Nach iPhone-Verbot: Indonesien verbietet Verkauf von Pixel-Smartphones

Nachdem Indonesien vor wenigen Tagen den Verkauf und die Nutzung der iPhone-16-Serie wegen nicht erfüllter Investitionen durch Apple verboten hatte, trifft nun die Pixel-Smartphones von Google dasselbe Schicksal.
Auch Google verfehlt Investitionen
Wie bei Apple ist auch bei Google das Verkaufsverbot an nicht-erfüllte Investitionen in Indonesien geknüpft. Demnach müssen Hersteller, die ihre Produkte in Indonesien verkaufen, wahlweise entweder mindestens 40 Prozent des Geräts in Indonesien fertigen lassen, was auch die Software umfassen kann, oder aber Investitionen in entsprechender Höhe im Land vornehmen. Diese Vorgabe soll zur Förderung der lokalen Wirtschaft und zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen.
Apple hatte mit getätigten Investitionen von 95 Millionen US-Dollar das Ziel von 109 Millionen US-Dollar um nur 14 Millionen US-Dollar verfehlt. Bei Google sind keine Zahlen bekannt und es wurde auch nicht kommuniziert, welche Pixel-Smartphones betroffen sind oder ob sich das Verkaufs- und Nutzungsverbot auf alle Modelle bezieht. Denn nicht nur der Verkauf neuer Geräte wie dem Google Pixel 9 Pro XL (Test) ist untersagt; Einwohner Indonesiens dürfen die Smartphones infolge des Verbots auch nicht mehr nutzen.
Gleiche Regeln für alle
Der Sprecher des Industrieministeriums, Febri Hendri Antoni Arief, erklärte gegenüber lokalen Medien, dass die Regelung darauf abzielt, „faire Bedingungen für alle Investoren zu schaffen, die in Indonesien investieren“, und dass sie Teil einer umfassenderen Strategie zur Vertiefung der Industriebasis und Schaffung von Mehrwert sei. Die Produkte von Google haben sich nicht an dieses Schema gehalten und könnten daher in Indonesien nicht verkauft werden, so Febri Hendri Antoni Arief weiter.
Google verkauft offiziell gar nicht in Indonesien
Für Google dürfte das Verkaufsverbot abseits des Image-Schadens aber weit weniger Auswirkungen haben als für Apple, da man die eigenen Pixel-Smartphones derzeit offiziell gar nicht in Indonesien anbietet. Auch Apple ist aber nicht unter den Top 5 Smartphone-Herstellern in Indonesien gelistet. Mit fast 280 Millionen Einwohnern ist das Land dennoch kein kleiner Markt, sondern einer der größten Südostasiens.
Entwarnung für Touristen mit iPhone 16 und Pixel
Hat der zuständige Minister Agus Gumiwang Kartasasmita Mitte der Woche zum Bann des iPhone 16 von Apple noch ein hartes Durchgreifen vermittelt und davon gesprochen, dass „jedes iPhone 16 auf indonesischem Boden“ illegal sei, hat sein Ministerium seit diesem Zitat auf Nachfrage deutlich laxere Bestimmungen definiert, die sich auch auf das Verbot der neuen Google Pixel beziehen dürfte.
Bis zu zwei verbotene Smartphones erlaubt
Wie die indonesische Nachrichtenagentur Antara und Jakarta Globe den Sprecher Febri Hendri Antoni Arief zitiert, können Touristen bis zu zwei iPhone 16 mit auf Reisen durch das südostasiatische Land nehmen, insofern das iPhone nicht verkauft und nur privat verwendet wird.
The iPhone 16 series that enter Indonesia through passengers' luggage should not be traded and is limited to personal use
Antoni Arief
Diese Bestimmungen gelten nicht nur für Touristen, sondern auch für Crew-Mitglieder der Fluggesellschaften. Theoretisch scheint sogar die Einfuhr über den Postweg erlaubt, insofern der Kauf nicht im Inland stattfindet und die anfallenden Steuern beim Import gezahlt werden. Der Handel mit den Smartphones in Indonesien bleibt dennoch weiterhin strikt untersagt.
Meanwhile, iPhone 16 phones purchased by passengers and crew or sent by post and not sold are allowed to enter Indonesia, the ministry's spokesperson, Febri Hendri Antoni Arief, clarified here on Friday.
Antara
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