Radeon X1000 und GeForce 7 im Vergleich: Ein zweiter Blick mit neuen Treibern

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Wolfgang Andermahr
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Treibervergleich

Eine neue Chipgeneration bei Grafikkarten – wie der neue R5x0 von ATi größtenteils eine ist – bietet anfangs nicht nur (meistens) einige neue Features, sondern auch Treiber, die eher weniger ausgereift sind; so auch bei der Radeon-X1k-Serie. Nun sind bereits einige Wochen nach der Präsentation vergangen und der kanadische Chiphersteller hat die Catalyst-Treiber deutlich weiterentwickelt, so dass es mittlerweile drei lauffähige Versionen gibt: Den Launch-Treiber, einen Betatreiber namens Catalyst 5.10a sowie den offiziellen Catalyst 5.11. Während der Lauch-Treiber aus Ibiza nicht nur mit Performanceprobleme, sondern auch mit Problemen bei der Stromaufnahme und der Bildqualität zu kämpfen hat, bringt der Catalyst 5.10a zumindest bei der Leistung Linderung. So hat ATi ab diesem Treiber die „Memory Mappings“ im neuen parametrisierbaren Speichercontroller (nicht zu verwechseln mit programmierbar!) optimiert, weswegen OpenGL-Spiele in Verbindung mit vier-fachem Anti-Aliasing deutlich schneller laufen. Ohne Kantenglättung oder in Direct3D gibt es dagegen keine grundlegenden Geschwindigkeitsänderungen, allerdings können diese noch durch eine weitere Optimierung folgen.

Der Catalyst 5.11 ist zwar beinahe zu hundert Prozent identisch mit dem Vorgänger, doch einige Performanceänderungen hat es trotzdem gegeben. Wie sich die drei Treiber im Vergleich zu den ForceWare-Treibern der Konkurrenz (ForceWare 78.03, 81.89 und 81.94) schlagen werden, wird in diesem kleinen Vergleich geklärt, der sich nicht nur mit der Performance, sondern auch mit der Bildqualität beschäftigt.

Bildqualität

Wie man anhand der Screenshots erkennen kann, liefert der ATi-Catalyst-Treiber im synthetischen Benchmark 3DMark05 aus dem Hause Futuremark eine minderwertige Qualität der Qualmdarstellung. Dieser weist einen grobkörnigen, falschen Farbverlauf auf und wird auf einer GeForce-7800-Grafikkarte von nVidia korrekt(er) dargestellt. Auch ATi-Chips der R4x0-Generation haben keine Probleme mit der Darstellung. Ansonsten gibt es in dem Benchmark keinerlei Probleme mit der Bildqualität, sowohl auf dem Radeon-X1800-, als auch auf dem GeForce-7800-Exemplar. Da dies ein synthetischer Benchmark ist, können wir über diese Schwierigkeiten hinwegsehen, zudem ist ATi bereits über den Fehler informiert.

ForceWare 81.87 - 3DMark05
ForceWare 81.87 - 3DMark05
R520-Launch-Treiber - 3DMark05
R520-Launch-Treiber - 3DMark05
Catalyst 5.11 - 3DMark05
Catalyst 5.11 - 3DMark05

Nanu, was ist das denn? Nicht schlecht staunten wir, als der bekannten AquaMark 3 denselben Bildfehler wie die neuesten 3DMark-Version aufwies. Auch hier zeigt die Radeon X1800, im Gegensatz zur GeForce 7800, einen falschen Farbverlauf an. Unabhängig davon, ob der Launch-Treiber oder der Catalyst 5.11 verwendet wird. Somit kommt natürlich die Frage auf, ob ATi bei den neuesten Radeon-X1k-Karten nicht generell ein Problem mit dieser Art der Qualmdarstellung hat.

ForceWare 81.87 - AquaMark3
ForceWare 81.87 - AquaMark3
R520-Launch-Treiber - Aquamark3
R520-Launch-Treiber - Aquamark3
Catalyst 5.11 - AquaMark3
Catalyst 5.11 - AquaMark3

Ebenfalls Probleme bereitete der Catalyst-Treiber für ATi-Grafikkarten in dem Direct3D-Spiel „Half-Life 2“. Solange man die Treiber-Optimierung namens „Catalyst A.I.“ deaktiviert lässt, wird das Wasser in dem gezeigten Level wie bei nVidia korrekt dargestellt. Die Situation ändert sich dagegen mit „Catalyst A.I. Default“, also der Standardeinstellung des Treibers. Nun wird der Rand des Wassers extrem dunkel dargestellt und bietet keinen weichen Farbverlauf zum Strand mehr. Dieser Bug zeigt sich jedoch nicht nur auf den neuen R5x0-Chips, auch ältere Modelle von ATi sind betroffen und dies bereits seit einigen Treiberversionen. Der Fehler zeigt sich in allen Wasser-Szenen des Levels „Canals“.

ForceWare 81.87 - Half-Life 2
ForceWare 81.87 - Half-Life 2
R520-Launch-Treiber - HL2 AI Off
R520-Launch-Treiber - HL2 AI Off
R520-Launch-Treiber - HL2 AI Default
R520-Launch-Treiber - HL2 AI Default
Catalyst 5.11 - HL2 AI Default
Catalyst 5.11 - HL2 AI Default

Dass auch die Darstellung auf nVidia-Grafikkarten nicht immer fehlerfrei ist, zeigt der ForceWare-Treiber der Version 81.87 in dem neuen 3D-Shooter „Serious Sam 2“. Bei diesem Treiber werden die Spiegelungen an den Häusern allesamt falsch dargestellt. Diese sind nicht – wie es sein sein sollte – rund und klar erkennbar, sondern eckig, was im Spielverlauf deutlich auffällt. Abhilfe schafft der neue ForceWare 81.94, der die Spiegelungen korrekt berechnet. Die neue X1800-Karte von ATi zeigt in Serious Sam 2 keinerlei Bildfehler und liegt auf demselben Niveau wie nVidia nach dem Treiberupdate – von den üblichen Unterschieden einmal abgesehen.

G70 - Serious Sam 2 (FW 81.87)
G70 - Serious Sam 2 (FW 81.87)
G70 - Serious Sam 2 (FW 81.94)
G70 - Serious Sam 2 (FW 81.94)
R520 - Serious Sam 2
R520 - Serious Sam 2

Auf einer Radeon X1800, X1600 oder X1300 mutiert der First-Person-Shooter „Far Cry“ zu einem Geister-Shooter – solange nicht der neueste offizielle Patch eingespielt ist. Mit der Version 1.3 werden auf den Next-Generation-Chips keinerlei Gebäude, Waffen oder Gegner-Models mehr dargestellt. Auch fehlen stellenweise Texturen in der Landschaft, wodurch das Spiel öfters ein verirrtes „Dimensionstor“ anstatt einer Wand zeigt. Dabei ist es vollkommen egal, ob der Launch-Treiber oder der Catalyst 5.11 verwendet wird, der Fehler bleibt bestehen. Erst die neueste Far-Cry-Version oder der Beta-Patch „1.40“ zeigt Besserung, wobei die Performance glücklicherweise auf demselben Level bleibt. nVidia-Grafikkarten haben keinerlei Bildprobleme bei dem Spiel aus dem Hause CryTek.

ForceWare 81.87 - Far Cry
ForceWare 81.87 - Far Cry
R520-Launch-Treiber in Far Cry
R520-Launch-Treiber in Far Cry
Catalyst 5.11 in Far Cry
Catalyst 5.11 in Far Cry
R520-Launch-Treiber - Far Cry
R520-Launch-Treiber - Far Cry
Catalyst 5.11 - Far Cry
Catalyst 5.11 - Far Cry