11 CPU-Wasserkühler im Test: Wasser marsch!

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Martin Eckardt
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Innovatek i7 CPU-Kühler

Auf der Suche nach Wasserkühlern „made in germany“ darf natürlich auch Innovatek nicht im Testfeld fehlen. Die im bayrischen Stammham ansässige Firma zählt seit Jahren sowohl für Endkunden als auch Industrie zu den festen Größen im Wasserkühlgeschäft und genügt laut eigenen Angaben höchsten Ansprüchen in Qualität, Leistungsfähigkeit sowie Support. Dies spiegelt sich jedoch auch in den Preisgestaltungen der Innovatek-Produkte wieder, denn diese rangieren stets in gehobenen Regionen. Der hier vorgestellte „i7 Wasserkühlblock“ schlägt mit einer Preisempfehlung von knapp 100 Euro zu Buche, ist dabei aber lediglich zum Intel Sockel 1366 kompatibel. Eine entsprechende Sockel 1155/1156-Version ist zum ähnlichen Preis ebenfalls verfügbar. Ein AMD-Pendant des Kühlers gibt es derzeit nicht.

Innovatek i7 CPU-Kühler
Innovatek i7 CPU-Kühler

Entsprechend der Abstimmung auf nur eine Plattform fällt der Lieferumfang des Innovatek i7 überschaubar aus. Der mächtige CPU-Kühlblock ist bereits mit der Rückplatte für LGA-1366-Plattformen verschraubt. Hinzu gesellen sich zwei G1/4"-Anschlussstücke für 10/8-Schläuche, eine Tüte Wärmeleitpaste auf Silikonbasis und eine Installationsanleitung in deutscher sowie englischer Fassung.

Innovatek i7 CPU-Kühler

Die doch sehr dünnwandige und wackelige Innovatek Standardkartonage hat große Mühe, den wuchtigen i7-Kühler sicher zu verpacken. Mit einem Nettogewicht von 495 Gramm (ohne Rückplatte und Anschlusstüllen) spielt die Innovatek-Entwicklung in einer eigenen Gewichtsklasse. Auch die Größe des Wasserkühlblocks ist mit 76,5 × 82,5 × 22,2 mm nicht zu unterschätzen.

Der Grund für die enorme Masse liegt in der Vollmetallausstattung des Kühlers. So besteht der Deckel aus korrosionsgeschütztem, sauber ematalierten Aluminium, während der massive Kühlkern aus reinem Kupfer gefertigt ist. Die qualitative Aufarbeitung und haptische Anmutung des Innovatek i7 ist dem Preis entsprechend erstklassig.

Der obligatorische Blick ins Innere des Kühlblocks bleibt beim i7 grundsätzlich verwehrt. Nach dem Lösen der acht Sechskantschrauben des Deckels hält man nach weiteren Schrauben vergebens suchend nur verwundert eine Zierblende in der Hand. Laut Innovatek ist ein Öffnen des Kühlblocks durch den Kunden, etwa zum Reinigen, nicht notwendig, da keine Düsen oder Ähnliches verbaut sind, die sich im Laufe der Zeit zusetzen könnten.

Deckel und Kühlkern des Innovatek i7 sind offensichtlich über das sogenannte Kaltdrehungsverfahren dauerhaft zusammengefügt. Dabei wird der einzusetzende, zylindrische Ø56-mm-Kupferkern zunächst stark abgekühlt, wodurch er sich minimal zusammenzieht. Dies reicht aus, um ihn in den höher temperierten Deckel zu pressen. Nach dem langsamen Temperaturausgleich sind beide Bauteile ohne Schrauben oder Kleber nachhaltig und passgenau miteinander verschmolzen.

Innovatek i7 CPU-Kühler
Innovatek i7 CPU-Kühler
Innovatek i7 CPU-Kühler
Innovatek i7 CPU-Kühler
Innovatek i7 CPU-Kühler (Bildquelle: DeXgo.de)
Innovatek i7 CPU-Kühler (Bildquelle: DeXgo.de)

Dass uns letztlich doch ein Einblick ins Innere des Wasserblocks gewehrt wird, verdanken wir dem Kollegen Shane Melaugh von DeXgo.de, der das nahezu baugleiche Innovatek-i5-Pendant für seinen Artikel „Das Mysteriöse Innenleben eines Innovatek CPU-Kühlers“ (Link) nicht ganz gewaltfrei geöffnet hat.

Dabei kommt der mit elf Millimetern unverhältnismäßig mächtige Kupferkern zum Vorschein, welcher als Mikrostruktur lediglich 18 etwa jeweils einen Millimeter tiefe und breite Kerben aufweist, die orthogonal zur Fließrichtung des Wassers verlaufen. In Fließrichtung sind derweil Kanäle zwischen Ein- und Auslass im Deckel vorgegeben, welche den Haupttransport durch die Mitte des Kühlers dirigieren. Insgesamt wirkt die Konstruktion im Hinblick auf Materialeinsatz und Effizienzgestaltung auch ohne Kenntnis der Kühlergebnisse zumindest fragwürdig.

Montiert: Innovatek i7-Kühler
Montiert: Innovatek i7-Kühler

Die Montage des Innovatek i7 gestaltet sich wenig kompliziert. Mainboardrückseitig wird die Backplate für Sockel 1366 positioniert, die passenden Schrauben durchgefädelt und mit Kunststoff-Isolierringen versehen. Vorderseitig können anschließend die vier Abstandsbolzen eingedreht werden, welche die Haltevorrichtung für den Wasserblock bilden. Dieser wird final auf die mit Wärmeleitpaste benetzte CPU aufgesetzt und mit Hilfe der vier Kreuz-Schrauben bis zum Anschlag fixiert. Auf die Spannkraft von Federschrauben verzichtet Innovatek, weshalb bei jeder Montage der gleiche, vorgesehene Anpressdruck generiert wird.