Xeon E5-2600: Intels „Sandy Bridge-EP“ nun offiziell

Michael Günsch
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Wie im Vorfeld bereits heftig spekuliert, hat Intel am Abend im Rahmen der offiziellen Pressekonferenz zur CeBIT 2012 die neuen Xeon E5 auf Basis der „Sandy Bridge-EP/EN“ mit bis zu acht Kernen vorgestellt. Die Highlights sind die deutlich gestiegene I/O-Leistung sowie das verbesserte Performance-Watt-Verhältnis.

Trotz oder gerade aufgrund der verspäteten Ankunft der „Sandy Bridge-EP“ – ursprünglich wurden sie für Mitte 2011 erwartet – entlässt Intel die Xeon E5-2600 mit großen Tönen in den Markt. Zumindest auf dem Papier wirken die neuen Server-CPUs auch durchaus beeindruckend. Unter anderem dank der höheren Kernanzahl, dem größeren L3-Cache sowie dem Quad-Channel-Speicherinterface und der schnelleren I/O-Anbindung durch integriertes PCI Express 3.0 soll zum Beispiel das Flaggschiff Xeon E5-2690 (8 Kerne/16 Threads, 2,9 GHz, 20 MB Cache) in einem von Intel herausgepickten, aber offiziell renommierten SPECfp-Benchmark (SPECfp*_rate_base2006) 80 Prozent schneller rechnen als der hauseigene Vorgänger Xeon X5690 (6 Kerne/12 Threads, 3,46 GHz, 12 MB Cache) auf Basis der „Westmere-EP“-Architektur. Die TDP ist mit 135 Watt gegenüber 130 Watt dennoch nur leicht angestiegen – ein grobes Indiz für die gesteigerte Energieeffizienz. Ein Xeon E5-2660 soll beispielsweise, anhand der Resultate eines SPECpower-Benchmarks, eine 50 Prozent höhere Effizienz als der Xeon X5675 besitzen.

Zumindest in der Theorie steigt zudem der mögliche Datendurchsatz bei der I/O-Kommunikation gegenüber den Vorgängern um den Faktor drei, wofür vor allem die Verdoppelung der Bandbreite durch PCI Express 3.0 (gegenüber 2.0) sowie die geringeren Latenzen durch die direkte Integration verantwortlich zeichnen. Im Vergleich zu den „Westmere-EP“ unterstützen die „Sandy Bridge-EP“ zudem neue Features wie die Advanced Vector Extensions (AVX). Im Bereich Sicherheit sollen der Advanced Encryption Standard New Instruction (AES-NI) sowie Intels Trusted Execution Technologie (TXT) ihren Beitrag leisten.

Intel Xeon E5

Heute werden nun auch die im Vorfeld hier und dort aufgetauchten Modelle und Spezifikationen der Xeon E5-2600-Serie bestätigt. Ergänzt durch die offiziellen Händlerpreise bei Abnahme von 1.000 Stück ergibt sich somit nun das komplette Bild. In der Industrie scheinen die zum Teil bereits vor Monaten ausgelieferten Prozessoren zumindest sehr gut anzukommen: Über 400 sogenannte Design Wins soll die neue Xeon-Familie für sich gewonnen haben, wobei ein Design Win in der Regel für ein komplettes Produkt, wie zum Beispiel ein Server-Modell, steht. AMDs Opteron 6200 auf Basis der „Bulldozer“-Architektur mit bis zu 16 Integer-Kernen haben somit gehörig zusätzliche Konkurrenz im von Intel dominierten Markt bekommen.

Xeon E5-2600 auf Basis von „Sandy Bridge-EP“
Modell Kerne /
Threads
Takt L3-Cache QPI Speicher TDP Preis
Xeon E5-2603 4 / 4 1,8 GHz 10 MB 6,4 GT/s DDR3-1066 80 Watt $198
Xeon E5-2609 4 / 4 2,4 GHz 10 MB 6,4 GT/s DDR3-1066 80 Watt $294
Xeon E5-2620 6 / 12 2,0 GHz 15 MB 7,2 GT/s DDR3-1333 95 Watt $406
Xeon E5-2630 6 / 12 2,3 GHz 15 MB 7,2 GT/s DDR3-1333 95 Watt $612
Xeon E5-2630L 6 / 12 2,0 GHz 15 MB 7,2 GT/s DDR3-1333 60 Watt $662
Xeon E5-2637 2 / 4 3,0 GHz 5 MB 8 GT/s DDR3-1600 80 Watt $885
Xeon E5-2640 6 / 12 2,5 GHz 15 MB 7,2 GT/s DDR3-1333 95 Watt $885
Xeon E5-2643 4 / 8 3,3 GHz 10 MB 8 GT/s DDR3-1600 130 Watt $885
Xeon E5-2650 8 / 16 2,0 GHz 20 MB 8 GT/s DDR3-1600 95 Watt $1107
Xeon E5-2650L 8 / 16 1,8 GHz 20 MB 8 GT/s DDR3-1600 70 Watt $1107
Xeon E5-2660 8 / 16 2,2 GHz 20 MB 8 GT/s DDR3-1600 95 Watt $1329
Xeon E5-2665 8 / 16 2,4 GHz 20 MB 8 GT/s DDR3-1600 115 Watt $1440
Xeon E5-2667 6 / 12 2,9 GHz 15 MB 8 GT/s DDR3-1600 130 Watt $1552
Xeon E5-2670 8 / 16 2,6 GHz 20 MB 8 GT/s DDR3-1600 115 Watt $1552
Xeon E5-2680 8 / 16 2,7 GHz 20 MB 8 GT/s DDR3-1600 130 Watt $1723
Xeon E5-2687W 8 / 16 3,1 GHz 20 MB 8 GT/s DDR3-1600 150 Watt $1885
Xeon E5-2690 8 / 16 2,9 GHz 20 MB 8 GT/s DDR3-1600 135 Watt $2057