Keine Internetverbindung? Microsoft rät zur Xbox 360

Max Doll
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Im Gegensatz zur PlayStation 4 muss die Xbox One regelmäßig mit dem Internet verbunden sein, was Microsoft viel Kritik eingebracht hat. Für Nutzer ohne permanente Verbindung in das weltweite Netz hat der Konzern aber bereits eine Lösung im Angebot.

Laut Don Mattrick, CEO der „Interactive Entertainment“-Sparte könne man auch diese Kunden zufriedenstellen: „Glücklicherweise haben wir ein Produkt für Menschen die nicht in der Lage sind, sich mit dem Internet zu verbinden; es wird Xbox 360 genannt“, sei diese doch ein „offline-Gerät“. Den Online-Zwang für die neue Generation der Spielkonsole rechtfertigt Mattrick mit den damit einhergehenden Vorteilen und umwirbt Spieler als Zielgruppe. Deren Proteste und Kritik führt er auf ihre hohe Intelligenz zurück, die zum Hinterfragen von Dingen führe. Spieler hätten daher Angst vor negativen Folgen der DRM-Politik seines Konzerns. Diese müsse man jedoch in praktischer Nutzung erfahren, ansonsten sei das System nur schwer zu verstehen. Am Erfolg der Xbox One zweifelt Mattrick nicht, habe Microsoft doch lange an „großartigen Spielerfahrungen“ gearbeitet, die das neue Gerät ermöglichen soll, es sei eine Konsole „von Spielern für Spieler“ und werde sich als führende Plattform daher durchsetzen.

Ob sich Spieler dennoch davon begeistert zeigen, bleibt abzuwarten. Die meisten Nutzer werden nur eine Konsole kaufen und bei nur moderater Unzufriedenheit schwerlich wieder wechseln - womit sie sich trotz allem an das Konzept gewöhnen, insofern das Versprechen eines überzeugenden DRM-Konzeptes, dessen ultimative Vorteile für Kunden Microsoft bisher nicht mit klaren Worten herausstellen konnte, mit Beigeschmack geliefert wird.

Den hat auch die Empfehlung einer Xbox 360 für Offline-Spieler. „Dann sollen sie doch Kuchen essen“? Wie bei Marie Antoinette wirkt die Empfehlung der Realität nicht angemessen. Denn die „intelligenten“ Spieler haben durchaus die Möglichkeit, bei Sony eine solche Konsole der nächsten Generation zu erwerben – gerade die entspanntere Online- und Kopierschutz-Politik des japanischen Unternehmens wird derzeit im Netz lautstark begrüßt. Für die französische Königin nahm die Geschichte, obwohl ihr die Aussage nur zugeschrieben wurde, übrigens kein gutes Ende: Sie wurde vom Volk enthauptet.

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