Core i5-661 „GMA“: Intels integrierte Grafik ist nicht schnell genug

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Wolfgang Andermahr
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Technische Details

Viel Neues über die integrierte Grafikeinheit im Clarkdale-Prozessor gibt es leider nicht zu berichten, was einerseits eine gute, und anderseits eine schlechte Nachricht ist. Die gute Nachricht ist dabei, dass Intel die letzte Zeit unter anderem in das dringend benötigte Bug-Fixing investiert hat. Die schlechte Nachricht: An der wenig überzeugenden Grundarchitektur hat sich nicht viel geändert.

Der „Graphics Media Accelerator (GMA) HD“ auf dem Clarkdale-Prozessor wird im 45-nm-Prozess hergestellt und fasst 177 Millionen Transistoren. Die GPU hat also nicht das moderne 32-nm-Verfahren spendiert bekommen wie die CPU. Die GPU muss mit DirectX 10 beziehungsweise OpenGL 2.1 auskommen (GMA 4500HD: OpenGL 2.0).

Intel Clarkdale

Zwölf so genannte „Execution Units“ (Unified-Shader-Architektur) stehen dem Käufer nun zur Verfügung, während der Vorgänger noch mit deren zehn auskommen musste. Ob es interne Verbesserungen gegeben hat beziehungsweise was eine Execution Unit genau kann, bleibt leider offen. Mehr oder weniger die einzige bekannte Modifikation sind die Einführung von „Fast-Z-Clear“ und „Hierarchical-Z“, die beide für Tiefentests (Sichtprüfungen) verwendet werden. Hierarchical-Z prüft jeden Pixel vor der Verarbeitung in der Rendering-Pipeline auf seinen Z-Wert (dritte Dimension). Liegt dieser Wert außerhalb des sichtbaren Bereichs eines Bildes (also z.B. hinter einem anderen Pixel mit den gleichen X- und Y-Koordination) wird er als „nutzlos“ deklariert und nicht weiter bearbeitet. Vor allem bei 3D-Spielen kommt diese Funktion zum Tragen, da hier oft mehrere Ebenen übereinander liegen (Overdraw), welche ohne Hierarchical-Z komplett an die Ausführungseinheiten übergeben werden, egal ob ein Objekt hinter einem anderen Objekt sichtbar ist oder nicht. Fast-Z-Clear ermöglicht eine deutlich schnellere Leerung des Z-Buffers nachdem ein Frame gerendert wurde. Ohne Fast-Z-Clear wurde bislang der komplette Z-Buffer vor jedem neuen Frame mit Nullen beschrieben, was unnötig zusätzliche Ressourcen – insbesondere Speicherbandbreite – erforderte.

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Darüber hinaus kann der GMA HD jetzt mit dem xvYCC-Farbraum umgehen, wobei dieser im Consumer-Markt allerdings kaum eine Rolle spielt. Davon abgesehen hat Intel noch einige Änderungen bezüglich der Video-Features vorgenommen. So kann die GPU nun zwei HD-Video-Files parallel wiedergeben und beschleunigen (für Picture in Picture), was vorher nicht möglich war. Dasselbe gilt entsprechend für den Audio-Transfer.

Apropos Audio: Dort gibt es auch für den Einsatz eines Clarkdale-Prozessors in einem HTPC positives zu vermelden. Denn der GMA HD kann die HD-Audio-Formate von einer Blu-ray (Dolby Digital+, Dolby TrueHD, DTS-HD High Resolution Audio und DTS-HD Master Audio) mittels Bitstream per HDMI oder DisplayPort an einen externen Decoder wie einen Mehrkanalreceiver weitergeben. In dem Fall würde dann nicht die Wiedergabesoftware, sondern der Receiver das Decodieren der Tonspur übernehmen.

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Intels GMA HD ist der erste OnBoard-Grafikchip, der dazu in der Lage ist (ATis neue Radeon-HD-5000-Serie beherrscht das Feature ebenso, allerdings nicht OnBoard). Die echten OnBoard-Lösungen von AMD und Nvidia können die HD-Audioformate nur per LPCM an einen Empfänger weitergeben. In dem Fall würde dann die eingesetzte Software das Decodieren der Tonformate übernehmen. Intel hat uns für den Test unter anderem eine Vorabversion von PowerDVD zur Verfügung gestellt, mit der wir bestätigen können, dass die Bitstream-Wiedergabe auf einem Mehrkanalreceiver einwandfrei funktioniert.

Auch wenn die Grafikeinheit beim Clarkdale in der CPU integriert ist, sind die notwendigen Bildschirmanschlüsse natürlich auf einem passenden Mainboard montiert. Dort steht es dem Hersteller frei, D-SUB-, DVI, HDMI oder den DisplayPort zu verbauen.

Je nach CPU-Klasse taktet die GPU auf dem GMA HD unterschiedlich. So agiert sie auf dem Pentium G6950 nur mit 500 MHz, auf sämtlichen anderen Core-i3- und Core-i5-Modellen (abgesehen vom Core i5-661) aber mit 733 MHz. Der Core i5-661 steuert die GPU gar mit 900 MHz an. Warum der Core i5-670 dann wieder mit 733 MHz auskommen muss, ist unklar. Im Vergleich dazu geht der GMA 4500HD höchstens mit 800 MHz zu Werke.

Einen großen Sprung macht mit dem GMA HD die Speicherbandbreite, da die GPU in den Core-ix-Prozessoren natürlich den flotten integrierten Speichercontroller nutzen kann, während die älteren Derivate den Umweg über den langsamen FSB machen müssen. Etwa 21 GB/s kommen bei Nutzung von DDR3-1.333 zu Stande, bei DDR3-1.066 sind es noch 17 GB/s. Der maximal nutzbare Speicher beträgt 1.792 MB (GMA 4500HD: 768 MB).

Intel Clarkdale
Intel Clarkdale

Zu guter Letzt hat Intel mit dem GMA HD das Control Panel überarbeitet, das nun in einem neuen Glanz erstrahlt. Die Farbgebung ist dem Chipgigant gut gelungen, zudem konnten wir keine störenden Bugs im Betrieb finden. Wer übrigens trotz der integrierten Grafikeinheit bei einem Clarkdale-Prozessor eine externe Grafikkarte einsetzen möchte, muss sich keine Gedanken über eine unnütz hohe Leistungsaufnahme machen. Denn der GMA HD schaltet sich in dem Fall vollständig ab.