PKV Erfahrung mit Ottonova

EvilMoe

Commander
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Hallo Leute,

ich bin sehr unentschlossen was die Wahl einer Pkv angeht, bzw. ob man das überhaupt macht. Man findet kaum seriöse Berichte über dieses Thema. Eigentlich bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich doch lieber in der GKV bleibe.

Ich bin durch "Zufall" auf Ottonova gestoßen. Ich finde das Konzept erstmal interessant, andererseits aber auch etwas vorsichtig, wie sich die Sache in Zukunft verhält.

Gibt es hier vielleicht jemanden, der schon Erfahrungen mit Ottonova gemacht hat? Positiv oder negativ?
 
Aus meiner Sicht ins private Krankenversicherungen sehr mit Vorsicht zu genießen. Auf mich wirkt das Geschäftskonzept ganz im Allgemeinen so, dass man in jungen Jahren mit niedrigen Beitragen geködert wird und diese später immer weiter steigen. Im Alter sind private Krankenversicherungen in der Regel sehr teuer. Wenn man sehr viel Geld verdient und dann entsprechend eine sehr hohe Rente bekommen kann das irrelevant sein. Das gilt vermutlich aber nur für die oberen 1-3%. In diesem Fall kann man sich ggf. bessere Behandlungen sichern. Es muss dir aber klar sein, dass man dieses Luxus auch bezahlen muss. Wenn man zu alt ist, kann man nicht mehr in die GKV wechseln (was ein Stück weit nachvollziehbar ist, da die Hauptkosten im Alter entstehen und man jahrelang nicht eingezahlt hat). Die PKVen bieten seit 2009 den sog. Basistarif (siehe https://www.finanztip.de/pkv/pkv-basistarif/). Dieser ist die "Notlösung" sollte der Volltarif irgendwann zu teuer werden. Allerdings hat man bis dahin vermutlich schon wesentlich mehr eingezahlt (ab 55 Jahre). Grundsätzlich gilt: Die Beiträge der GKV orientieren sich immer am Einkommen. Die Beiträge der PKV werden fest berechnet. Das Geld dann aufzubringen ist dann deine Aufgabe.

Wenn du planst irgendwann Kinder zu bekommen, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die PKV nicht rechnet. Familienmitglieder müssen nämlich alle separat versichert werden. Die GKV bietet dagegen die Familienversicherung. Im Grunde kann damit ein/e Hauptverdiener/in alle Kinder und den Ehepartner mitversichern (sofern diese kein Einkommen hat und sich nicht selbst versichert).
Faustregel: PKV ist was für Beamte oder reiche Leute, denen die Beiträge nicht wirklich wehtun.

Links dazu: https://www.finanztip.de/pkv/ (Finanztip wird vom ehemaligen Chefredakteur der Finanztest betrieben)
https://www.test.de/thema/private-krankenversicherung/
 
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Danke für deine Antwort Kagee. Ich komme meistens zum gleichen Ergebnis.

Es geht halt darum, dass im Alter, wo die Leistungen benötigt werden, man gut versichert ist. So steht es auch gut in deinem Link beschrieben.
 
Wenn du jetzt bessere Leistungen haben möchtet (und ganz gut verdienst) und trotzdem die Vorteile der GKV-Absicherung nicht für immer aufgeben willst, dann schau dir mal das Thema "Umstellung vom Sachleistungsprinzip auf das Kostenerstattungsprinzip" mit entsprechenden Zusatzversicherungen an. Da tritt man dann beim Arzt quasi als Privatpatient auf, bezahlt den Arzt nach Rechnugnsstellung, reicht diese dann bei der der GKV ein, die übernimmt dann davon den GKV-Anteil und den Rest muss man dann entweder aus eigener Tasche begleichen oder dafür eben eine eigene Extraversicherung abgeschlossen haben.
Der Vorteil dabei ist, dass man jederzeit wieder vom Kostenerstattungsprinzip in das Sachleistungsprinzip zurückwechseln kann. Und man kann das für die Sparten "amubalte Versorgung, zahnärztliche Versorgung, stationäre Versorgung" einzeln umstellen. So kann man sich die meisten "Haus-, Fach- und Zahnärzte" auf "privat" umstellen (reine Privatärzte gehen damit leider nicht, sie müssen prinzipiell GKV-Leistungen "im Katalog" haben) und das Krankenhaus zum Beispiel nicht.
Mir persönlich ist das (Kostenerstattungsprinzip mit vollständige Zusatzabsicherung) jedoch zu teuer (würde mich allein für die Zusatzversicherung um die 350 EUR monatlich kosten...), denn die Leistungen der GKV sind prinzipiell gut und den "Rest" kann man auch so bezahlen. Wenn ich im Krankenhaus ein Einzelzimmer haben möchte, dann handle ich das vollkommen privat gegen Rechnung aus. Das kostet pro Tag dann irgendwas um die 20 bis 45 Euro (je nach Krankenhaus halt), da kann man sich ne Woche vom Ersparten schon mal zusammen buchen. Ist insgesamt billiger als ein schäbiges Bahnhofshotel... Und die Zahnbehandlugen bezahle ich ohnehin schon quasi so oder so nach der GOZ aus eigener Tasche bzw. reiche das dann bei der Zahnzusatzversicherung ein.
 
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