8700F und 8400F: AMD kündigt zwei weitere Ryzen ohne aktive iGPU an
AMD hat in China weitere Ryzen-Prozessoren angekündigt, deren integrierte Grafikeinheit dem F-Suffix zufolge nicht aktiv ist: Ryzen 7 8700F und Ryzen 5 8400F. Die erste CPU dieser Art war Ende 2023 der Ryzen 7 7500F (Test), der mit seinem Preis zuletzt auch die neuen Intel Core i5 der 14. Gen (Test) ärgern konnte.
„Jeden Preispunkt angreifen“
Eine entsprechende Ankündigung soll AMD unter der Überschrift „Attacking every price point“ in China gemacht haben.
Der Zusatz „F“ stand bei Intel bereits seit Jahren für CPUs, deren integrierte Grafikeinheit nicht aktiviert wurde. Mit dem Griff zu diesen Varianten konnten Kunden in der Regel ein paar Euro sparen.
AMDs Ryzen boten abseits der G-Modelle bis zur Generation Ryzen 7000 per se keine iGPU, seit Ryzen 7000 ist allerdings immer eine 2 CU starke RDNA-2-Grafikeinheit verbaut und aktiv. Die erste Ausnahme bot Ende 2023 der an Intels Vorgehen angelehnte Ryzen 5 7500F. Mit dieser CPU sank der Einstiegspreis in die Ryzen-7000-Serie auf einen neuen Tiefstpreis. Mit Ryzen 7 8700F und Ryzen 5 8400F plant AMD nun offensichtlich dasselbe.
F-CPUs in der 8000er-Serie
Dabei überrascht die Einordnung in die Ryzen-8000-Serie. Die gibt es im Desktop erst seit Januar 2024 in Form der Ryzen-8000G-Serie (Test) mit besonders großer iGPU (bis zu 12 CU RDNA 3), wie die mobilen Ryzen 8000 wird dafür die monolithische APU „Phoenix/Hawk Point“ und nicht der Chiplet-Ansatz der Ryzen-7000-Serie genutzt.
Dass AMD der für ihre starke Grafik bekannten Serie jetzt nach derart kurzer Zeit F-CPUs ohne Grafikeinheit hinzufügt statt dem Ryzen 7 7500F weitere Modelle in der 7000er-Serie folgen zu lassen, könnte darauf hindeuten, dass zu viele der APUs ohne intakte iGPU das Werk verlassen und nicht einmal als 8300G bei OEMs Verwendung finden können, oder der Absatz dieser Varianten zu klein ist. Möglich ist allerdings auch, dass sich hinter den 8000F gar keine APU versteckt, aber AMD lieber die 8000er statt die 7000er Bezeichnung nutzen wollte.
| CPU-Kerne | Threads | GPU | Chip | Takt Zen4/max. Turbo Takt Zen 4c/Turbo |
TDP | Preis (UVP) | Preis (Handel) | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Ryzen 7 8700G | 8 × Zen 4 + NPU | 16 | Radeon 780M (12 CUs, 2,9 GHz) |
Phoenix | 4,2/5,1 GHz – |
65 W | $ 329 | ab 309 Euro |
| Ryzen 5 8600G | 6 × Zen 4 + NPU | 12 | Radeon 760M (8 CUs, 2,8 GHz) |
Phoenix | 4,3/5,0 GHz – |
65 W | $ 229 | ab 213 Euro |
| Ryzen 5 8500G | 2 × Zen 4 + 4 × Zen 4c | 12 | Radeon 740M (4 CUs, 2,8 GHz) |
Phoenix 2 | 4,1/5,0 GHz 3,2/3,7 GHz |
65 W | $ 179 | ab 176 Euro |
| Ryzen 3 8300G | 1 × Zen 4 + 3 × Zen4c | 8 | Radeon 740M (4 CUs, 2,6 GHz) |
Phoenix 2 | 4,0/4,9 GHz 3,2/3,6 GHz |
65 W | nur OEM | – |
HXL mutmaßt, dass die neuen CPUs nicht nur zuerst in China vorgestellt wurden, sondern auch ein lokales Produkt bleiben könnten. Technische Eckdaten liegen noch keine vor.