Big Tech kauft ein: Amazon will MGM für 8,45 Mrd. US-Dollar übernehmen

Jan-Frederik Timm
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Big Tech kauft ein: Amazon will MGM für 8,45 Mrd. US-Dollar übernehmen
Bild: MGM

Amazon und MGM sind sich über die Details einer Übernahme des Hollywood-Studios durch den Technologie-Konzern einig, das haben beide Unternehmen per Pressemitteilung erklärt. Geplant ist die vollständige Übernahme durch Amazon zum Preis von 8,45 Milliarden US-Dollar. Auch Netflix soll Interesse gehabt haben.

MGMs Katalog wird (für Prime) weiterentwickelt

Amazon will mit der Übernahme nicht nur „MGMs Erbe und den Filmkatalog bewahren“ und Kunden einen besseren Zugang zu diesen Werken ermöglichen, MGM soll auch weiterhin Filme und Serien produzieren – ob exklusiv für Amazon Prime Video, dazu verlieren beide Seiten noch kein Wort.

Wenig verwunderlich sieht Amazon den „wahren finanziellen Wert der Übernahme“ dann auch in MGMs Rechten an mehr als 4.000 Filmen und 17.000 TV-Shows, darunter 12 Angry Men, Basic Instinct, Creed, James Bond, Legally Blonde, Moonstruck, Poltergeist, Raging Bull, Robocop, Rocky, Silence of the Lambs, Stargate, Thelma & Louise, Tomb Raider, The Magnificent Seven, The Pink Panther oder auch The Thomas Crown Affair. Diesen „Schatz“ will Amazon mit MGM in Zukunft weiterentwickeln.

Amazon bietet in den USA bereits seit dem Jahr 2011 einen eigenen Streaming-Dienst im Rahmen der Prime-Mitgliedschaft an. Vormals aus einer reinen Online-Videothek zum Ausleihen von Filmen gegen Gebühr hervorgegangen und seit 2011 als Amazon Instant Video vermarktet, steht Prime Video heute in Konkurrenz zu Anbietern wie Netflix oder neuerdings auch Disney+, die Kunden nicht nur mit Inhalten Dritter, sondern insbesondere exklusiven Produktionen („Originals“) für sich versuchen zu gewinnen – Zugriff auf Filme wird gegen eine Monatsgebühr gewährt. Amazons erste eigene Serien waren im Jahr 2013 Alpha House und Betas. In Deutschland gibt es Prime Video seit dem Jahr 2014.

Die behördliche Freigabe steht aus

Ob die Übernahme tatsächlich zustande kommt, darüber müssen jetzt die Regulierungsbehörden entscheiden. Nachdem auch in den USA zuletzt die Kritik an der Macht der großen US-Technologiekonzerne Amazon, Apple, Facebook, Microsoft und Google immer lauter geworden ist, erscheint eine Freigabe nur unter Auflagen nicht unwahrscheinlich. Einen geplanten Zeitpunkt für den Abschluss der Übernahme hat Amazon noch nicht genannt.

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