die nicht nach TVÖD bezahlen. Die hatten bisher sogar einen Vorteil, weil sie meist auf billige ausländische Pflegekräfte gesetzt haben und von der Quantität an Personal meist sogar besser ausgestattet sind.
Nimm einmal die Altenpflege da sind gerade einmal ein Drittel der Einrichtungen tarifgebunden. In der Jugendhilfe sieht es ähnlich aus. Das ist auch zunehmend schwieriger zu finanzieren. Denn die Sätze steigen nicht bzw. werden nur in sehr geringem Maße angepasst. Wenn der Satz für die Fachleistungsstunde um 25 Cent erhöht wird, kann man davon kaum 10% Lohnsteigerung refinanzieren. Entweder man bessert da nach oder man muss sich eben von der Tarifbindung verabschieden.
 
chris12 schrieb:
solange man aber und aber milliarden in der ganzen weltgeschichte verteilt,
was wird den verteilt?
Griechenland?
Da haben wir Kredite vergeben mit sehr guten Zinsen.
Da hat vorallem Deutschland dran verdient.

Ukraine?
Da werden deutsche Firmen animiert zu Investieren.
Das hilft in erster Linie den deutschen Firmen.
Und man rechnet sicherlich auch mit billiger ukrainischer Energie und Arbeitskräften.
Bei diesen für Europa sehr guten aussichten, kann man den Freiheitskampf durchaus Unterstützen.
Gäb es nicht die langfristigen Vorteile für die EU, würde die unterstützung sicher anders ausschauen.


Aber man kann natürlich auch einfach auf "die da oben" schimpfen.
Das ist so schön einfach.
 
wenn du dem geblubbere "von denen da oben" glaubst-bitte sehr, ist deine sache.
wer kontrolliert, wo das geld hingeht?
gibts zuverlässige berichte darüber, dass das geld zweckgebunden genutzt wird.
ich lasse mich nur allzugerne davon überzeugen, dass dem so ist. allein der glaube daran fehlt.
 
Smartin schrieb:
Wenn man bedenkt, dass Rentner Krankenkassenbeitragserhöhungen und Pflegeversicherung komplett selbst zahlen müssen und nicht mit dem Arbeitgeber teilen, wie es Arbeitnehmer können,
Stimmt nicht? Die Rentenkasse übernimmt den AG Anteil, sobald du in Rente gehst. Du bezahlst als Rentner weiterhin 7,3%, wie als Arbeitnehmer auch schon. Gleiches gilt für den Zusatzbeitrag und die Pflegeversicherung.

Smartin schrieb:
Zumal, wenn die Erhöhung tatsächlich an die Lohnentwicklung gekoppelt wäre, eine deutlich höhere Steigerung erfolgen müsste.
Das ist so. Dazu dürfen Renten nicht gekürzt werden, wenn die Gehälter sinken. Dafür gibt es einen Nachholfaktor, der das übermäßige Steigen der Renten im Vergleich zu den Gehältern abfedern soll, der aber einige Jahre ausgesetzt war. Der wurde dieses Jahr vorläufig von der Ampel wieder eingeführt, damit die Renten nicht überproportional zu den Gehältern steigen.
Die bisherigen Gehaltssteigerungen von denen man liest, betreffen aber eine eher kleine Gruppe von Arbeitnehmern, zumal diese oft nicht Vollzeit arbeiten. Da würde mich die Rechnung zwar auch interessieren, dazu gibt es aber keine (mir bekannten) Quellen, wo steht, wie das zusammen gerechnet wird.

Thane schrieb:
So ein Arbeitgeber, der dann aus der Tarifbindung raus will, kann dann aber schnell das Problem bekommen, dass er keine Leute mehr findet. Ohne Tarif dürften die Gehälter in deinem genannten Fall ja wahrscheinlich schlechter werden.
Das ist dann (leider) so. Daran muss sich die Gesellschaft gewöhnen. Es kann nicht sein, dass man den Leuten so etwas versagt, weil andere das nicht bezahlen wollen. Da muss man halt einen Kompromiss finden, aber jetzt wieder Arbeitnehmer auszubeuten, ist keine Lösung.

Thane schrieb:
Die Pflege zum Beispiel muss neben den Bedingungen auch finanziell attraktiv sein. Kaum jemand wird sich das geben, wenn man ohne Schichten anderswo genauso viel Geld bekommt.
Das Problem ist ja nicht mal, dass man generell etwas weniger bekommt. Das Problem ist mangelnde Anerkennung, oft noch schlechte Bezahlung und komplette Überlastung. Das alles müsste sich bessern, aber da ahne ich für die Zukunft, dass das nicht besser werden wird. Wir werden mehr Pflegebedürftige haben, und weniger Arbeitnehmer. Ich sehe da keine Möglichkeit, wie man das in den Griff kriegen will.

chris12 schrieb:
nicht alle sind vorzeitig in rente, manche konnten sich das garnicht leisten (ausser pensionäre)
ich z.b. habe vom 14. lebensjahr bis 63. gearbeitet, das reicht ganz sicher.
Bei mir auf der Arbeit arbeitet niemand über 63 hinaus. Viele gehen mit Vorruhestandsregelung etc. früher in den Ruhestand, und verschärfen den Mangel an Arbeitskräften damit noch weiter.
Klar, wenn ich mit 14 angefangen hätte, hätte ich auch keinen Bock bis 63 zu arbeiten. Aber ich habe auch so keine Lust, bis 67 zu arbeiten. Ich werde auch zusehen, früher in Rente zu gehen. Das kann ich niemandem übel nehmen. Aber das alles führt letztlich zu den Problemen, die wir haben. Unsere Sozialsysteme funktionieren nur, wenn wir deutlich mehr Arbeitnehmer haben als Rentner. Das dreht sich aber immer mehr.
https://www.demografie-portal.de/DE/Fakten/altersrentner-beitragszahler.html?nn=677082
1992: 2,7 Arbeitnehmer bezahlen einen Rentner
2021: 2,1 Arbeitnehmer bezahlen einen Rentner
Für 2030 ist das Verhältnis ca. 1,04 Arbeitnehmer pro Rentner


chris12 schrieb:
und gehts relativ gut, aber schau doch mal die rentner an, die kaum das lebensnotwendige bezahlen können, oder warum glaubst du, sind die tafeln so überlaufen?
Und das Problem jetzt auf die Jungen zu schieben soll eine Lösung sein? Denn genau das wird aktuell gemacht. Fakt ist, dass beide Seiten massiv zurückstecken müssen, weil sich vor 40 Jahren nicht genug um das Thema gekümmert wurde.
Daher ist z.B. mein Anspruch an meinen Arbeitgeber: Ab 30 muss das Gehalt über der Jahresarbeitsentgeltgrenze liegen (Für 2023 sind das 66.600€ Brutto/Jahr). Alternative: Neuer Arbeitgeber.
Grund: Zum einen werde ich in die PKV wechseln, weil ich keine Lust habe, gleich 2 scheiternde Sozialsysteme zu bezahlen. Zu einem bin ich als Angestellter gezwungen (Rente), Krankenversicherung kann ich mir (noch) aussuchen. Wenn man sich die Zahlen mal anschaut für die GKV in Zukunft, wird es da auch echt mies.
Da gibt es ja mehrere Modelle. England macht es so, dass ab einem gewissen Alter einfach bestimmte Leistungen nicht mehr übernommen werden. Bei uns gibt es von den Wirtschaftsberatern die Idee, das alternativ über Selbstbehalte von 500-1500€/Jahr abzufedern. Je besser man verdient, desto höher der Selbstbehalt in der GKV. Oder, was ich sogar nachvollziehen kann, dass man die obere Grenze für die GKV streicht. Aktuell zahlt man nur bis ca. 60k Brutto/Jahr GKV Beiträge, danach ist der Beitrag gedeckelt. Diese Deckelung soll weg. Was natürlich mehr Leute in die PKV treiben wird. Die will unsere Politik aber auch nicht kippen...
Anderer Grund: Ich will minimal 400€/Monat übrig haben, um es selbst bis zur Rente in Aktien anlegen zu können, weil ich nicht glaube, dass meine gesetzliche Rente für mehr als das Essen reichen wird. Wie meine Generation davon so Sachen wie Miete bezahlen soll... Da sehe ich die Altersarmut für meine Generation noch deutlich schlimmer als das, was wir heute haben.
 
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chris12 schrieb:
solange man aber und aber milliarden in der ganzen weltgeschichte verteilt, kollabiert da garnichts.
ist genügend kohle vorhanden.
Selbst wenn das so wäre, damit wird die Mathematik nicht "besiegt", ein Umlagesystem funktioniert nicht mehr wenn der Personenkreis auf die "umgelegt" wird dauerhaft zu niedrig ist, die ganzen Maßnahmen wie Erhöhung des Rentenalters, Steuerzuschüsse oder Absenkung des Niveaus verzögern lediglich das Kippen unseres Umlagesystems, nicht aber das es kippt.

Um die üblichen Beißreflexe zu nehmen: Niemand soll seine rechtmäßig erworbene Anwartschaft verlieren, die Umstellung auf beispielsweise das schwedische System würde über Jahrzehnte dauern und wenn wir damit schon in den 00ern angefangen hätten, würde man es nichtmal merken.

Jetzt ist es schon fast zu spät, nur nochmal zur Erinnerung: Unser Umlagesystem war auf ein Zahler-/Empfängerverhältnis von 6:1! ausgelegt, in 10 Jahren nähern wir uns dem Verhältnis 1:1 - wenn wir da nicht dringend aus diesem System raus kommen wird im Bereich 2030-2040 allein der Zuschuss mehr als die Hälfte des Haushaltes ausmachen, die Renten müssten wahnsinnig eingekürzt werden und die Beiträge auf ein unhaltbares Niveau ansteigen.

Das ist eben das Problem mit schleichenden Prozessen, welcher Politiker will sich jetzt bitte daran verbrennen und gegen all die Beißreflexe antreten die kommen werden, von allen Seiten?
 
Kommt drauf an, wie man "funktionieren" definiert. Ich vermute mal, @The_waron meint mit funktionieren, dass die Gesetzliche Rentenversicherung als Grundsicherung ausreichen soll, während sie die Einzahler nicht zu stark belastet. Wenn man das als Kriterium nimmt für funktionieren, dann wird sie das nicht mehr.
Wenn es nur um das reine Umlegen als solches geht, hast du natürlich recht. Wird dann aber dem sozialen Aspekt nicht gerecht, für den sie gedacht ist.
 
The_waron schrieb:
schon heute wird fast ein Viertel des gesamten Bundeshaushalts nur für diesen Zuschuss aufgebracht, tendenz massiv steigend.
Leider auch wieder eine Statistik die nicht zeigt, wieviel von dem Zuschuss ein gesetzlicher Zwangszuschuss für Geschenke an gewisse Bevölkerungsgruppen sind (Rente für besonders langjährig beschäftigte, Mütterrente, Anerkennung sonstiger zahlungsfreier Zeiten). All das hat für mich nichts mit Leistungen zu tun, welche über die umlagefinanzierte GRV zu tragen sind.

Ähnliches gilt auch für die GKV, die massiv bezuschusst wird, inkl. Kosten, die gesetzlich gewollt vom Steuerzahler zu tragen sind.

Erkekjetter schrieb:
Vll scvhafft man es bis dahin auch noch, euch zu zeigen, was eure vermeintlichen Anwartschaften in einem Umlagesystem wert sind, wenn dieses kollabiert.
Warten wir mal ab, was passiert und was dann von wem wie zu tragen wäre. Ob es billiger für euch junge wäre, wenn ein Großteil der Rentner dann ins Bürgergeld/Grundrente fällt?

Snowi schrieb:
Stimmt nicht? Die Rentenkasse übernimmt den AG Anteil, sobald du in Rente gehst. Du bezahlst als Rentner weiterhin 7,3%, wie als Arbeitnehmer auch schon. Gleiches gilt für den Zusatzbeitrag und die Pflegeversicherung.
Schön wäre es, die PV muss man auch in der gvrd vollständig selber tragen.
"Der Beitragssatz zur Pflegeversicherung der Rentner beträgt zurzeit 3,05 Prozent. Die Beiträge tragen Sie - im Gegensatz zum versicherungspflichtigen Arbeitnehmer - in voller Höhe."
Quelle:
https://www.deutsche-rentenversiche...-und-pflegeversicherung-der-rentner_node.html

Snowi schrieb:
Denn genau das wird aktuell gemacht. Fakt ist, dass beide Seiten massiv zurückstecken müssen, weil sich vor 40 Jahren nicht genug um das Thema gekümmert wurde.
Nicht "vor 40 Jahren" sondern "40 Jahre lang". Das Problem ist seit mind. 40 Jahren bekannt, aber genauso ist bekannt, dass sich in D weder die Politik darum kümmern will noch die Bevölkerung Lust auf Proteste hat. Wer es sich leisten konnte und kann (und des Lesens mächtig ist), der wird sich Mittel und Wege gesucht haben, um seine persönliche Auswirkung irgendwie abfedern zu können.

Aber das bedingt natürlich ab einer gewissen Rücklage auch, dass man u.U. auf andere staatliche Unterstützung verzichten muss und damit u.U. eher bereit ist, zum Erhalt seiner Rücklagen persönliche Opfer zu bringen.

Snowi schrieb:
Oder, was ich sogar nachvollziehen kann, dass man die obere Grenze für die GKV streicht. Aktuell zahlt man nur bis ca. 60k Brutto/Jahr GKV Beiträge, danach ist der Beitrag gedeckelt. Diese Deckelung soll weg. Was natürlich mehr Leute in die PKV treiben wird. Die will unsere Politik aber auch nicht kippen...
Wenn ich als Besserverdiener damit rechnen muss, in der GKV 500-1500€ im Jahr selber tragen zu müssen, dann werden viele, die derzeit noch freiwillig in der GKV sind, wechseln (wenn sie es noch irgendwie können). Mehr wie den Max.-Betag der GKV muss man in der PKV auch nicht unbedingt zahlen, und bei 1500€ Zusatzbeitrag im Jahr wird die Rechnung für die Leute, die auch wegen der (in jungen Jahren gesparten) Kosten zur PKV wechseln, eine ganz neue.

chris12 schrieb:
und gehts relativ gut, aber schau doch mal die rentner an, die kaum das lebensnotwendige bezahlen können, oder warum glaubst du, sind die tafeln so überlaufen?
Falls ich mal wieder unbestätigten Medienberichten glauben Schenke, dann gibt es auch immer noch Rentner, die staatliche Leistungen, welche ihnen zustehen würde, nicht beantragen/abrufen.

Smartin schrieb:
Wow die profitieren voll. Die 5% Brutto Erhöhung, da werden die Party von machen. :freak:
Wir reden hier i.d.R. über Erhöhung von unter 100 Eur. Brutto!
....
Die Erhöhung deckt wahrscheinlich nicht mal die Mehrkosten für eine Woche ab.
Irgendwas mache ich wohl als Arbeitnehmer falsch, dass keine 200€ Netto-Mehrkosten bei den Lebenshaltungskosten im Vergleich zu 2020/2021 habe. Das muss daran liegen, dass ich noch kein Rentner bin.
 
gymfan schrieb:
Leider auch wieder eine Statistik die nicht zeigt, wieviel von dem Zuschuss ein gesetzlicher Zwangszuschuss für Geschenke an gewisse Bevölkerungsgruppen sind (Rente für besonders langjährig beschäftigte, Mütterrente, Anerkennung sonstiger zahlungsfreier Zeiten). All das hat für mich nichts mit Leistungen zu tun, welche über die umlagefinanzierte GRV zu tragen sind.
Ähnliches gilt auch für die GKV, die massiv bezuschusst wird, inkl. Kosten, die gesetzlich gewollt vom Steuerzahler zu tragen sind.
Ja, das stimmt leider. Einen Teil der Leistungen kann ich aus Gesellschaftlicher Sicht nachvollziehen, wie die Boni für Mütter. Wobei die, wie es zumindest heute der Fall ist, auf beide Elternteile aufgeteilt werden sollten (Bzw. heute können sich die Eltern das ja "aussuchen", auf wen das angerechnet wird, oder gleich auf beide verteilt).
Aber das besonders langjährig habe ich nie verstanden. Entweder man hat halt eingezahlt, oder man hat es nicht. Wenn man eingezahlt hat, hat man am Ende seine Ansprüche.

gymfan schrieb:
Warten wir mal ab, was passiert und was dann von wem wie zu tragen wäre. Ob es billiger für euch junge wäre, wenn ein Großteil der Rentner dann ins Bürgergeld/Grundrente fällt?
Gute Frage. Man könnte den Verwaltungsaufwand mit einrechnen, aber ob da so viel zu sparen wäre, glaube ich nicht. Aber das ist doch heute sowieso schon so. Wer als Rentner unter der Grundsicherung ist, landet im Sozialen Netz, was ja auch Gesellschaftlich gut ist.

gymfan schrieb:
Schön wäre es, die PV muss man auch in der gvrd vollständig selber tragen.
"Der Beitragssatz zur Pflegeversicherung der Rentner beträgt zurzeit 3,05 Prozent. Die Beiträge tragen Sie - im Gegensatz zum versicherungspflichtigen Arbeitnehmer - in voller Höhe."
Gut, das hatte ich überlesen, hast du recht.

gymfan schrieb:
Nicht "vor 40 Jahren" sondern "40 Jahre lang". Das Problem ist seit mind. 40 Jahren bekannt, aber genauso ist bekannt, dass sich in D weder die Politik darum kümmern will noch die Bevölkerung Lust auf Proteste hat. Wer es sich leisten konnte und kann (und des Lesens mächtig ist), der wird sich Mittel und Wege gesucht haben, um seine persönliche Auswirkung irgendwie abfedern zu können.
Ja, stimmt leider. Ich verstehe viele Kommentare dazu nicht. Niemand will etwas ändern, aber alle beschweren sich, dass es schlechter wird. Ich hab aber auch mittlerweile aufgehört auf Demos zu gehen. Zu wenige gehen hin, als dass sich etwas ändert, und wenn man trotzdem geht, wird man mittlerweile schnell in die Rechte Ecke gestellt. Dazu wird man dann gerne in der Öffentlichen Debatte belächelt, nach dem Motto: Ändert sich eh nix, dafür geh ich nicht auf die Straße.
Aber gut, ist letztlich so. Im Zweifel habe ich den Vorteil, aus dem Generationenvertrag aussteigen zu können, wenn er für mich unzumutbar wird. Unzumutbar ist für mich gleichzusetzen mit einer Aufforderung zur Kündigung, und die ist für mich das Auswandern. Ich hoffe nicht, dass ich mich dazu gezwungen fühlen werde, aber im Zweifel...

gymfan schrieb:
Aber das bedingt natürlich ab einer gewissen Rücklage auch, dass man u.U. auf andere staatliche Unterstützung verzichten muss und damit u.U. eher bereit ist, zum Erhalt seiner Rücklagen persönliche Opfer zu bringen.
Ist einer der Gründe, aus denen ich z.B. keine niedrigere BU Versicherung abschließen würde, oder auch nicht nur z.B. 50€/Monat für die Altersvorsorge zurücklegen würde. Die paar Euros machen nachher keinen Unterschied in der Grundsicherung, und was anderes wird auf Mindestlohnangestellte in DE nicht zukommen im Alter.

gymfan schrieb:
Wenn ich als Besserverdiener damit rechnen muss, in der GKV 500-1500€ im Jahr selber tragen zu müssen, dann werden viele, die derzeit noch freiwillig in der GKV sind, wechseln (wenn sie es noch irgendwie können). Mehr wie den Max.-Betag der GKV muss man in der PKV auch nicht unbedingt zahlen, und bei 1500€ Zusatzbeitrag im Jahr wird die Rechnung für die Leute, die auch wegen der (in jungen Jahren gesparten) Kosten zur PKV wechseln, eine ganz neue.
Definitiv, das ganze Thema ist/wird spannend. Die PKV Versicherten finanzieren ja heute schon proportional mehr am Gesundheitssystem, als sie es tun würden, wenn sie in der GKV wären. Stelle ich mir schwer vor, hier noch mehr zuzugreifen. Zumal auch noch viel Geld aus Steuermitteln in die GKV fließen, die also zusätzlich sowieso auch bzw. insbesondere von PKG Versicherten finanziert werden (Da PKV Versicherte meist Besserverdienende sind). Die GKV so umzustellen, dass da jetzt zB 500€ Eigenanteil fällig werden, oder die Deckelung des Beitrags aufzuheben, würde zu dem führen, was du schreibst: Es würden noch mehr in die PKV gehen. Denn mal ehrlich: Wer heute als Angestellter in die PKV geht, kann bei guten Tarifen immer noch 1000€ Beitragsentlastung ab Renteneintritt dazu buchen, und ist MIT diesem Zuschlag immer noch unter der GKV.

gymfan schrieb:
Falls ich mal wieder unbestätigten Medienberichten glauben Schenke, dann gibt es auch immer noch Rentner, die staatliche Leistungen, welche ihnen zustehen würde, nicht beantragen/abrufen.
Das glaube ich sofort - ist ja bei der Tafel nichts anderes. Oder Wohngeldzuschuss usw.
Bei Rentnern kann ich schlecht beurteilen, weil ich bei vielen nicht weiß wie hoch die Rente ist, oder ob sie mir sagen würden, dass sie zur Tafel gehen. Bei Arbeitenden weiß ich aber von mehreren, dass diese ein Anrecht auf Sozialleistungen hätten, sich aber dafür schämen / das nicht wollen, sondern lieber verzichten, weil sie anderen nicht auf der Tasche liegen wollen.

gymfan schrieb:
Irgendwas mache ich wohl als Arbeitnehmer falsch, dass keine 200€ Netto-Mehrkosten bei den Lebenshaltungskosten im Vergleich zu 2020/2021 habe. Das muss daran liegen, dass ich noch kein Rentner bin.
Hm, ich habe schon 200€ Mehrkosten, allerdings machen sich die Rentenerhöhungen zB bei meinen Großeltern gut bemerkbar. Meine Mutter lacht schon immer wenn die neue Briefe für die beiden kriegt, weil die deutlich mehr Rentenerhöhungen kriegen als sie selbst Gehaltserhöhungen.
Dadurch habe ich z.B. mitbekommen, dass man damals (Wann genau weiß ich leider nicht, tippe 1950 rum?) wohl einen Teil seiner Rentenansprüche auszahlen lassen konnte, wovon meine Großeltern sich damals ein Haus zu großen Teilen finanziert haben. Das hat der Bruder meines Opas auch gemacht. Unterschied: Mein Opa hat wohl dieses Geld im laufe seines Arbeitslebens wieder eingezahlt, und kriegt daher seine normale, volle Rente. Sein Bruder nicht. Also auch da ist ggf. Eigenverschulden dabei. Oder die Frau von vom Bruder meines Opas war lange nicht beschäftigt, nur er hat gearbeitet. Klar dass die dann auch keine Rente kriegt. Und nein, das war nicht wegen Kindern oder Gesundheit - die war einfach nur Zuhause.

Ist also alles eine schwierige Debatte. Aber da ich hier (leider) keinen Einfluss habe, bleibe ich eben bei meinen Forderungen: Mit 30 PKV, sonst AG Wechsel. Als ITler finde ich zum Glück recht einfach einen, der es mir zahlen wird, zumindest in der aktuellen Marktsituation. Dazu Wohneigentum kaufen und in Aktien zur Seite legen, und hoffen, dass die Weltwirtschaft nicht kollabiert ;)
 
cartridge_case schrieb:
Dann ist das System wohl eurer Definition nach jetzt schon kaputt.
Ja ist es auch, denn ansonsten müsste es nicht mit einem dreistelligen Milliardenbetrag bezuschusst werden.

Es ist doch recht einfache Mathematik, die durchschnittliche Rentenauszahlung liegt bei 1060€ (West) Netto, bei einem Medianeinkommen (West) von 44000€ p.a. liegt die monatliche Zahlung bei Klasse 1 ca. 350€ im Monat.

Insofern hast du schon recht, wenn wir in ca. 10 Jahren ein Verhältnis von 1:1 haben, kann man das Umlagesystem in der jetzigen Form als funktionierend betrachten, wenn denn dann 350€ im Monat als Rente ausreichen. Und dabei habe ich sogar positiv "geschummelt" und den Nettobetrag genommen, mit der Eckrente auf die die Abgaben kommen wäre das Delta noch viel höher.
 
Vielleicht sollte man einfach mal das System umstellen das jeder in das System gleichermaßen einzahlt wie es zb. in Österreich gehandhabt wird, und nicht nur bis zu einem bestimmten Einkommen, das würde dem System mehr als gut tun.

Un man sollte vielleicht auch mal gucken das der wo gearbeitet/gezahlt hatte, eine andere Rente bekommt wie jemand der das nicht hatte, Sozialstaat schön und gut aber wer nichts leistet weil derjenige keine Lust hat soll dann auch bei weitem schlechter leben als jemand der täglich einem Beruf nachgeht.
 
Zuletzt bearbeitet:
drago-museweni schrieb:
Vielleicht sollte man einfach mal das System umstellen das jeder in das System gleichermaßen einzahlt wie es zb. in Österreich gehandhabt wird, und nicht nur bis zu einem bestimmten einkommen, das würde dem System mehr als gut tun.
Das hatten wir ja schon, das streckt lediglich in der ersten Einzahlphase, relativiert sich dann wieder in der Bezugsphase und auch das wird das notwendige Verhältnis in einem Umlagesystem nicht wieder herstellen.

Der Vorteil in Österreich ist das es im grunde nur eine Rentenkasse gibt und dadurch viel Verwaltung und Ressortkämpfe unterbunden sind, zudem hat Österreich eine deutlich bessere Demografie und eine hohe Zuwanderung von gut qualifizierten Arbeitnehmern, die größte Gruppe sind hochqualifizierte Fachkräfte in bestem (Einzahl)-Alter aus Deutschland, blöd für uns.

Deswegen kann man das auch nicht 1:1 auf uns übertragen, dazu muss auch gesagt sein dass das Kippen des Umlagesystems auch irgendwann in Österreich eintreten wird, denn man kann bekanntlich nicht unendlich in der Bevölkerung wachsen.
 
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Zurück zur Frage des TE.

Wir wissen doch jetzt das genug Geld beim Staat lag!
Milliarden für die BW, Milliarden für EU, Milliarden für UK etc.
Nicht zu vergessen Milliarden für die Regierung-Mitarbeiter- Ehemalige etc.

Die Frage ist! Warum auf einmal? Wo doch früher immer gejammert wurde!
Eine Frage der Zeit, das aus Spargründen auch bei uns das Rentenalter hochgesetzt wird.
In der Hoffnung das weniger beziehen können!

Aber was solls, das Volk wählt doch jedes mal den selben Schrumpel.
Da alles was kein Schrumpel ist...ja Brand gefährlich sein könnte....
selbst wenn Diese auch noch im BT sitzen...ja wie kommt das denn...
Ergänzung ()

The_waron schrieb:
denn man kann bekanntlich nicht unendlich in der Bevölkerung wachsen.
naaa dafür gibt es ja Migration weist scho oder
 
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The_waron schrieb:
denn man kann bekanntlich nicht unendlich in der Bevölkerung wachsen.
Offensichtlich hat man dies bei der Erfindung des Umlagesystems vergessen.

Wenn man "vergisst" die Maschinen SV-Beiträge zahlen zu lassen und Beitragsbemessungsgrenzen einführt dann ist es doch von vornherein klar, dass das System nicht funktionieren kann ...

Nehmen wir ein Verhältnis von z.B. 1:3 ...
20 Mio Rentner -> 60 Mio Einzahler ... paar Jahre später:
60 Mio Rentner -> 180 Mio Einzahler???
In welchen Bereichen sollen diese denn arbeiten?
Kinderversorgung und Pflege die keinerlei Wertschöpfung hat?

hzdriver schrieb:
naaa dafür gibt es ja Migration weist scho oder
Deutschland kriegt den Wohnraum für die aktuelle Bevölkerung nicht gebacken ... wie stellst du dir das vor, wenn das steil nach oben geht?
 
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@hzdriver da muss man aber dann auch die richtigen holen und nicht welche wo 2/3 davon Leistungen vom Staat kassieren.
 
The_waron schrieb:
Bisl die Strohmänner zurückfahren, in meinem Text weder was von Dankbarkeit noch von Geschenken, nichtmal andeutsweise.
The_waron schrieb:
Es ist schlichter Fakt das die Rente an die Lohnentwicklung, nicht aber an die demografische Entwicklung gekoppelt wurde und das diese daher massiv bezuschusst werden muss - dieses System wird über die nächsten Jahrzehnte zusammenbrechen, schon heute wird fast ein Viertel des gesamten Bundeshaushalts nur für diesen Zuschuss aufgebracht, tendenz massiv steigend.
Ich habe keine Stohmänner aufgestellt, sondern bin nur auf Deinen Punkt eingegangen. Mir missfällt der Begriff "profitieren", denn das interpretiere ich als "dankbar sein" bzw. etwas bekommen, was nicht zusteht (Profit = Vorteil aus etwas ziehen). Rentner "profitieren" überhaupt nicht. Sie bekommen nur das, was ihnen zusteht. Zumindest die, die ihr Leben lang eingezahlt haben. Wo Du Recht hast, das mag die Versicherungsfremden Leistungen betreffen (Anerkennung von Erziehungszeiten, etc.). Da wäre ich aber auch vorsichtig mit dem Begriff "profitieren".

Denn das Defizit kann man auch umdrehen und sagen, wir alle (Arbeitnehmer) müssten viel mehr bezahlen, um die Ansprüche der Rentner auf ihre Rente zu bedienen. Das machen wir, indem Steuern zweckentfremdet werden, aber eigentlich muss das durch die Sozialkassen abgedeckt werden, d.h. durch uns als SV Beitragspflichtige. Dass das nicht passiert, und Arbeitnehmer statt 19,% nicht 25% oder mehr an RV Beiträgen zahlen, davon "profitieren" wir als Arbeitnehmer und nicht der Rentner.

Das eigentliche Problem ist ein ganz anderes, wie Du ja selbst auch andeutest (steigende Lebenserwartung durch immer bessere medizinische Versorgung und Lebensbedingungen, Geburtenrückgang, Umlagesystem anstatt Anlagesystem, geringe Gehaltssteigerungen in den letzten 20 Jahren und dass das Rentensystem auf Wachstum aufgebaut ist (früher haben 2,x Menschen einen Rentner finanziert, heute sind es nur noch 1,xx). Viele Leute werden eher schlecht bezahlt oder zahlen gar nicht in die Kasse ein. Selbst wenn sie dadurch auch keine Anwartschaft bekommen, fehlt es halt auf der Einnahmenseite, weil das ganze System auf boomenden Wachstum aufgebaut ist. Durch geringe Verdienste oder Arbeitslosigkeit, in der nichts eingezahlt wird, wird die Einnahmensituation nochmal verschlechtert. Und das wird auch noch durch den Staat gefördert, weil immer mehr Anreize gesetzt werden, dass sich Arbeit nicht mehr lohnt (zB durch Grundsicherung und Bürgergeld). Wenn keiner einen Anreiz hat, einen Beitrag zu leisten, dann nimmt man auch nichts ein. Ausserdem fällt der RV jetzt auf die Füße, dass man seinerzeit die Selbstständigen vergrault und ihre Aufnahme in die RV verweigert hat, um das Risiko von Kosten gering zu halten. Erst so sind die Versorgungswerke entstanden. Dass man jetzt als RV auf diese Gelder (unberechtigterweise) schielt, macht es nicht leichter, da dies in aller Regel Gutverdiener sind.
 
Also jetzt driftet das hier wieder in ein populistisches "die ausländer sind schuld!!11!!" Scheißkonzert mit braunen Noten ab.

Verpisst euch einfach wenn das eure Meinung ist.
 
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