Forschung mit KI: DOE will neue US-Supercomputer mit AMD MI355X und MI430

Michael Günsch
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Forschung mit KI: DOE will neue US-Supercomputer mit AMD MI355X und MI430
Bild: HPE

Für rund 1 Milliarde US-Dollar will das Department of Energy (DOE) in den USA zwei neue Supercomputer anschaffen. Die wesentliche Hardware in Form der Prozessoren und GPUs stellt AMD, HPE und Oracle tragen zur weiteren Infrastruktur bei. Das erste System „Lux“ soll schon in einem halben Jahr online gehen.

Für Forschung an Energie, Medizin und Verteidigung

Die Pläne des US-Energieministeriums wurden von Energy Secretary Chris Wright und AMDs CEO Lisa Su im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters enthüllt. Ziel sei es, die Zahl der Supercomputer in den USA weiter zu erhöhen, um zunehmend komplexere Forschungs­experimente durchzuführen. Diese sollen sich in Bereichen wie Energie und Krebsforschung, aber auch auf dem Gebiet der „Nationalen Sicherheit“ bewegen.

Laut Wright spielt die weitere Forschung an Atomkraft und Fusionsenergie eine Rolle. Man habe bei der Fusionsenergie zwar schon große Fortschritte erzielt, doch helfen weitere Rechenkapazitäten dabei, das „Zentrum der Sonne auf der Erde“ im kleinen Maßstab nachzubilden. Wright glaubt, dass mit der Rechenkraft der KI-Supercomputer die Forschung auf diesem Gebiet derart beschleunigt wird, dass die Resultate schon „in den nächsten zwei bis drei Jahren praktische Möglichkeiten zur Nutzung der Fusionsenergie eröffnen werden“. In puncto Medikamenten­forschung sollen die Systeme dabei helfen, um Krebserkrankungen erfolgreich zu bekämpfen. Hier rechnet Wright mit wirksamen Mitteln innerhalb der nächsten fünf bis acht Jahre.

Lux mit AMD MI355X

Der erste Supercomputer heißt „Lux“ und soll schon in sechs Monaten online gehen, was für ein System dieser Größe bemerkenswert schnell sei, wie Lisa Su erklärte. Er nutzt primär KI-Beschleuniger vom Typ AMD Instinct MI355X. Vom selben Hersteller sollen auch die CPUs und die Netzwerkchips stammen. HPE und Oracle sowie das Oak Ridge National Laboratory (ORNL) sollen beim Bau beteiligt sein.

Konkrete Angaben zur Leistung liegen nicht vor, doch soll „etwa die dreifache KI-Kapazität aktueller Supercomputer“ erreicht werden.

Discovery folgt mit MI430

Auf GPUs der Nachfolgeserie MI400 soll dann bereits das zweite System namens „Discovery“ setzen. Konkret sei der Einsatz der bisher nicht öffentlich angekündigten Serie MI430 geplant. Die Kooperation von AMD, HPE und ORNL soll das Dicovery-System nach aktuellem Plan im Jahr 2028 liefern und im Jahr 2029 soll es in Betrieb gehen. Details zur Leistung fehlen aber auch hier.

Der MI430 wurde von Lisa Su als spezielle Variante der MI400-Serie, die wichtige Funktionen traditioneller Supercomputer-Chips mit den Funktionen zur Ausführung von KI-Anwendungen kombiniere beschrieben, so der Bericht.

Kosten tragen Unternehmen selbst

Doch weder für AMD noch für HPE und Oracle lässt dieser Auftrag die Kassen klingeln, denn nach Angaben von Reuters sollen die beteiligten Unternehmen nicht nur die Hardware stellen, sondern auch die Kosten übernehmen. Im Gegenzug werden die Rechenkapazitäten mit dem DOE geteilt, die Firmen können also selbst Forschungen betreiben.

In Zukunft will das DOE viele weitere Systeme mit AMD-Chips „im ganzen Land“ errichten, heißt es zum Schluss.