Homey Self-Hosted Server: Smart-Home-OS lässt sich auf eigener Hardware installieren

Frank Hüber
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Homey Self-Hosted Server: Smart-Home-OS lässt sich auf eigener Hardware installieren
Bild: Homey

Mit dem Homey Self-Hosted Server tritt Homey gegen Home Assistant an, denn Homey Self-Hosted Server ist ein neues Softwareprodukt, mit dem Nutzer das Homey-Pro-Betriebssystem auf ihrer eigenen Hardware wie einem Raspberry Pi, NAS-Systemen von Synology oder QNAP, einem Mac mini und in Docker-Umgebungen ausführen können.

Lokales Smart Home auf quasi jedem Linux-System

Mit dieser Produkteinführung erweitert Homey – bzw. der niederländische Hersteller Athom, der hinter der Marke steckt und Mitte 2024 von LG übernommen wurde – seine Plattform zum ersten Mal über dedizierte Hubs und reine Cloud-Lösungen hinaus und bietet fortgeschrittenen Nutzern nun die volle Kontrolle darüber, wo und wie ihr Smart Home lokal läuft.

Die wichtigsten Merkmale von Homey Self-Hosted Server:
  • Läuft auf eigener Hardware, darunter Linux, Windows, macOS, Docker, NAS und Homelab-Systeme.
  • Lokale Smart-Home-Steuerung mit Unterstützung für Matter, LAN-APIs und Cloud-Geräte.
  • Optionale Unterstützung für Zigbee, Z-Wave, Bluetooth LE, 433 MHz und Infrarot mit der Homey Bridge (einmalig 69 Euro).
  • Volle Homey-Unterstützung inklusive Flows, Advanced Flow, Energie, Insights, Dashboards und dem Homey App Store.
  • Weltweit verfügbar, mit einem kostenlosen einmonatigen Testzeitraum, einem monatlichen Abonnement für 4,99 Euro oder einer lebenslangen Lizenz für 149 Euro.
  • Proprietäre Software, d.h. man muss sich darauf verlassen, dass Homey den Homey Server langfristig unterstützt

Die Hardware bestimmt die Standards

Die unterstützten Kommunikationsprotokolle hängen von der eingesetzten Hardware ab. Über den Server sind folgende Verbindungen möglich: LAN, inklusive Modbus-TCP , KNX-IP und lokaler LAN APIs, Cloud-Dienste und Matter. In Verbindung mit einem Thread Border Router wird auch Thread unterstützt. Und in Verbindung mit der Homey Bridge, können auch Zigbee, Z-Wave, Bluetooth LE, 433 MHz und Infrarot genutzt werden. Backups des Servers sind jederzeit lokal ohne Zusatzkosten möglich.

Homey Self-Hosted Server
Homey Self-Hosted Server (Bild: Homey)

In Konkurrenz zu Home Assistant

Wie Home Assistant, das ebenfalls auf jeder erdenklichen Hardware betrieben werden kann und die volle lokale Kontrolle gibt, richtet sich Homey Self-Hosted Server an erfahrene Nutzer, die sich mit Smart Home und den Standards bereits sehr gut auskennen, denen Cloud-Lösungen jedoch zu eingeschränkt sind oder die ihre Daten nicht mit Unternehmen teilen möchten. Im Gegensatz zu Home Assistant soll man beim Homey Self-Hosted Server aber weniger mit YAML-Dateien zu tun haben, die Konfiguration also einfacher als bei Home Assistant ausfallen.

Homey Self-Hosted Server
Homey Self-Hosted Server (Bild: Homey)

Home Assistant ist im Gegensatz zum Homey Server jedoch kostenlos. Bei Homey Self-Hosted Server kostet die lebenslange Lizenz 149 Euro, auch ein monatliches Abonnement für 4,99 Euro ist verfügbar. Für die potenziell einfachere Bedienung des Homey Servers im Vergleich zu Home Assistant muss man somit etwas zahlen. Und da Homey Server im Gegensatz zu Home Assistant keine freie Software ist, ist man insbesondere in puncto langfristiger Pflege und Update-Bereitstellung letztendlich der Willkür eines Herstellers ausgeliefert.

Wer sich gar nicht um die Konfiguration des Servers kümmern möchte und auch mit einer Cloud-Anbindung keine Probleme hat, für den bietet Homey weiterhin Homey Pro für 399 Euro oder den Homey Pro mini für 249 Euro an. Homey Pro unterstützt acht Standards in einem Gerät und hat die Homey-Software bereits installiert.