Radeon HD 4850: Eine Vorschau zur schnellen neuen ATi-Grafikkarte

Wolfgang Andermahr (+1)
875 Kommentare
Radeon HD 4850: Eine Vorschau zur schnellen neuen ATi-Grafikkarte

Prolog

Wenn sich zwei streiten, freut sich der Dritte? Nun, wenn es sich bei den Kontrahenten um AMD und Nvidia und bei dem stillen Beobachter um die Presse handelt, dann muss das Sprichwort dieses Mal passen. Denn selten lief es drunter und drüber wie im Vorfeld der Produktvorstellung der neuen HD-4000-Serie.

Die Gerüchteküche um den vermeidlichen Vorstellungstermin der HD-4000-Serie hatte bereits seit Wochen durchblicken lassen, dass es hinter den Türen durchaus heiß her ging. Dennoch stand schlussendlich ein fester Termin für die Presse im Raum. Heute nun erreichte uns am frühen Morgen ein Anruf, der zu berichten wusste: Das NDA fällt heute, nicht erst in einigen Tagen. Allerdings nur in Sachen Leistung, nicht aber in Sachen Chip-Architektur, Lautstärke, Leistungsaufnahme etc.

Als Grund gibt AMD die Tatsache an, dass man Karten des Typs Radeon HD 4850 bereits hier und da käuflich erwerben kann. Eine Beobachtung, die allerdings nicht neu ist. Regelmäßig gehen dem Fall des Presse-NDA im Handel erhältliche Karten und damit erstellte Käufer-Berichte voraus. Laut AMD soll es dieses mal jedoch besonders umfangreich sein.

Den Telefonhörer noch in der Hand, stellt sich die Frage: Wem ist mit einem solchen Schritt geholfen? Der Presse, die endlich dann über ein Produkt berichten darf, wenn es erste Händler zum Verkauf anbieten? Schön wäre es, doch die Realität sieht anders aus. Sechseinhalb Stunden vor dem verschobenen Start darüber informiert zu werden, dass es gut eine Woche vorher los geht, ist eine Farce.

Wie sieht es mit dem Kunden aus? Nun, wir präsentieren am heutigen Tag das, was wir bisher zur Radeon HD 4850 zusammen getragen und innerhalb von Stunden online bringen konnten – AMDs Restriktionen zu allen weiteren Informationen jenseits der Leistung inklusive. Ja, der Kunde erhält einen ersten Einblick in die Performance der Radeon HD 4850, mehr aber auch nicht. Ähnliche Informationen gibt es zu Hauf im Internet nachzulesen, erstellt mit Karten, die im Handel erworben wurden. Die ersten Leistungs- und Lautstärkemessungen werden folgen.

Und was ist mit dem Hersteller? Für AMD geht es um Schadensbegrenzung. Nicht umsonst hat man die Presse in den vergangenen Tagen zu mehrtägigen Veranstaltungen eingeladen, um die schreibende Zunft von den Vorzügen der neuen Serie zu überzeugen. Informationen, die der Kunde optimaler Weise vor bzw. zur Verfügbarkeit im Handel zur Verfügung hat – und nicht danach. Und ganz verprellen will man die Kollegen der Presse, die wieder und wieder zusehen müssen, wie Produkte, über die nicht berichtet werden darf, in den Handel kommen, darüber hinaus wohl auch nicht. Erfolgreiche PR sieht anders aus.

Für die Zukunft bleibt nur zu hoffen, dass die Hersteller, denn hiervon ist nicht nur AMD betroffen, ihre Vertriebskanäle besser in den Griff bekommen. Mit einer kurzfristig vorgezogenen Produktvorstellung, die nun auch noch in der abgespeckten Light-Variante daher kommt, ist keinem geholfen.

Das von uns in Windeseile geschnürte Light-Paket, über das wir berichten dürfen, setzt sich auf den kommenden Seiten wie folgt zusammen: Wir testen vorerst eine einzige ATi Radeon HD 4850, CrossFire-Benchmarks mit zwei Karten (ATi und MSI) werden im Hauptartikel folgen. Aufgrund der weiterhin bestehenden Schweigepflichten müssen wir zum jetzigen Zeitpunkt leider auf Ausführungen zur Technik der RV770-GPU verzichten. Wir reichen auch diese Informationen ebenso wie Leistungsaufnahme- und Lautstärke-Messungen in der nächsten Woche nach.

Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!