Ungewöhnliche Frage: Internetprobleme China

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Palad

Gast
Hallo allerseits,

ich bin aktuell physisch ein wenig weiter entfernt von Deutschland, doch bin ich überzeugt, dass die Expertise dieses Forums sicherlich auch hier Anwendung finden kann: in China.

Ich habe leider größere Internetprobleme hier vor Ort, die ich gleich noch weiter beschreiben werde, und würde einfach ganz gerne eure Meinung hören was mögliche Auslöser des Problems sein könnten bzw. wie man feststellen kann, WAS es ist. Dabei darf man nicht vergessen, dass Chinas Infrastruktur trotz allen Wirtschaftswachstums leider auch in Ballungsräumen weit weg von der Zuverlässigkeit Deutschlands ist.

Leider bin ich auch in Deutschland ein großer Fan von Plug&Play. Ich beschäftigte mich bisher nicht tiefgehend mit dem Aufsetzen der Internetkonfiguration etc. pp. - es hatte einfach zu klappen. Leider komme ich damit hier nicht weiter. Deshalb auf zum Problem.

Konfiguration und Setting

Router: TP Link TL-WR340G 54 MBit
Räumlichkeit: Mein Zimmer ist Luftlinie ca. 10 Meter vom Router entfernt, 1 tragende Wand dazwischen.
Andere Netzwerke: Es sind noch so 7 bis 10 andere Netzwerke "in der Luft", von denen 2 bis 3 ebenfalls mit TP Link Routern.
Anzahl Teilnehmer: Da ich in einer WG wohne schwankt die Anzahl der Geräte im Netzwerk stark, jüngst sind es 2 bis 3, oftmals jedoch bis 10 Stück (Smartphones, Laptops, iPads, das ganze Program).
Internetgeschwindigkeit: DSL 4.000
Einstellungen: da kenne ich mich leider nicht sonderlich gut aus worauf es ankommt, gerne fragen!


Problemschilderung

Im Normalen Zustand, an den ich mich inzwischen leidvoll gewöhnt habe, schwankt die Geschwindigkeit des Internetzugriffs extrem. Selten kann ich ohne größere Probleme online Videos schauen, manchmal benötigen Websites wie Google 2 Minuten für einen Seitenaufruf. Es hängt auch nicht gerade mit offensichtlichen Faktoren wie der Tageszeit oder ähnlichem zusammen. In der Regel sind es aber längere Zeiträume, also Stunden in der die Geschwindigkeit größenordnungsmäßig ähnlich ist. In der Regel ist die Geschwindigkeit jedoch weit entfernt von "optimalen" Tagen.

In der Extremsituation, die ich unbedingt beheben muss, fällt regelmäßig das Internet aus. Ich beschreibe die Situation aus meiner Wahrnehmung bei der Laptop-Nutzung, doch mit dem iPhone geht es dann in diesen Fällen noch schlechter online zu gehen. Was passiert? Normalerweise ist die Internetstärke von Windows bei 3 bis 4 Balken, oft wenn ich massive Probleme habe geht sie herunter auf 2. Was geschieht? Die Internetverbindung bricht unvermittelt ab, selbst wenn noch 3 oder 4 Balken da sind und nur ein Gerät im Netzwerk ist. Meist verschwindet das Netzwerk nicht aus der Netzwerkübersichtsliste von Windows, sondern der Befehl verbinden führt zur Fehlermeldung "Es konnte keine Verbindung mit TP-Link_xxxxxx hergestellt werden" für den Zeitraum von etwa einer Minute. Dann kann die Verbindung wieder hergestellt werden. An manchen Tagen kommt das durchgängig vor, d.h. alle 10 bis 15 Minuten, - zusammen mit dem Geschwindigkeitsproblem untragbar -, an anderen Tagen nur alle 4 bis 6 Stunden. Die anderen Teilnemer leiden gleichermaßen, es ist nicht so, dass diejenigen 2 Meter vom Router es an schlechten Tagen besser hätten :).

Der subjektive Eindruck ist, dass die Problematik mit andauernden Disconnects öfter Auftrat, als hier mehr Leute dauernd in der WG anwesend waren. Es kann aber auch sein, dass das nur durch die zusätzlich Reduzierte Geschwindigkeit in meiner Wahrnehmung verzerrt wurde.


Fragen

Ich weiß, die Situation ist etwas sehr ungewöhnlich und ihr habt kein Detailwissen über die Situation in China, gerade was die sog. Great Firewall angeht und wie das vielleicht verschiedene Faktoren beeinflusst. Die Great Firewall betrifft aber eigentlich nicht direkt Datenverkehr innerhalb Chinas, da das Google-Äquivalent direkt filtern, also nicht jedes Paket manuell gescannt wird. Nun meine Fragen an euch:
Woran KANN es liegen, dass Extremsituation und Normalfall so sind wie sie sind? Das Internet hier vor Ort ist unzuverlässiger, das sehe ich. ABER m.E. kann es nicht ausschließlich daran liegen, weil das schon wirklich massiv ist. Und wie würdet ihr das entweder feststellen (ob's daran liegt) und/oder lösen. Mögliche Gründe aus meiner Sicht:
a) der Router ist generell Mist. Das Modell ist unbrauchbar und selbst für die Entfernung unzureichend zuverlässig.
b) das Exemplar des Routers ist kaputt. Irgendwas ist über die Jahre demoliert worden, er ist nicht mehr zuverlässig.
c) es stimmt etwas an den Einstellungen des Routers nicht.
d) Internetanbindung des ROUTERS (also vom Router zur Dose) im Eimer?
e) Internetverbindung vom Provider unzuverlässig. Hängt mit irgendeiner Form mit der Infrastruktur zusammen
f) Irgendwelche dubiosen (Funk-)Interferenzen?


Ihr glaubt gar nicht, wie unglaublich ihr mir helfen und eine Freude machen würdet, wenn ihr mir bei dier Problemlösung zur Seite steht. Ich liebe das Land und die Leute, aber als moderner Internetjunkie - man braucht es halt selbst zum Lernen! - bin ich von der aktuellen Situation extremst genervt.

Nachfragen beantworte ich natürlich gerne so schnell es geht!

Beste Grüße und Danke schonmal,

Palad
 
Klingt ein wenig nach Überlastung. Oder dass jemand das WG-Syndrom hervorruft (Filesharing mit massiven Verbindungen).
 
Hast du mal probiert das WLAN auf einen anderen Kanal zu legen?Ich nehme mal an, dass es eventuell einfach daran liegt. Hast du es mal direkt per Kabel probiert am Router, zu dieser Zeit wo der Seitenaufbau ewig dauert? Wenn die Internetverbindung sich trennt aufgrund von PPPoE Fehlern liegt das nämlich meistens am Provider. Ersatzrouter mal drangehangen und probiert, ob es damit besser wird?
 
Nochmal zum Verständniss: Du bist in einer WG wo schonmal bis zu zehn Geräte im W-LAN hängen können und hast um dich herum noch etwa 10 weitere W-LAN Netze in denen womöglich auch wieder mehrere Clients stecken?

Dann wäre der erste Schritt dich mal mit Kabel an den Router zu hängen und das Problem da zu beobachten... Ich vermute das hier das (wahrscheinlich) genutzte 2,4Ghz Band einfach zu gut genutzt wird. Alternativ kannst du auch mal auf 5Ghz wechseln wenn du die entsprechende Hardware hast.
 
Da müsste man vorweg aufrollen.


Es liegt an dem WLAN, hätte der Router Probleme mit dem Internet, würde deine Netzstärke in Windows nicht schwanken. Das ist ein klarer Hinweis auf das WLAN!

Nun müsstest du mal schauen, kannste auf den Router zugreifen und schauen, auf welchem Kanal er funkt und wieviele WLAN Kanäle noch benutzt werden? WLAN Sender/Empfänger stören sich nämlich gegenseitig, wenn man auf dem selben Kanal funken würde. Fritzboxen können das schön auswerten und schlagen einen geeigneten Kanal vor.

Gleichzeitig mal schauen mit Windows, wieviele WLAN Sender du in Reichweite hast, du sagtest du kommst aus einem Ballungsgebiet? Vielleicht sitzen dort 15 Sender/Router und strahlen alle auf dem selben Kanal, das würde bedeuten, wenn jemand anderes nen HD Video gucken möchte, werden alle anderen massiv beeinflusst.

Musst dir so vorstellen. Dein Empfänger nimmt als Signale war, die er verwerfen muss, weil sie nicht zu seinem Signal gehört. Also bricht die Verbindung im Extremfall dann eben ab, weil zu viel "Müll" in der Luft ist.
 
Es konnte keine Verbindung mit TP-Link_xxxxxx hergestellt werden
Hört sich eher nach Verlust des internen Netztes an.
Stromschwankungen?

Einfach mal n anderes "Internetverbindungsgerät" testen.
 
Ich würde mich generell erstmal mit Kabel zum Router verbinden, somit sind erstmal alle Störungen seitens der anderen Funkteilnehmer ausgeschlossen.

Bricht dann immernoch die Verbindung ins Internet ab, wäre zu klären ob sich der Route aufgrund der Menge an WLAN Geräten und Funknetze sporadisch aufhängt oder ob die Internetverbindung zum Provider weg ist.

Testen ließe sich das auch recht einfach => im Router im Log/Ereignisprotokoll/wasauchimmer nachschauen was er im Zeitpunkt des Verbindungsabbruchs als Fehler angibt.

/eindeutig zu langsam gewesen ^^
 
wenn es stundenweise auftritt, schau mal in deiner näheren umgebung z.b. mit "inssider", ob jemand ein bestimmtes wlan anschaltet, merke dir den neuen namen und schau was passiert, wenn dieses wlan weg ist...
ich schätze, es funkt irgendwas in dein wlan.. sei es ein nachbar... oder heizung, gefrierschrank, funktelefon usw...
ist in der nähe (50-100 meter) von dir irgendwelche betriebe oder fabriken?
 
Also das sieht mir ja schwer nach zwei Baustellen aus:
WLAN und der Internetanschluss an sich.

Hast du irgendwie die Möglichkeit, zumindest zeitweise per LAN-Kabel zu surfen? Damit lässt sich dann leichter trennen, woran es liegt.

Generell hab ich in China die Erfahrung gemacht: Die Geschwindigkeit ist gut, das Routing ist beschi****. Ich hatte auch fast immer Internetausfälle, per VPN zu unserer Hochschule ging der Anschluss dann aber doch zufriedenstellend.
 
Hallo die Herrschaften,

sorry für die späte Antwort, es hat in der Umsetzung leider alles etwas länger gedauert als erhofft.

Ich habe einmal eure Tipps befolgt und den Router durch einen dualband Router ausgetauscht, der sowohl auf 2.4GHz als auch auf 5GHz sendet.

Natürlich musste ich dann feststellen, dass der in meinem Laptop verbaute WLAN-Chip nicht 5GHz-fähig war; entsprechend das Dingen gestern auch ausgetauscht.

Das Ergebnis ist klasse, ich habe keine Internetausfälle mehr in den letzten mehr als 24 Stunden gehabt, was ja gerade am Wochenende das Hauptproblem war. Zudem hatte sich die Situation über die letzten Wochen noch verschlimmert, was ja ohnehin die These "Frequenzüberlastung" gestützt hat.

Bisher ist alles dufte und ich hoffe, dass es auch in Zukunft so bleibt. Meines Erachtens wurde jetzt von meiner Seite alles unternommen, was man ändern konnte. Preislich war es auch vertretbar - China eben: der Router hatte umgerechnet 50 Euro gekostet (TP-Link TL-WDR4300), die WLAN-Karte noch einmal 15 Euro (Intel Ultimate-N 6300).

Ganz, ganz herzlichen Dank euch allen für die Tipps und Unterstützung, es ist so unglaublich frustierend, wenn man sich heutzutage nicht mehr auf die Verfügbarkeit der Internetverbindung verlassen kann (und sei es nur zum skypen!).

Beste Grüße,

Palad
 
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