Deus Ex: Mankind Divided: DirectX 12 auf CPUs von AMD und Intel hinter DirectX 11

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Update Wolfgang Andermahr
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DirectX 12 läuft auch unruhiger

Der schlechten Nachrichten nicht genug, läuft DirectX 12 nach dem ersten Patch nicht nur langsamer sondern auch ungleichmäßiger. Die exemplarisch mit FRAPS auf dem AMD FX-8370 unter Full HD aufgenommen Messungen bestätigen das. Das Problem fällt auf allen vier CPUs auch ohne Messwerte im Spiel selber auf, je stärker die CPU, desto geringer die Auswirkungen. Unter DirectX 11 sind die Framestimes deutlich gleichmäßiger.

Diagramme
Frametimes auf dem FX-8370
04896144192240Millisekunden 012345678910111213141516171819202122232425Sekunden

Der integrierte Benchmark ist ein Sonderfall

ComputerBase ist mit den aufgezeigten Schwierigkeiten nicht allein, aber es gibt im Netz auch anders lautende Meldungen. Deren Basis könnten Tests mit dem im Spiel integrierten Benchmark sein. Dieser kann, warum auch immer, doch von DirectX 12 profitieren.

So zeigt der integrierte Benchmark sowohl auf einer GeForce GTX 1060 als auch auf einer Radeon RX 480 in Kombination mit dem AMD FX-8370 in Full HD eine Leistungssteigerung von drei Prozent durch DirectX 12. Das ist nicht viel, geht aber erstmals in die richtige Richtung.

Der integrierte Benchmark – Full HD auf dem FX-8370
    • AMD Radeon RX 480 @ DX12
      44,1
    • AMD Radeon RX 480 @ DX11
      42,9
    • Nvidia GeForce GTX 1060 @ DX12
      36,5
    • Nvidia GeForce GTX 1060 @ DX11
      35,6
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Dass die Ergebnisse von ComputerBase von der genutzten Szenerie Prag beeinflusst werden, kann hingegen ausgeschlossen werden. Zwei weitere Sequenzen, die unter anderem im Utulek-Complex spielen, zeigen für DirectX 12 ebenfalls einen deutlichen Rückstand gegenüber DirectX 11.

Erster Eindruck: Eine Enttäuschung

DirectX 12 ist in Deus Ex: Mankind Divided nach dem ersten Patch auf Systemen mit CPUs von AMD und Intel eine riesige Enttäuschung. Dass die eigentliche Stärke von DirectX 12, das CPU-Limit deutlich zu reduzieren, ausgerechnet die große Schwäche in dem Schleichspiel ist, ist eine Farce. Kritisch ist in diesem Zusammenhang auch zu sehen, dass der integrierte Benchmark mit Abstand deutlich besser unter DirectX 12 zu funktionieren scheint als Prag, die mit Abstand größte Region in Deus Ex: Mankind Divided.

Merkwürdig erscheint vor allem, dass die Stärke von DirectX 12, das CPU-Limit deutlich zu verschieben, in Deus Ex die große Schwäche der Low-Level-API ist. Je langsamer der Prozessor, desto schlechter schneidet die API ab. Das betrifft dabei nicht nur die reinen Frameraten, auch die Frametimes, sprich die Ausgabe der Bilder, ist unter DirectX 12 deutlich schlechter.

Damit lautet die Empfehlung aktuell bei DirectX 11 zu bleiben. Immerhin haben die Entwickler der PC-Version versprochen, die DirectX-12-Umsetzung weiter zu optimieren. Generalzuüberholen trifft es besser: In dem aktuellen Zustand hätte man die API nicht veröffentlichen müssen.

Update

Der Artikel wurde um Benchmarks mit dem Intel Core i7-6950X (10 Kerne) und dem AMD FX-8370 (vier Module) sowie eine Auswertung der Frametimes erweitert. Ferner wurde nachgewiesen, dass neben der bisher getesteten Szenerie Prag auch weitere Abschnitte des Spieles DirectX 12 deutlich hinter DirectX 11 sehen. Eine Ausnahme stellt der integrierte Benchmark dar, entsprechende Messwerte wurden ebenfalls nachgereicht.

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