Apple: Tim Cook hofft auf das Ende von Bargeld

Michael Schäfer
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Apple: Tim Cook hofft auf das Ende von Bargeld
Bild: Apple

Auf der jährlichen Aktionärsversammlungen gab Apple-CEO Tim Cook einen Überblick über die Geschäftsentwicklungen von Apple. Dieser zeigte sich mit dem Verlauf einiger Bereiche mittlerweile zufrieden. Das Thema Menschenrechte spielte dagegen bei den Anteilseigner keine große Rolle.

Auch wenn Apple bekanntermaßen kaum Einblicke in seine Geschäftsstrategien zulässt, liefern die jährlichen Versammlung der Anteilseigner dennoch einen Überblick über die einzelnen Tätigkeitsbereiche und somit eine grobe Erkenntnis über zukünftige Richtungen. So gab der Apple-CEO an, dass das Unternehmen im vergangenen Jahr insgesamt 19 Unternehmen übernommen habe. Die im Dezember 2017 bekannt gegebene Übernahme des Musikerkennungsdienstes Shazam könnte jedoch von der Europäische Kommission noch verhindert werden.

Hoffnung auf gutes Geschäft mit Bezahldienst

Etwas enttäuscht zeigte sich Cook im Bezug auf Apple Pay, welches weiterhin in Deutschland und somit auf einem der für das Unternehmen wichtigsten Märkte nicht verfügbar ist: Er hatte gehofft, dass sich mobile Bezahldienste generell bei Nutzern und Händlern schneller durchsetzen würden, gab Cook im Rahmen der Veranstaltung an. Zudem machte er seine Ablehnung gegenüber Bargeld deutlich und hoffe die Eliminierung dessen noch erleben zu können. Generell hätte Apple Pay seiner Meinung nach jedoch eine „außergewöhnliche Zukunft vor sich ‟.

Laut Apple hohe Zufriedenheit bei iPhone X

Weiter konnte Cook beim Zusammentreffen im fertiggestellten Steve Jobs Theater in Cupertino verkünden, dass die Zufriedenheit der Kunden beim iPhone X bei 99 Prozent liegen würde – eine Angabe, für die er eine Quelle schuldig blieb. Auf die seit September des letzten Jahres verfügbaren iPhone 8 und 8 Plus (Test), deren Absatzzahlen zum Ende des letzten Jahres bei den Mobilfunkanbietern in den USA und Kanada zunächst deutlich hinter den Erwartungen zurückblieben, ging Cook dagegen kaum ein. Verantwortlich für die geringen Verkäufe soll die gestaffelte Markteinführung von iPhone 8 und iPhone X gewesen sein. Apple soll daraufhin die Produktionskapazitäten des iPhone 8 reduziert haben.

Ähnliche Berichte kamen Ende Januar auch für das iPhone X auf, welches sich laut Informationen der japanische Wirtschaftszeitung Nikkei nur schleppend verkaufen solle. Kurz nach Veröffentlichung der Informationen wurde jedoch Kritik laut, so unter anderem von dem renommierten Marktforschungsunternehmen IDC.

Apple Watch etabliert sich

Der Smartwatch-Zug hat bei Apple mittlerweile Fahrt aufgenommen. Dies belegten auch die Anfang des Monats vorgelegten Quartalszahlen, bei welchen das Segment rund um die Apple Watch sowie Apple TV, Beats-Produkte, AirPods und iPod touch bei einem Umsatz von 5,489 Milliarden US-Dollar ein Plus von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr aufwies.

Ein Ende von neuen Funktionen ist dabei noch nicht in Sicht: Bloomberg Ende des letzten Jahres, dass Apple einen EKG-Herzmonitor in die Smartwatch integrieren wolle.

Augenmerk weiterhin auf Gesundheitsmarkt

Dass Apple weiterhin medizinische Funktionen in seine Produkte integrieren will, kommt nicht von ungefähr: Im Gegensatz zur Medizinindustrie, welche Cooks Meinung nach lediglich darauf zielen würden, durch Versicherungssysteme und dem Staat Umsätze zu generieren, sei Apple in der glücklichen Position, Dienste und Produkte anzubieten, welche Kunden direkt bezahlen und deren Nutzen sie sofort erkennen würden.

Keine Sonderausschüttung

Nachdem Apple aufgrund der von Donald Trump auf den Weg gebrachten Steuerreform im Januar ankündigte, Kapital wieder in die USA zurückzuführen, nährte sich bei den Anteilseignern die Hoffnung auf eine Spezialdividende. Dem erteilte Cook auf dem Treffen eine Absage: „Da bin ich kein wirklicher Fan von‟, lies der CEO wissen.

Menschenrechte nicht der Rede wert

Bei dem Treffen wurde zudem deutlich, wie wichtig den Aktionären Themen wie Menschenrechte sind: Der Versuch einer Gruppe innerhalb der Anteilseigner, eine Kommission zur Überwachung von Arbeitsbedingungen bei den Zulieferern in China einzurichten, wurde regelrecht abgeschmettert – lediglich 5,6 Prozent der Teilnehmer sprachen sich für die Erschaffung solch einer Institution aus.

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