Telefonkabel Störanfälligkeit Vectoring 17a (VDSL 100) vs Supervectoring 35b (VDSL 250)

[G00fY]

Hallo zusammen,

meine Frage passt sowohl in dieses als auch in das Internetprovider Subforum.

Konkret steht ein Vertragswechsel an. Es soll von derzeit DSL 16Mbit/s auf einen Vertrag mit 100Mbit/s oder 250Mbit/s umgestellt werden.
DSL ist die einzige Möglichkeit um per Kabel Internet zu beziehen (trotz zentraler Lage in Köln existiert kein Glasfaser- oder Kabelanschluss).

Nun stehe ich vor der Frage, ob 5€ Aufpreis für den 250Mbit/s Anschluss, der ja mittels Supervectoring 35b laufen wird, mehr Probleme macht als es der Zugewinn an Bandbreite (der ein Nice-to-Have wäre) wert ist.

Konkret würde ich gerne wissen ob die Störanfälligkeit mit Supervectoring 35b höher ist. Ich habe versucht mich in das Thema etwas reinzulesen. Bei dieser Vectoring Technologie scheint ja das aktuell größtmögliche Frequenz-Spektrum (35 MHz) zum Einsatz zu kommen. Bedeutet dies nicht automatisch eine potentiell höhere Störanfälligkeit?

Ich habe zB im Forum diesen Erfahrungsbericht gefunden:

Von 2005 (3MBit/s ADSL) bis September 2020 (250MBit/s Super-VDSL) war ich Kunde bei 1&1.
2019 - etwa 6 Monate nach dem Upgrade von 100MBit/s Vectoring, auf 250MBit/s Super-Vectoring, fingen bei mir die Probleme des sporadischen/regelmäßigen Sync-Verlustes an (welche bis zuletzt auftraten).

Was würdet ihr raten, gibt es weitere Erfahrungsberichte oder technische Fakten?

 

[bender_]

Konkret würde ich gerne wissen ob die Störanfälligkeit mit Supervectoring 35b höher ist.

Ja.

Was würdet ihr raten

Wenn Du 250MBit/s möchtest: Bestellen!
Wird nicht das geliefert, was im Produktinformationsblatt versprochen wird, ist eine außerordentliche (Änderungs-)Kündigung relativ einfach.

 

[thealex]

Ich bin bei der Telekom, Vectoring seit 2016 bis vor kurzem gar keine Probleme, seit Anfang Oktober jetzt auf Supervectoring. Ebenfalls bisher (die kurze Zeit) ohne Probleme. Aber ich hab auch keinen Anlass, zu glauben, dass sich das ändert.

Es ist aber auch von vielen regionalen oder lokalen Faktoren abhängig, wie gut oder ungut dein VDSL läuft.

 

[Master_Chief_87]

Nanu 😅

Aktuell läuft bei mir seit mehr als 2,5 Jahren DOCSIS 3.1 ohne einen einzigen Ausfall!

Auch wenn ich davon bei meinem SV35b nur träumen konnte, so muss das bei dir nicht zwangsläufig so sein. Probiere den Wechsel auf jeden Fall aus. 16MBit/s sind einfach nicht mehr zeitgemäß.
Solltest du ebenfalls durch externe Störquellen mit Syncverlusten terrorisiert werden, gehst du eben wieder zurück auf deine 16MBit/s.

 

[Der Lord]

gibts es weitere Erfahrungsberichte

gerne: mein Upgrade damals auf VDSL 250 lief problemfrei und daraufhin auch über Jahre störungsfrei.

hängt aber letztendlich auch vom Gebiet und möglichen Störquellen ab.

ich würde empfehlen einfach den 250er zu bestellen und falls das nicht geliefert werden kann eben vom Vertrag zurücktreten oder runterstufen.

trotz zentraler Lage in Köln

..jap, das bedeutet leider gar nix zentral in Berlin hatte ich auch lange nur 16 MBit (später dann die oben erwähnten 250) - jetzt ganz am Rande Berlins, also fast Brandenburg: FTTH

 

[R O G E R]

Brauchst du die 150Mbit mehr wirklich?
Wenn nein 5€ sparen und 100 Mbit nehmen :-)
Ist dann schon eine Steigerung von Tag und Nacht.
Schon alleine das VDSL einen sehr niedrigen Ping hat.

 

[G00fY]

Vielen Dank für die Antworten bis hierhin. Die Möglichkeiten als Verbraucher im Falle von Mängeln sind mir bewusst. Dennoch möchte man sich diese Umstände ja am liebsten sparen.

Das persönliche Erfahrungsberichte teils sehr auseinander gehen habe ich ebenfalls erwartet. Vielleicht ist hier im Forum aber auch auch jemand unterwegs der bereits an mehreren Standorten SV35b genutzt hat oder sogar in der Branche arbeitet.

Noch eine grundsätzliche Frage: Wenn ich an einem Anschluss, welcher SV 35b unterstützt lediglich VDSL 100 buche, dann das Signal auch mit Vectoring 17a übertragen, richtig? Also nicht dass beide Tarife technisch identisch laufen und über einen anderen Weg "gedrosselt" wird? Weil dann dürfte es ja auch Sicht der Störanfälligkeit keinen Unterschied geben.

 

[Pitt_G.]

@G00fY die Telekom liefert bei uns Bandbreiten Angaben wieviel tatsächlich mehr durchkommt bei VDSL250 und ob sich das überhaupt lohnt.



wenn Du einen Anbieter wie Netcolgone hast, kann das aber noch ganz anders aussehen, was Du wirklich bekommst. g.fast? VDSL30a?

einfach dran denken, Du musst das dann auch durch Dein LAN, Power LAN oder WLAN bekommen.

neben den 5 EUR mehr teueres Zusatzequipment nicht ausgeschlossen, so als Hausnummer

16Mbit 802.11g 54Mbit
50Mbit 802.11n 150 Mbit 2,4ghz 20Mhz MFH 2x2
100Mbit 802.11n 300Mbit 5ghz 40Mhz im Mfh 2,4Ghz 40 Mhz im EFH 2x2 MIMO

250 Mbit 802.11ac 5Ghz 80Mhz 433/866Mbit oder 802.11ax 2,4Ghz 600Mbit (falls alle Geräte das können)

Je nach Repeater Type (Dual oder Triband) reduziert sich die Bandbreite um die Hälfte

 

[G00fY]

@G00fY die Telekom liefert bei uns Bandbreiten Angaben wieviel tatsächlich mehr durchkommt bei VDSL250.

Ich habe bislang lediglich online bei O2 und 1&1 die Verfügbarkeit geprüft. Dort wurde für die Adresse jeweils "bis zu 250MBit/s" angezeigt.
Auf der Telekom Website wird hingegen maximal MagentaZuhause XL mit "bis zu 175 MBit/s" angeboten. Vielleicht ein Indiz dass die 250MBit/s ohnehin nicht erreicht werden?

 

[Sturmwind80]

Ich hatte Jahrelang 100 MBit VDSL bei der Telekom und nie Probleme. Der Wechsel auf 205 MBit läuft auch seit Monaten ohne Störung. Zumindest bekomme ich nicht mit, dass sich etwas zum negativen geändert hat.

Störungen, weil ein Kabel durchgebaggert wurde, oder die Hardware abgeraucht ist, lasse ich Mal außenvor.
Aber selbst das kommt nur alle paar Monate, bzw. Jahre vor.

Ergänzung (11. Oktober 2022)

Auf der Telekom Website wird hingegen maximal MagentaZuhause XL mit "bis zu 175 MBit/s" angeboten. Vielleicht ein Indiz dass die 250MBit/s ohnehin nicht erreicht werden?

Die Telekom ist da meistens recht genau, da es sich meist auch um ihr Netz handelt. Wenn du bei jemand anderem bestellst, kommt oft auch ein Telekom-Techniker um den Anschluss in Betrieb zu nehmen, und der misst die Leitung dann auch direkt durch. Darauf solltest du auch immer bestehen, damit es später keine Probleme gibt.

 

[Pitt_G.]

@G00fY wenn Du bei 100Mbit bleibst kannst Du Dir wenn noch nicht vorhanden auch den Super Vectoring Routern sparen, da sind neben dem ganzen Netzwerk Gedöns um die Geschwindigkeit dann überall in der Bude zu haben manchmal auch noch ein paar Euronen.

Die Video Codecs werden auch effizienter, und selbst FullHD auf nem Apple TV 3 kommt mit max 25Mbit aus.

Zugegeben der SONY Bravia Core Streaming Dienst möchte dann schon mehr als 100Mbit haben.

wobei Sony nur was von 80Mbit bzw 115Mbit ? schreibt

 

[bender_]

Vielleicht ist hier im Forum aber auch auch jemand unterwegs der bereits an mehreren Standorten SV35b genutzt hat oder sogar in der Branche arbeitet.

Und wenn schon, dann hat er unwahrscheinlich in deinem Ort, noch unwahrscheinlicher an deinem KVz und schon gar nicht mit deiner Hausverdrahtung zu tun gehabt. Solche Erfahrungsberichte bringen Dich nicht weiter.

Wenn ich an einem Anschluss, welcher SV 35b unterstützt lediglich VDSL 100 buche, wird das Signal dann mit Vectoring 17a übertragen?

In fast allen Fällen, ja. Ausnahmen kann es trotzdem geben. Kann dir aber auch egal sein, da Du als Endkunde Dich um solche Themen nicht zu kümmern brauchst. Der Provider definiert dir die Schnittstelle und Du musst ein passendes Gerät dafür anschaffen. Ist das alles erfüllt, ist der Provider in der Pflicht vertraglich vereinbartes zu liefern.

maximal MagentaZuhause XL mit "bis zu 175 MBit/s" angeboten. Vielleicht ein Indiz dass die 250MBit/s ohnehin nicht erreicht werden?

Meist eher ein Indiz dafür, dass der Anschluss noch nie mit 250MBit/s lief und deshalb konservativ tiefgestapelt wird. Bei den meisten dieser Anschlüsse startest du mit einem 204MBit/s Profil und wirst dann hochgestuft, wenn alles stabil läuft - was in den meisten Fällen zutrifft.

Mein Tipp: Geh das Ganze weniger verkopft an.
Bedenkenträgern wie dir empfehle ich: Nimm den 100er. Ist er dir zu lahm, ein Tarifupgrade innerhalb der Laufzeit geht immer.
Willst Du Abenteuer: Buche einen 250er monatlich kündbar. Viel teuer, aber das gute Gefühl, dass Du dem Martyrium nach einem Monat einfach entkommen kannst...
Im schlimmsten Fall bekommst Du nur 75MBit/s anstatt 150MBit/s mehr und zahlst dafür 120€ in 2 Jahren. Angesichts dessen, was so alles die nächsten 2 Jahre Aufpreise kosten wird, ein mAn geringer Betrag, wenn ich denn wirklich das schnellere Internet haben will... Das würde ich auch berücksichtigen, wenn Du dich für die monatlich kündbare Variante entscheiden solltest, die meist mit höheren Einmalkosten verbunden ist.

 

[corvus]

Hab nun seit 2-3 Jahren 250mbit/40mbit mit ner Fritz 7590 bei der Telekom, Bandbreite kam immer voll an und es gab nicht einen Ausfall.
Wenn bei der Telekom nur bis zu 175mbit angezeigt werden, dann ist deine Leitung wohl etwas zu lang und das ist der genauere Wert. Bei mir zB ist Hausnummer 35 250/40mbit, Hausnummer 35A mit 250/50mbit angegeben, wenn ich bei der Telekom prüfe. Und ich weiß, dass die Werte passen. der mit 50Mbit ist halt Fiber.

 

[G00fY]

@G00fY wenn Du bei 100Mbit bleibst kannst Du Dir wenn noch nicht vorhanden auch den Super Vectoring Routern sparen, da sind neben dem ganzen Netzwerk Gedöns um die Geschwindigkeit dann überall in der Bude zu haben manchmal auch noch ein paar Euronen.

Aktuell ist eine FRITZ!Box 7362 SL von 1&1 im Einsatz. Vermute aber, dass diese beim Wechsel abgegeben werden muss. Würde aber ohnehin modernisieren und eine 7530 AX oder 7590 AX anschaffen.

Mein Tipp: Geh das Ganze weniger verkopft an.
Bedenkenträgern wie dir empfehle ich: Nimm den 100er. Ist er dir zu lahm, ein Tarifupgrade innerhalb der Laufzeit geht immer.

Naja, wie bereits gesagt wären die theoretisch bis zu 150 MBit/s Geschwindigkeitsplus ein Nice-to-have. Wenn ich 5€ sparen kann und eine geringere Wahrscheinlichkeit für Komplikationen besteht, wechsle ich lieber "nur" auf VDSL 100.
Verkopft bin ich im übrigen auch in erster Linie weil der Anschluss beruflich benötigt wird und ich aus Erfahrung weiß wie aufwändig eine Reklamation bei Internetprovidern ablaufen kann.

Gibt halt viele Menschen die vermutlich einfach denken schneller = besser. Hab aber letztes Jahr erst mit einem VF Techniker, der bei Verwandten im Haus war, gesprochen. Dieser hat empfohlen den dortigen Anschluss nicht hochzustufen und vor allem das Modem zu behalten. Ich weiß DOCSIS arbeitet grundlegend anders, aber dort erkauft man sich höhere Bandbreite durch die Nutzung zusätzlicher Kanäle, welche teils deutlich anfälliger für Störquellen (zB LTE-Einstrahlung) sind. Bei VDSL ists eben größeres Spektrum und mehr Trägersignale.

 

[Paiwman]

Ich habe bislang lediglich online bei O2 und 1&1 die Verfügbarkeit geprüft. Dort wurde für die Adresse jeweils "bis zu 250MBit/s" angezeigt.
Auf der Telekom Website wird hingegen maximal MagentaZuhause XL mit "bis zu 175 MBit/s" angeboten. Vielleicht ein Indiz dass die 250MBit/s ohnehin nicht erreicht werden?

Moin,

das ist kein Indiz, an meiner Adresse wird über Telekom auch max. 175Mbit angegeben, auf Nachfrage im Telekom Support Chatt habe ich angefragt, die hat sich das angeguckt und bestätigt das 250 gehen.
Das wusste ich schon, da ich bei 1und1 seit 1 Monat bin und den vollen Speed bekomme über den Telekom Anschluß.

Gruß

 

[Pitt_G.]

@G00fY also bis 100Mbit Vectoring reicht die 7362SL . (mit den 3 Antennen dürfte der 2,4Ghz Empfang recht gut sein)

die 7590AX ist eigentlich zuviel des Guten bei VDSL/deswegen hat sich auch den 1Gbit WAN Port

die 7530AX passt vermutlich in den meisten Fällen für VDSL 100 im Haus oder gar VDSL250 für eine Wohnung.

Ist alles recht Interpretationssache was man wo wie braucht, v.a. ob man wirklich AX braucht oder nicht.

Theoretisch reicht oftmals 802.11n mit 2,4Ghz und 20 Mhz Einstellung,

wobei zugegebenerweise, die Hersteller bei 2,4Ghz recht geizig wurden und nur noch eine 1x1 Antenne für 2,4Ghz verbaut haben, was in 65 Mbit Brutto Modi bei 20Mhz (Coexistenz Modus Fritzbox) endet.
Für einen Stream sollte das aber immer noch reichen

 

[bender_]

Vermute aber, dass diese beim Wechsel abgegeben werden muss.

Eher nicht. Bei 1&1 ist das normalerweise Mietkauf.

und eine geringere Wahrscheinlichkeit für Komplikationen

Der unwahrscheinliche Fall von "Komplikationen" wird noch unwahrscheinlicher seinen Ursprung darin haben, ob bei dir 17a oder 35b geschaltet wird. Gefühlt ist die Ursache in 9 von 10 Fällen marode Hausinstallation - und die ist dann zu beheben - denn die stört 17a oder 35b gleichermaßen.

 

[Pitt_G.]

@G00fY Power LAN kann wohl manchmal mir reinspucken, bei VDSL250 dann wieder mehr als VDSL 100, gestört werden können prinzipiell aber beide,

 

[G00fY]

Der freundliche Servicemitarbeiter auf der Telekom Website teilte mir auf Nachfrage übrigens vorhin mit, dass bei der Adresse eher max. 175MBit/s zu erwarten sind. Das läge an der Leitungsdämpfung vom Hauptverteiler zum APL im Haus.

 

[0-8-15 User]

Konkret würde ich gerne wissen ob die Störanfälligkeit mit Supervectoring 35b höher ist.

Ich bin vor einem Jahr von VDSL 100 mit Speedport Hybrid auf VDSL 250 mit Speedport Pro umgestiegen und der Anschluss beißt seither trotz komplett neuer Endleitung deutlich häufiger ins Gras als vor dem Upgrade, aber immer noch selten genug, dass es mich nicht wirklich juckt. Ob der Speedport Pro eine Mitschuld trägt, kann ich nicht mit Gewissheit sagen, da ich seit dem Upgrade kein anderes Modem über eine ausreichend lange Zeit in Betrieb hatte.

Schon alleine das VDSL einen sehr niedrigen Ping hat.

Bei mir hat der Umstieg auf Super-Vectoring (inkl. Routerupgrade), wenn ich mich richtig erinnere, 5 ms gebracht.