News ReactOS 0.4.14: Windows-NT-Klon erhält eine aufgebohrte Shell

Es gibt einen neuen Newsletter (102), in dem die Frage erklärt wird:

Warum dauert es so lange, eine neue Version von ReactOS zu veröffentlichen?? Seid ihr tot??​

https://reactos.org/blogs/newsletter-102/

Nein, es ist nicht ausgereift (wie soll das bei einer Alpha gehen?) sondern

ReactOS-Projekt konzentriert sich jetzt auf die Bereitstellung von Qualitätsversionen
 
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Ich beobachte ReactOS ungefähr seit der Jahrtausendwende. All die vielen Jahre hatte ich die Hoffnung, dass es mein Windows ablösen soll. Ich hatte mir vorgenommen, dass WindowsXP mein letztes Microsoft-Windows sein sollte. Leider war das nur ein Wunschtraum. So dachte ich, dass ich dann doch noch auf Windows7 update und hoffte, dass ReactOS endlich wenigstens als eine gute Beta nutzbar sei, wenn Windows7 veraltet ist. Leider wurde auch nach fast 2 Jahrzehnten dieser Traum zerstört. Ich hatte mir felsenfest vorgenommen keine Windows-Version höher als Windows7 zu nutzen. Diesmal habe ich meinen Vorsatz gehalten und nutze nun Linux only. ReactOS ist leider nun "zu spät". Selbst wenn es nun nutzbar werden würde, würde ich bei Linux bleiben. Ich habe in der Zwischenzeit die Flexibilität, Vielfältigkeit bei gleichzeitiger Einfachheit und Stabilität von Linux schätzen gelernt, was ich nicht mehr missen will. Alte Windows-Programme erfüllen ihren Zweck noch ganz gut unter WINE. Neuere Anwendungen sind fast alle nativ für Linux verfügbar. Treiberprobleme habe ich inzwischen weniger als bei Windows.

Ich finde ReactOS für den Einsatzzweck für ältere Maschinen einer interessant und durchaus eine sinnvolle Entwicklung, welche leider leider leider durch die gering vorhandene Manpower nur sehr langsam vorankommt. Trotzdem ist der Einsatz der Entwickler sehr zu schätzen und lobenswert.

Für die Zukunft der Softwareentwicklung sehe ich eher Linux im Vordergrund. Vielleicht wird Microsoft ihre API auf einen Linux-Kernel aufsetzen, so dass die Microsoft-Win-Api im System genutzt wird, wie WINE heute unter Linux genutzt wird. Genau dies war auch mal WINE, was von der Firma Sun ins Leben gerufen wurde, um als alternative Win-Api auf Solaris-Rechnern Windowsprogramme ausführen zu können. In der Theorie ist die Win-Api auch nur eine Runtime für NT. Genau so könnte eines Tages ReactOS einen Linux-Kernel mit WINE drübergestülpt nutzen. Also nichts anderes, was heute jede Linux-Distribution beherrscht. Wahrscheinlich werden sich alle Bestriebssystem eines Tages in der Mitte treffen. Die Win-Api wird dann nur eine Runtime wie Java sein. Der Unterbau wird entweder ein Linux oder BSD oder sonst ein unixoides System sein. Wenn man sich den aktuellen Markt anschaut läuft es gefühlt auf ein solches Szenario hinaus. Microsoft nähert sich zaghaft aber beständig immer weiter Linux an. RedHat will geschlossener werden. Canonical versucht kommerziell Erfolg zu erzielen. Gleichzeitig gibt es die vielen freien Distributionen, allen voran Debian. Irgendwie nähern sich alle zueinander an, auch wenn es aus den unterschiedlichsten verschiedenen Richtungen geschieht.
 
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andreasva schrieb:
Ich beobachte ReactOS ungefähr seit der Jahrtausendwende. All die vielen Jahre hatte ich die Hoffnung, dass es mein Windows ablösen soll.
Seit etwa der Hälfte der Zeit, ist auch mir ReactOS ein Begriff. Beim ersten Test in einer VM lautete das Fazit ziemlich schnell: "Da muss noch viel passieren!". Nach dem zweiten Test (ein paar Jahre später) war mir klar: "da passiert nichts".

Jede andere Lösung, Windows nachzubilden (VM und selbst WINE) ist da um Längen besser.
Insofern sehe ich ReactOS nicht als Konkurrenz oder gar als Ersatz für Windows.


andreasva schrieb:
Wahrscheinlich werden sich alle Bestriebssystem eines Tages in der Mitte treffen. Die Win-Api wird dann nur eine Runtime wie Java sein. Der Unterbau wird entweder ein Linux oder BSD oder sonst ein unixoides System sein. Wenn man sich den aktuellen Markt anschaut läuft es gefühlt auf ein solches Szenario hinaus. Microsoft nähert sich zaghaft aber beständig immer weiter Linux an. RedHat will geschlossener werden. Canonical versucht kommerziell Erfolg zu erzielen. Gleichzeitig gibt es die vielen freien Distributionen, allen voran Debian. Irgendwie nähern sich alle zueinander an, auch wenn es aus den unterschiedlichsten verschiedenen Richtungen geschieht.
Gesetzt dem Fall, dem wäre so, dann würde bei dieser Art von Konvergenz kaum Nutzen für die Nutzer herauskommen. Eher das Gegenteil.

Klar, es wurde unter Linux auch immer schon versucht, damit Geld zu verdienen. Da ist auch legitim, sofern gewisse Grenzen des Anstands und der Fairness dabei nicht überschritten werden.

Welche Gründe Microsoft hat, sich Linux zu nähern, darüber wird ja seit längerem schon kontrovers diskutiert. Die Einen sagen, Microsoft versucht auf dem Weg der Einflussnahme, Linux von innen heraus zu zerstören. Die Anderen verweisen auf die ökonomischen Vorteile, die die Einbeziehung von Linux-Komponenten für MS haben könnte. Natürlich ist auch die Kombination von Beiden denkbar.

Ein Paradebeispiel ist Google, das Linux als preiswerten Steigbügelhalter nutzen konnte, um damit sein Android auf dem Smartphone-Markt durchzudrücken und Milliardengewinne einzufahren.

Für die Interessen der Nutzer ist hingegen Vereinheitlichung eher kontraproduktiv. Alternativen und somit konkurrierende Systeme sind es, was ein Mehr an nützlichen Features mit sich bringen kann. Wie heißt es so schön: "Konkurrenz belebt das Geschäft". Aber das ist die Devise aus Nutzersicht, aber ganz und gar nicht aus Sicht der Anbieter! Die träumen eher von einer Monopolisierung, wo sie die Nutzungsbedingungen diktieren und die Preise zu ihrem Vorteil hochtreiben können.
 
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7vor10 schrieb:
Welche Gründe Microsoft hat, sich Linux zu nähern, darüber wird ja seit längerem schon kontrovers diskutiert. Die Einen sagen, Microsoft versucht auf dem Weg der Einflussnahme, Linux von innen heraus zu zerstören. Die Anderen verweisen auf die ökonomischen Vorteile, die die Einbeziehung von Linux-Komponenten für MS haben könnte. Natürlich ist auch die Kombination von Beiden denkbar.

Ein Paradebeispiel ist Google, das Linux als preiswerten Steigbügelhalter nutzen konnte, um damit sein Android auf dem Smartphone-Markt durchzudrücken und Milliardengewinne einzufahren.

Ich schweife jetzt etwas ab und äußere meine Gedanken... Auf mich wirkt die gesamte Situation so, dass Microsoft (und auch weitere Unternehmen) Linux gerne intern "für sich selbst" nutzen wollen, und der gemeine User soll gefälligst die geschlossenen und kontrollierten Systeme der Anbieter verwenden und sich dabei lenken und kontrollieren lassen.
 
Ich kann dir da nicht zustimmen Microsoft hat erkannt das ein Betriebssystem vollkommen egal ist alles muss Plattformunabhängig in der cloud laufen das ist die Zukunft. Ja ich weiß nicht jeder hat schnelles Internet aber das kommt noch
 
Schnelles Internet hin oder her...
Was wird dann aber mit jenen Leuten, welche ihre Daten nicht in einer Cloud wissen wollen? Was wird mit jenen Computernutzern sein, welche weiterhin ohne Internetabhängigkeit auf einem klassischen Offlinecomputer ihre Daten speichern und bearbeiten wollen? Wird es einen Zwang geben, all seine digitalen Daten in irgend einer Cloud zu verwalten und jederzeit kontrollierbar zu sein? Wird dies die Zukunft sein?
 
Das ist der Lauf der Zeit da spielt es keine Rolle was der Einzelne will
 
@Phill__ Ganz so simpel sind die Dinge aber dann doch nicht, wie bei Deinem fatalistischen Ansatz.

Ich erinnere mich dunkel, dass schon einmal vor nunmehr bereits langer Zeit, versucht wurde herbeizureden, dass künftige Computer nur noch so etwas wie Schreibmaschinen sein sollten mit Anschluss ans Internet. Daraus wurde aber nichts; nicht mal ansatzweise.

Klar, hängen heutige Rechner fast ausnahmslos auch am Internet. Jedoch nur für die Dinge, für die das benötigt wird - nicht ausschließlich. Das hängt auch sehr von den Gewohnheiten und Vorlieben der jeweiligen Benutzer ab.

Es wird immer einen Bedarf für Rechner mit lokal gespeicherten Daten geben. Die Anbieter für dafür benötigte Hard- und Software werden sich dieses Geschäft wohl kaum wegen irgendwelcher Utopismen entgehen lassen. Wenn Firma X meint, sowas sei nicht mehr zeitgemäß, kommt eben Firma Y daher und macht den Reibach dann eben alleine.

Das ist das seit Ewigkeiten sattsam bekannte Wechselspiel zwischen Angebot und Nachfrage.

Im übrigen hat ja keiner daheim eine Glaskugel liegen, mit der er die Zukunft befragen könnte. Vorhersagen, die den technischen Fortschritt betreffen, sind rückwirkend betrachtet oftmals auch von unfreiwilliger Komik durchzogen. Ein Paradebeispiel dafür, was mir gerade in den Sinn kommt, ist die Fernsehserie "Raumpatrouille Orion" aus den 60er Jahren. Das ist mit heutigen Augen betrachtet, eher Komödie als Science Fiction. Man kann sagen, diese Zukunft war schon lange wieder Vergangenheit, noch bevor sie begonnen hatte.

Soviel zum Thema Off-Topic.
 
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Ich gehe fest davon aus das wir in naher Zukunft PCs nur als Art Thin Client verwenden werden mit denen wir Online auf unser Betriebssystem zugreifen und unsere Anwendungen starten können. Denn für mich ist heute schon egal was ich als OS nutze ich streame meine Spiele via Gamepass auf den PC Xbox oder Handy Tools wie Photoshop sind heute auch schon im Web nutzbar die Entwicklung geht heute direkt in diese Richtung.
 
@Phill__
Nimm's mir nicht übel, dass ich das Off-Topic-Thema hier nicht weiter ausdiskutiere.
Du hast Deine Meinung dazu gesagt, ich die meine.
(Vielleicht gibt es anderswo ein geeigneteren Thread für derlei Spekulationen.)

Dieser Thread nennt sich schließlich 'ReactOS 0.4.14: Windows-NT-Klon erhält eine aufgebohrte Shell' und sollte für Kommentare zu diesem Thema reserviert bleiben.
 
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