KI-Upscaling: XeSS 1.3 legt bei der Qualität zu, aber trickst bei den FPS
Mit XeSS 1.3 hat Intel eine neue Version des AI-Upscaling-Algorithmus vorgestellt. Der Hersteller verspricht eine bessere Bildqualität durch angepasste AI-Modelle und mehr FPS. Für das zweite Versprechen bedient sich Intel allerdings eines Tricks.
Neue AI-Modelle für mehr Bildqualität
Intel verspricht durch optimierte AI-Modelle sowie zusätzliches AI-Training insbesondere in schwierigen Szenarien eine detailliertere Rekonstruktion von Details, eine bessere Kantenglättung, weniger Schlierenbildung (Ghosting) und eine höhere temporale Stabilität; kurzum: einen deutlich positiven optischen Effekt.
The key improvements with XeSS 1.3 are our updated AI models. Through model optimizations, additional training, and in particular on difficult visual elements, the new XeSS version delivers more detailed reconstruction, better anti-aliasing, less ghosting, and more temporal stability.
Der Hersteller untermauert das Versprechen mit einem kurzen Eindruck aus dem Titel Like a Dragon: Ishin!, der den zuvor im Hintergrund stark flimmernden Bambus-Vorhang mit XeSS 1.3 in der Tat fast fehlerfrei wiedergibt.
Mehr FPS gibt es auch*
XeSS 1.3 soll aber nicht nur eine bessere Bildqualität bieten, sondern auch mehr FPS liefern: Im Durchschnitt 8 Prozent mehr Bilder pro Sekunde präsentiert Intel in sieben Spielen, die experimentell mit XeSS 1.3 ausgestattet wurden. Doch die Sache hat einen Haken.
Intel hat mit XeSS 1.3 auch die Skalierungsfaktoren der bisherigen Qualitätsstufen angepasst: Im neuen Schema besitzt jede der altbekannten Stufen in Zukunft den Skalierungsfaktor, den zuvor die Stufe darunter nutzte.
| XeSS-Qualitätsstufe | Skalierungsfaktor | |
|---|---|---|
| XeSS < 1.3 | XeSS 1.3 | |
| Native Anti-Aliasing | N/A | 1.0x (Native resolution) |
| Ultra Quality Plus | N/A | 1.3x |
| Ultra Quality | 1.3x | 1.5x |
| Quality | 1.5x | 1.7x |
| Balanced | 1.7x | 2.0x |
| Performance | 2.0x | 2.3x |
| Ultra Performance | N/A | 3.0x |
Ultra Quality bietet ab sofort einen Skalierungsfaktor zwischen intern gerenderter und ausgegebener Auflösung von 1.5x, der zuvor genutzte Faktor 1.3x ist der „neuen“ Qualitätsstufe Ultra Quality Plus vorbehalten.
Am unteren Ende bedeutet das, dass Performance nicht mehr mit dem Faktor 2.0x skaliert, sondern mit 2.3x einen neuen Skalierungsfaktor einführt. Die von Intel mit XeSS 1.3 ebenfalls neu eingeführte Stufe „Ultra Performance“ setzt sogar auf den Faktor 3.0x. Vor diesem Hintergrund überraschen die von Intel präsentierten acht Prozent mehr FPS nicht.
XeSS 1.3 läuft tendenziell langsamer
Der Blick auf die von Intel präsentierten Details zu den Benchmarks in Cyberpunk 2077 zeigt am Ende sogar: Werden nicht die Stufen, sondern die dahinter liegenden Skalierungsfaktoren verglichen, ist XeSS 1.3 immer um ein FPS langsamer als XeSS 1.1/1.2. Das ist nicht viel, zeigt aber doch, dass der von Intel versprochene Leistungsvorteil durch XeSS 1.3 nicht unbedingt pauschal, aber wohl häufig nur auf die angepasste Skalierung zurückzuführen ist, während der neue AI-Algorithmus sogar Leistung kosten kann.
Diablo IV ist der einzige Titel, der mehr als 10 Prozent Leistungszuwachs (28 Prozent) in Intels Benchmarks aufweist und damit deutlich über das, was allein über die angepasste Skalierung möglich sein sollte, hinausgeht.
Gleiche Bildqualität bei höheren FPS?
Auch wenn Intel vor den Benchmarks klären sollte, was es mit den Qualitätsstufen auf sich hat, anstatt das ganz zum Abschluss des Blog-Beitrags zu tun, ist das Vorgehen nicht per se zu kritisieren: Sofern XeSS 1.3 auch in anderen Titeln deutlich in Sachen Bildqualität zulegt, könnte das neue Quality wirklich die Qualität das alten Balanced liefern und so weiter und sofort.
Als SDK ab sofort für Entwickler verfügbar
XeSS 1.3 steht Entwicklern ab sofort als SDK via GitHub zur Verfügung. Welche Spiele zuerst die neue Variante erhalten werden, dazu hat Intel noch keine Aussagen gemacht.