SK Hynix Platinum P51 im Test: Rundum hausgemachte SSD-Power zum hohen Preis

Der Einheitsbrei ist endlich vorbei und nach dem SM2508 gibt es noch eine Alternative zu den PCIe-5.0-SSDs mit dem allgegenwärtigen E26-Controller von Phison. Diese stammt von SK Hynix und heißt Platinum P51. Die pfeilschnelle SSD überzeugt im Test mit hoher Leistung.
SK Hynix hat mittlerweile die Preise für die Platinum P51 SSD deutlich gesenkt. Das getestete 1-TB-Modell kostet jetzt 170 Euro statt zuvor 230 Euro. Damit liegt es exakt auf dem Preisniveau der WD_Black SN8100 1 TB. Der zuvor extrem hohe und damit unangemessene Preis ist nun kein Negativpunkt mehr in der Bewertung der Redaktion. Titel und Aufmacher des Artikels wurden angepasst.
SK Hynix Platinum P51 im Überblick
Ende letztes Jahr war sie schon im heimischen Asien gestartet, doch erst jetzt ist die SK Hynix Platinum P51 auch hierzulande erhältlich. Damit wird es Zeit für einen umfassenden Test des neuen Flaggschiffes aus Südkorea. Im Test muss sich die P51 gegen die regionale Konkurrenz in Form der Samsung 9100 Pro (Test), die neue Referenz mit SM2508 in Form der WD_Black SN8100 (Test) sowie die bisherige Garde der SSDs mit E26-Controller beweisen.
Gegen Phison E26 und Samsung 9100 Pro kann sich die Platinum P51 durchaus behaupten. Doch für die Spitze reicht es weder bei der Leistung noch der Effizienz. Dennoch wird viel mehr Geld verlangt – das ist das große Problem bei einem sonst runden Produkt.
- Höchstleistung für Enthusiasten
- Auf Augenhöhe mit Samsung 9100 Pro und Phison E26
- Ohne Kühler ungedrosselt im Parcours
- (keine)
Alles aus einer Hand
Genau wie Micron und Samsung ist SK Hynix dazu in der Lage, alle wesentlichen Komponenten einer SSD aus eigener Herstellung zusammenzustellen. Und so stammen Controller, DRAM-Cache und Flash-Speicher der P51 direkt aus dem Portfolio von SK Hynix.
Der Controller nennt sich Alistar und trägt die Kennung ACNT093. Er verfügt nach bisherigem Kenntnisstand über Cortex-R8-Kerne und steuert den NAND-Flash über 8 Kanäle an. Wie es sich für ein High-End-Produkt gehört, kann er auf einen dedizierten DRAM-Cache zurückgreifen, der in diesem Fall zum Typ LPDDR4 zählt. Das Testmuster mit 1 TB besitzt 1 GB Cache.

Beim Flash-Speicher handelt es sich um den 3D-TLC-NAND der 238-Layer-Generation (V8), die mit bis zu 2.400 MT/s Durchsatz auf Chip-Ebene zu Werke geht.
SK Hynix Platinum (1 TB) | |
---|---|
Formfaktor | M.2-2280 |
Schnittstelle (Protokoll) | PCIe 5.0 x4 (NVMe 2.0) |
Controller | SK Hynix Alistar ACNT093 (8 Channel) |
NAND-Flash-Speicher | 3D-TLC (SkHynix V8, 238 Layer, 512 Gbit) |
DRAM-Cache | 1 GB LPDDR4 |
SLC-Cache | ✓ |
Seq. Lesen/Schreiben (max.) | 14.700/12.900 MB/s |
Random Read/Write (max.) | 2.300K/2.500K IOPS |
Garantiedauer | 5 Jahre |
TBW | 600 TB |
Kühler | ohne |
Leistungsaufnahme (Sleep/Read/Write) | keine Angabe |
Abmessungen (L × B × H) | 80 × 22 × 2,38 mm |
Leistungswerte laut Hersteller
Erschienen die versprochenen 14,7 GB/s beim sequenziellen Lesen und 13,4 GB/s beim sequenziellen Schreiben im vergangenen Jahr noch extrem hoch, ist dies im Mai 2025 nicht mehr der Fall. Denn inzwischen erreichen viele PCIe-5.0-SSDs diesen Durchsatz und auch die von SK Hynix versprochenen mehr als 2 Millionen IOPS.
Das Testmuster mit 1 TB ist beim Schreiben etwas langsamer und noch mit 12,9 GB/s spezifiziert. SK Hynix verzichtet auf ein Modell mit 4 TB in der Serie und bietet stattdessen eine immer seltener anzutreffende 500-GB-Version an. Diese liefert aufgrund des Mangels an Speicherchips allerdings deutlich weniger Leistung und erreicht so nur noch 7 GB/s beim Schreiben.
2 TB | 1 TB (Testmuster) | 500 GB | |
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Seq. Lesen/Schreiben | 14.700/13.400 MB/s | 14.700/12.900 MB/s | 13.600/7.000 MB/s |
4K Random Lesen/Schreiben | 2300K/2500K IOPS | 1400K/1700K IOPS | |
Latenzen Lesen/Schreiben | 33 µs/10 µs | ||
TBW | 1.200 TB | 600 TB | 300 TB |
Verschlüsselung | AES 256, TCG Opal, IEEE1667 |
Garantie und TBW im Vergleich
Bei üblichen fünf Jahren Garantie erlischt selbige nach Überschreiten einer vom Hersteller festgelegten Schreibmenge vorzeitig: die „Total Bytes Written“ (TBW). Bei der SK Hynix Platinum P51 mit 1 TB liegt diese bei typischen 600 TB für SSDs mit TLC-Speicher.
Modell | 5xx GB | 1 TB | 2 TB | 4 TB | 8 TB |
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Crucial P310 (QLC) | – | 220 TB | 440 TB | – | – |
WD Blue SN5000 (TLC/QLC) | 300 TB (TLC) | 600 TB (TLC) | 900 TB (TLC) | 1.200 TB (QLC) | – |
Kingston NV2 (TLC/QLC) | 160 TB | 320 TB | 640 TB | 1.280 TB | – |
Corsair MP600 Core (QLC) | – | 225 TB | 450 TB | 900 TB | – |
SK Hynix Platinum P51 (TLC) | 300 TB | 600 TB | 1.200 TB | – | – |
WD_Black SN8100 (TLC) | – | 600 TB | 1.200 TB | 2.400 TB | 4.800 TB |
Samsung 9100 Pro (TLC) | – | 600 TB | 1.200 TB | 2.400 TB | 4.800 TB |
Kioxia Exceria Plus G4 (TLC) | – | 600 TB | 1.200 TB | – | – |
Seagate FireCuda 530R (TLC) | – | 1.100 TB | 2.400 TB | 5.050 TB | – |
Kingston KC3000 (TLC) | 400 TB | 800 TB | 1.600 TB | 3.200 TB | – |
WD_Black SN850X (TLC) | – | 600 TB | 1.200 TB | 2.400 TB | 4.800 TB |
Samsung 990 Pro (TLC) | – | 600 TB | 1.200 TB | 2.400 TB | – |
Corsair MP700 Pro SE (TLC) | – | – | 1.400 TB | 3.000 TB | – |
MSI Spatium M580 Frozr (TLC) | – | 700 TB | 1.400 TB | 3.000 TB | – |
Crucial T705 (TLC) | – | 600 TB | 1.200 TB | 2.400 TB | – |
Kioxia Exceria Plus G3 (TLC) | – | 600 TB | 1.200 TB | – | – |
WD_Black SN770M (TLC) | 300 TB | 600 TB | 1.200 TB | – | – |
Lexar NM790 (TLC) | 500 TB | 1.000 TB | 1.500 TB | 3.000 TB | 6.000 TB |
Seagate FireCuda 540 (TLC) | – | 1.000 TB | 2.000 TB | – | – |
Preise und Eckdaten im Überblick
Im Mai 2025 erreichte die SK Hynix Platinum P51 den deutschen Online-Handel. Allerdings ist die Verfügbarkeit auf den Store von SK Hynix beim Versandriesen Amazon beschränkt. Eine Distribution an den Einzelhandel fand bisher nicht statt.
Und so gibt es statt dem üblichen Preiskampf der Händler nur ein Angebot, das zur Stunde mit 230 Euro* für 1 TB und 370 Euro* für 2 TB selbst für ein PCIe-5.0-SSD-Flaggschiff extrem teuer ist. Zum Vergleich: Eine Samsung 9100 Pro kostet aktuell nur 145 Euro (1 TB) und 225 Euro (2 TB). Der neue Leistungs- und Effizienzmeister WD_Black SN8100 ist mit 175 Euro (1 TB) und 270 Euro (2 TB) ebenfalls deutlich günstiger.
SK Hynix Platinum P51 | SanDisk WD_Black SN8100 | Samsung 9100 Pro | |
---|---|---|---|
Controller: | SK Hynix Alistar, 8 NAND-Channel | Silicon Motion SM2508, 8 NAND-Channel | Samsung Presto, 8 NAND-Channel |
DRAM-Cache: | 1.024 MB LPDDR4 Variante 2.048 MB LPDDR4 |
1.024 MB DDR4 Variante 2.048 MB DDR4 Variante 4.096 MB DDR4 |
1.024 MB LPDDR4X Variante 2.048 MB LPDDR4X Variante 4.096 MB LPDDR4X Variante 8.192 MB LPDDR4X |
Speicherkapazität: | 500 / 1.000 / 2.000 GB | 1.000 / 2.000 / 4.000 GB | 1.000 / 2.000 / 4.000 / 8.000 GB |
Speicherchips: | SK Hynix ? ? TLC (3D, 238 Lagen) NAND, 512 Gbit | SanDisk ? ? TLC (3D, 218 Lagen) NAND, 1.024 Gbit | Samsung ? Toggle DDR 5.0 TLC (3D, 236 Lagen) NAND, 1.024 Gbit |
Formfaktor: | M.2 (80 mm) | ||
Interface: | PCIe 5.0 x4 | ||
seq. Lesen: | 13.600 MB/s Variante 14.700 MB/s |
14.900 MB/s | 14.700 MB/s Variante 14.800 MB/s |
seq. Schreiben: | 7.000 MB/s Variante 12.900 MB/s Variante 13.400 MB/s |
11.000 MB/s Variante 14.000 MB/s |
13.300 MB/s Variante 13.400 MB/s |
4K Random Read: | 1.400.000 IOPS Variante 2.300.000 IOPS |
1.600.000 IOPS Variante 2.300.000 IOPS |
1.850.000 IOPS Variante 2.200.000 IOPS |
4K Random Write: | 1.700.000 IOPS Variante 2.500.000 IOPS |
2.400.000 IOPS | 2.600.000 IOPS |
Leistungsaufnahme Aktivität (typ.): | ? | ||
Leistungsaufnahme Aktivität (max.): | ? | ||
Leistungsaufnahme Leerlauf: | ? | ||
Leistungsaufnahme DevSleep: | ? | ||
Leistungsaufnahme L1.2: | ? | ||
Funktionen: | NVMe, NCQ, TRIM, SMART, Garbage Collection | NVMe, NCQ, TRIM, SMART, Garbage Collection, DevSleep | |
Verschlüsselung: | AES 256, IEEE-1667, TCG Opal 2.0 | TCG Opal 2.0 | AES 256, IEEE-1667, TCG Opal 2.0 |
Total Bytes Written (TBW): | 300 Terabyte Variante 600 Terabyte Variante 1.200 Terabyte |
600 Terabyte Variante 1.200 Terabyte Variante 2.400 Terabyte |
600 Terabyte Variante 1.200 Terabyte Variante 2.400 Terabyte Variante 4.800 Terabyte |
Garantie: | 5 Jahre | ||
Preis: | – / ab 170 € / ab 280 € | ab 175 € / ab 265 € / ab 666 € | ab 145 € / ab 225 € / ab 410 € / – |
Preis je GB: | – / € 0,17 / € 0,14 | € 0,17 / € 0,13 / € 0,17 | € 0,14 / € 0,11 / € 0,10 / – |
PCIe 5.0 vs. PCIe 3.0/4.0 und SATA im neuen Testsystem
Die Probanden müssen im Test gegen die High-End-Konkurrenz mit PCIe 5.0 wie die SanDisk WD_Black SN8100 (Test) und die Samsung 9100 Pro (Test) sowie die Flaggschiffe der PCIe-4.0-Generation in Form der WD_Black SN850X (Test) und der Samsung 990 Pro (Test) antreten. Auch ein Vergleich mit SSDs der langsameren Sorte auf Basis von PCIe 3.0 und SATA sowie mit externen Modellen wird gezogen.

Der Wechsel auf PCIe 5.0 seitens der SSDs machte auch einen Wechsel des Testsystems von ComputerBase nötig. Die Wahl fiel auf AMDs aktuelle AM5-Plattform mit einem B650E-Mainboard von Asus und dem mit 65 Watt TDP antretenden 12-Kern-Prozessor Ryzen 9 7900 (Test). Der primäre M.2-Slot des Mainboards erhält PCIe 5.0 x4 direkt über die CPU. Beim Betriebssystem fand ein Umstieg auf Windows 11 statt.
Nachfolgend werden die ab jetzt für SSD-Tests verwendete Hard- und Software aufgelistet.
- Windows 11 Pro 22H2 22621.1413
- AMD Ryzen 9 7900
- Asus B650E-F Strix Gaming Wifi
- DDR5-5200, 38-38-38-84
- AMD-Chipsatztreiber 5.02.19.2221
- GeForce RTX 2080 Ti mit GeForce-Treiber 531.29
- GeForce RTX 3080 Ti mit GeForce-Treiber 552.22 (Zusatztest Direct Storage)
- SoftPerfect RAMdisk 4.4
- Asus BIOS 1222
Die Angabe und die dauerhafte Verwendung der konkreten Version von Windows 11 sind entscheidend, denn Microsoft hat zuletzt verstärkt an der Datenträger-Leistung im Explorer gearbeitet. So erzielt die neue Plattform beim Kopieren aus der RAM-Disk auf eine sehr schnelle SSD über 6,0 GB/s, wo die alte Plattform mit denselben SSDs bei unter 2,5 GB/s an eine Grenze stieß. Auch das Kopieren auf der SSD ist mit dem neuen System und insbesondere dem aktuelleren Windows viel schneller. Die letzten inkrementellen Updates für Windows 11 22H2 brachten dabei noch mal einen deutlichen Schub gegenüber der ersten Hauptversion aus dem 4. Quartal 2022 – mit der lag das Limit im Explorer noch bei knapp unter 4,0 GB/s.
Testergebnisse und Benchmarks
Das Testmuster wurde für die nachfolgenden Tests, sofern nicht anders vermerkt, unter dem SSD-Kühler des Asus ROG Strix B650E-F Wifi mit darüber blasendem 120-mm-Lüfter getestet.
Schreibleistung (SLC-Modus)
Wie ausdauernd der SLC-Modus ausfällt, testet ComputerBase wie folgt: Eine komprimierte RAR-Datei mit 10 GB Größe wird aus einer RAM-Disk mit fortlaufender Nummer in der Dateibezeichnung so oft ohne Pause auf die leere Test-SSD geschrieben, bis die Kapazitätsgrenze erreicht ist (grün). Für jeden Kopiervorgang wird die erreichte Transferrate protokolliert. Direkt nach dem letzten Transfer werden 50 Prozent der erstellten Dateien gelöscht. Im Anschluss wird der SSD für die interne Speicherverwaltung eine halbe Stunde Ruhe gegönnt. Dann wird sie abermals mit den RAR-Dateien vollgeschrieben (gelb). Der Test soll die Abhängigkeit des SLC-Modus vom Füllgrad der SSD ermitteln beziehungsweise aufzeigen, ob der einmal genutzte SLC-Modus sich nach Ruhephasen erholt.
- SK Hynix Platinum P51 1 TB
- WD_Black SN8100 2 TB
- Samsung 9100 Pro 4 TB Heatsink
- WD_Black SN850X 2 TB
- Samsung 990 Pro 2 TB
- Crucial T705 2 TB
- Corsair MP700 Pro SE 4 TB
- Lexar NM790 4 TB
Rund 250 GB können am Stück mit maximaler Geschwindigkeit nahe am Windows-Limit bei rund 6.000 MB/s im SLC-Modus geschrieben werden. Danach fällt die Leistung rapide ab, erholt sich kurzzeitig aber zumindest etwas. Nach über 550 GB pendelt sich die Schreibrate allmählich auf konstante 1.000 MB/s ein.
Die Schreibleistung ist für ein Modell mit 1 TB ordentlich. Der direkte Vergleich mit der High-End-Konkurrenz ist nicht fair, denn diese trat mit mindestens 2 TB oder gar 4 TB Speichervolumen an. Mehr Speicherchips bedeuten mehr parallele Schreibzugriffe und in der Regel eine höhere Schreibrate.
- Schwarz/Weiß: NVMe-SSDs (PCI Express 5.0, M.2)
- Rot: NVMe-SSDs (PCI Express 4.0, M.2)
- Blau: NVMe-SSDs (PCI Express 3.0, M.2)
- Grün: Externe SSDs (USB, Thunderbolt)
- Gelb: SATA-SSDs (2,5 Zoll)
Hinweis: Über die Schaltfläche oben rechts im Diagramm (+...Einträge) lassen sich weitere Ergebnisse einblenden, die zur besseren Übersicht zunächst versteckt sind.
Leseleistung
Zur Überprüfung der praktischen Leseleistung wird der Installationsordner des Spiels Shadow of the Tomb Raider (SotTR, 32 GB) auf das Testmuster kopiert und anschließend in die RAM-Disk gelesen. Das Gegenstück sollte in diesem Fall also erneut keinen Flaschenhals darstellen. Dies geschieht einmal mit völlig leerem Laufwerk und einmal praxisnah mit 80 Prozent Füllstand. Der Testlauf im leeren Zustand erfolgt 30 Minuten nach der Formatierung. Der Testlauf bei 80 Prozent wird auf dem zuerst zu 100 Prozent und dann ausgehend von 50 Prozent vollgeschriebenen Laufwerk durchgeführt, auf dem 20 Prozent gelöscht und dann 30 Minuten Pause eingelegt wurden.
Knapp unter 4.000 MB/s in diesem praktischen Lese-Test sind eines Flaggschiffes 2025 nicht würdig. Die Samsung 9100 Pro ist zwar nur 5 Prozent schneller, doch bei SSDs mit Phison E26 werden es schnell 10 Prozent und mehr. Die WD_Black SN8100 liegt sogar 20 Prozent vor der P51 von SK Hynix. Der geringeren Speichermenge ist dies nicht anzukreiden.
Bei hohem Füllstand gibt es aber eine Überraschung: Die Platinum P51 erreichte 4.182 MB/s und ist damit das drittschnellste Modell im Testfeld mit hauchdünnem Vorsprung vor der SN8100.
Kopierleistung
Als Kopiertest (Lesen + Schreiben) hat die Redaktion einen 195 GB großen Steam-Ordner mit fünf installierten Spielen auf der SSD dupliziert. Dies geschieht einmal mit völlig leerem Laufwerk und einmal praxisnah mit 80 Prozent Füllstand. Der Testlauf im leeren Zustand erfolgt 30 Minuten nach der Formatierung. Der Testlauf bei 80 Prozent wird auf dem zuerst zu 100 Prozent und dann ausgehend von 50 Prozent vollgeschriebenen Laufwerk durchgeführt, auf dem 20 Prozent gelöscht und dann 30 Minuten Pause eingelegt wurden.
Federn lassen muss die P51 im Kopiertest, denn knapp 2.100 MB/s sind weniger als viele PCIe-4.0-Modelle erreichen. Die PCIe-5.0-Speerspitze liegt eher bei 3.500 MB/s (Samsung 9100 Pro) oder noch darüber (SN8100).
Der Test bei 80 Prozent Füllstand konnte nicht durchgeführt werden, da das 1-TB-Modell dann nicht mehr genügend Platz für die zu kopierenden Daten bietet.
Gaming-Leistung
Im ersten Teil wird fortan der DirectStorage-Benchmark (Avocados) stellvertretend für das Spiel Forspoken genutzt, da letzteres durch regelmäßige neue Versionen Probleme bei der Vergleichbarkeit machte. Im zweiten Teil wird der auf die Gaming-Leistung von Massenspeichern ausgerichtete 3DMark Storage verwendet.
Die SSDs mit Phison-Controller bleiben das Maß der Dinge in der BulkLoadDemo (Avocados) von Microsoft. Auch mit der Platinum P51 werden keine 30 GB/s, sondern „nur“ etwa 27 GB/s erreicht. Die sonst pfeilschnelle SN8100 schneidet hier kaum besser ab.
Die 3.944 Punkte im 3DMark Storage reichen hingegen für einen Vorsprung von immerhin 7 Prozent vor der Samsung 9100 Pro und entsprechen in etwa dem Niveau von PCIe-5.0-SSDs wie der Corsair MP700 Pro (Test).
Office-Leistung
Der Quick System Drive Benchmark des PCMark 10 soll leichtere Aufgaben im Alltag widerspiegeln. Das Szenario reicht vom Schreiben, Lesen und Duplizieren von Bilddateien über die Anwendung von Adobe Illustrator und Photoshop bis Microsoft Excel.
Erneut ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Samsung 9100 Pro liefert sich die SK Hynix Platinum P51 bei den Office-Tests. Die Latenz liegt mit 26 Mikrosekunden auch auf dem Niveau vieler Phison-Designs. Die WD_Black SN8100 hat mit nur 23 µs aber auch hier die Nase vorn.
Theoretische Leistung
Der CrystalDiskMark hat sich quasi zum Standard-Benchmark der Branche gemausert und dient auch den SSD-Herstellern zur Ermittlung der beworbenen Leistungswerte. Wenig praxisnah, wird der Test an dieser Stelle zur Überprüfung der theoretischen Spitzenleistung verwendet.
SK Hynix verspricht im Datenblatt bis zu 14.700/12.900 MB/s beim sequenziellen Lesen/Schreiben. Die Gegenprobe mit dem CrystalDiskMark liefert sogar rund 14.700/13.000 MB/s. Eine Stärke zeigt sich beim sequenziellen Lesen mit nur 1 ausstehenden Befehl (Q1T1): Rund 10.650 MB/s schafft hier kein Wettbewerber auch nur annähernd. Selbst die WD_Black SN8100 liegt 8 Prozent dahinter. Beim wahlfreien Lesen (RND4K Q1T1) erreicht die Platinum P51 gute 83,4 MB/s und ist damit schneller als die Samsung 9100 Pro und manche SSD mit Phison E26. Die in dieser Disziplin herausragende SN8100 mit SM2508-Controller eilt aber mit 28 Prozent Vorsprung davon.
Leistungsaufnahme
Knapp 10 Watt genehmigt sich die Platinum P51 in der Spitze, was exakt den Erwartungen entspricht. Das ist zwar weniger als die 12 Watt einer Crucial T700 (Test) mit E26-Chip, aber etwas mehr als bei der Samsung 9100 Pro mit etwa 9 Watt, die auch in den Leerlaufphasen sparsamer ist. Die WD_Black SN8100 benötigt maximal 8 Watt und ist die bisher effizienteste SSD im Testfeld.
Wird die Platinum P51 nur mit PCIe 4.0 betrieben, dann sinkt parallel zum Durchsatz auch die Leistungsaufnahme, sodass keine 7 Watt mehr erreicht werden. Samsung 9100 Pro und WD_Black SN8100 sind via PCIe 4.0 aber immer noch sparsamer.
Tipp: Die Schaltflächen unter dem Diagramm helfen, den Überblick zu behalten. Weitere Modelle stehen dort zur Auswahl.
Temperaturen
Auch die SK Hynix Platinum P51 ist kein Hitzkopf. Selbst komplett ohne Kühler kommt es zu keiner Drosselung und die maximale Temperatur liegt bei 76 °C. Mit dem Kühler vom Mainboard und zusätzlichem Lüfter bleibt die P51 sogar fast kalt mit maximal 47 °C.
Fazit
Beim reinen Blick auf die Leistung fällt die abschließende Beurteilung der SK Hynix Platinum P51 fast durchweg positiv aus. Selbst mit nur 1 TB Speicher sind die Schreibraten nach dem SLC-Modus noch ordentlich und bei hohem Füllstand werden Daten noch besonders schnell gelesen. Im 3DMark Storage (Gaming) und dem PCMark 10 (Office) liegt die Punktzahl in den Top 10, die Latenzen liegen auf Augenhöhe mit SSDs mit Phison E26. Nur im Kopiertest gibt es keinen Blumentopf zu gewinnen.
Unterm Strich kann SK Hynix durchaus mit Samsungs 9100 Pro oder den zahlreichen SSDs der zweiten Welle mit Phison E26 (T705, MP700 Pro SE, Spatium M580 Pro ...) mithalten. Hätte das größere 2-TB-Modell zur Verfügung gestanden, dann wäre das Resultat vermutlich sogar noch etwas besser gewesen.

Doch für die neue Spitze, die die WD_Black SN8100 vorerst stellvertretend für eine ganze Reihe neuer SSDs mit SM2508-Controller von Silicon Motion bildet, reicht es am Ende nicht. Die SN8100 ist nicht nur deutlich schneller, sondern auch noch sparsamer und somit viel effizienter.
Trotzdem ist die SK Hynix Platinum P51 eine sehr schnelle PCIe-5.0-SSD mit vielen Parallelen zur Samsung 9100 Pro. Aktuell kostet die P51 mit 1 TB allerdings 170 Euro und damit so viel wie eine schnellere und sparsamere WD_Black SN8100. Die Samsung 9100 Pro gibt es deutlich günstiger.
- Höchstleistung für Enthusiasten
- Auf Augenhöhe mit Samsung 9100 Pro und Phison E26
- Ohne Kühler ungedrosselt im Parcours
- (keine)
Serie | Interface/Controller | NAND/DRAM | 500/512 GB | 1 TB | 2 TB | 4 TB | Kaufen (1 TB) |
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SK Hynix Platinum P51 | PCIe 5.0/SK Hynix | TLC/ja | nicht verfügbar | 170 € (17 Ct) | 280 € (14 Ct) | nicht vorhanden | Bestpreis* |
Samsung 9100 Pro (ohne Heatsink) | PCIe 5.0/Samsung | TLC/ja | nicht vorhanden | 145 € (15 Ct) | 225 € (11 Ct) | 410 € (10 Ct) | Bestpreis* |
WD_Black SN8100 (ohne Heatsink) | PCIe 5.0/SM2508 | TLC/ja | nicht vorhanden | 171 € (17 Ct) | 265 € (13 Ct) | 485 € (12 Ct) | Bestpreis* |
[i]Mindestpreise aus dem Preisvergleich vom 30.05.2025 |
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ComputerBase hat die Platinum P51 SSD leihweise von SK Hynix zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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