Ja, da ist was durcheinandergekommen mit den Bitzahl und der Frequenz, will ich weder drüber streiten noch die Verwechslung abstreiten. Diese These mit den Obertönen vertrat mir gegenüber der Betreiber eines professionellen Tonstudios in Hamburg. Die These ist sogar sehr interessant und eigentlich auch einleuchtend. Kleine Wellen beeinflussen Große, man kann diesen Effekt sogar optisch, und zwar in Wasser beobachten. Das bedeutet, dass hochfrequente Töne die Bewegung der Boxen und damit zwangsläufig auch niedrigere Töne beeinflussen, sogar beeinflussen müssen, und sei es nur dadurch, dass die Box sich durch das Aufsummieren und die Überschneidung von Wellen an bestimmten Stellen "verschluckt".
Was für die Wiedergabe gilt, zählt für die Aufnahme um so mehr. Das Klangbild ändert sich, es wird ärmer, klingt weniger "vertraut" und eher fremd/steril bei zu niedriger Auflösung. Da ich selber nicht nur mit 4-Spurrekorder 8-Spurbandmaschine an 24-Spurmischpult und mit einer 16bit Software selber Aufnahmen verschiedener Bands gemacht habe, sonder auch in einigen Studios diverse Stücke mit meiner eigenen Band eingespielt habe, weis ich, dass kein Studio mehr auf die Idee käme mit einem 16bit Equipment zu arbeiten, und das trotz des hohen Liedes auf die angebliche Erhabenheit des CD-Formats.
Ich weis auch gar nicht ob es 16bit Gerätschaften für den professionellen (Aufnahme-)Sektor überhaupt noch gibt. Mit 16bit zu arbeiten bedeutet, dass man kaum Reserven hat den Ton nachträglich zu manipulieren. Eine Einstellung zu viel, und schon hört sich die ganze Spur völlig saft- und kraftlos an. Das macht keinen Spaß.
Was bei dem Revival der Schallplatte im Club-, DJ- und auch im Privatsektor auch eine Rolle spielen könnte, ist ein Effekt, wie er auch in der Analogfotographie in Erscheinung tritt. Bei Bandmaschinen tritt die sogenannte Bandsättigung bei Übersteuerung ein. Ein Komprimierungseffekt, bedingt durch das logarithmische und damit gutmütig/weiche Übersteuerungsverhalten des analogen Bandes. Bei Rockmusikaufnahmen fordert man diesen Effekt sogar absichtlich heraus. Man befindet sich quasi immer einen Tick im roten Bereich des Aufnahmefeldes, um dem Instrument oder der Stimme ein sehr angenehmes Dynamikplus(im musikalischem Sinne) zu verleihen.
Eine Schallplatte ist kein Band, das ist klar, aber sie ist halt auch ein analoges Gerät, und analoge Geräte neigen nun halt mal dazu sich logarithmisch zu verhalten, genauso wie unser eigener Körper halt auch. Und ich bezweifle sehr stark, dass wirklich jedes Detail der Tonentstehung schon bei einer einfachen Schalplatte mathematisch begriffen ist, bzw. in 16bit beschrieben werden kann. Nicht das es unmöglich ist, aber in der Praxis zeigen sowohl die Musikerzeuger wie auch eine wachsende Zahl an Hörern auf, dass sich lange nicht alles was ein Musikstück transportieren kann, im handelsüblichen CD-Format unterbringen lässt. Ich glaube, es dauert einfach noch ein bisschen, biss man alle Geheimnisse im Griff hat.
Mein Aha-Erlebnis hatte ich beim Hören einer "Direktpressung". Eine Band nimmt nicht auf ein Tonband auf, sondern ohne Umwege auf die Mutterplatine, von der die direkte Pressvorlage für das fertige Vinyl erzeugt wird. Gehört habe ich das auf einem Mittelklasse Dualschallplattenspieler. Seit dem ist mir definitiv klar, dass mit der CD etwas nicht stimmt.