Grafikkarten-Historie: Wie die Pixel laufen lernten

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Carsten Spille
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Es wird 3Dimensional

Jetzt wurde es nämlich Dreidimensional. nVidia versuchte sich mit dem NV1 und landete damit erstmal einen totalen Flopp, weil sie im Gegensatz zu allen anderen Versuchen, und vor allem im Gegensatz zu Microsofts DirectX keine Dreiecke als geometrisches Grundgerüst verwandte.

S3 hatte damals mit seiner Virge-Reihe zwar großen Erfolg, aber 3D war das, was diese Karten zeigten, bei weitem nicht. Auch Matrox und ATI konnten mit ihren 3D-Funktionen nicht gerade brillieren.

ATi Rage pro
ATi Rage pro

Das war die große Stunde von 3Dfx, die mit ihrem VooDoo-Chip alles damals mögliche in den Schatten stellten. Der große Vorteil war, das man die VooDoo-Karte parallel zur bisherigen Karte einsetzen konnte, und so die u.U. gerade erst getätigte Investition nicht schon wieder verloren war.

3Dfx Voodoo Graphics von Diamond
3Dfx Voodoo Graphics von Diamond

Ein weiteres geniales Feature der VooDoo (und später auch der VooDoo2) war die sogenannte SLI-Fähigkeit, die es möglich machte 2 Karten miteinander zu verbinden welche sich die Rechenleistung teilen sollten. Leider war diese Technik zu Zeiten der Voodoo Graphics noch auf kaum einem Board vorhanden und nur Quantum 3D brachte eine einzelne PCI-Karte heraus, auf der bereits zwei parallele Voodoo-Graphics Einheiten mit ihren jeweils zwei Chips arbeiteten, leider kostete dieses Monster weit über 1000 DM.

3Dfx Voodoo Graphics SLI von Quantum3D
3Dfx Voodoo Graphics SLI von Quantum3D

Die VooDoo-Rush, eine Karte die zusätzlich zur 3D-Fähigkeit noch die Funktionen einer normalen Grafikkarte abdecken sollte, floppte aufgrund ihrer schlechteren Leistung verglichen mit einer separaten Voodoo-Graphics, mäßiger 2D-Darstellung und vieler Kompatibilitätsprobleme mit den damaligen Spielen.

3Dfx Voodoo Rush
3Dfx Voodoo Rush

Einer bleibt hartnäckig

Während sich alle Chiphersteller gegenüber 3Dfx geschlagen gaben und eigentlich nichts revolutionäres auf den Markt brachten, gab sich nVidia nicht mit der Niederlage zufrieden und präsentierte die Riva128 welche auch gleich wie ein Hammer einschlug.

nVidia Riva128 von Diamond
nVidia Riva128 von Diamond
nVidia Riva128 (mit Kühlkörper von ASUS)
nVidia Riva128 (mit Kühlkörper von ASUS)

Es war die erste kombinierte 2D/3D Karte die leistungsmäßig einer VooDoo ebenbürtig war und zusätzlich TV in/out bot. Ein Feature was damals nur auf ATi-Karten zu haben war, welche aber nur eingeschränkt 3D fähig waren. Darüber hinaus, war sie die erste Grafikkarte am Markt, welche mit einem 128Bit Grafikprozessor daher kam. Das ließ sich 3Dfx nicht lange bieten und schob schon kurze Zeit später die VooDoo2 auf den Markt um sich die Krone wiederzuholen. Technisch hatte sich gegenüber der Voodoo Graphics nichts getan, die Multitexturing-Fähigkeiten verdankte man einem zusätzlichen Texturierungs-Chip, so daß nun drei Chips auf einer Voodoo2-Karte ihre Arbeit verrichteten.

3Dfx Voodoo2
3Dfx Voodoo2