Peak Points: YouTube bringt Werbung zum schönsten Moment im Video

YouTube will Marken künftig neue Anzeigenformate anbieten, wie die Videoplattform auf der Hausmesse Brandcast 2025 bekannt gegeben hat. Dazu gehören auch die „Peak Points“, also die bedeutsamsten Momente in einem Video, die Google Gemini automatisch erkennen können soll, sodass dort dann Werbung geschaltet werden kann.
Peak Points werden mittels KI erkannt
Die Peak Points werden demnach per Künstlicher Intelligenz in dem jeweiligen Video ermittelt. YouTube untermauert das neue Format auch gleich mit einem Beispiel: In der gezeigten Sequenz ist ein Heiratsantrag auf einer verschneiten Bergkuppe zu sehen, den Gemini als bedeutsamen Moment erkennt und sodann direkt im Anschluss ein passendes Werbefenster vorschlägt. YouTube argumentiert, dass Marken ihre Anzeigen damit genau an der Stelle im Video platzieren können, an der Zuschauer dem Inhalt die meiste Aufmerksamkeit schenken.
Damit dürfte das Werbeformat aber auch für die meiste Frustration bei den Zuschauern sorgen. Immerhin wird der Inhalt damit an einer essenziellen Position im Video unterbrochen. Da es sich dem von YouTube gewählten Beispiel zufolge aber um ein Format für sogenannten Mid-Roll-Anzeigen handelt, dürften Content Creator selbst bestimmen können, ob sie diese Art der Werbung in einem Video platzieren möchten. Mid-Roll-Anzeigen lassen sich ab einer Videolänge von 8 Minuten optional schalten, bei anderen Werbeformaten von YouTube könne Creator nicht mehr frei über die Platzierung entscheiden, sofern die Monetarisierung eines Videos aktiviert wurde.
Creator haben weniger Einfluss auf Werbung
Seit November 2023 haben die Ersteller von Inhalten für YouTube nämlich deutlich weniger Einfluss auf die Werbeformate. Seitdem können sie nicht mehr selbst bestimmen, welche Einstellungen für Pre-Roll-, Post-Roll-, überspringbare oder nicht überspringbare Anzeigen gelten und welche Art von Werbung sie an ihre Zuschauer ausliefern.
Seitdem können Creator für Werbung vor und nach dem Video nur noch auswählen, ob generell Werbung geschaltet werden soll oder eben nicht. YouTube selbst entscheidet daraufhin, ob Pre-Roll- (vor dem Video), Post-Roll- (nach dem Video), überspringbare oder nicht überspringbare Anzeigen erscheinen. Für die Mid-Roll-Werbung, also Anzeigen inmitten eines Videos, änderte sich hingegen nichts. Diese Werbeunterbrechungen können weiterhin manuell gesetzt oder automatisch von YouTube eingefügt werden, sofern sie denn überhaupt vom Creator aktiviert wurden. Auch eine Kombination aus manuell und zusätzlich automatisch platzierten Mid-Roll-Anzeigen ist möglich.
Neue Werbeformate auch für Fernseher
Zur Brandcast 2025 hat YouTube auch die „Cultural Moments Sponsorships“ angekündigt, die für Marken spezielle Werbepartnerschaften zu größeren Ereignissen wie dem Golfturnier PGA Championship oder der Filmpreissaison vorsehen.

Für YouTube auf Fernsehern sieht das Unternehmen künftig die Formate „Masthead on CTV“ und „Shoppable CTV“ vor – CTV steht für Connected TV, also Fernseher mit Internet und Apps. Beim Masthead wird der gesamte Titelkopf der jeweiligen YouTube-Seite von Rand zu Rand mit einem Werbebanner gefüllt, während „Shoppable CTV“ den direkten Kauf der beworbenen Produkte über die Werbung ermöglichen soll.