AMD gewinnt durch Konsolenchips x86-Marktanteile

Michael Günsch
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Bekanntlich kommt sowohl bei Sonys PlayStation 4 als auch bei Microsofts Xbox One ein AMD-Prozessor auf Basis der x86-Architektur zum Einsatz. Dadurch, dass AMD Millionen der Custom-SoCs an die Konsolenhersteller ausliefert, steigt AMDs Anteil am Markt der x86-Chips.

Laut Dean McCarron, Analyst beim Marktforschungsunternehmen Mercury Research, stieg AMDs Marktanteil bei x86-Prozessoren im dritten Quartal von vormals 16,1 Prozent auf nunmehr 19,3 Prozent. Intels Marktführerschaft bleibt unangefochten, der Anteil sank allerdings von 83,3 auf 80,2 Prozent. Der Analyst führt aus, dass AMDs Strategie, sich künftig verstärkt auf Produkte jenseits des klassischen PC-Geschäfts zu konzentrieren, allmählich aufgeht. Größtenteils dürften die Zugewinne allerdings auf die besagten Konsolenchips zurückzuführen sein, denn in anderen für AMD neuen Segmenten wie beispielsweise Tablets ist der Chipentwickler längst noch nicht stark vertreten. Beide genannten Spielkonsolen stehen unmittelbar vor dem Marktstart und werden voraussichtlich millionenfach verkauft.

Neben dem voraussichtlich auf viele Jahre gesicherten Konsolengeschäft will AMD künftig auch in anderen Bereichen an Kundenwünsche angepasste Custom-SoCs anbieten. Anfang August eröffneten die Kalifornier aus diesem Grund ein SoC-Design-Zentrum in Indien. Ferner will AMD mit energieeffizienten CPUs und APUs in den Bereichen Mobile, Micro-Server und Embedded Marktanteile gewinnen. Neben eigener Technologie – wie „Temash“ und „Kabini“ mit „Jaguar“-Kernen sowie deren Nachfolger – wird AMD künftig auch die ARM-Architektur für sparsame Server- und Embedded-Prozessoren nutzen.

Auch Intel versucht in Marktsegmenten abseits von PCs und Servern immer mehr Fuß zu fassen, bleibt allerdings der x86-Architektur treu. ARM-Prozessoren fertigt Intel höchstens im Auftrag anderer – beispielsweise künftig Stratix-10-SoCs von Altera – eigene Produkte sind derzeit zumindest offiziell nicht geplant. Allerdings hat Intel bereits gezeigt, dass auch x86-Prozessoren in Sachen Effizienz mit aktuellen ARM-CPUs mithalten können, wie beispielsweise die „Bay Trail“ auf Basis der „Silvermont“-Architektur zeigen, die in Tablets verbaut werden. Mit „Merrifield“ hat Intel zudem einen 22-nm-SoC für Smartphones in der Hinterhand und schielt mit den winzigen „Quark“-Prozessoren auf Produkte wie SmartWatches oder Augmented-Reality-Brillen.

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