Raspberry Pi Imager 2.0.2: Erstes Update nach großem Umbau bringt viel Neues

Michael Schäfer
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Raspberry Pi Imager 2.0.2: Erstes Update nach großem Umbau bringt viel Neues
Bild: Raspberry Pi Foundation

Nachdem die Entwickler dem Raspberry Pi Imager mit Version 2.0 einen umfassenden Umbau inklusive neuer Optik und vereinfachter Bedienung verpasst hatten, folgt nun mit dem ersten größeren Update auf Version 2.0.2 eine Reihe von Fehlerbehebungen. Gleichzeitig haben auch neue Funktionen ihren Weg in die Anwendung gefunden.

Viele Verbesserungen der Leistung betreffend

So wurden bei dem Tool zur Erstellung von OS-Images für den Raspberry Pi zahlreiche Neuerungen eingeführt, die das Arbeiten mit dem Imager erweitern und noch umfangreicher gestalten sollen. So ist unter anderem ein direkter I/O-Bypass für Linux (O_DIRECT), macOS (F_NOCACHE) und Windows (FILE_FLAG_NO_BUFFERING) hinzugekommen, der den Speicherbedarf beim Schreiben verringern soll. Ein ebenfalls neuer Zero-Copy-Ringpuffer für die Datenübertragung zwischen Download- und Schreib-Threads soll den CPU-Overhead reduzieren, während ein asynchroner Cache-Dateischreiber künftig Download- und Festplatten-I/O-Vorgänge überlappen lassen, was die Performance zusätzlich verbessern soll. Ebenso wurde eine dynamische Anpassung der Schreibwarteschlangentiefe implementiert, die sich am verfügbaren Systemspeicher orientiert.

Verbesserte Laufwerkunterstützung

Auch die Laufwerksverwaltung wurde in der neuen Version überarbeitet. So sollen Windows-Nutzer künftig nicht mehr auf diskpart, sondern auf Windows IOCTLs (IOCTL_DISK_DELETE_DRIVE_LAYOUT) zurückgreifen, was die Vorbereitung von Laufwerken beschleunigen soll. Bei der Laufwerksabfrage steht nun neben dem festen 1-Sekunden-Intervall auch ein adaptiver Modus zur Verfügung. Darüber hinaus wurde die Erkennung von NVMe-Namespaces unter Linux verbessert, um NVMe-Laufwerke durch das Parsen von /sys/class/nvme/ korrekt identifizieren zu können. Unter Windows wird zudem künftig der Fehlerdialog „Disk einlegen“ beim Zugriff auf leere Wechseldatenträger unterdrückt.

Weitere Veränderungen an der Oberfläche

Ebenso hat die Benutzeroberfläche, die bereits mit Version 2.0 umfassend überarbeitet wurde, weitere Verfeinerungen erhalten. So wurde dieser nun sowohl eine Passwortfeldkomponente mit Schaltfläche zum Ein- und Ausblenden wie auch eine Suchfunktion in Kombinationsfeldern mit Backspace-Unterstützung zum Löschen von Zeichen und die Möglichkeit zum Öffnen des Dropdown-Menüs des Kombinationsfelds mittels Eingabetaste bei Fokussierung hinzugefügt. Werden einmal Geräte- oder Betriebssystemnamen wegen zu hoher Länge abgeschnitten, erscheinen sie nun vollständig in den ebenfalls neuen Tooltips.

Darüber hinaus wurde der Countdown-Timer, der vor der Bestätigung des Schreibvorgangs erscheint, überarbeitet. Die Unterstützung mehrerer SSH-Schlüssel wurde wieder eingeführt und die SSH-Authentifizierung per öffentlichem Schlüssel funktioniert nun auch ohne Angabe von Benutzername und/oder Passwort. Zudem nutzt das System jetzt ein automatisches Fallback von HTTP/2 auf HTTP/1.1, sollte es wiederholt zu Fehlern kommen.

Auch System-spezifische Änderungen

Bei den unterstützten Systemen gab es ebenfalls zahlreiche Anpassungen. Unter Windows wurden die Dateidialoge von der veralteten GetOpenFileName-API auf die moderne IFileDialog-COM-Schnittstelle umgestellt. Außerdem wurde die Filterzeichenfolge im Dateidialog korrigiert, die bislang eine doppelte Null-Terminierung erforderte.

Unter macOS wurde ein Popup für den Dateitypfilter in den nativen Speicherdialogen ergänzt, entsprechend dem Verhalten des Finders. Durch asynchrones Anfordern der Standortberechtigung soll zudem künftig verhindert werden, dass die Benutzeroberfläche bei der WLAN-Erkennung blockiert. Zudem erhielt die Anwendung getönte und transparente Liquid-Glass-Symbole samt Icon Composer, um eine korrekte Darstellung in der Menüleiste sicherzustellen – einschließlich Varianten für den Dunkelmodus.

Bei Linux erfolgt die X11-Autorisierung bei Ausführung des AppImage als Root nun über xhost, darüber hinaus soll die XAUTHORITY-Behandlung nun korrekt arbeiten. Außerdem kommen auf der Oberfläche künftig skalierbare SVG-Symbole anstelle der bisherigen PNG-Dateien mit fester Größe zum Einsatz, was zu einer Verbesserung der HiDPI-Unterstützung führen soll.

Zahlreiche Fehler behoben

Neben den zahlreichen Neuerungen haben sich die Entwickler auch der Behebung verschiedener Fehler gewidmet. So wurden etwa die Filter für das SSH-Schlüsseldatei-Dialogfeld unter Windows angepasst, die zuvor eine Liste statt einer Zeichenfolge zurückgegeben hatten. Gleiches gilt für den Installationspfad der Symbole für die Desktop-Integration unter Linux. Darüber hinaus wurde die Generierung von Cloud-Init-Benutzerdaten für Pi-Connect-Konfigurationen korrigiert.

Eine vollständige Übersicht über alle Änderungen und Neuerungen bieten wie gewohnt die auch diese Mal ausführlichen Release Notes.

Ab sofort verfügbar

Der Raspberry Pi Imager 2.0.2 steht ab sofort auf der GitHub-Seite des Projekts zum Download bereit. Alternativ kann die neue Version wie gewohnt bequem über den Link am Ende dieser Meldung aus dem Download-Bereich von ComputerBase bezogen werden.

Downloads

  • Raspberry Pi Imager Download

    4,5 Sterne

    Der Raspberry Pi Imager ist ein Tool zur einfachen Einrichtung des beliebten Einplatinencomputers.

    • Version 2.0.2 Deutsch
    • Version 1.8.5 Deutsch