AOpen i855GMEm-LFS und Pentium M 755 im Test: Pentium M im Desktop-PC

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Thomas Hübner
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Details zum 855GME

Die Northbridge 855GME ist als Nachfolger des 855GM bereits die zweite Version für Intels Centrino-Chipsatz mit integrierter Grafik und wird durch die Southbridge ICH4-M komplettiert. Verglichen mit Intels neuesten Desktop-Chipsätzen sehen die Features leider recht altbacken aus, was allerdings nicht weiter verwunderlich ist, bedenkt man die verschiedenen Entwicklungsstufen, die es für den Desktop-Markt mittlerweile gab. Erst mit dem erscheinen der Sonoma-Plattform Anfang 2005 werden aktuelle Technologien wie DDR2, PCI Express und S-ATA auch in Centrino-Notebooks Einzug halten.

Intels aktuelle Centrino-Plattform
Intels aktuelle Centrino-Plattform

Als Speicher kommen bis zu zwei GB DDR333-Speicher im Single-Channel-Modus zum Einsatz, wodurch die maximale Speicher-Bandbreite lediglich bei 2,7 GB/s liegt. Verglichen mit den mittlerweile 8,5 GB/s der aktuellen Desktop-Chipsätze und des kommenden Alviso-Chipsatzes der Sonoma-Plattform mit DDR2-533-Support kein wirklich guter Wert.

Der Takt des Frontside-Bus' liegt bei 400 MHz, angesichts der Speicherbandbreite würde hier ein höherer Takt zur Zeit aber ohnehin kein wirklicher Gewinn sein.

Über den altbekannten integrierten Extreme Graphics 2-Grafikkern des 855GME wollen wir aufgrund der gebotenen Leistung an dieser Stelle nur kurz eingehen. Dieser taktet unter Volllast mit 250 MHz und ist mit DirectX 8 was Features und Leistung betrifft bei weitem nicht auf der Höhe der Zeit. Zum Speichern der Grafikdaten greift der Chip über eine Unified Memory Architecture (UMA) auf den Arbeitsspeicher zurück. Für einen Wohnzimmer-Rechner mag dies ausreichen, wer spielen will, sollte sich aber in jedem Fall eine separate Grafikkarte zulegen. Hierzu verfügt der 855GME zusätzlich über einen AGPx4-Port, PCI Express wird, wie man sich denken kann, nicht geboten.

Ähnlich rückständig zeigt sich leider auch die Southbridge ICH4-M, die zwei Generationen hinter den aktuellen Southbridges für Desktops zurück liegt. Dementsprechend rudimentär liest sich dann auch die Feature-Liste. Für Addon-Karten stehen sechs PCI-Ports zur Verfügung, was allemal reichen sollte. Neben der Möglichkeit diverse Intel PRO/Wireless-Controller - der neueste ünterstützt die Standards 802.11 a,b und g -, die eine der Kern-Komponenten der mobilen Plattform darstellen, anzuschließen, kann zudem über den integrierten 10/100 MBit/s Ethernet-Anschluss und ein Software-Modem mit der Außenwelt kommuniziert werden.

Intel PRO/Wireless-Controller
Intel PRO/Wireless-Controller

Maximal vier interne Laufwerke lassen sich an den beiden ATA-100-Channels betreiben, ATA-133 und S-ATA sind nicht vorgesehen. Zum Anschluss von mobilen Festplatten, MP3-Playern und sonstiger Peripherie bietet die ICH4-M zudem sechs USB 2.0-Ports. Onboard-Sound wird lediglich in AC '97-Qualität geboten, Kunden mit gehobenen Ansprüchen sollten also auch eine separate Soundkarte einplanen.

Letztendlich ist der aktuelle Pentium M-Chipsatz noch nicht wirklich fit für den Desktop-Markt, mit der neuen Sonoma-Plattform wird es jedoch sowohl bei den Features als auch hinsichtlich der Leistung einen klaren Schritt in Richtung Desktop-Tauglichkeit geben.

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