News Soziales Netzwerk: Twitter verschärft Regeln und löscht 70.000 Konten

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owned139 schrieb:
Alternativen gibt es, aber die werden auch gegängelt. Parler wurde aus dem Android Appstore geschmissen und Apple droht ihnen ebenfalls damit, weil sie sich weigern Posts/Kommentare zu löschen.

Viele verstehen nicht warum Parler rausgeschmissen wurde/wird. Sie haben keinen Prozess implementiert, der gegen Hetze etc. vorgeht. Sie haben keinen Prozess. Twitter hat ihn. Ist er gut? Nein. Ist er effizient? Nein. Aber sie haben ihn!

Das ist ein fundamentaler Unterschied.

Weißt du was: Eine Plattform die sich nicht mal die Mühe machen kann wenigstens scheinheilig so zu tuen, als ob es gegen Gewalt/Hetze/Rassismus wäre, verdient es meiner Meinung nach nicht zu existieren, da es komplett diametral zu den Werten der Demokratie ist.

Dieses extreme gegen Rechte hat auch einen Hauptgrund. Die Jugend aka die jenigen die echt den Umsatz auf solchen Plattformen generieren und für nachhaltigen Wachstum sorgen, haben keine Lust auf Rechte. Muss mir das gefallen? Nein. Finde ich das gut? Nein. Weil man damit den breiten Querschnitt der Gesellschaft nicht abbilden kann. Aber das ist die Welt. In einer Privatwirtschaft ist das auch erlaubt und ich kann das verstehen und akzeptieren.

Und ganz ehrlich? Trump und Parler heule ich keine Träne nach: das sind die jenigen, die gegen die Grundwerte der Demokratie gekämpft haben und wer so hoch pokert, muss mit den Konsequenzen leben können.

Und wir reden hier von einer Social-Media-Plattform. Keinem wurde die Grundlage zum Leben genommen oder sonst wie geschadet.
 
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@Damien White
Ehrlich, ich weiß nicht, was ich dir schreiben soll.

Du liest anscheinend nur das, was du möchtest bzw. interpretierst Dinge hinein. Weder hast du meinen Wink mit dem Stufenbau der Rechtsordnung verstanden (konkret: wo verstößt Twitter hier gegen geltende Rechte? Weil sie Nutzer wegen "Meinungen" sperren? Zeige mir bitte den Paragrafen in der Verfassung/Grundgesetz/Charta, der in Österreich/Deutschland besagt, dass du jeden geistigen Erguss ohne Konsequenzen auf einer privaten Plattform hinausposaunen darfst) und zu guter Letzt führst du Whataboutism an, bei einem Absatz, bei dem ich genau das schreibe, was du dann bis zum Impfgegner zelebrierst (wie kommen wir jetzt auf die?).

Trump wird auch nicht wegen seiner Weltanschauung gebannt, die Gründe sind hier taxativ aufgezählt:
https://blog.twitter.com/en_us/topics/company/2020/suspension.html

Daher die Kurzfassung:

  • Twitter als privates Unternehmen ist eben nicht für alle offen, bitte lies hier nochmals nach:
    https://help.twitter.com/de/rules-and-policies/twitter-rules worauf auch bei der Sperre referenziert wird.

  • Lügen, Hass & Aufwiegelungen sind keine Meinungen
    Die werden auch nicht seitens Verfassung geschützt, auch wenn du das als Redefreiheit deklarieren möchtest. Du hast also kein uneingeschränktes Recht weder bei Twitter, im öffentlichen Raum oder Dritten solche Aussagen ohne Konsequenzen zu tätigen.

  • Jeder kann Regeln in seinem Bereich definieren, wenn die darüberliegende Hierarchie an Gesetzen einbezogen wird. Wenn du einen Verstoß fürchtest ➡ juristischen Weg beschreiten, gibt genügend Vereine, die unterstützen.

  • Nur weil Partei A bei einem Vergehen (noch) nicht erwischt wurde, kann sich Partei B nicht in Sicherheit wiegen.

  • Und Unwissenheit/Blödheit schützt vor Strafe nicht.

Bitte vertraue dich doch etwas mehr mit Staatsbürgerkunde und dem Rechtssystem. Solltest nicht erst vor Gericht herausfinden müssen.

PS: Ich habe weder mit Trump noch mit Twitter viel am Hut, aber bitte hier keine Täter-Opfer-Umkehr. Twitter hätte schon viel früher gegen viel mehr Leute rigoros regulieren sollen. Und nein, es ist nur ein Beginn und noch keine perfekte Lösung klarerweise.
 
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R O G E R schrieb:
Aber eine öffentliche Zensur?
[...]
Solche Aktionen bestärken doch nur die Vorwürfen von Lügenpresse und kontrollierte soziale Medien
Bedenklicher finde ich eigentlich eher dass das einfache einhalten von Regeln, die bei der Erstellung des Kontos akzeptiert wurden, als Zensur hingestellt wird.
Soclhe Aussagen bestärken die Vorwürfe viel mehr als alles andere.

Wenn jeder einfach klar darstellen würde dass es keine Zensur ist, noch nicht einmal Hausrecht war, sondern einfach nur massive Verstöße gegen TOS / EULA dann wäre der Drops gelutscht oder?

Hier kann jeder Beitragen die Situation zu entschärfen indem man einfach bei den Fakten bleibt.
 
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Recharging schrieb:
Zeige mir bitte den Paragrafen in der Verfassung/Grundgesetz/Charta, der in Österreich/Deutschland besagt, dass du jeden geistigen Erguss ohne Konsequenzen auf einer privaten Plattform hinausposaunen darfst)

Artikel 3 GG: Gleichberechtigung und Schutz vor Diskriminierung:
https://de.wikipedia.org/wiki/Artikel_3_des_Grundgesetzes_für_die_Bundesrepublik_Deutschland
Artikel 5 GG: Die Freiheit der eigenen Meinung:
https://de.wikipedia.org/wiki/Artikel_5_des_Grundgesetzes_für_die_Bundesrepublik_Deutschland
Tiefergehend ausgebaut, der Schutz vor Diskriminierung durch Unternehmen und Privatpersonen
https://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeines_Gleichbehandlungsgesetz

Hierbei insbesondere:
https://www.gesetze-im-internet.de/agg/__3.html
(1) Eine unmittelbare Benachteiligung liegt vor, wenn eine Person wegen eines in § 1 genannten Grundes eine weniger günstige Behandlung erfährt, als eine andere Person in einer vergleichbaren Situation erfährt, erfahren hat oder erfahren würde.
Dazu §1:
https://www.gesetze-im-internet.de/agg/__1.html
Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.
 
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duckycopper schrieb:
Viele verstehen nicht warum Parler rausgeschmissen wurde/wird. Sie haben keinen Prozess implementiert, der gegen Hetze etc. vorgeht. Sie haben keinen Prozess. Twitter hat ihn. Ist er gut? Nein. Ist er effizient? Nein. Aber sie haben ihn!
Genau das sagte ich ja? Sie löschen gar nichts und dabei wird bei Hetze keine Ausnahme gemacht.
 
Fakt ist, daß Twitter und Co. ihr Hausrecht nach gutdünken mißbrauchen, um zu zensieren. Mit „Sozialem“ Netzwerk haben die noch nie etwas zu tun gehabt.
Meiner Meinung nach sollten politische Themen in sozialen Netzwerken generell außen vor bleiben, denn sonst verkommen sie mit der Zeit zu dem, was sie jetzt sind - Propagandamaschinen zur Meinungsmache und weiter gar nichts. Würde Trump morgen Twitter kaufen, ginge es schlicht und einfach in die entgegengesetzte Richtung und die Klatscher von heute würden doof aus der Wäsche gucken.
 
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maxpayne80 schrieb:
"Soziales Netzwerk", diese Bezeichnung müsste an sich den Titel "Oxymoron des Jahres" gepachtet haben, wenn es diesen denn gäbe ... für das was diese Plattformen indirekt anrichten.
An dieser Stelle bitte lauten Beifall und ein zustimmendes Kopfnicken meinerseits vorstellen.😉
Yep..wer einmal bei Fratzenbuch war..und erlebt hat, wie solche Netzwerke offenbar gezielt das schlechte aus vielen Menschen"herausholt"..Naja, wenn man sieht, mit welcher Absicht Mr. Suggarboeeeerg..dieses Mal begründet hat..🙄

@Topic: bissel Heuchelei von Twitter und Co zum Ende der Amtschaft von Brandstifter Trump die "gefluteten" Kanäle zu verschließen. Vorher haben sie es sich wohl nicht getraut. Ich weiß auch nicht so Recht, ob ich es gut finden soll, das einzelne Unternehmen so eine Marktmacht haben sollten.😬

Schreibfehler sind Special Effekts meiner Handy Tastatur 😁
 
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Jetzt bin ich endlich am Ende des Threads (bisher) angelangt und es sind tatsächlich einige interessante Betrachtungen dazugekommen.

Das Argument der Meinungsfreiheit ist insofern valide, als das nicht grundlos die Meinungsäusserung eingeschränkt werden darf. Allerdings ist damit sicherlich nicht gemeint, daß z.B. Twitter nicht Nutzungsbedingungen festlegen darf, welche Art von Äußerung (auch möglicherweise aus dem Kontext der Äußerung heraus) auf ihrer Plattform erlaubt ist.
Der wichtige Faktor dabei ist, innerhalb der Plattform muss das für ALLE User dort gelten. Da sehe ich auch durchaus Probleme, da die Plattformen oft erst tätig werden müssen, sobald sie durch andere User davon Kenntnis erlangen.
Es ist auch ein Problem, wie diese Plattformen überhaupt im Bereich der Medien oder Kommunikation einzuordnen sind.

Im Übrigen gibt es selbst bei uns keine absolute Meinungsfreiheit. Diese sogenannte Meinungsfreiheit wird durchaus auch durch unsere Gesetze eingeschränkt. Und genau daran müssen sich auch die Plattformen halten. Sie schieben die Verantwortung nur gerne auf die Verfasser der Nachrichten ab.
Nehmen wir Twitter mal quasi als Flugblattverteiler.
Wenn jemand Flugblätter verfasst mit bestimmten, nicht erlaubten und strafbewehrten Inhalten, diese dann mit jemand anderem zusammen verteilt, ist dann nur der Verfasser oder eben auch der Mitverteiler für den Vorgang der Verbreitung mit verantwortlich und haftbar?

Gegen geltendes Recht eines Staates darf eben keine der Plattformen verstoßen, sofern der Dienst dort angeboten wird. Dort liegt das Problem eher in der Schwierigkeit der Kontrolle seitens der Staaten.
Aber an sich müssten die Plattformen eben möglicherweise bereits von selbst (und nicht erst auf Antrag) den Gesetzen des Staates folgen. Oder eben auch ihren eigenen Regeln innerhalb dieser Gesetze. Und das dann natürlich in ALLE Richtungen.

Jetzt komme ich zum Aspekt Gleichbehandlung. Und auch der des AGG, welches hier weiter oben genannt wurde.
Eine Sperrung eines Accounts verstößt per se erst einmal nicht zwingend gegen dieses Gesetz bei uns, denn es bedeutet eben nicht, daß man alles ungestraft in die Welt hinausplärren darf.
Was allerdings richtig ist, die Plattform darf nicht einen User aus bestimmten Gründen sperren, den anderen aus den gleichen Gründen nicht. Und es dürfen auch keine der im Gesetz genannten Gründe für die Entscheidung maßgeblich sein. Allerdings ist die Behandlung eines Menschen im Bereich der Meinung eben auch nur vom AGG geschützt, wenn sich diese innerhalb des Rahmens der geltenden Gesetze bewegt.
Jedem User steht zudem der Rechtsweg offen, um diesen gegen eine etwaige Fehlentscheidung zu beschreiten. Wie in allen anderen Dingen auch.

Das Problem an der ganzen Geschichte ist, daß egal auf welcher Seite, auf welcher Plattform, JEDER Text erst einmal für ALLE mit Zugriff aufs Internet potentiell verfügbar ist. Da spielt die Größe der Plattform gar keine Rolle. Wenn ich hier einen Text verlinke, dann kann ihn jeder lesen, der hier registriert ist, sofern dann die Plattform eben öffentlich einsehbar ist. Auch wenn sie selbst extrem klein ist. Ob sie Twitter, Fratzenbuch oder Gnulldiwupp heisst und ob sie drölfzig Milliarden User hat oder nicht.
Das große Problem bezüglich der Verbreitung von Inhalten auf einer bestimmten Plattform an ihre User ist eher die mangelnde Transparenz der Algorithmen, welche diese Verbreitung unter den Usern steuern. Dort findet bereits eine Auswahl und Steuerung statt, welche eben auch die öffentliche Meinung beeinflusst. Und ich selbst habe zum Beispiel durch Filter nur wenig Einfluss auf die Steuerung der Inhalte, welche mir vorgeschlagen werden.
Dort wäre eine absolute Transparenz und Regulierung unbedingt nötig. Solange diese Vorauswahl durch die Anbieter so intransparent ist, darf auch niemand von Gleichbehandlung reden, da die Behandlung ja individuell von User zu User unterschiedlich ist. Es ist also per se schon gar keine Chancengleichheit bei z.B. der Reichweite gegeben. Diese wird nämlich auch abhängig von Kriterien, welche nicht offenliegen, von der Seite gesteuert.
Beispiel: Bei FB werden eben nicht gleichberechtigt Inhalte von Menschen auf der Freundesliste in der Timeline gezeigt.
Bei Twitter hat garantiert nicht jeder User die gleiche Chance, in den mir vorgeschlagenen Tweets zu landen.
Wer aber sagt, Trump würde jetzt benachteiligt, der müsste auch sagen, daß jeder andere User, dessen Tweet nicht gleichvielen Menschen vorgeschlagen würde wie z.B. die von Trump, ebenso gegenüber ihm benachteiligt würde. Und dann wird es sehr spannend. Denn Gleichbehandlung muss dann auch in solch eine Richtung wirken. Und DAS wird dann in der Umsetzung sehr lustig.

Den gesetzlichen Rahmen für die Regularien, unter denen die Plattformen agieren dürfen, zu schaffen, obliegt den einzelnen Staaten. Die Umsetzung derer dann den Firmen. Wie bei allen anderen Firmen und Produkten oder Dienstleistungen auch.

Edit: Ich mag ihn nicht besonders, aber gerade im Augenblick läuft Markus Lanz auf dem ZDF zu genau dem Thema. Könnte sich lohnen, mal in der Mediathek zu schauen später.
 
Zuletzt bearbeitet: (Etwas bessere Lesbarkeit und Satzbau. Mit Handy ist echt schwierig.)
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Botcruscher schrieb:
Firmen haben keine Verantwortung, Gerichte haben Verantwortung! Die und ausnahmslos nur die! Das zu verleugnen weil es ja Trump ist führt direkt in den Untergang. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Menschen haben Verantwortung.
Menschen arbeiten in Firmen.
--> Firmen haben Verantwortung.

Ich habe nirgendwo gesagt, daß das es jetzt nur bei Trump so in Ordnung sei. Das ist bei vielen anderen auf diesen Plattformen auch nicht in Ordnung.

Mit Deiner Sichtweise hätte niemand im Leben für irgendetwas Verantwortung. Sondern nur Gerichte würden diese tragen. Diese Sichtweise finde ich seltsam. Da dürfte ich ja zum Beispiel alles mögliche verzapfen und solange ich nicht erwischt werde hätte das Gericht die Verantwortung für meine Handlung?
Jede Firma hat Verantwortung für die Produkte oder auch die Folgen, die daraus entstehen.
Die Gesetze werden nicht von Gerichten gemacht, dafür tragen auch Gerichte keine Verantwortung. Das liegt in drr Verantwortung unser gewählten Vertreter.
Lediglich für die Beurteilung dieser Gesetze sind die Gerichte verantwortlich.
Und die Verantwortung für die Einhaltung von Gesetzen liegt erst einmal bei jedem selbst. Auch bei Firmen.
 
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Es ist halt schon etwas paradox,
das capitol wird gestürmt -> angriff auf die Demokratie

Meinungen werden Moderiert/Zensiert/gelöscht ->gegen "die Bösen" und völlig demokratie konform

Beide Vorgänge sind meiner Meinung nach nicht das Spiegelbild einer Demokratie.

Ich finde, Jeder sollte Alles sagen dürfen , was er möchte. Solange es keinen anderen gefährdet.

Es gibt immer jemanden, der Dinge nicht so sieht wie man selbst, aber genau das macht eine gesellschaft aus.
 
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Sind die Diktatoren anderer Länder auch dabei? Wenn nicht - pure Heuchelei.
 
Ich würde gerne von den IT-affinen Rechtsexperten hier im Forum erfahren, an welcher Stelle meines Lebens mein Recht auf Meinungsfreichheit eingeschränkt wird, wenn ich auf Twitter nicht jeden Schund meiner intellektuellen Insolvenz preisgeben kann, aber eben woanders? Sei's auf einer anderen Plattform oder ganz simpel mit einem selbstgebastelten Transparent in der Frankfurter Innenstadt?

Bonusfrage für Fleißbienchen: An welcher Stelle genau findet staatliche Zensur statt, wenn ich auf Twitter (oder anderen nichtstaatlichen Plattform) nicht jeden Schund meiner intellektuellen Insolvenz ungefragt preisgeben kann?
 
Zuletzt bearbeitet:
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Ich bin der Meinung, dass - auch wenn es ein ziemlich großer Schritt von Twitter ist - dies absolut richtig ist.

Die Inhaber dieser Konten gehören dieser seltsamen Q-Bewegung oder schlimmeren an. Und wer mal genauer hinsieht, wird schnell merken, dass man mit diesen Personen nicht darüber diskutieren kann. Respektive die meisten von denen sind austherapiert und verstehen nur das, was sie verstehen wollen - egal wie oft man diesen die Wahrheit auf einem Silbertablett serviert und versucht zu erklären und zu beweisen.


Etwas anderes als deren kranker Ideologie gibt es nicht. Und es geht ihnen auch nicht um Meinungsfreiheit. Darüber sind wir schon lange hinaus. Hetze, Hass, Verleugnung und Lügen haben nichts mit freier Meinung zutun. Ähnlich wie Boko Haram, ISIS und wie die anderen Terror-Gruppen heißen leben sie mehr oder weniger von der Verbreitung von Lügen, Angst und Hass. Und daher ist es wichtig, dass man solchen, die sich derart radikalisieren und damit unsere Gesellschaft gefährden, auf solch einer gewaltigen Bühne weder einen Platz gibt, noch ein Gehör verleiht.



Was passiert, wenn man - als Betreiber solcher Plattformen - nur die Hände in die Taschen steckt und aus grenzenloser Meinungsfreiheit zusieht, konnten wir im August am Reichstag und vergangene Woche am Kapitol sehen.

Und wenn weder Vernunft, ein kalter Umschlag, Pillen oder gar Schläge auf den Hinterkopf helfen, sollte man den Stecker ziehen. Zwar wird dies nicht alles von jetzt auf gleich stoppen, jedoch ist es in meinen Augen ein wichtiges Zeichen gegen diese radikalen Gruppierungen.
 
@Damien White

Vielleicht solltest du diese Dinge auch lesen UND verstehen.

Die Rechtsmaterien sind genau jene, die ein solches Vorgehen verhindern sollen - nämlich, dass wir uns alle wieder die Köpfe einschlagen und der Stärkste gewinnt.

Freiheit der Rede etc. ist nicht wider besseren Wissens und zu Schaden eines Dritten Dinge in die Welt zu posaunen. Wenn das wirklich deine Vorstellung ist, dann frage ich mich entweder, wie alt du bist oder wie du mit Scheuklappen so lange durch die Welt gehen konntest.

Egal ob ich auf der Straße oder im Internet jemanden diffamiere oder Lügner beschimpfe, das hat und muss Folgen haben. Ich kann mich da nicht auf Unwissenheit, Blödheit oder Redefreiheit berufen, wenn die Dinge, die ich behaupte, Anderen schaden. Ist das wirklich so schwer zu verstehen?

Wo wurde jetzt konkret jemand aufgrund seiner Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität gesperrt wie es bei § 1 steht? Richtig, nirgendwo.

Ich wiederhole nochmals: gesperrt wurde Trump für sein Öl ins Feuer gießen, der Anfachung von Gewalt und viele seiner Anhänger und rechten Recken, die undemokratisch und mit ständigen Lügen einen Umschwung herbeiführen wollten. Das ist keine (friedliche) Weltanschauung, das ist Hetze und bestimmt keine Meinung sondern eine gefährliche Gesinnung. Und diese Punkte sind valide in den Nutzungsbestimmungen von Twitter geregelt, beim Kontoanlegen akzeptiert und im Einklang etwa mit hiesigem Rechtsverständnis.

Die Sperre kann nur der erste Schritt sein - diese Leute sollten sich alle vor Gericht verantworten müssen, nämlich auf Basis der Gesetze, die du zitiert hast. Aber weil das erstens recht viele Fälle und zweitens die Ressourcen beschränkt sind, dauert das entweder oder man beginnt mit jenen, die prominent im Rampenlicht stehen.

Jene Mitmenschen, die friedlich zusammenleben wollen, so bunt sie alle sind, die haben nämlich das Recht in Frieden und Sicherheit zu leben und sich nicht vom Recht des Stärkeren unterdrücken zu lassen.

Exkurs

Deutsches Grundgesetz

Artikel 1​

(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.


Österreichisches Bundesverfassungsgesetz

Artikel 1​

(1) Jedermann hat das Recht auf Freiheit und Sicherheit (persönliche Freiheit).



Meinungsfreiheit in Österreich
nach der Europäischen Menschenrechtskonvention

Art. 10​

Freiheit der Meinungsäußerung​

(1) Jede Person hat das Recht auf freie Meinungsäußerung. Dieses Recht schließt die Meinungsfreiheit und die Freiheit ein, Informationen und Ideen ohne behördliche Eingriffe und ohne Rücksicht auf Staatsgrenzen zu empfangen und weiterzugeben. Dieser Artikel hindert die Staaten nicht, für Hörfunk-, Fernseh- oder Kinounternehmen eine Genehmigung vorzuschreiben.

(2) Die Ausübung dieser Freiheiten ist mit Pflichten und Verantwortung verbunden; sie kann daher Formvorschriften, Bedingungen, Einschränkungen oder Strafdrohungen unterworfen werden, die gesetzlich vorgesehen und in einer demokratischen Gesellschaft notwendig sind für die nationale Sicherheit, die territoriale Unversehrtheit oder die öffentliche Sicherheit, zur Aufrechterhaltung der Ordnung oder zur Verhütung von Straftaten, zum Schutz der Gesundheit oder der Moral, zum Schutz des guten Rufes oder der Rechte anderer, zur Verhinderung der Verbreitung vertraulicher Informationen oder zur Wahrung der Autorität und der Unparteilichkeit der Rechtsprechung.

Absatz (2) ist dir bestimmt nicht entgangen.
Der Gesetzgeber in Österreich schränkt weiter ein, zB im Strafgesetzbuch

Verhetzung​

§ 283​

(1) Wer öffentlich auf eine Weise, die geeignet ist, die öffentliche Ordnung zu gefährden, oder wer für eine breite Öffentlichkeit wahrnehmbar zu Gewalt gegen eine Kirche oder Religionsgesellschaft oder eine andere nach den Kriterien der Rasse, der Hautfarbe, der Sprache, der Religion oder Weltanschauung, der Staatsangehörigkeit, der Abstammung oder nationalen oder ethnischen Herkunft, des Geschlechts, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung definierte Gruppe von Personen oder gegen ein Mitglied einer solchen Gruppe ausdrücklich wegen dessen Zugehörigkeit zu dieser Gruppe auffordert oder aufreizt, ist mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren zu bestrafen.


(2) Ebenso ist zu bestrafen, wer für eine breite Öffentlichkeit wahrnehmbar gegen eine in Abs. 1 bezeichnete Gruppe hetzt oder sie in einer die Menschenwürde verletzenden Weise beschimpft und dadurch verächtlich zu machen sucht.

Oder bekannter im Verbotsgesetz
§ 3h.
Nach § 3g wird auch bestraft, wer in einem Druckwerk, im Rundfunk oder in einem anderen Medium oder wer sonst öffentlich auf eine Weise, daß es vielen Menschen zugänglich wird, den nationalsozialistischen Völkermord oder andere nationalsozialistische Verbrechen gegen die Menschlichkeit leugnet, gröblich verharmlost, gutheißt oder zu rechtfertigen sucht.

Vielleicht reden wir auch einfach aneinander vorbei, mir geht das nicht in den Kopf, dass du denkst, freie Rede bedeute, völlige Loslösung von anderen Normen.
 
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Kann mir eigentlich mal jemand erklären was an diesem QAnon jetzt neu ist? Die erzählen genau den selben blödsinn wie die Verschwörungstheoretiker vor 5 Jahren, als ich mich selbst aus purem Interesse mal in diesen Sumpf begeben habe...
 
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nervenjere schrieb:
Ich finde, Jeder sollte Alles sagen dürfen , was er möchte. Solange es keinen anderen gefährdet.
Hier geht's aber gerade darum Nutzer zu sperren, deren Hetze und Aufstachelungen andere gefährden.
 
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Kann mir eigentlich mal jemand erklären was an diesem QAnon jetzt neu ist? Die erzählen genau den selben blödsinn wie die Verschwörungstheoretiker vor 5 Jahren, als ich mich selbst aus purem Interesse mal in diesen Sumpf begeben habe...
Ich hab mich weder mit QAnon, noch Verschwörungstheorien von vor 5 Jahren beschäftigt, daher kann ich nur spekulieren Und bitte Korrigiert mich wenn ich falsch liege: Mein oberflächlicher Eindruck aus den Medien ist, dass das Problem mit QAnon deren vergleichsweise breite Unterstützung ist.

Aus Wikipedia:

Laut einer von der britischen NGO HOPE not Hate durchgeführten repräsentativen Umfrage bezeichneten sich im Oktober 2020 rund 10 Prozent aller befragten US-Bürger und mehr als 20 Prozent der Trump-Anhänger als Unterstützer von QAnon. Davon hielten 82 Prozent Gewalt zum Verteidigen ihres Glaubens für gerechtfertigt. Ein Drittel der Befragten glaubte die zentrale QAnon-These eines großangelegten Kindesmissbrauchs durch Eliten. 19 Prozent glaubten, die COVID-19-Pandemie sei Teil eines künstlich erzeugten Entvölkerungsplans der UNO oder der „Neuen Weltordnung“. 15 Prozent glaubten, Impfungen dagegen würden bösartig zum Infizieren mit Gift benutzt.

Ich hab mir die Originalquelle nicht angesehen und kam nicht einschätzen wie seriös die Studie wirklich war, aber wenn die Zahlen auch nur annähernd stimmen würden (ich kanns mir ehrlich gesagt nicht vorstellen) wäre das schon ziemlich erschreckend. Jedenfalls geht es hier wohl nicht nur um "ein paar Spinner".
 
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mischaef schrieb:
@USB-Kabeljau
Das hat mit der Anzahl überhaupt nichts zu tun. Es geht um Regeln. Die Anbieter sind private Unternehmen und zudem keine Monopolisten. Daher können sie Regeln aufstellen wie sie wollen - solange sie keine Gesetze verletzen. Auch wenn das offensichtlich manchen hier nicht passt.
Sehr, sehr vereinfachte Darstellung eines weit komplexeres Sachverhalts (siehe meine vorangegangen Posts).
Einfach zu behaupten, dass es sich bei den Tech Unternehmen um keine Monopolisten handelt- wobei ers im letzten Monat folgendes geschah: FTC Sues Facebook for Illegal Monopolization*, finde ich schon grobn naiv/fahrlässig.

* Federal Trade Commission
 
duckycopper schrieb:
Viele verstehen nicht warum Parler rausgeschmissen wurde/wird. Sie haben keinen Prozess implementiert, der gegen Hetze etc. vorgeht. Sie haben keinen Prozess. Twitter hat ihn. Ist er gut? Nein. Ist er effizient? Nein. Aber sie haben ihn!
Erstmal gilt auch hier das Recht auf Free Speech. Parler ist ja kein Publisher, sondern lediglich nicht-moderiende Plattform. Andernfalls gibt es einige Foren/Seiten, die gelöscht gehören. Diese hörige Verständnis von Macht finde ich bdfremdlich.

duckycopper schrieb:
Und wir reden hier von einer Social-Media-Plattform. Keinem wurde die Grundlage zum Leben genommen oder sonst wie geschadet.
Die Parler MitarbeiterInnen mögen das anders sehen - but who cares, huh?
 
Recharging schrieb:
Vielleicht reden wir auch einfach aneinander vorbei, mir geht das nicht in den Kopf, dass du denkst, freie Rede bedeute, völlige Loslösung von anderen Normen.
Ich denke nicht, dass freie Rede und Meinung von anderen Normen schützt. Dies wird auch explizit im GG so benannt.

ABER! (!!!!!!!!!!)

Diese Normen werden von Gerichten und demokratisch gewählten Vertretern des Volkes definiert, nicht von Privatunternehmen.

Du hast beispielsweise den Tatbestand der "Verhetzung" angesprochen, und ja, Trump hetzt meiner Meinung nach ganz schön, aber ... Was ist "Hetze" eigentlich? Je nach dem, wen man fragt erhält man unterschiedliche Definitionen, der Begriff ist in der Gesellschaft extrem subjektiv. Betreiben Frauenrechtler "Hetze" gegen "Weiße Männer"? Betreiben Veganer "Hetze" gegen Fleischfresser? Ist die Kritik der Grünen an der CDU bereits "Hetze"?

Diese Fragen beantworten allein der Gesetzgeber, die Gerichte und die gewählten Vertreter des Volkes.

Twitter hingegen hat sich einfach das Recht herausgenommen diese Aufgabe selbst zu übernehmen und dann zusätzlich eine unsachgemäß hohe Strafe daraus abzuleiten. Twitter hat ja nicht nur Trump gebannt sondern alle aus seinem Umfeld und tausende weitere Nutzer, die pro Trump waren. Twitter hat im Endeffekt einen Großteil der Spitze einer einzelnen Partei in einem Zweiparteiensystem kalt gestellt.

Das ist ein direkter Eingriff in die Demokratie sowie die Diskriminierung tausender aufgrund willkürlich gewählter und rein subjektiver Ursachen.
 
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