Full Self-Driving: Tesla bietet in Deutschland Probefahrten als Beifahrer an

Nicolas La Rocco
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Full Self-Driving: Tesla bietet in Deutschland Probefahrten als Beifahrer an
Bild: TeslaTesla

Teslas überwachtes Full Self-Driving ist bislang noch nicht in Deutschland verfügbar. Daran könnte sich perspektivisch aber etwas ändern, wie jetzt angebotene Probefahrten als Beifahrer zeigen. Über den gesamten Dezember können sich Interessenten in Deutschland das Full Self-Driving von Tesla demonstrieren lassen.

Das Angebot ist auf Teslas Event-Seite zu finden. Dort heißt es: „Erleben Sie Full Self-Driving (Supervised) vom Beifahrersitz aus.“ Auf der zugehörigen Unterseite erklärt Tesla, dass Full Self-Driving (Supervised) unter realen Straßenbedingungen vom Beifahrersitz aus erlebt werden könne. „Unser Team nimmt Sie als Beifahrer mit, um Ihnen Full Self-Driving (Supervised) zu zeigen. Entdecken Sie, wie es den stressigsten Teil des Fahrens meistert und gleichzeitig die Straßen für Sie und andere sicherer macht.

Interessenten können nach der Angabe einer Reihe persönlicher Informationen wie Name, Telefonnummer und E-Mail-Adresse Termine vom 1. bis 31. Dezember buchen. Bei einer Probebuchung der Redaktion in Berlin wurde der 2. Dezember als frühester Termin angeboten. Zur Auswahl standen zum Zeitpunkt der Buchung ausschließlich Fahrten mit einem aktuellen Model 3.

FSD entspricht Level 2+ mit Übernahmebereitschaft

Full Self-Driving – kurz FSD – ist Teslas Bezeichnung für das Fahren nach (bis zu) Level 2+. Das bedeutet, dass die Hände über längere Zeit vom Lenkrad genommen werden dürfen, das Fahrgeschehen aber stets überwacht werden und der Fahrer übernahmebereit sein muss. Bei Tesla heißt es: „Die gegenwärtig aktivierten Funktionen verlangen eine aktive Überwachung durch den Fahrer – ein autonomer Betrieb des Fahrzeugs ist damit nicht möglich.

In Deutschland bietet zum Beispiel BMW mit dem Autobahnassistenten (Test) ein System nach Level 2+ an. Level 2+ ist keine offizielle Bezeichnung nach SAE-Stufen, sondern erweitert Level 2 um das freihändige Fahren, ohne jedoch die Fahraufgabe vollständig an das Fahrzeug zu übergeben, wie es erst bei Level 3 (Test) der Fall ist, bei dem dann auch Nebenbeschäftigungen (aber nicht das Schlafen) erlaubt sind. Der Fahrer muss mit einer Übernahmefrist (bei Mercedes 10 Sekunden) einsatzbereit sein.

Erst bei Level 4, wie es zum Beispiel mit den Robotaxis von Waymo (Test) angeboten wird, müssen Passagiere nicht mehr eingreifen und dürfen damit auch während der Fahrt schlafen.

Tesla Vision ausschließlich mit Kameras

Das überwachte Full Self-Driving von Tesla ist derzeit in den USA, Kanada, China, Mexiko und Puerto Rico, Australien und Neuseeland verfügbar und soll mit zukünftigen Updates auch in anderen Regionen eingeführt werden. Das Assistenzsystem von Tesla basiert seit 2021 rein auf Kameras und neuronalen Netzen („Tesla Vision“). Der Hersteller verzichtet demnach auf eine multimodale Umsetzung mit Ultraschall, Radar oder Lidar.