Google Bard heißt jetzt Gemini: KI-Assistent bekommt stärkstes Sprachmodell und neue App

Andreas Frischholz
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Google Bard heißt jetzt Gemini: KI-Assistent bekommt stärkstes Sprachmodell und neue App
Bild: Google

Google stellt das AI-Portfolio neu auf. Der Chatbot Bard läuft nun unter dem Namen Gemini, man orientiert sich also an der im Dezember vorgestellten LLM-Modellreihe. Verfügbar ist von jetzt an auch das leistungsfähigste Ultra-Modell, das mit OpenAIs GPT-4 konkurrieren soll.

Bei der bisherigen Version des KI-Assistenten ändert sich also nicht viel. Dieser läuft wie gehabt mit dem Gemini-Pro-Modell, das seit Anfang Februar auch in Deutschland verfügbar ist. Insgesamt lässt es sich nun mit 40 Sprachen in mehr als 230 Ländern nutzen.

Gemini Advanced: Der Konkurrent für ChatGPT Plus

Interessanter wird es mit den neuen Produkten. Denn in ausgewählten Ländern startet Gemini Advanced als leistungsfähigste Version des AI-Assistenten, die erstmals Zugriff auf das Ultra-Modell hat. Es ist das größte Modell der Gemini-Reihe und wurde bereits im Dezember angekündigt, war bis dato aber noch nicht verfügbar. In den von Google veröffentlichten Benchmarks konnte es jedoch mit OpenAIs GPT-4-Modell mithalten.

Fortschritte verspricht Gemini Advanced vor allem bei hochkomplexen Aufgaben. Es kann „wesentlich besser logisch schlussfolgern, Anweisungen befolgen, programmieren und kreativ zusammenarbeiten“, schreibt Google-Chef Sundar Pichai in einem Blog-Beitrag. Gemini Advanced ist ab heute in mehr als 150 Ländern auf Englisch verfügbar, weitere Sprachen wie Deutsch folgen.

Google One: Preisliste
Google One: Preisliste (Bild: Google)

Wie erwartet ist der Zugriff auf das Ultra-Modell kostenpflichtig. Man orientiert sich also an ChatGPT Plus und Copilot Pro. Im Fall von Google heißt es: Nutzer müssen das Paket Google One AI Premium buchen, der Preis liegt bei 19,99 US-Dollar pro Monat. Damit erhält man neben dem Zugang zu Gemini Advanced noch die entsprechenden Cloud-Funktionen wie 2 TB Speicherplatz. Zudem lässt sich Gemini bald in Apps wie Gmail, Docs, Slides und Sheets verwenden – es ersetzt damit Duet AI.

Google tritt somit in den direkten Konkurrenzkampf mit Microsoft. Der Konzern hat zuletzt ebenfalls das Copilot-Angebot ausgeweitet, dieser hält nun ebenfalls Einzug in die Microsoft-365-Apps.

Neue App: Google Assistant erhält Gemini-Unterstützung

Bald wird Gemini auch als App verfügbar sein. Gemini wird ab heute in den USA auf Android- und iOS-Smartphones auf Englisch eingeführt, die Verfügbarkeit wird in den kommenden Wochen ausgeweitet. Weitere Länder und Sprachen folgen in Kürze. Was Google plant, ist ein generativer AI-Assistent, der neben Texteingaben auch Bilder verarbeiten kann und per Sprache steuerbar ist.

GIF Gemini auf dem Smartphone (Bild: Google)

Unter Android lässt sich Gemini nutzen, wenn man die App herunterlädt oder es über den Google Assistant aktiviert. Absehbar ist, dass hier die Assistenzsysteme verschmelzen. Verfügbar ist etwa bereits die Overlay-Funktion, um kontextbezogene Hilfe zu erhalten. So lässt sich etwa eine Bildunterschrift für ein gerade aufgenommenes Bild erstellen oder Fragen zu einem Artikel stellen, den man in diesem Moment liest. Viele Sprachfunktionen des Google Assistant wie das Einstellen von Timern, Telefonanrufe sowie das Steuern von Smart-Home-Geräten sollen auch über die Gemini-App möglich sein, weitere sollen in Zukunft folgen.

In der iOS-App lässt sich Gemini über den entsprechenden Button aufrufen. Nutzer können den Chatbot dann wie in der Web-Version nutzen.