Standard Spannung PoE

Foley

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Hallo zusammen,

ich möchte ein Gigaset Fusion nicht mit dem mitgeliefertem Netzteil (12V) betreiben, sondern per PoE.
Dies ist mit dem Gerät auch möglich und "offiziell zugelassen".
Nun ist der PoE Switch (HP) zu weit vom Telefon entfernt, so dass ich mit einem PoE Injector arbeiten will.
(Hatte das Problem schon mit einem Ubiquiti AP, der seit der Verwendung eines Injectors reibungslos funktioniert.)

Nun gibt es aber Injectoren mit unter anderem 24V oder 48V Spannung.
Was ist denn der Standard? Welcher funktioniert mit dem Gigaset Fusion
bzw. beschädigt es nicht.

Leider gibt es in der Anleitung bei den technischen Daten nur den Hinweis:
Max. Leistungsaufnahme ca. 12,95W (PoE-class 3, 802.3 af)

Dieser PoE Standard beschreibt aber meines Wissens nach nur eben die benötigte elektrische Leistung und beschreibt nicht die zulässige Spannung.
Oder funktionieren alle PoE fähigen Geräte sowohl mit 24 als auch mit 48 Volt?

Danke für Eure Hilfe!
 
Google spuckt mir das aus.

https://www.ip-insider.de/was-ist-8023af-poe-a-884455/

Technische Merkmale von Power over Ethernet nach 802.3af

Hier kurz zusammengefasst die wichtigsten technischen Merkmale von Power over Ethernet nach Standard IEEE 802.3af:

Spannung: ca. 44 Volt
Strom: bis zu 350 Milliampere
maximale PSE-Ausgangsleistung: 15,4 Watt
maximale PD-Nutzleistung: 12,95 Watt
genutzte Adernpaare: 2
unterstützte Leistungsklassen: 0 bis 3

Rest hier
https://de.wikipedia.org/wiki/Power...Leistungsklassen_und_Klassifizierungssignatur
 
Auszug aus der Wikipedia dazu:
1687428689284.png
 
Ich danke euch!

Dann bin ich ja mit meinem bestellten 48V Injector richtig.
Dann scheint 48V die Standardspannung bei PoE zu sein.

Da frage ich mich nur, wofür gibt es (doch so viele) 24V Injectoren!?
 
Hmm, ok. Nun, ehrlich gesagt, die aktiven sind mir für diesen Zweck zu teuer.

Dann bleibt die Frage, geht der 48V Injektor an das Telefon?
Vielleicht dann das falsche Forum in diesem Fall?
 
Habe dann doch mal versucht, über den Gigaset Support Antwort zu erhalten, obwohl das eigentlich für dieses Gerät dem Fachhandel vorbehalten ist:

"Das Gigaset Fusion Pro unterstütz PoE nach Standard IEEE 802.3af, Klasse 3.
Dieser Standard unterstützt Spannungen von 36-57 Volt (DC) mit maximal 15,4W, damit sollte der 48V PoE Injektor funktionieren.
Jedoch können wir bei PoE Injektoren keine Funktionalität garantieren."

Damit ist die Sache ja jetzt geklärt. Ich danke allen für ihre Hilfe!
 
Bitte auf keinen Fall Geräte an passives PoE anschließen, wenn die Geräte nicht explizit dafür vorgesehen sind. Da fließt sofort Strom, ohne dass vorher irgendwas ausgehandelt wird und das kann im schlimmesten Fall das Gerät zerstören.
 
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Sicher richtig, aber von Gigaset wurde mir ja 36-57 Volt "freigegeben".
Und wenn ich das richtig sehe, arbeiten die meisten PoE-fähigen Switches auch mit fester Spannung!?
 
Aktives und passives PoE funktionieren komplett unterschiedlich.

Welchen Adapter genau hast Du überhaupt bestellt? Ist das geheim?
 
Tu dir bitte selbst einen Gefallen und glaube nicht, dass du schlauer bist als die Technik. Aktives PoE nach 802.3af/at und höher heißt aktiv, weil es gewissermaßen eine Kommunikation zwischen Versorger und Verbraucher gibt. Passives PoE hat da wirklich gar nichts zu suchen und im Zweifelsfalle zerstörst du dein Gerät. Aktive PoE-Injektoren sind nicht "teuer", sondern kosten das was sie kosten. Passive Injektoren sind "billig" und bei einschlägig bekannten China-Shops kriegt man die auch für wenige Euro, aber das ist das buchstäbliche Spiel mit dem Feuer. Passives PoE ist im Gegensatz zu 802.3af/at nicht standardisiert und sollte daher tunlichst auch nur innerhalb desselben Ökosystems eingesetzt werden - zB ein Ubiquiti PoE-Injektor (passiv) mit einem Ubiquti AP für passives PoE. Da kommen dann auch die verschiedenen Spannungen her, weil passives PoE weitestgehend proprietär und bestenfalls lose standardisiert ist. Mischen kann bei passivem PoE in die Hose gehen, speziell dann, wenn das Gerät überhaupt nicht dafür vorgesehen ist. Das kann sogar soweit gehen, dass die passive PoE-Versorgung über andere Adern läuft und nicht-kompatible Geräte regelrecht rösten kann.

Versteh mich nicht falsch, mach was du willst. Aber erwarte bitte keine seriöse Hilfestellung, wenn du bewusst gegen die Spezifikation des Herstellers verstößt, weil dir etwas zu teuer ist. Hersteller gibt an 802.3af/at und dann ist es auch das was benötigt wird. Ein TL-POE150S kostet 15-20€. Die China passiv Injektoren so ca 10€. Wenn's daran scheitert.....

Foley schrieb:
Nun ist der PoE Switch (HP) zu weit vom Telefon entfernt, so dass ich mit einem PoE Injector arbeiten will.
Was genau heißt das denn? PoE sollte auf die vollen 100 Meter, die Ethernet spezifiziert, funktionieren. Ist das Telefon tatsächlich weiter weg oder sind dazwischen einfach weitere Switches, o.ä.? Wenn nur ersteres: Trotzdem mal probiert?
Ergänzung ()

Übrigens: Sollte es vom PoE-Switch aus nicht gehen, prüfe mal deine Kabel. Da du ja offenbar auf die €uros schaust, hast du vielleicht auch billige LAN-Kabel gekauft, CCA. Das sind Kabel aus Alu mit einer dünnen Kupferbeschichtung gegenüber vollen Kupferkabeln auf der "richtigen" Seite des Preises. CCA-Kabel erfüllen mitunter nicht mal die Cat5-Norm und können auch bei PoE problematisch sein, weil ihre elektrischen Eigenschaften aufgrund des Materials anders sind. Auch das kann also ggfs eine Ursache sein warum PoE vom Switch nicht funktioniert.

CCA-Kabel erkennt man zum Beispiel dadurch, dass sie fast nichts wiegen - man hat das Gefühl nur die Plastikummantelung in der Hand zu halten - und ihre Adern schmelzen wenn man ein Feuerzeug dranhält. Klar, dazu müsste man das Kabel aufschneiden ;)
Für PoE würde ich solche Kabel nicht empfehlen. Schau mal nach ob deine Kabel eventuell in diese Kategorie fallen und PoE dadurch eingeschränkt funktioniert.
 
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Bestellt habe ich tatsächlich einen POE-48-24W-G von Ubiquiti, einfach weil ich ein "Markengerät" kaufen wollte.
Unserer Haus-interne Verkabelung besteht aus hochwertigen CAT-7 Verlegekabeln, das Netzwerk besteht aus 2 Switches, eine davon eine 10Gb/s Switch die die eigentlichen PCs und NAS verbindet.
Die PoE ist eine HP Switch. Die Wege bei uns sind halt lang, da es sich um ein recht großes, in die Breite gehendes Haus handelt. Die Netzwerktechnik steht in einem Serverschrank im Keller.

Ich kaufe gerne einen TL-POE150S, wenn der denn besser geeignet ist, daran soll es nicht scheitern.
Ich hatte unter "aktiv" nur Geräte gefunden, die ab 200€ los gehen.

Warum du mir am Beginn deines Posts unterstellst, dass ich mich für schlauer als die Technik halte, das kann ich allerdings nicht nachvollziehen, welche meiner Fragen und Informationen lassen dich das denken und wo will ich gegen Spezifikationen des Herstellers verstoßen?
 
Foley schrieb:
Bestellt habe ich tatsächlich einen POE-48-24W-G von Ubiquiti, einfach weil ich ein "Markengerät" kaufen wollte.
Der kann aber nur dieses "passive" PoE und kein PoE gemäß 802.3af und ist damit für dein Gigaset nicht geeignet.
 
Aus welcher Ecke kommst du denn? Bei den neueren UniFi APs sind immer af-Adapter dabei, die Leute mit PoE-Switches nicht benötigen. Wir haben da auf der Arbeit einen ganzen Karton voll. Vielleicht hat bei dir in der Umgebung jemand einen zu verschenken. Dann steht Ubiquiti drauf und es funktioniert.
 
Foley schrieb:
Warum du mir am Beginn deines Posts unterstellst, dass ich mich für schlauer als die Technik halte, das kann ich allerdings nicht nachvollziehen, welche meiner Fragen und Informationen lassen dich das denken und wo will ich gegen Spezifikationen des Herstellers verstoßen?
Weil du selbst nach den Hinweisen auf den Standard weiter darauf zu beharren schienst, einen passiven PoE-Injektor kaufen zu wollen.

Da ich wie gesagt weiß was ein herkömmlicher Injektor kostet und dir dieser zu unserem damaligen Informationsstand "zu teuer" war, konnte man zu dem Zeitpunkt auch nur davon ausgehen, dass du bei aliexpress, banggood oder einem der anderen Asia-Shops einen dieser billo-Injektoren für 5€ kaufen wolltest. Die gibt's da nämlich und ich würde denen keinen Meter weit trauen.



Foley schrieb:
Ich kaufe gerne einen TL-POE150S, wenn der denn besser geeignet ist, daran soll es nicht scheitern.
Ich hatte unter "aktiv" nur Geräte gefunden, die ab 200€ los gehen.
Zumindest unterstützt er 802.3af, im Gegensatz zu dem Ubiquiti, den du nun gekauft hast - entgegen der hiesigen Ratschläge, das ist das worauf ich oben hinauswollte.
Aber ok, wenn du nur Injektoren ab 200€ gefunden hast, kann man das "zu teuer" nachvollziehen. Ich frage mich jedoch wie du überhaupt dazu gekommen bist?

Diese Liste bei geizhals sollte ausreichend Auswahl bieten. Dennoch immer einen zweiten Blick auf die Produktseite des Herstellers und/oder das Datenblatt werfen, weil die Infos bei geizhals und Co durchaus auch mal falsch sein können und irrtümlicherweise ein passives Modell den Weg in die aktive Liste finden könnte ;)
Entscheidend ist, dass dort explizit 802.3af/at steht. Das sind die "PoE" und "PoE+" Standards. 802.3bt wäre wiederum PoE++ mit noch mehr Leistung für hungrige Geräte.



*edit
Ach so!! Hast du evtl auch bei geizhals geschaut und beim Filter bei Kühlung nach "aktiv" gefiltert? Dann geht's bei mir auch bei 209€ los. Da geht's aber um aktive Kühlung - Lüfter und so - weil die Kisten 16+ Ports für PoE bieten und über 250+ Watt Power verfügen. Das hat nix mit einem Einzelinjektor zu tun und tatsächlich auch nichts mit aktivem oder passivem PoE.
 
Jetzt bin ich gerade etwas baff. Ich habe mir im August 2020 einen Ubiquiti POE-48-24W-G gekauft, weil meine Gigaset N670 IP Pro nicht mit dem passiven PoE eines Mikrotikrouters funktioniert hat. Und heute findet sich keine Info mehr, dass das Ding konform zu 802.3af (und oder at?) ist/war, weder beim Hersteller, noch auf dem Typenschild. :confused_alt:
 
Ubiquiti ist leider kein Weltmeister in der korrekten Deklaration ihrer Produkte, aber der von dir genannte POE-48-24W-G war meines Erachtens immer passive only, weil er noch aus der Ära stammt, in der Ubiquiti nur mit passivem PoE gearbeitet hat. Standard PoE gibt es bei Ubiquiti erst seit ein paar Jahren. Zudem passen die 24W im Namen auch zu keiner PoE-Klasse, weil Klasse 3 mit 30 W brutto bzw. 25,5W netto angegeben ist.


beni_fs schrieb:
Ich habe mir im August 2020 einen Ubiquiti POE-48-24W-G gekauft, weil meine Gigaset N670 IP Pro nicht mit dem passiven PoE eines Mikrotikrouters funktioniert hat.
Genau das meine ich. Wenn ein Gerät für PoE nach 802.3af/at spezifiziert ist und man passives PoE anschließt, kann es theoretisch funktionieren, nicht funktionieren oder schlimmstenfalls das Gerät grillen. Deswegen ist von passivem PoE generell abzuraten, wenn man nicht ein Gerät hat, das explizit für passives PoE und diesen speziellen Injektor freigegeben ist. Gerade bei Ubiquiti war das viele Jahre ein wahres Durcheinander. Passives PoE mit 24V für die eine Hälfte der Produkpalette, passives PoE mit 48V für die andere Hälfte und einzelne Modelle unterstützen tatsächlich mal 802.3af/at, aber auch nur ab einer bestimmten Revision.. PoE war bei Ubiquiti lange Zeit echt besch..eiden. So ist das eben, wenn man proprietären Kram in den Markt drücken will und bewusst an internationalen Standards vorbeiarbeitet, um das eigene Ökosystem zu pushen. Auch wenn ich Ubiquiti mag, das war keine ihrer Sternstunden..
 
Ok, den (schon vor meinem ersten Post hier) bestellten Ubiquiti lege ich auf Halde, Retoure lohnt nicht.
Er müsste theoretisch fehlerfrei funktionieren, weil 48V ja innerhalb des Standards liegen, wir mir ja auch von Gigaset bestätigt wurde, aber sicher ist sicher und ich verlasse mich auf das Wissen von Raijin, der zwar immer etwas zu viel in meine Aussagen rein interpretiert, aber komme ich schon mit klar :p

Der TP-Link wird heute geliefert, woran ich aber erkenne, dass dieser dann "aktiv" arbeitet ist mir noch nicht ganz klar oder definiert sich das tatsächlich nur über den Standard, dann ist ja alles gut!?

Ich werde auch noch mal versuchen, das Fusion direkt an den PoE Port des Switches anzuschließen.
Dazu aber noch mal eine Frage:

Bei meinem AP von Ubiquiti war es tatsächlich so, dass er mal lief, dann aber "abstürzte" oder gar nicht erst erkannt wurde. Durch den Injector war das Problem dann behoben.
Frage ist jetzt, bei einem Telefon, gibt es Zustände zwischen geht und geht nicht?
Könnte es also passieren, dass erst alles gut aussieht, dann plötzlich aber, wenn das Telefon unter Last gerät, bspw. durch DECT-Funk, abstürzt, weil eben die Stromversorgung über die langen Kabelwege nicht ausreichend ist? Oder würdet ihr sagen, wenn es läuft dann läuft es? Oder lieber gleich von Anfang an den TP-Link Injector nehmen?
 
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