Nach Flops bei Samsung und Apple: Chinesische Hersteller verwerfen ultra-dünne Modelle

Dennis Krause
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Nach Flops bei Samsung und Apple: Chinesische Hersteller verwerfen ultra-dünne Modelle
Bild: Apple

Mit dem iPhone Air und dem Galaxy S25 Edge wollten Apple und Samsung einen Markt für ultra­dünne Smartphones etablieren. Nachdem sich der Ansatz bisher nicht durchsetzen konnte, ziehen chinesische Hersteller nun ebenfalls Konsequenzen: Oppo, Vivo und Xiaomi sollen ihre geplanten Antworten gestrichen haben.

Zahlreiche Modelle eingestampft

Das geht aus einem Bericht von DigiTimes hervor. Neben Oppo, Vivo und Xiaomi sollen noch weitere Hersteller aus Ostasien ihre Pläne eingestellt haben, in Konkurrenz zu Air und Edge zu gehen. Mit Xiaomi und Vivo sollen zwei Firmen Projekte komplett eingestellt haben. Während bei Xiaomi ein Premium-Modell im ultra-dünnen Format als direkte Konkurrenz zum iPhone Air in Planung war, sollte Vivo mit einem ultra-dünnen S-Modell in der Mittelklasse zum Angriff übergehen. Die Pläne sollen nun aber vom Tisch sein.

Die in China noch wenig verbreitete eSIM war wie beim iPhone Air zudem wohl ein fester Bestandteil einiger Designs. Die intern entwickelten Lösungen sollen nun bei anderen Produkten zum Einsatz kommen.

Ultra-dünn ist nicht ultra-beliebt

Ultra-dünne Smartphones sollten dieses Jahr zu einer neuen Produktkategorie werden: Zuerst zeigte Samsung im Januar das ultra-dünne S25 Edge und stellte es dann im Mai diesen Jahres vor. Ein Versuch, Apple zuvorzukommen: Die Konkurrenz aus Cupertino war angeblich unlängst selbst an einem solchen ultra-dünnen Modell interessiert. Samsung brachte das Edge dann ab Juni in den Handel. Im Test schnitt das S25 Edge solide ab, doch Einschnitte mussten Kunden trotz eines hohen Preises hinnehmen. So verbaute Samsung nur noch zwei Kameras und die Akkulaufzeit konnte nicht mit den Top-Modellen mithalten.

Drei Monate später stellte Apple dann tatsächlich einen eigenen Ansatz vor: das iPhone Air folgte demselben Prinzip, wurde jedoch nochmals dünner. Dafür reduzierte Apple sogar die Kamerasensoren auf der Rückseite auf einen einzigen. Was beide Unternehmen als technische Evolution darstellten, verfing beim Kunden jedoch gar nicht: hohe Preise bei vergleichsweise vielen Einschränkungen schreckten Konsumenten wohl ab und bewegten dann zuerst Samsung dazu, im Oktober das S25 Edge aus der Produktion zu nehmen und einen Nachfolger intern abzublasen. Apple soll ebenfalls die Produktion gedrosselt haben, ein iPhone Air 2 wird nicht mehr vor dem Jahr 2027 erwartet.

Die Berichte aus China passen daher zum Bild, dass ultra­-dünne Smartphones erst einmal doch keine eigene neue Produktkategorie werden.