DirectX 12: Mit „Multiadapter“ rendern Grafikkarte und IGP zusammen

Wolfgang Andermahr
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DirectX 12: Mit „Multiadapter“ rendern Grafikkarte und IGP zusammen

Einen Termin für Windows 10 hat Microsoft auf der Build zwar nicht bekanntgegeben, dafür jedoch weitere Informationen über DirectX 12. So erlaubt die API (wie alle anderen Low-Level-APIs wie Mantle) neuartige Multi-GPU-Modi. Einer davon lässt die Grafikkarte mit der im Hauptprozessor integrierten GPU zusammenarbeiten.

Microsoft hat das Feature auf die Bezeichnung „Explicit Multiadapter“ getauft, das herstellerunabhängig mit der GPU-Konfiguration laufen kann. Die einzige Bedingung ist, dass der Hersteller dies in der 3D-Engine integriert – genauso wirbt AMD für die hauseigene Mantle-API mit anderen Multi-GPU-Techniken als dem klassischen Alternate Frame Rendering, bei dem jede GPU an einem eigenen Bild arbeitet.

Explicit Multiadapter bietet sich laut Microsoft bei speziellen Aufgaben an, die komplett unabhängig voneinander berechnet werden können. Ein mögliches Aufgabengebiet sollen Post-Processing-Effekte sein. Der Windows-10-Entwickler demonstriert das spezielle Multi-GPU-Verfahren anhand einer Demo mit der Unreal Engine 4 mit einer Nvidia-GPU und einer integrierten GPU von Intel. Während die Grafikkarte in der Demo an einer Szene 35,9 FPS erreicht, kommt die Multiadapter-Lösung auf 39,7 FPS – einen Leistungsanstieg von knapp elf Prozent. Bei der Demo soll die Nvidia-GPU zu 100 Prozent ausgelastet sein und die Intel-GPU zu 70 Prozent.

Darüber hinaus hat Microsoft in Kooperation mit Square Enix und Nvidia auch eine optisch eindrucksvolle DirectX-12-Grafikdemo namens „WITCH CHAPTER 0 [cry]“ gezeigt. Laut Microsoft sind pro Szene rund 63 Millionen Polygone zu sehen, die Texturauflösung soll 8K × 8K betragen. Dies benötigt jedoch eine enorme Grafikleistung. So lief die Techdemo auf gleich vier GeForce-GTX-Titan-X-Grafikkarten.

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    … begleitet seit 2005 jeden Grafikkarten-Launch – egal ob AMD oder Nvidia – mit Tests, Benchmarks und technischen Analysen.
Quelle: Microsoft

Ergänzungen aus der Community

  • Redirion 04.05.2015 12:13
    Klingt von der Beschreibung her erstmal ganz gut, aber mal von technischer Seite betrachtet, frage ich mich, wie es im Detail funktioniert. Die IGP müsste dann eine Framebuffer-Kopie des fertig gerenderten Bildes der Grafikkarte erhalten, um dann die Postprocessing-Effekte anzuwenden oder nicht? Für mich klingt das nach Delay und somit Erhöhung des Inputlags o.ä. Denn dafür muss immer vom schnellen Grafikkartenram in den langsameren RAM kopiert werden. Das bedeutet neben dem Delay doch auch beim RAM eventuelle Engpässe?