Rechtschutzversicherung

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Hardwarious

Commander
Registriert
Aug. 2011
Beiträge
2.195
Hallo zusammen,

ich würde für mir gerne eine Rechtschutzversicherung abschließen. Eine Selbstbeteiligung von 150€ sind in Ordnung.
Ich blicke nur in diesem Dschungel von Versicherungen nicht durch.
Es muss auch nicht die günstigste Versicherung sein. Ich will nur sicher gehen, dass meine Versicherung im Fall der Fälle auch wirklich für mich gerade steht und zahlt. Ich höre leider zu oft von Versicherungen, dass Sie jahrelang die Beiträge abkassieren aber dann im Ernstfall die Kosten nicht übernehmen.

Auf welche Rechtschutzversicherung kann man sich verlassen? Sollte man hier einfach auf die großen Namen setzen wie bspw. Allianz?

Viele Grüße
 
Die Kosten werden eigentlich immer übernommen, sofern der Fall versichert ist. Oft gibt es nach dem ersten Fall aber die Kündigung. Das Problem ist nur, dass die RSV nur die RVG Gebühren übernimmt. Das ist der "Mindestlohn" des Anwalts. Jeder bessere Anwalt legt dir eine Honorarvereinbarung mit Stundensatz hin. Die Differenz zwischen Honorar nach Stunde und RVG wirst du immer selbst zahlen.
 
Was hast Du den noch für Versicherungen? Bei denen mal nachfragen? Vieleicht gibs da Rabat.
 
Rechtsschutzversicherung

Kandira schrieb:
Es muss auch nicht die günstigste Versicherung sein. Ich will nur sicher gehen, dass meine Versicherung im Fall der Fälle auch wirklich für mich gerade steht und zahlt. Ich höre leider zu oft von Versicherungen, dass Sie jahrelang die Beiträge abkassieren aber dann im Ernstfall die Kosten nicht übernehmen.
Es muss ein versicherter Schaden vorliegen. Wenn der vorliegt zahlen alle Versicherer.
Wenn der nicht vorliegt, zahlt kein Versicherer.

Egal ob Allianz, Debeka oder pfefferminzia_online_billigversicherer.

uincom schrieb:
Oft gibt es nach dem ersten Fall aber die Kündigung
Das halte ich für ein Gerücht bzw. passiert eher bei kleineren / Onlineversicherern.
Wenn ich 4 Versicherungsfälle im ersten Versicherungsjahr habe, wird ziemlich jeder VR kündigen.
Wenn ich 4 Versicherungsfälle in 10 Jahren habe, wird kein anständiger Versicherer kündigen.

Wobei hier die Schadenhöhe meist nur zweitrangig ist und die VR eher auf die Schadenhäufigkeit schauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gegenmeinung zu #3:
Ich würde die RSV eher bei einem anderen Unternehmen abschließen. Falls du Probleme mit Leistungen aus bestehenden Versicherungsverträgen hast, ist es besser, wenn die RSV unabhängig davon läuft.
 
RedRain schrieb:
Ich würde die RSV eher bei einem anderen Unternehmen abschließen. Falls du Probleme mit Leistungen aus bestehenden Versicherungsverträgen hast, ist es besser, wenn die RSV unabhängig davon läuft.
Also brauche ich dann auch immer zwei RSV, falls die erste mal Mist macht. Versicherungen hassen diesen Trick. :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: dropback
RedRain schrieb:
Gegenmeinung zu #3:
Ich würde die RSV eher bei einem anderen Unternehmen abschließen. Falls du Probleme mit Leistungen aus bestehenden Versicherungsverträgen hast, ist es besser, wenn die RSV unabhängig davon läuft.
das ist auch ne urban legend die sich sehr hartnäckig hält, im Ernstfall jedoch keinerlei Relevanz hat.
Jeder Rechtsschutzversicherer klagt im Jahr zig male gegen das eigene Unternehmen.
 
uincom schrieb:
Die Kosten werden eigentlich immer übernommen, sofern der Fall versichert ist. Oft gibt es nach dem ersten Fall aber die Kündigung. Das Problem ist nur, dass die RSV nur die RVG Gebühren übernimmt. Das ist der "Mindestlohn" des Anwalts. Jeder bessere Anwalt legt dir eine Honorarvereinbarung mit Stundensatz hin. Die Differenz zwischen Honorar nach Stunde und RVG wirst du immer selbst zahlen.
Ist das wirklich die Wahrheit? Habe ich noch nie gehört. Aber falls das stimmen sollte, ist das ja eine riesen Sauerei. Und dann würde ich mir auch einen anderen Anwalt suchen. Ist klar, von der Versicherung die Kohle einheimsen und noch zusätzlich vom Mandanten privat. Ich bezweifle das wirklich stark.

bossbeelze schrieb:
Was hast Du den noch für Versicherungen? Bei denen mal nachfragen? Vieleicht gibs da Rabat.
Autoversicherungen und Privathaftpflicht. Die sind beide bei der gleichen Versicherung. Die Rechtsschutzversicherung soll dann bei einer anderen Versicherung laufen. Genau aus den Gründen, die hier bereits genannt werden. Ich halte dieses Szenario für äußerst realistisch, gerade wenn man gegen seine Autoversicherung bzw. Vollkasko klagen will, weil die Versicherung nicht bezahlt.

Buddha1337 schrieb:
Es muss ein versicherter Schaden vorliegen. Wenn der vorliegt zahlen alle Versicherer.
Wenn der nicht vorliegt, zahlt kein Versicherer.

Egal ob Allianz, Debeka oder pfefferminzia_online_billigversicherer.
So die Theorie. In der Praxis läuft das wohl sehr anders. Das zeigen auch zig Bewertungen im Netz.
Wenn das so einfach wäre wie du sagst, dann könnten sich die "großen" Versicherungen kaum von den "billigen" absetzen.
 
Kandira schrieb:
So die Theorie. In der Praxis läuft das wohl sehr anders. Das zeigen auch zig Bewertungen im Netz.
Wenn das so einfach wäre wie du sagst, dann könnten sich die "großen" Versicherungen kaum von den "billigen" absetzen.
Dann weißt du ja anscheinend mehr als jemand der in der Branche tätig ist und ich frage mich wieso du überhaupt nachfragen musst?

Versicherungen liegen Bedingungswerke zugrunde, in denen festgelegt wird was versichert ist und was nicht.
Daran müssen sich Versicherer halten und sind gesetzlich dazu verpflichtet den Schaden auszuzahlen, falls er eben versichert ist.
Hier gibt es immer mal wieder Grauzonen bzw. Auslegungssachen die dann durch Gutachten/Sachverständige interpretiert werden. in 95% aller Schadenfälle gibts diese ''Grauzonen'' allerdings nicht

Ob Billigversicherer vielleicht ein mal öfter probiert das Bedingungswerk falsch auszulegen, um sich von einer Schadenzahlung zu drücken -> kann sein, weiß ich nicht.
Falls es hier allerdings zu Regelmäßigkeiten oder Schindluder kommt, steht ganz schnell die BaFin im Haus und tritt dem Versicherer auf die Füße.

Die teureren Versicherer unterscheiden sich meist in Servicefragen, persönlichen Ansprechpartnern und Geschwindigkeit der Abwicklung.

Ich will hier auch keine Versicherungen verteidigen oder sonstwas. Ein Versicherer wird immer versuchen Schadenzahlungen möglichst abzuwehren, sofern möglich.
Aber man kann eben nicht pauschal sagen: Versicherer XY kostet zwar mehr, dafür werden allerdings auch mehr Schadenfälle übernommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kandira schrieb:
Ist das wirklich die Wahrheit? Habe ich noch nie gehört. Aber falls das stimmen sollte, ist das ja eine riesen Sauerei. Und dann würde ich mir auch einen anderen Anwalt suchen. Ist klar, von der Versicherung die Kohle einheimsen und noch zusätzlich vom Mandanten privat. Ich bezweifle das wirklich stark.
Natürlich ist das absoluter Standard. Daran ist auch nichts eine Sauerei. Das ist ganz normal. Beim Arzt ist das auch so. Es gibt Ärzte, die nur Privatversicherte nehmen und dann auch 2,4 oder 3,5 oder ein x-faches der GOÄ abrechnen. Wer gute Leistung will, muss halt mehr als den Mindestsatz zahlen.

Kannst auch zum RVG Anwalt. Kriegst halt entsprechend Einsatz und Leistung. Wird schon einen Grund haben, wieso der Anwalt nicht mehr abrechnen will oder kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Grundlegend haben @Buddha1337 und @uincom alles wichtige gesagt.
Ich würde bei Neuabschluss evtl. noch schauen, ob ein erweiterter Strafrechtsschutz mit dabei ist. Das fehlt z.B. bei meiner Versicherung, ich hoffe da aber auf Kulanz, weil ich zufällig auch Angestellter bin :D
Ebenfalls die Wartezeit bedenken: Viele Versicherer haben eine Wartezeit von 3-6 Monaten, in denen die Versicherung noch nicht greift. Quasi als Selbstschutz, wie auch bei der Zahnzusatzversicherung.

Hat folgenden Hintergrund: https://www.arag.de/rechtsschutzversicherung/erweiterter-strafrechtsschutz/

Ich mein, muss man gucken, ob man das braucht. Rein logisch würde ich sagen: Brauche ich nicht, da ich nichts davon mache(n würde). Aber es geht ja schon rein um die Vorwürfe. Und Vorwürfe entstehen schnell, und wenn es am Ende nur Schlamperei beim Amt ist (Nix gegen die Ämter, aber ist halt so...).
Wenn du bei Check24 danach suchst, kannst du auch filtern.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: VmaxGunni
Ohne expliziten (erweiterten) Strafrechtschutz, der bei Vorsatz greift, würde ich heute keine RV mehr abschließen.

Ich wurde in meiner Wohnung von meinem Vermieter angegriffen und anschließend von ihm wegen gefährlicher Körperverletzung angezeigt, da ich mich mit Pfefferspray verteidigt habe. Es gab eine Anzeige gegen den Vermieter wegen Hausfriedensbruch und gefährlicher Körperverletzung, aber die Gegenanzeige von ihm musste durch einen Anwalt abgewendet werden. Auf den Kosten bin ich sitzen geblieben, da ich keine Strafrechtschutz hatte, obwohl das Verfahren gegen mich dann eingestellt wurde.

Es geht um ungeplante Notlagen, in die man geraten kann, die versichert sein sollten. Im anschließenden Streit um die Mietsache konnte mir meine Rechtsschutz hingegen helfen. Habe gute Erfahrungen mit der Roland, sowohl was Erstberatung, Vermittlung und Leistung angehen. Allerdings lebe ich das erste Mal und alle Rechtschutzversicherungen kann man unmöglich ausprobieren. Andererseits ist der Leistungskatalog von vielen auch ähnlich.

Zurzeit bin ich etwas überversichert, aber man kann die RV auch jederzeit anpassen. Wenn man nachfragt bekommt man vielleicht auch Rabatte. Gerade wenn man auch andere Versicherungen hat oder die bestehende mal "kündigt" ist ein Preisnachlass oft üblich.

Wie gesagt, achte darauf die Module zu nehmen die zu deiner Lebenssituation passen aber auch darauf, dass selbst eine völlig unbegründete Strafanzeige gegen dich Kosten verursachen kann.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Snowi
Danke für die zahlreichen Hilfen.
Das mit dem erweiterten Straftrechtschutz ist ein sehr guter Tipp, darauf hatte ich gar nicht geachtet. Danke dafür.
Habe meine anvisierte Versicherung dahingehend gecheckt, und das ist tatsächlich bereits dabei.
1687932741011.png


Ich schließe die Versicherung nun ab.

Vielen Dank nochmal.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Snowi und cartridge_case
Es ist die Allianz geworden im Tarif "Smart".
Ergänzung ()

blastinMot schrieb:
Magst du noch verraten welche VS es nun geworden ist?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: blastinMot und cartridge_case
Kann ich in Hinsicht auf den diskutierten Strafrechtsschutz überhaupt nicht nachvollziehen. Die Allianz ist offensichtlich eine schlechte Wahl was den Strafrechtschutz angeht. Sieht man schon auf deinem Screenshot. Strafrechtschutz soll vor allem bei Vorsatzvergehen greifen, und das kann nicht einmal der Premium Tarif in vollem Umfang. Wäre hier eher bei ARAG oder ROLAND mit entsprechendem Modul.
 
Strafrechtsschutz ist außerdem die einzige RSV, die mehr als nur die Mindestgebühren des Anwalts erstattet.
 
IlluminatusUnus schrieb:
Kann ich in Hinsicht auf den diskutierten Strafrechtsschutz überhaupt nicht nachvollziehen. Die Allianz ist offensichtlich eine schlechte Wahl was den Strafrechtschutz angeht. Sieht man schon auf deinem Screenshot. Strafrechtschutz soll vor allem bei Vorsatzvergehen greifen, und das kann nicht einmal der Premium Tarif in vollem Umfang. Wäre hier eher bei ARAG oder ROLAND mit entsprechendem Modul.

Du verwechselst hier Vorwurf und Vorsatz. Strafrechtsschutz versichert dich gegen VORWÜRFE zu Vorsatzvergehen. Die ist bei der Allianz abgesichert, wie auch bei den anderen Versicherungen.
Ganz anders ist das bei (bewiesenem, zugegebenem) Vorsatz. Also wenn dir bewiesen wird oder wenn du zugibst, dass du das mit Vorsatz gemacht hast. Und hier zahlt KEINE Versicherung, auch Arag oder Roland nicht.
Der Premium-Tarif bei der Allianz versichert dich zusätzlich bei bestimmten VORSATZvergehen. Also auch wenn du etwas mit voller Absicht gemacht hast, ist es teilweise versichert.

Hier mal die betroffene Seite von der ARAG, wo das was ich sage, deutlich drinsteht:

1688117594163.png


Und das ganze ist, wie bereits gesagt, auch bei der Allianz versichert.

1688117520977.png
 
Kandira schrieb:
Es muss auch nicht die günstigste Versicherung sein.
Doch, die zahlt nämlich genauso gut oder schlecht wie eine teure.
Lustiges Briefchen schreiben lassen vom Anwalt übernehmen eh alle.
Hat der Fall Aussicht auf Erfolg so hast du bei der teureren die gleichen Leistungen wie bei der billigen.
Siehts nach Eigentor aus wird dir auch kein teurer Versicherung Nobelanwälte und Super Gutachter zur Verfügung stellen. Im Endeffekt wird man eh zu einem örtlichen Rechtsverdreher verwiesen schon wegen der Gerichtsbarkeit später. Wenns im Kreis also nur Luftpumpen gibt hilft dir die Beste Versicherung nichts, genauso wenig wenn du nachweislich vorher schon Dreck am Stecken hast. Wir sind nicht in den USA wo du mit viel Geld und einem tollen Anwalt dich frei kaufen kannst.
Seit neuestem Zocken einem die Versicherungen ja noc hab in dem man die Policen teilt.
Im Prinzip darfste dann 3 Stück abschließen wo früher eine gereicht hat.
... Privat/Beruf/Verkehr
 
Ich mein aber tatsächlich Vorsatzstraftaten. Und zwar ohne die Einschränkung mit "fahrlässig". Du solltest dich genauer beraten lassen, da du den zitierten Teil offenbar nicht ganz richtig verstanden hast.

Die Versicherungen zahlen bei erweitertem Strafrechtsschutz die Verteidigung bis zum Freispruch oder Einstellung. Wenn man verurteilt wird muss man in der Regel die Kosten erstatten.

Meist umfasst der Versicherungsschutz jedoch nicht die Fälle, in denen eine Tat unterstellt wird, die nur mit Vorsatz begangen werden kann – zum Beispiel eine Sachbeschädigung, ein Betrug, Unterschlagung oder Beleidigung. Die Verteidigung gegen einen unterstellten Vorsatz deckt eine Rechtsschutzversicherung mit Strafrecht nur dann ab, wenn ein erweiterter Strafrechtsschutz besteht.
https://www.roland-rechtsschutz.de/rechtsschutzversicherung-strafrechtsschutz/
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben