Asus EN9600GT & EAH3850 im Test: Übertaktete Mittelklasse mit eigenem Kühler

 9/9
Sebastian Pesdicek
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Fazit

Die ATi Radeon HD 3850 hat einen schweren Stand gegenüber einer schnellen und kostengünstigen GeForce 9600 GT. Falls man mit dem Gedanken spielt, Leistungsdefizite oder finanzielle Differenzen durch Übertaktung auszugleichen, müssen jedoch fairerweise stets beide Seiten berücksichtigt werden. Im Laufe unserer Tests machten die beiden Asus EAH3850 eine gute Figur und durch Übertaktung von Chip und Speicher gelang es, beide gleichermaßen nahe an das Leistungsniveau einer konkurrierenden GeForce 9600 GT heranzuführen.

Das klingt im ersten Moment relativ interessant, doch die beiden Asus-Derivate einer Radeon HD 3850 stellen jede für sich ein ambitioniertes Produkt dar, die durch aufwendige Kühlung, hochwertige Speicherchips und eine klare Ausrichtung auf Overclocking ihren Preis haben. Genau genommen werden für derartige Grafikkarten etwa 140 Euro fällig, während eine Radeon HD 3870 von der Stange mittlerweile nur noch knapp 120 Euro kostet. Eine gewöhnliche GeForce 9600 GT kostet sogar nur noch gut 100 Euro. Wie sich zeigte, werden sowohl die HD 3870 als auch die GeForce 9600 GT von einer übertakteten HD 3850 eingeholt. Haken an der Sache ist, dass aber auch diese Karten ihrerseits ein nennenswertes Übertaktungspotential bereithalten und das zu einem geringeren Anschaffungspreis.

Hinzu kommt die Tatsache, dass beiden EAH3850 auf ihre spezielle Art und Weise ein fader Beigeschmack anhaftet: Die Top-Edition ist derart kompromisslos auf Overclocking ausgelegt, dass auf eine Lüftersteuerung gänzlich verzichtet wurde, während das Display der OC-Gear-Edition unter Windows Vista selbst mit aktuellsten Tools von der Asus-Homepage nicht überzeugen konnte. Da beide Modelle in etwa zum gleichen Preis lieferbar sind, würden wir uns eher für die OC-Gear-Edition aussprechen, weil man so in jedem Fall ein optisch ansprechendes Display mitgeliefert bekommt und vor allem im Gegensatz zur Top-Edition eine Grafikkarte mit integrierter Lüftersteuerung erhält, die nach den eigenen Vorstellungen beispielsweise mit RivaTuner angepasst werden kann.

Asus EAH3850 OC Gear, EN9600GT Top & EAH3850 Top
Asus EAH3850 OC Gear, EN9600GT Top & EAH3850 Top

Die dritte im Bunde ist eine GeForce 9600 GT – jedoch keine gewöhnliche sondern die Asus EN9600GT Top. Dieses um etwa 10 Prozent übertaktete Modell kostet nicht gut 100 Euro sondern knapp 150 Euro und bietet mit dem Glaciator einmal mehr ein Kühlkonzept mit überzeugender Leistung. Als Highlight des im Sinne des Lieferumfangs recht spärlichen Angebots ist der Trick zur Bereitstellung von „S/PDIF via HDMI“ zu werten. In Anbetracht des Preis-Leistungs-Verhältnisses und des kaum höheren Energiebedarfs in Windows konnte sie sich gegenüber den beiden EAH3850 behaupten. Durch Übertaktung ließ sich die EN9600GT letztlich bis auf das Leistungsniveau einer GeForce 8800 GT treiben. Doch es bleibt wiederum festzustellen, dass auch eine GeForce 8800 GT zur Zeit sehr gut kalkuliert ist und mit circa 125 Euro weitaus weniger als eine übertaktende EN9600GT Top kostet. Außerdem lässt auch die Top-Edition der 9600 GT eine Lüftersteuerung vermissen, was die ohne hin kurze Liste an Extras nicht besser dastehen lässt.

Der Traum, durch einfaches Übertakten mehr Leistung mit bodenständiger Hardware bereitzustellen, ist im Grafikkarten-Sektor nicht so greifbar, wie er sich oft darstellt. Wer aber aus Gewohnheit gerne an der Taktschraube dreht, der wird mit den drei von uns untersuchten Modellen von Asus sicher nicht enttäuscht werden und muss sich bei einem derart leistungsorientierten Kühler in Gestalt des Asus Glaciator kaum Sorgen um die Folgen des Übertaktens machen. Wunder lässt allerdings selbst eine Top-Edition nicht automatisch wahr werden, sodass immer die Frage abzuwägen bleibt, ob man ein hoch gezüchtetes Produkt oder lieber ein etwas von Grund auf potenteres Konzept von der Stange, in Form einer Radeon HD 3870 oder GeForce 8800 GT, kaufen möchte. Da hierbei letzten Endes auch die persönlichen Vorlieben und Erfahrungen eine gewichtige Rolle spielen, soll dieser Artikel nicht die universelle Antwort auf diese Frage geben, sondern dabei helfen, sie zu finden.

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