Wer versteht die Serie LOST? [Achtung Spoiler!]

Ich denke, das Ende hat die meisten so enttäuscht, weil man dachte, die Macher arbeiten von Anfang an mit einem Plan. Dabei haben sie sich nur geschickt von Episode zu Episode und von Staffel zu Staffel gehangelt. Nach so einer grandiosen Serie (und mal ehrlich: wer hat sich nicht 6 Jahre überdurchschnittlich gut unterhalten gefühlt) war das Ende einfach ... lame und wischiwaschi.

Und so genau sollte man das Finale auch nicht analysieren, denn das funktioniert hinten und vorne nicht. Die haben es ja noch nicht mal geschafft, die wichtigsten offenen Fragen zu beantworten, obwohl sie das eigentlich extra ausdrücklich vorher gesagt hatten. Naja ... Ende einer Era. Gucken wir uns einfach Akte X an :freak:
 
Das Ende war wirklich sehr bescheiden! Es darf da durchaus der Vergleich mit "Hurz!" von Hape Kerkeling gezogen werden :p.
Andererseits habe ich "LOST" komplett auf DVD gesehen und bin bis auf die letzten beiden Folgen klasse unterhalten worden. Und das schaffte noch nicht mal "Bonanza" :D. Also was solls ... es war trotzdem eine gute Serie.
 
@ HappyMutant

Sorry aber ich bin von Familienwegen her sehr konform wie und warum Fernsehen gemacht wird und ich bezweifle einfach, dass es bei Lost anders gelaufen ist als bei sämtlichen anderen Serien. Es sei denn du kannst mir irgendwelche Quellen geben, die deine Theorie, ab der 3. Staffel habe man gewusst wie man es enden lassen will bestätigen. Und da es sich bei ABC um einen privaten Tv-Sender handelt sind die Quoten alles was zählt. Wären Dexter & Californication (Show-Time) und Bored to Death (HBO) vom Free-TV produziert worden, wären sie auch schon längst eingestellt aber zum Glück brauchen sich Pay-TV-Sender nur bedingt um Quoten scheren.
 
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Ich gebe dir die Original-Pressemeldung von ABC dazu: http://abcmedianet.com/web/dnr/dispDNR.aspx?id=050707_01

We always envisioned 'Lost' as a show with a beginning, middle and end. By officially announcing exactly when that ending will be, the audience will now have the security of knowing that the story will play out as we've intended.

Auch schön:
I always said that we would allow the series to grow and give viewers the most compelling hour possible. And, due to the unique nature of the series, we knew it would require an end date to keep the integrity and strength of the show consistent throughout, and to give the audience the payoff they deserve.

;)

Jedenfalls ist ab 2007 klar gewesen wann es endet. Es wird immer wieder damit kokettiert, dass man eine sehr genaue Vorstellung davon habe, wie man es enden lassen wird und das es das Beste für die Serie und die Fans sei. Und natürlich ein "shocking finale" wird.

Jetzt kann man natürlich darüber streiten ob die Quoten der dritten Staffel daran Schuld sind, dass man hier ein Ende gesucht hat. Ich bezweifle auch nicht, dass nicht Geld eine Rolle spielte, das tut es bei den Pay-TV Sendern auch. Aber deren Geschäftsmodell kommt auch mit weniger Zuschauern aus. Lost war in der Produktion natürlich auch recht teuer.

Aber die Tatsache, dass man die drei letzten Staffeln und das Ende auf einen Schlag vereinbarte und deswegen das Ende nicht plötzlich aufgrund der Quoten kam, kann man nicht bestreiten.
 
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Jetzt mal ernsthaft:

Von Beginn an, also Folge 1 war die letzte Szene der Serie bereits geschrieben. Soviel wurde von den Schauspielern und auch JJ Abrahms bestätigt. Jedoch ausschließlich die letzte Szene:

Jack stirbt , Close Up vom Auge wie er es schließt. Quasi ein "Reim" zur ersten Szene der Serie, Close Up vom Auge wie er es öffnet.

Alles dazwischen, war nicht in Stein gemeißelt. Und das wurde auch durch die Blume von diversen Staffern kommuniziert.

Für diejenigen die es gerne nochmal durchgekaut haben möchten:

Die Insel ist echt, was in der 6. Staffel passiert auf der Insel ist auch alles echt. Das was "nicht echt/real" ist, sind die Side-Flashes, diese spielen im Purgatory/Purgatorium, eine Art Limbo, nicht Hölle nicht Himmel sondern die Haltestelle dahin. Ein Ort geschaffen von den Losties, um sich an die wichtigste Zeit ihres Lebens, welche eben auf der Insel war, zu erinnern.

Nun, was es mit der Insel genau auf sich hat ist schwierig zu sagen. Ihr habt die Licht ausm Loch und Korken Action der letzten Folge gesehen, Jacob und den Mann in Schwarz / Rauchmonster, Zeitsprünge und Magnetfelder die die Insel unsichtbar machen.
Es war einfach kacke geschrieben und nicht durchgehend koheränt.

Was man uns zu Beginn sagen wollte, war dass die Insel speziell ist durch ein bestimmtes Magnetfeld im Kern der Insel, welches später dann als mystisches Licht aus dem Loch dargestellt wurde. Jenes Magnetfeld ist dafür verantwortlich, dass die Insel quasi "unsichtbar" ist da sie Raum und Zeit bricht. Deswegen ist sie nur zu bestimmten Zeitpunkten sichtbar, und zu erreichen/verlassen (U-Boot).

Die Dharma Corporation wollte eben jenes einzigartiges Magnetfeld studieren und nutzen. Soweit so gut.


Was die komplette Serie dann komplett verdarb war der Unsinn mit Jacob und seinen Namenlosen Bruder, Schwarz und Weiß, Licht und Dunkelheit. Nachdem Jacob seinen Bruder erschlägt und in das Magnetfeld/Licht wirft entsteht das Rauchmonster bzw. wird es entfesselt. Es nimmt die Gestalt seines toten Bruders an (später weitere wie Locke oder Cristian Shepard) und es kommt zu einem ewigen Kampf von Gut gegen Böse.
MIB will die Insel verlassen und kann dies nicht, solang Jacob lebt und dieser will verhindern dass MIB die Insel verlässt.

Diese Story-Enthüllung wird in den letzten 3-4 Folgen auf einen losgelassen. Sie vermurkst so ziemlich alles und ist nen verdammt schlechter Story Twist.

Das Finale, empfand ich persönlich als äußerst gelungen. Die Frage die sich jeder stellen muss ist:

"Weswegen gucke ich diese Serie überhaupt?"

Mir persönlich gefielen die ersten zwei Staffeln am besten. Jede Folge wurde ein Charakter durchleuchtet, vom "Wer ist er auf der Insel?", "Warum war er auf dem Flug?", bis hin zum "Wer war er davor?".
Dem wurde ein ansprechendes mysteriöses Setting beigestellt.
Für mich Standen daher im Mittelpunkt der Serie die Menschen. Ihr Leid, ihr Freud, ihre Vergangenheit und ihre Zukunft.

Für andere ging es jedoch mehr um die Insel. Was ist ihr Geheimnis? Wie kommt ein Eisbär auf eine Tropeninsel, warum kann Locke laufen und was hat es mit Walt auf sich?

Für diese Zuschauer war das Finale ein Reinfall. Für die erste Sorte wie mich hingegen ein emotionaler Höhepunkt und Abschluss. Ja es war reichlich clichebehaften und keinesfalls überraschend oder stark geschrieben, aber es war halt Fan-Service für die Fans der ersten Staffel die Lost wegen ihren Charakteren geschaut haben und nicht wegen der Geheimnisse.
 
Ja mit der allerletzten Szene sagst du was. Wobei das Motiv ja häufiger verwendet wird. Aber stimmt natürlich, dass zumindest diese Sache weitgehend klar gewesen sein wird.

Natürlich waren die Dinge speziell in den ersten Staffeln nicht auf ein konkretes Ende ausgerichtet. Man halt da schon erst mal ordentlich reingepackt was ging und das war ja auch geil. Man konnte es nur hinterher nicht mehr erklären. Jetzt war man als Zuschauer aber angefixt von den irren Twists und wollte auch dann mal eine Aufklärung. Selbst wenn man die Hälfte im Laufe der Serie eh vergessenen hatte. Ich bin der Lostpedia jedenfalls heute noch dankbar. :D

Dennoch, ab Staffel vier arbeitete man aufs Ende zu, ab da wusste man den groben Rahmen. Und baute halt noch fröhlich Zeitreisen und dergleichen ein. ;)

Das beste waren für mich immer die wirklich genialen Cliffhanger. Auf die neue Staffel oder auch Folge zu warten, nachdem gerade die irrsten Dinge passiert waren, das hat die Vorfreude enorm gesteigert. Aber ich habe die Serie eben wirklich auch wegen des Universums geschaut. Die Charaktere und ihre Geschichten sind ein Teil davon. Wie die nämlich alle zusammen hängen war eben auch ein Teil der Mystery. Es ging durchaus Hand in Hand.

Deswegen möchte ich das Urteil Fan-Service nicht so unterschrieben, auch wenn ich das ansonsten ähnlich sehe: Man hat nicht mehr die Balance gefunden zwischen Mystery und den Charakteren. Plus wie gesagt diese Wendung hin zum Religiösen, die einerseits sehr gehetzt wurde, aber andererseits dabei Nebensächlichkeiten teilweise enorm ausgewalzt wurden (was mich beim schauen aber nicht störte). Ging wohl auch darum die Motivation und Absichten wie üblich zu verschleiern, aber das zündete für mich nicht so ganz.

Jedenfalls: Das hängt den Autoren ja auch heute noch nach, dass sie die Fanbase da doch irgendwie falsch eingeschätzt haben. Ich finde jetzt auch nicht, dass es unbedingt zu ersten Staffel passt, was am Ende passiert. Auch wenn es jeder längst gesehen haben sollte, der sich gespoilert fühlen könnte:

Am Ende zu sagen, das war die wichtigste Zeit eures Leben auf der Insel und deswegen müsst ihr in einer Art Traumwelt zusammenfinden um ins Licht zu gehen, das hat mit den ursprüngliche Charakteren nichts mehr zu tun. Selbst wenn der "Christian Shepard" es fast schon herausforderte, daraus genau so etwas draus zu machen. Aber Religion als quasi unreflektierte Tatsache hasse ich einfach auch.

Ich frage mich nur, ob man das wirklich so beabsichtigte oder wie die "Erklärung" der Zahlen und vieles andere noch nachträglich als Fan-Service reinwürgte.

Das Ende war kurzfristig überwältigend, wenn man die Story selbst beiseite lässt. Die Autoren wissen schon, wie man so etwas anpacken muss. Langfristig aber wird es aus meiner Sicht aber nicht der ursprünglichen Prämisse gerecht, selbst wenn man mal das Ausbleiben der Mysterysachen und der Beantwortung von offenen Fragen so hinnimmt.

Was nicht heißen soll, das es nicht Spaß macht über diese Serie zu philosophieren, egal ob innerhalb des Universums oder über die Gestaltung. Ist ja auch was. :D
 
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Aber Religion als quasi unreflektierte Tatsache hasse ich einfach auch.

Dann bleib ja weg vom BattleStar Galactica Serien Finale.
Das war einfach:
lnjQJ.gif
 
Für andere ging es jedoch mehr um die Insel. Was ist ihr Geheimnis? Wie kommt ein Eisbär auf eine Tropeninsel, warum kann Locke laufen und was hat es mit Walt auf sich?

Ja was hat es denn nun mit Walt auf sich?
 
@ Shizzle
Endlich mal eine Erklärung - das mit dem Hund - die auch mir einleuchtet! Das kommt davon, wenn jetzt schon Doggy-Träume verfilmt werden! :freak:

Andererseits, könnte schon sein, dass andere Hautiere bessere Träume haben, die Qualität der derzeitigen Filme ist doch seit Jahren eher schlechter / langweilig geworden! Mich würde schon interessieren, was Nachbarshund mit dem schicken Frauchen so träumt :D

Übrigens, im Augenblick wiederholt Arte "Twin Peaks" - das war mal eine Serie........träum.....
 
@Mumpel

Da wahrscheinlich die wenigsten es gesehen haben: Epilogue (OT only)

Ein definitive Erklärung für Walt und seine Fähigkeiten gab es nicht, nur Spekulationen das er von Jacob damit ausgestattet wurde um gegebenfalls sein, bzw. Hurleys Nachfolger zu werden.
 
Hilft mir jetzt nicht weiter. Soweit ich das verstanden habe, wurde um Walt ein riesen Trabum gebaut und man brauchte ihn letztlich gar nicht wirklich. Jedenfalls ist er mir nicht wirklich als wichtig erschienen. Was meine Vermutung bestätigt, dass sich die Schreiber nur von Staffel zu Staffel gehangelt haben.
 
@shizzle: Dass das Ende von BSG auch in diese Kerbe schlägt und ähnlich kontrovers aufgenommen wurde, habe ich auch schon gehört. Hält mich auch davon ab damit anzufangen. :D
_______

@mumpel: Die Sache mit Walt hat man wohl mal so erklärt: Eigentlich hatte man eine tolle Backstory zu ihm, aber der Schauspieler sei zu schnell gewachsen. Weshalb man ihn nicht mehr einsetze. Ob es stimmt k.A. Diese nachträgliche Episode ist auch nur begrenzt sinnvoll, aber immerhin etwas Aufklärung.

Allerdings ging mir der Part von ihm und Micheal eh meist viel zu weit und war wenig subtil. Das war immer auch nur das Mittel um eine Motivation für irrationale Handlungen zu haben. Aber zumindest an der Stelle hat man ja den Glaubensaspekt schon früh versucht klar zu machen.

Das dann auf einmal alle irgendwie total special sind, machte das Getue am Anfang natürlich schräger, als ohnehin.
 
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