All-In-Wonder Radeon X1900 im Test: Das leistet ATis neue Multimedia-Karte

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Andreas Frischholz
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Fazit

Betrachten wir abschließend die Ergebnisse und die Fähigkeiten der Karte, so kann man ihr durchaus ein positives Fazit bescheinigen. Trotz der massiven Senkung der Taktraten im Vergleich zu den anderen R580-Karten rendert die All-In-Wonder Radeon X1900 auf dem Niveau der X1800-Karten, womit selbst aktuellste Titel in hohen Auflösungen im Qualitätsmodus flüssig dargestellt werden können. Auffällig ist, dass sich die AIW X1900 ohne Qualitätseinstellungen knapp hinter der X1800 XT platziert, während mit vierfachem Anti-Aliasing und sechzehnfacher anisotroper Filterung die X1800 XL fast gleich zieht. Hier macht sich die unterschiedliche Architektur zwischen R580 und R520 bemerkbar.

Die Single-Slot-Kühllösung hinterlässt einen überraschend guten Eindruck. Rechneten wir vor den Testläufen noch mit einer Geräuschkulisse, die der einer X1800 XL entspricht, wurden wir während des Tests eines Besseren belehrt. Unter Windows waren die Unterschiede lediglich messbar, mit Belastung drehte der Kühlkörper der AIW X1900 allerdings kaum auf, was zu einer signifikanten Differenz zu den weiteren High-End-Karten von ATi führt. Ob auch Nutzer von Home-Theatre-PCs mit der Karte glücklich werden können, ist dennoch fragwürdig. Silent-Fetischisten wird die Lautstärke wohl nicht zufrieden stellen. Diese könnten – falls das Interesse an einer All-In-Wonder-Karte besteht – einen Blick auf die anderen Modelle werfen, da diese bei geringerer Lautstärke zum Teil ebenfalls eine ordentliche Performance bieten. Ein weiterer kritischer Punkt an der AIW X1900 sind die Temperaturwerte. Diese fallen für eine Karte auf Basis des R580 zwar gut aus, sind aber dennoch recht hoch, vor allem wenn man die Karte in einem kleinen Gehäuse mit schwacher Luftzirkulation betreiben will. Positiv ist der Stromverbrauch zu bewerten, der deutlich unterhalb dem einer X1900 XT und XTX liegt.

All-In-Wonder X1900
All-In-Wonder X1900

Auch im Bereich der Multimediafähigkeiten hält die Karte in großen Stücken das, was sie verspricht. Die einfache Handhabung, mit der ATi wirbt, ist zutreffend: Der FM- beziehungsweise der TV-Tuner ist nach dem Einrichten der Karte innerhalb weniger Minuten einsatzbereit. Dafür hinterlässt die Bedienungssoftware einen gespaltenen Eindruck. Die Oberfläche ist übersichtlich gestaltet, allerdings wirkt sie teilweise noch nicht ausgereift. Dennoch bietet sie viele Möglichkeiten und auch das Bedienen per Funk-Fernbedienung über Eazylook gestaltet sich als recht intuitiv. Wem das Multimedia Center partout nicht zusagt, der kann auf eine Alternative wie etwa die „Media Center Edition“ von Microsofts Windows XP setzen, mit der es ebenfalls möglich ist, ohne Komplikationen ein TV-Bild auf den Monitor zu zaubern.

Ist der Kauf der AIW X1900 nun empfehlenswert? Wer auf hohe Performance aus ist, nicht allzu großen Wert auf ein sehr leises System legt und auch die Multimediafähigkeiten der Karte nutzen möchte, der sollte sie durchaus in Betracht ziehen. Die offizielle Preisempfehlung seitens ATi liegt bei 499 Euro. Bei Geizhals wird sie allerdings schon für deutlich weniger gelistet, auch wenn sie bislang – mit Ausnahme des Shops von ATi – nur bei einem Händler für rund 10 Euro unterhalb der offiziellen Preisempfehlung lieferbar ist. Plant man allerdings den Einsatz in einem Home-Theatre-PC für das Wohnzimmer oder ist schlicht nicht auf hohe Performance angewiesen, sollte man sehr genau überdenken, ob es nicht auch eine günstigere Lösung sein darf, welche mit geringeren Energieverbrauch daherkommt und somit einfacher zu kühlen und leiser zu betreiben ist.

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